Das Stichprobendesign der Forschungsgruppe Wahlen stellt eine Optimierung theoretischer Regionalschichtung dar. Vor allem wird anhand des erweiterten Auswahlrahmens durch das Randomized-Last-Digit-Verfahren sichergestellt, dass auch nicht im Telefonbuch eingetragene Privathaushalte eine Chance haben, in die Zufallsauswahl zu gelangen. Die Ausschöpfung der gesamten wie auch der bereinigten Bruttostichprobe des kumulierten Politbarometers 2002 lässt ein Stadt-Land- sowie ein Ost-West-Muster erkennen. Bei der Betrachtung aller Kontaktversuche tritt ein deutlicher Stadt-Land-Unterschied der stichprobenneutralen Ausfälle zu Tage. Für die Umfrageforschung ergibt sich die Notwendigkeit, den Entwicklungen der Telekommunikation Rechnung zu tragen und Fehlerquellen bei der Umsetzung des Stichprobenplans zu minimieren. (ICE2)
Stichprobenbildung nach dem repräsentativen Quoten-Verfahren -- Quoten-Auswahlverfahren — Warum nicht? -- Random-Route-Stichproben nach ADM -- Adreßvorlaufverfahren: Möglichkeiten und Grenzen. Eine Untersuchung am Beispiel der Erhebung Leben Ostdeutschland 1996 -- Quoten versus Random-Route. Vergleich Shell- und DJI-Jugend-Studie -- Kleine Stichproben in der amtlichen Statistik. Das Europäische Haushaltspanel -- ADM-Design und Einwohnermelderegister-Stichprobe. Stichprobenverfahren bei mündlichen Bevölkerungsumfragen -- Einwohnermelderegister-Stichproben in der Praxis. Ein Erfahrungsbericht -- DJI-Familiensurvey: Der Zwang, mit unterschiedlichen Stichproben zu leben. Ein Erfahrungsbericht -- Telefon- und Face-to-Face-Umfragen und ihre Stichproben. Allgemeine Bevölkerungsumfragen in Deutschland -- Random-Route und Telefon. Struktur von Telefonhaushalten -- Telefonanschlußdaten als Auswahlgrundlage -- Wirkung von Gewichtungen bei Face-to-Face und Telefonstichproben. Eurobarometer-Experiment 1994 -- Verzeichnis der Autoren.
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"Eine komplexe Stichprobe ist eine Zufallsstichprobe, die sich in einem oder mehreren Merkmalen von einer idealtypischen 'einfachen Zufallsstichprobe' (Simple Random Sample, SRS) unterscheidet. In komplexen Stichproben gelangen die einzelnen Untersuchungsobjekte nicht mit gleicher Auswahlwahrscheinlichkeit in die Stichprobe (disproportionale Auswahlwahrscheinlichkeit) oder die Untersuchungsobjekte werden nicht voneinander unabhängig gezogen (Klumpung) oder die Stichprobe ist eine Zusammenstellung von zwei oder mehr getrennt durchgeführten Stichproben (Schichtung). In der Umfrageforschung sind komplexe Stichproben die Regel. Die Implementierung von statistischen Maßzahlen (Punktschätzer) in Datenanalyseprogrammen geht üblicherweise von der Annahme aus, dass die Daten aus einer SRS-Stichprobe stammen. Ist diese Annahme nicht erfüllt, liefern Datenanalyseprogramme verzerrte Ergebnisse. Bei Disproportionalität betrifft die Verzerrung sowohl die Punktschätzer als auch deren Standardfehler, bei der Klumpung und der Schichtung dagegen nur die Standardfehler. Die Anwendung der für einfache Zufallsstichproben entwickelten Formeln auf komplexe Stichproben können zu erheblichen inhaltlichen Fehlschlüssen führen. Im Folgenden werden daher Verfahren zur korrekten Ermittlung statistischer Maßzahlen in Daten aus komplexen Stichproben vorgestellt. Die Darstellung beschränkt sich dabei auf die so genannte Linearisierung. Replikative Verfahren wie Bootstrap, Jackknife (siehe 'Bootstrap und Jackknife'), Balanced Replicative Weights und Random-Group-VarianceEstimation (Wolter 1985) sowie explizite Modellierung (etwa durch Multilevel-Modelle; siehe 'Mehrebenenanalyse') werden nicht berücksichtigt." (Autorenreferat)