Der Verfasser betrachtet soziale Prozesse der Integration und Segregation, zeigt die spezifischen Handlungsfelder der Kommunalverwaltung auf und die Herausforderungen an eine soziale Stadtentwicklung. Die Städte sind als Lebensort der Bürger bestimmend für viele Aspekte ihres Lebens, wie Arbeit, Wohnen und Freizeit. Kommunalpolitik und -verwaltung betreffen sie daher sehr unmittelbar. Die Städte müssen daher die drängenden Probleme, die sich aufgrund ihrer bisherigen Entwicklung und aus den neuen Problemen von Segregation, Migration, demografischem Wandel und steigender Umweltprobleme ergeben, zu bewältigen versuchen, damit sie für alle Bürger lebenswert bleiben. (ICE2)
Das Handbuch bietet einen umfassenden Überblick zur Stadtsoziologie. Zunächst werden die wesentlichen Ausgangspunkte dargestellt (von Weber über Simmel zu Giddens). Anschließend werden die wesentlichen konzeptionellen Debatten nachgezeichnet: Von den 'Mega-Cities' zur 'Eigenlogik von Städten', um darauf folgend die Themenfelder der Stadtsoziologie - von 'Gentrification' bis zu den 'Schrumpfenden Städten' - zu analysieren. Frank Eckardt ist Professor für Sozialwissenschaftliche Stadtforschungam Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar.
Die Stadt als soziologisches Phänomen wurde bis in die späten 70er Jahre nicht mit dem Geschlechterverhältnis in Verbindung gebracht. So wurde in der Regel nicht registriert, daß Männer und Frauen in den Städten unterschiedliche Lebenslagen haben, da sie in der empirischen Forschung nur als Haushalte oder Familien vorkommen. Die Ausführungen der Autorin zeigen, welche De- und Rekonstruktionen es unter dem Gesichtspunkt des Geschlechterverhältnisses bisher in der Stadtforschung gegeben hat und welche neuen Themen durch die Frauenbewegung und die berufliche Emanzipation der Frauen hinzugekommen sind. Dabei spricht die Autorin auch den soziologischen Zugang zur Analyse baulich-räumlicher Phänomene an und gibt dafür ein Beispiel, indem sie die Entwicklung der Stadtplanung über deren Gebrauchswertqualität mit der Emanzipation der Frauen in Beziehung setzt. Der Ausblick bezieht sich auf neuere Entwicklungen in der Frauen- und Geschlechterforschung im Bereich der Stadtsoziologie. (pre)
Das Lehrbuch zur Stadtsoziologie Von der modernen Großstadt bis zur beschaulichen Provinzstadt, von den Lebensstilen in der Innenstadt bis zu den Villenvierteln behandelt die Stadtsoziologie ein breites Themengebiet. Das Lehrbuch bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Bereiche der stadtsoziologischen Forschung und deren theoretische Ansätze. In einem wissenschaftsgeschichtlichen Abriss wird die Entwicklung des soziologischen Denkens über die Stadt dargestellt, beginnend mit Marx / Engels über Weber bis zu den aktuellen Debatten über moderne Urbanität. Die feministische Perspektive auf die Stadt und die Tradition der Gemeindestudien werden in eigenen Kapiteln behandelt. Ausführlich werden überdies die Ursachen und Folgen sozialer Segregation und "ethnischer Koloniebildung" in den Städten thematisiert. Das Buch wendet sich nicht nur an Studierende, es ist auch geeignet für Leser, die nicht mit der Fachsprache vertraut sind und ein allgemeines Interesse an sozialen Fragen bzw. an der Stadt haben.
Dieses Buch führt in klassische und zeitgenössische Theoriepositionen der Stadtsoziologie ein. Ein klarer Aufbau, grafische und textliche Übersichten, Begriffserläuterungen, Lernkontrollfragen und ausgewählte Literaturhinweise machen diesen Einführungsband zu einer idealen Orientierung für das Studium. Das Buch richtet sich an Studierende ohne fachspezifische Vorkenntnisse und an alle, die einen Einblick in theoretische Ansätze der Stadtsoziologie und der Stadtforschung im weiteren Sinne gewinnen wollen.
Der Beitrag resümiert die letzten 50 Jahre der Entwicklung der Stadtsoziologie. In der ersten Phase konzentrierten die Soziologen ihre Bemühungen immer noch darauf, unbekannte urbane Phänomene zu entdecken. Die Konstruktion urbaner Wachstumsmodelle gehörte zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Forschungsaktivitäten, da man in analytischer Hinsicht die Stadt als eine relativ geschlossene Einheit betrachtete. In der zweiten Phase versuchte man, die urbanen Strukturen zu erklären, die im Verborgenen lagen. Dies beinhaltete natürlich auch ein politisches Moment. Konkurrierende Ansätze wie zum Beispiel der neomarxistische, neoweberianische, neoökologische und kulturelle Ansatz wurden dazu verwendet. Die Betonung von kausalen Erklärungsansätzen für urbane Strukturen und Prozesse bedeutete, dass die Stadt hauptsächlich als ein Produkt und abhängige Variable betrachtet wurde. In der dritten Periode reagierten einige Soziologen darauf, indem sie ein pluralistisches Konzept von der Stadt einführten. Die Stadt wurde zunehmend als eine Gemeinschaft begriffen, die sowohl mit einem bestimmten Raum als auch mit der nationalen und globalen Gesellschaft verbunden war. Das Raum-Zeit-Konzept sowie das Siedlungskonzept wurden wiederhergestellt. Städte werden heute auch als aktive Elemente begriffen, die die Gesellschaft beeinflussen. Für die meisten zeitgenössischen Soziologen sind die verschiedenen Formen der Ungleichheiten im Raum von Städten die entscheidenden Elemente der urbanen Sozialstruktur. (ICA2)