Der Südkaukasus
In: Die Europäische Union, Russland und Eurasien: die Rückkehr der Geopolitik, S. 519-567
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR entstanden auf dem Territorium des Südkaukasus mit Georgien, Armenien und Aserbaidschan drei international anerkannte Staaten, zwischen denen zwar erhebliche Konflikte bestehen, die sich aber dennoch als Teile einer einheitlichen Region wahrnehmen. Der Aufbau staatlicher Strukturen in diesen Ländern ist noch nicht abgeschlossen und sie sind noch auf der Suche nach einer politischen Identität. Im Prozess des Nation Building haben ethno-politische Konflikte eine bedeutende Rolle gespielt. Die Konflikte um Berg-Karabach, Abchasien und Südossetien sind typische postsowjetische Konflikte. Diese "eingefrorenen" Konflikte sind für die drei Staaten ein wichtiger Bestandteil ihrer politischen Identität. In den drei Konfliktzonen ist es den sowjetischen, russischen, aserbaidschanischen, armenischen und georgischen sowie den lokalen Führungen nicht gelungen, die ethno-nationalen Konflikte hinsichtlich des Territoriums und des Status der unterschiedlichen staatlichen Gebilde beizulegen. (ICE2)