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Steuerharmonisierung oder Steuerwettbewerb?
Eine Harmonisierung der Steuern auf Kapitaleinkommen wird häufig gefordert, weil sonst bei hoher Kapitalmobilität ein Steuersenkungswettlauf eintrete mit der Folge, dass der Staat seine eigentlichen Aufgaben nicht wahrnehmen kann. Tatsächlich sind die Indizien für ein "race to the bottom" schwach. Zwar sind die Gewinnsteuersätze weltweit gesunken, aber die Steuern auf "corporate income" sind in Relation zum Bruttoinlandsprodukt überwiegend gestiegen. Wird der Steuerwettbewerb intensiver, so ist dies keineswegs von Nachteil. Es ist mit weniger Ineffizienz im öffentlichen Sektor, mit geringeren Staatsausgaben und mit einer reduzierten Steuerbelastung zu rechnen. Die Gefahr einer Unterversorgung mit öffentlichen Gütern ist gering. Eine aus ökonomischer Sicht unerwünschte Erosion des Sozialstaats ist nicht zu erwarten. Unterschiedliche Mehrwertsteuersätze behindern nicht die Integration der Märkte; jegliche Harmonisierung ist schädlich. ; It is often proposed that capital income tax rates be harmonized. Otherwise, a "race to the bottom" will occur and lead to governments not being able to perform their usual tasks. However, the development of corporate income tax revenues in relation to GDP does not indicate that a race to the bottom has actually taken place. If tax competition were to become as fierce as some observers seem to fear, this would not at all be disadvantageous. Inefficiencies in the public sector and government expenditures would be reduced, the tax burden would decrease. Tax competition might lead to the adoption of improved tax systems. The danger of an undersupply of public goods is not really a real one. A harmful erosion of the welfare state has not to be expected.
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Steuerwettbewerb und Finanzverfassung
In: Diskussionspapier 82
Steuerwettbewerb und Finanzausgleich
Angesichts der unvermindert anhaltenden Steuerkonkurrenz in der EU wird im politischen Raum vermehrt gefordert, die Zuteilung der Strukturfonds an eine Mindestbesteuerung zu knüpfen. Ungeachtet ihrer strategischen Natur lassen sich diese Forderungen im Prinzip durchaus im Rahmen der Theorie des Fiskalföderalismus rechtfertigen. Sie entsprechen der Logik eines Finanzausgleichs. Ein entsprechender europäischer Finanzausgleich würde allerdings so gravierende Probleme aufwerfen, dass an einer Reduktion der tariflichen Steuersätze in Deutschland kein Weg vorbeiführt. Ohnehin eignen sich die Strukturfonds nicht als Druckmittel, da sie aufgrund der Kofinanzierung die Mitgliedsländer der EU eher dazu veranlassen, ihre Steuersätze zu erhöhen.
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Internationaler Steuerwettbewerb
In: Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik 40
Perspektiven des europäischen Steuerwettbewerbs
Im Zuge der europäischen Integration gewinnt die Koordination und Harmonisierung der Fiskal- und insbesondere der Steuerpolitik der einzelnen Mitgliedstaaten zunehmend an Bedeutung. Wie groß ist die Gefahr eines ungezügelten Steuerwettbewerbs oder gar einer Steuersenkungsspirale, wenn die Harmonisierung nicht zustande kommt? Können in diesem Fall wichtige öffentliche Güter nicht mehr bereitgestellt werden?
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Der Wohlfahrtsstaat im Steuerwettbewerb
Does globalization undermine the fiscal basis of the welfare state? The conventional wisdom believes so: open borders invite tax competition, which in turn erodes the revenues from capital taxation. However, there is little evidence to support this view. The data show that revenues from capital taxation are fairly stable in OECD countries. Some observers conclude that globalization is not much of a challenge to the welfare state. In this paper, I argue that both positions suffer from the same deficiency: They ignore that globalization was not the only challenge that the welfare state had to deal with in the 1980s and 1990s. There was also slow growth, rampant unemployment, and high levels of precommitted spending. These problems prevent a race to the bottom and trap the welfare state in a pincer movement between external pressures to reduce the tax burden on capital on the one hand, and internal pressures to defend revenue levels and relieve the tax burden on labor on the other. ; Untergräbt die Globalisierung die Finanzbasis des Wohlfahrtsstaates? In der öffentlichen Debatte klingt es oft so: Offene Grenzen provozieren eine steuerliche Unterbietungskonkurrenz und erodieren dadurch die Kapitalbesteuerung; die Gesamtsteuereinnahmen sinken. Für diese Befürchtung gibt es aber keine klaren empirischen Belege. Die Einnahmen aus der Kapitalbesteuerung sind stabil. Einige Politikwissenschaftler behaupten deshalb, die Handlungsfähigkeit des Wohlfahrtsstaates bleibe - trotz Globalisierung - erhalten. In diesem Artikel zeige ich, daß beide Positionen an derselben Schwäche leiden: Sie vernachlässigen, daß der Wohlfahrtsstaat neben der Globalisierung auch noch andere, damit nicht unmittelbar verbundene Herausforderungen zu bewältigen hatte: langsames Wirtschaftswachstum, große Arbeitslosigkeit, strukturell hohe Staatsausgaben. Während der achtziger und neunziger Jahre steckte er nicht in einer Unterbietungskonkurrenz, sondern in der Klemme zwischen dem externen Druck, die Kapitalbesteuerung zu senken einerseits und andererseits dem internen Druck, Arbeit steuerlich zu entlasten und das Niveau der Gesamtsteuereinnahmen zu verteidigen.
