Taylor-Regel und amerikanische Geldpolitik
In: Schriftenreihe des Promotionsschwerpunkts Globalisierung und Beschäftigung 17
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In: Schriftenreihe des Promotionsschwerpunkts Globalisierung und Beschäftigung 17
In: Ausgewählte volkswirtschaftliche Diplomarbeiten Fachbereich Betriebswirtschaft, Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg 39
Anfang der 90er Jahre war es dem Ökonom John B. Taylor, der bis vor kurzem an der Stanford University gelehrt hat, inzwischen aber von George Bush ins Finanzministerium berufen wurde, ein großes Anliegen, daß die Idee einer geldpolitischen Regelbindung Eingang in die Notenbankpraxis findet. Durch ein systematisches, an einer Regel orientiertes Vorgehen, könnte seiner Ansicht nach insbesondere die amerikanische Geldpolitik verbessert werden. Es bestand zur damaligen Zeit jedoch eine große Diskrepanz zwischen der geldpolitischen Forschung, die sich mit sehr komplexen Regeln beschäftigte und der geldpolitischen Praxis, die wenig Interesse an einer Regelbindung zeigte. Diese Vorbehalten unter Notenbankern wollte Taylor durch die Formulierung einer besonders einfachen Regel, die aber dennoch gute geldpolitische Ergebnisse liefert, überwinden. Es hat sich dann herausgestellt, daß die nach ihm benannte Taylor-Regel nicht nur verblüffend einfach ist, sondern auch die tatsächliche Geldpolitik der Federal Reserve seit 1987 gut abbildet. Dies verhalf der Regel zu weiterer Popularität, da die Geldpolitik dieser Periode als besonders erfolgreich gilt. Diese Arbeit beschäftigt sich in den ersten fünf Kapiteln ausführlich mit verschiedenen Aspekten der Taylor-Regel. Thematisiert werden die wichtigsten Merkmale und Eigenschaften der Regel (Kapitel 2 und 3). Es wird den Fragen nachgegangen, wie die Regel in der geldpolitischen Praxis implementiert werden kann (Kapitel 3), wie Taylor die einzelnen Komponenten seiner Regel theoretisch abgeleitet und gerechtfertigt hat (Kapitel 4) und welche kritischen Einwände gegenüber der Regel bestehen (Kapitel 5). Der erste Teil schließt mit einer Abgrenzung zu anderen, aktuell diskutierten geldpolitischen Strategien (Inflation Targeting und Geldmengensteuerung, Kapitel 6). Im letzten Kapitel - dem zweiten Teil der Arbeit - wird untersucht, welche Rolle die Taylor-Regel in der amerikanischen Geldpolitik spielt. Es gilt zu klären, wie sich die Nähe der amerikanischen Geldpolitik zur Taylor-Regel erklären läßt (Kapitel 7.1), welche Komponenten der Regel zum Erfolg der amerikanischen Geldpolitik beigetragen haben (Kapitel 7.2) und was die Federal Reserve davon abhält, sich offiziell an die Regel zu binden (Kapitel 7.3).
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Der Ökonom John Taylor (1993) gilt als Erfinder der Taylor-Regel, welche das. Ziel verfolgt, die Geldpolitik und den von der Zentralbank gesetzten Leitzins zu bestimmen. Die Taylor-Regel ist heute die wichtigste Formel, um die Zinspolitik von Zentralbanken zu bewerten. Der nominale Zinssatz reagiert auf Abweichungen vom Inflationsziel (Inflationslücke) und auf Abweichungen vom Produktionspotenzial (Produktionslücke). Diese Masterarbeit befasst sich mit unterschiedlichen Modifikationen der Taylor-Regel und analysiert somit individuelle Zinssätze für die einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion. Dabei kommt es zu Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Zinssatz und den individuell berechneten Zinssätzen. Die Europäische Zentralbank hat die Aufgabe, einen Zinssatz für alle Mitgliedstaaten festzulegen. Durch den Beitritt zur Europäischen Währungsunion haben die Länder die Möglichkeit verloren, Zinssätze zu Gunsten ihrer individuellen ökonomischen Situation festzulegen. Da die Eurozone kein optimales Währungsgebiet darstellt, ist der Zinssatz der Europäischen Zentralbank nicht angemessen für alle Mitgliedsstaaten. Die Eurozone besteht aus 19 Mitgliedsstaaten, mit unterschiedlichen Inflations- und Produktionslücken, unterschiedlichen Präferenzen, sowie Arbeitslosenraten. Daraus geht hervor, dass der Zinssatz der Europäischen Zentralbank für manche Länder zu hoch und für andere Länder zu niedrig ist. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, diese Ergebnisse zu interpretieren und die Auswirkungen zu diskutieren. ; John Taylor (1993) first invented a simple and useful tool that has framed the actions of central banks as a systematic response to incoming information about economic conditions. The idea is that the monetary policy should respond to deviations between the actual inflation rate and the target inflation rate. As well as it should respond to deviations between the actual gross domestic product (GDP) and the potential GDP. These responses should be made by changing the nominal interest rate. The Taylor rule suggests a short-term interest rate that should be set by a central bank so that inflation and output are stable. There are various modifications of the Taylor rule. Geni and Munteanu (2010) state that the Taylor rule is the most common instrument applied by monetary authorities under inflation-targeting regimes. Since there is a