Der Autor bietet einen Überblick über die wichtigsten theoretischen Ansätze der neueren sozialwissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema Technik. Es gelingt ihm, bisher unverbundene oder konkurrierende Betrachtungen der sozialen Bedeutung gegenständlicher Technik aufeinander zu beziehen und einen neuen integrativen Ansatz zu entwickeln.
In diesem Beitrag möchte der Autor zeigen, "daß Egoismus und Altruismus in der Entwicklung einer Sozialtheorie eng mit Themen verknüpft sind, wie: gesellschaftliche Integration, Aufbau sozialer Ordnung, kollektive Güter, moderne Gesellschaft, Selbstverwirklichung, Bindung und soziale Motivation." Hierzu werden die beiden Begriffe Egoismus und Altruismus zunächst definiert. Anschließend werden sie in einer Mehrebenenkonstruktion der Sozialtheorie verarbeitet. Es folgen Ausführungen zum "Altruismus als Bindung und Selbstbindung". Anschließend wird ein "Modell der sozialen Motivation" entworfen, das den Aufbau der Motivation und deren Zusammenhang mit einer egoistischen und einer altruistischen Sicht des Menschen erläutert. Abschließend geht der Autor der Frage nach, "ob und inwieweit mit der Problematisierung von sozialer Motivation dem Ruf nach einer Moralisierung der Gesellschaft nachzukommen ist." (ICE)
Als Hans Joas in den 1980er Jahren erste Arbeiten zum Verhältnis von Krieg und Soziologie publizierte, war dies zweifellos auch zeithistorischen Umständen geschuldet: Es war ja offensichtlich, dass eine Wissenschaft wie die Soziologie, die für sich beanspruchte, die Strukturen und Prozesse der Gegenwart analysieren zu können, von einer international vernetzten Friedensbewegung herausgefordert wurde, in der Millionen von Menschen für Abrüstung und eine friedlichere Welt protestieren. Der Beitrag fragt, an welchen Stellen eine Soziologie des Krieges und der Gewalt noch einmal grundsätzlich erweitert werden müsste. Die Analyse erfolgt anhand von zwei theoriebezogenen Thesen: (1) Was innerhalb einer Soziologie des Krieges noch fehlt, ist die Antwort auf die Frage, ob und wie stark zentrale Kategorien der Soziologie durch die Erfahrung des Krieges oder zwischenstaatlicher Konflikte geprägt sind. (2) Die sozialtheoretischen Überlegungen zu einer nicht-rationalistischen Theorie des Krieges und seiner Folgen stehen trotz der Tatsache, dass sich gerade die angelsächsische Historische Soziologie intensiv der Frage der kriegerischen Konstitution der Moderne angenommen hat, immer noch ganz am Anfang. (ICB2)
Dieses Buch handelt von Interessen und ihrer Rolle im sozialen Handeln. Was sind Interessen, wie entstehen sie, und wie werden sie im sozialen Handeln praktisch wirksam? Und in welchen Beziehungen stehen Interessen zu anderen Handlungsorientierungen wie Werten oder Emotionen – wann handeln soziale Akteure aus Interesse, und wann folgen sie anderen Zielen? Diese Fragen sind von einiger Bedeutung, denn Interessen gelten in vielen Theorieansätzen der Soziologie als eines der zentralen Motive, die Menschen dazu bringen, sozial zu handeln und auf diese Weise soziale Tatbestände zu erzeugen. Trotz ihrer Bedeutung sind Interessen als Konzept jedoch nur selten reflektiert worden; explizite Auseinandersetzungen damit sind in der soziologischen Theorie kaum zu finden. Deshalb soll in diesem Buch der Interessenbegriff genauer ausgeleuchtet werden. Dazu wird der Frage nachgegangen, wie der Interessenbegriff in den verschiedenen Traditionen der Sozialtheorie vom Funktionalismus bis zum Neomarxismus verwendet wird. Daran anschließend wird der Versuch unternommen, Interessen in ihrem multidimensionalen und prozesshaften Charakter als "Interessierung" neu zu fassen und in ihren Implikationen für Theoriebildung und empirische Forschung der Soziologie greifbar zu machen. Prof. Dr. Thomas Haipeter ist Leiter der Forschungsabteilung Arbeitszeit und Arbeitsorganisation im Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
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