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Der Wohlfahrtsstaat im Steuerwettbewerb
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 7, Heft 2, S. 297-329
ISSN: 0946-7165
Does globalization undermine the fiscal basis of the welfare state? The conventional wisdom seems to believe so: open borders invite tax competition, which in turn erodes the revenues from capital taxation. However, there is little evidence to support this view. The data show that revenues from capital taxation are fairly stable in OECD countries. Some observers conclude from this that globalization is not much of a challenge to the welfare state. In this article, I argue that both positions have the same weakness: they ignore the fact that globalization was not the only challenge that the welfare state had to deal with in the 1980s & 1990s. There was also slow growth, rampant unemployment, & high levels of precommited spending. The welfare state is not caught up in a race to the bottom, but trapped in between external pressures to reduce the tax burden on capital on the one hand, & internal pressures to maintain revenue levels & relieve the tax burden on labor on the other. Adapted from the source document.
Der Wohlfahrtsstaat im Steuerwettbewerb
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 7, Heft 2, S. 267-296
ISSN: 0946-7165
Der internationale Steuerwettbewerb aus Unternehmenssicht
Zur Untersuchung des internationalen Steuerwettbewerbs und dessen Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft befragte das ifo Institut im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen von April bis Juli 2018 mehr als 1 250 Familien- und Nicht-Familienunternehmen aus Deutschland. Den Ergebnissen der Unternehmensbefragung zufolge wird der internationale Steuerwettbewerb von dem Großteil (59,2%) der Unternehmen als stark oder eher stark eingestuft. Von den im Zuge der Steuerreform in den USA reduzierten Steuersätzen können etwa 60% der befragten Unternehmen mit Betriebsstätten in den USA finanzielle Vorteile erzielen. Unter den ausschließlich in Deutschland tätigen Unternehmen geben lediglich 1,9% an, vom internationalen Steuerwettbewerb in Summe profitieren zu können. Eine erhebliche Steigerung der Investitionstätigkeiten in den USA infolge der Steuerreform wird unter den befragten Unternehmen insgesamt nicht verzeichnet. Von den Unternehmen mit Betriebsstätten in den USA planen jedoch knapp 27% den Ausbau und 14,2% die Neuerrichtung von US-Kapazitäten. Eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen vertritt die Ansicht, die deutsche Politik solle Maßnahmen ergreifen, um auf den internationalen Steuerwettbewerb zu reagieren. Den größten Reformbedarf sehen sie in der Reduktion von Bürokratie.
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Der Wohlfahrtsstaat im Steuerwettbewerb
In: MPIfG Working Paper, Band 5
"Untergräbt die Globalisierung die Finanzbasis des Wohlfahrtsstaates? In der öffentlichen Debatte klingt es oft so: Offene
Grenzen provozieren eine steuerliche Unterbietungskonkurrenz und erodieren dadurch die Kapitalbesteuerung; die
Gesamtsteuereinnahmen sinken. Für diese Befürchtung gibt es aber keine klaren empirischen Belege. Die Einnahmen aus
der Kapitalbesteuerung sind stabil. Einige Politikwissenschaftler behaupten deshalb, die Handlungsfähigkeit des
Wohlfahrtsstaates bleibe - trotz Globalisierung - erhalten. In diesem Artikel zeige ich, daß beide Positionen an derselben
Schwäche leiden: Sie vernachlässigen, daß der Wohlfahrtsstaat neben der Globalisierung auch noch andere, damit nicht
unmittelbar verbundene Herausforderungen zu bewältigen hatte: langsames Wirtschaftswachstum, große Arbeitslosigkeit,
strukturell hohe Staatsausgaben. Während der achtziger und neunziger Jahre steckte er nicht in einer
Unterbietungskonkurrenz, sondern in der Klemme zwischen dem externen Druck, die Kapitalbesteuerung zu senken
einerseits und andererseits dem internen Druck, Arbeit steuerlich zu entlasten und das Niveau der Gesamtsteuereinnahmen
zu verteidigen." [Autorenreferat]