single monetary policy common for all countries in the euro area, the European Central Bank must set its policy rates to fit the needs of all member countries. However, the member states lost the independence to react flexibly to their specific situations. The problem addressed in this paper is that the euro area does not form an optimum currency area. The area is composed of nineteen countries, with different wealth, different levels of technology, different preferences, different unemployment or output gaps and differences in inflation rates. Furthermore, De Grauwe (2007) mentions the problem that the euro area is likely to experience asymmetric shocks and if countries are subject to these, they will find it costly to be in a monetary union. In other words, the ECB has difficulties stabilizing output and employment. As a result the actual interest rate can be set too high or too low for a country. These findings and how they may lead to a destabilization of the economy are discussed in this thesis. This issue is called the "one size doesnt fit all" problem. ; Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2016 ; (VLID)1340324
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Der Erfolg von Zentralbanken bei der Durchführung geldpolitischer Maßnahmen zur Wirtschaftsstabilisierung beruht in großem Maße auf der Anwendung klarer Regeln. Taylor Regeln bieten eine einfache, direkte Herangehensweise, um solch einen Regelbasierten Ansatz zu beschreiben. In dieser Arbeit werden verschiedene Versionen von Taylor-Regeln für die USA über den Zeitraum 2000 bis 2013 mithilfe von GMM Methoden geschätzt und interpretiert. Ein Strukturbruch in den Regressionen im zweiten Quartal von 2009, um die Zeit, in der die amerikanische Zentralbank den Leitzinssatz auf 0 gesenkt hat, weist darauf hin, dass dieser Faktor den Geldpolitischen Handlungsspielraum während der Krise deutlich eingeschränkt hat. Allgemein scheint die Fed jedoch ihrem dualen Ziel, die Arbeitslosen- und Inflationsrate zu stabilisieren, vor der Krise nachgekommen zu sein, auch wenn die Reaktion auf Änderung der Inflationsrate relativ schwach ausfällt. Des Weiteren wird ein Modell vorgestellt, das es erlaubt, Alternativszenarien, insbesondere mit unterschiedlichen Versionen von Taylor Regeln unter Mitberücksichtigung eines Hauspreisindizes als zusätzliche Zielvariable, zu simulieren.Die Simulation zeigt: Wird eine symmetrische Zielwahl in Bezug auf den Immobilienmarkt verfolgt, so wirkt sich eine aktive "leaning against the wind" Strategie in der Regel nicht wachstumshemmend, jedoch stabilisierend aus. Vor allem, wenn die Kausalität von Entwicklungen im Immobilienmarkt zu wirtschaftlichen Wachstum läuft, d.h. Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in erster Linie das allgemeine Wirtschaftswachstum beeinflusst und nicht umgekehrt, erscheint es umsichtig, Immobilienpreise bei der Durchführung von Geldpolitik im Auge zu behalten, da ein konventionelles flexibles Inflationsziel nur unzureichend wirtschaftliche Stabilität bei möglichen Immobilienblasen sicherstellt. ; Conducting monetary policy in a rules-based, rather than discretionary, framework is central to much of the success central banks have had in stabilizing the economy in the last decades. Taylor rules offer a simple, straight-forward way of describing such a rules-based approach. This paper estimates and interprets different versions of the Taylor rule for the Unites States over the period from 2000 to 2013 using a GMM approach. A structural break in the regressions around the second quarter of 2009, when the zero lower bound on nominal interest starts binding, indicates monetary policy was considerably constrained during the crisis due to this factor. Overall, however, the Fed does seem to have followed its dual mandate of stabilizing inflation and unemployment prior to the crisis reasonably well, even though the Fed?s reaction to changes in the inflation rate is relatively muted. A model is then constructed to test alternative hypothesis and counter-factual scenarios, specifically the effects of a Taylor rule that includes a housing price index as an additional target variable. The model indicates that a symmetric target would not, on average, slow down economic growth yet help stabilize both more general economic indicators as well as the housing market. Particularly if causality runs from developments in the housing market to economic growth, i.e. developments in the housing markets lead economic growth, it would seem prudent to pay explicit attention to the former when conducting monetary policy as standard flexible inflation targeting would be insufficient to ensure overall economic stability in the presence of bubbles in this market. ; Florian Kohlfürst ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2014 ; (VLID)240056
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Die von John Taylor entwickelte und nach ihm benannte Regel ist trotz einiger dargestellter Kritikpunkte ein probates Instrument zur Beschreibung und Beurteilung unterschiedlichster Geldpolitiken. So zeigt sich, dass mit Hilfe der Taylor Regel und dem daraus berechneten Taylor Zins die europäische Geldpolitik für den Zeitraum von 1999 bis 2009 ex post beschrieben werden kann. Es lässt sich zudem vermuten, dass die Europäische Zentralbank bei der Durchführung ihrer Politik einer solchen Regel gefolgt ist. Allerdings wurde ein solches Vorgehen von der Europäischen Zentralbank stets verneinet, so dass der hier berechnete Taylor Zins nur als Beurteilungsmaßstab gesehen werden kann. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass die europäische Geldpolitik für den Zeitraum 2000 bis 2008 als zu expansiv gesehen werden kann. Einzig zu Beginn einer einheitlichen europäischen Geldpolitik im Jahr 1999 kann von einem neutralen Taylor Zins gesprochen werden. Das bedeutet, hier entspricht der berechnete Zins der tatsächlich durchgeführten Geldpolitik. Auffällig ist zudem das Jahr 2009, hier ergibt sich aus der Berechnung ein negativer Taylor Zins und im Vergleich mit dem EONIA und dem EURIBOR eine zu restriktive Geldpolitik für den Euroraum. Jedoch kann dieses Ergebnis aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise als Ausreißer gesehen werden. Trotz der guten Beschreibung der europäischen Geldpolitik mit Hilfe des Taylor Zinses muss abschließend fest gehalten werden, dass es sich hierbei nur um eine grobe Orientierungsgröße handelt. Daher sollte bei der Interpretation und besonders bei der Ableitung möglicher zinspolitischer Empfehlungen Vorsicht angebracht sein.
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In: Discussion paper
In: Series 1, Studies of the Economic Research Centre 37/2004
In: CeGE-Schriften Band 7
Die vorliegende Analyse befasst sich eingehend mit den am neuen Geldmarkt des Euro-Währungsgebiets getätigten Geschäften sowie mit den Bestimmungsgründen der Zinsbildung. Durch eine nur marginal modifizierte Taylor Regel wird in einer empirischen Analyse versucht, die tatsächliche Entwicklung des EONIAs für das Euro-Währungsgebiet sowie für einige Mitgliedstaaten nachzubilden. Die gefundenen Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild. In einer weiteren Analyse wird dann eine Beziehung vom Typ der Taylor Regel mittels der Kointegrationsanalyse geschätzt, wobei man Taylor-Zinssätze erhält, die erheblich besser an den EONIA angepasst sind.
In: cege-Schriften
Die vorliegende Analyse befasst sich eingehend mit den am neuen Geldmarkt des Euro-Währungsgebiets getätigten Geschäften sowie mit den Bestimmungsgründen der Zinsbildung. Durch eine nur marginal modifizierte Taylor Regel wird in einer empirischen Analyse versucht, die tatsächliche Entwicklung des EONIAs für das Euro-Währungsgebiet sowie für einige Mitgliedstaaten nachzubilden. Die gefundenen Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild. In einer weiteren Analyse wird dann eine Beziehung vom Typ der Taylor Regel mittels der Kointegrationsanalyse geschätzt, wobei man Taylor-Zinssätze erhält, die erheblich besser an den EONIA angepasst sind.
The paper derives a Taylor condition as part of the agentís equilibrium behavior in an endogenous growth monetary economy. It shows the assumptions necessary to make it almost identical to the original Taylor rule, and that it can interchangably take a money supply growth rate form. From the money supply form, simple policy experiments are conducted. A full central bank policy model is derived that includes the Taylor condition along with equations comparable to the standard aggregate-demand/aggregate-supply model.
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In: Kieler Arbeitspapier 1180
In diesem Beitrag wird aufgezeigt, dass sich die Geldpolitik der Deutschen Bundesbank im Zeitraum 1991 bis 1998 gut mit Hilfe einer so genannten vorausschauenden Taylor-Regel beschreiben lässt. Die Deutsche Bundesbank stabilisierte in den 90er Jahren sowohl die Inflation als auch die Konjunktur. Die Geldmenge beeinflusste das Verhalten der Zentralbank über ihre Eigenschaft als Frühindikator für die zukünftige Inflation. ; This paper uses the empirical framework for estimating forward looking monetary policy rules developed in Clarida, Galí and Gertler (1998, 2000) to study monetary policy in Germany in the period 1991 to 1998. The estimation results show that the Bundesbank stabilized both inflation and the output gap in the 1990s. The money aggregate M3 influenced the behavior of the German central bank through its property as a leading indicator for future inflation.
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In: Kiel working paper 1089
This paper derives new results on the effects of employing Taylor rules in economies that are subject to real market imperfections such as production externalities. Taylor rules that aggressively respond to output can eliminate sunspot equilibria that arise from the increasing returns. The paper also finds that rules which should be chosen (avoided) in perfect market environments often yield (ensure) multiple (unique) rational expectations solutions in alternative settings. Therefore, exact knowledge on the degree of market imperfection may be pivotal for robust policy advice.
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