"Unter dem Namen Euskadi ta Askatasuna (ETA) hatte sich bereits Ende der fünfziger Jahre im spanischen Teil des Baskenlandes eine terroristische Vereinigung gebildet, deren Ziel die gewaltsame Loslösung 'Euskadis' von der Madrider Zentralregierung war. Mit der Auflösung des Franco-Regimes und der zunehmenden Distanz zwischen der ETA sowie der Baskischen Nationalen Befreiungsbewegung MLNV und dem traditionellen baskischen Nationalismus, der sich gewöhnlich auf dem Boden des Rechts bewegt hatte, zeigte die ETA ihren wahren Charakter. Fest in einem vor allem durch französische Theoretiker wie Merleau-Ponty vermittelten Marxismus verwurzelt, erörtert der Autor dieses Beitrags die Tatsache, dass es ihr dabei nicht nur um die gewaltsame Machtergreifung, vielmehr strebt sie die endgültige Überwindung des Staates und die Zerstörung seiner Institutionen geht. Der Terror wird als das geeignete Mittel betrachtet, seine Opfer als der Müll, der in den "Abfalleimer der Geschichte" gehört." (Autorenreferat)
Terrorismus wird als eine der größten sicherheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Und doch besteht weder Einigkeit darüber, was Terrorismus eigentlich ist, noch wie er erklärt werden kann oder wie er bekämpft werden soll. Der Beitrag versucht eine Bestandsaufnahme der Forschung zum Terrorismus. Zunächst geht der Beitrag auf Begriffe und Konzepte des Terrorismus ein und beschreibt historische Verständnisse von Terrorismus. Der dritte Abschnitt des Beitrags wendet sich den Ursachen von Terrorismus zu. Daran anschließend betrachtet der Beitrag die Strategien der Terrorismusbekämpfung. Hier unterscheidet der Beitrag Terrorismus als ein Problem der Verbrechensbekämpfung und das Verständnis von Terrorismus als Krieg. Schließlich geht der Beitrag auf internationale Kooperationen gegen den Terrorismus ein und skizziert im Fazit Probleme und Perspektiven der Forschung. (ICB2)
"Terrorismus. 9/11 im Kontext" versteht sich als Anthologie, eine Zusammenstellung verschiedener Schwerpunkte, um so mehr Verständnis für die Komplexität von Terrorismus in Abgrenzung von eindimensional-verkürzter Darstellung in Medien und Politik zu eröffnen. Zu den inhaltlichen Schwerpunkt-en dieser Arbeit zählen - die Begriffs-Definition - die Ursachen von Terrorismus - dessen "mythologische" Aufladung und die mediale sowie populärkulturelle Verwertung. Genauso war die staatliche Reaktion auf Terrorismus von Interesse - in diesen Bereich fallen politische, militärische und sicherheitstechnische Lösungsansätze genauso wie mediale Gegenstrategien. Dass auch der Staat terroristischer Akteur sein kann - etwa bei der Durchführung von Geheimoperationen oder durch das "spiegelbildliche" Nachahmen von Guerillas und Terroristen im Zuge der Counterinsurgency-Kriegsführung - wird anhand verschiedener Fallbeispiele aus den USA, Lateinamerika und Europa dargestellt. Den sprichwörtlich "roten Faden" in "Terrorismus. 9/11 im Kontext" bildet die Analyse des "Überbaus" - der symbolischen und ideologischen "Quellen" des Terrorismus. Hier wird terroristische Gewalt als Ausdruck radikalen politischen Engagements verstanden, das nicht nur durch sozioökonomische und politische Ursachen "angefeuert" wird, sondern auch durch die "Gratifikation" einer Identität als "handelndes" Subjekt. Terrorismus ist so betrachtet vor allem Produkt einer machtvollen Idee, die Aktivisten antreibt, sie motiviert und ihnen jene starke Überzeugung vermittelt, die sie in die Lage versetzt, ihr "Projekt" in die Tat umzusetzen. Es handelt sich um die Vorstellung, dass es möglich ist, nicht nur aktiven "Widerstand" gegen eine als ungerecht, illegitim und korrupt empfundene Autorität zu leisten und dadurch auch als "Avantgarde" eine Beispielwirkung auf Andere zu entfalten, sich diesem "bewaffneten Kampf" anzuschließen. Dass auch umgekehrt die Sicht auf den terroristischen Gegner durch Politik und Behörden zu einem Gutteil von von Imagination und Projektion bestimmt wird, soll anhand der Darstellung der populärkulturellen Verarbeitung von Terrorismus in Kino, Medien sowie der "Imitation" terroristischer Vorgangsweisen durch Counterterrorism-Kräfte verdeutlicht werden. ; "Terrorism. 9/11 in Context" is an anthology of thematic priorities that aims to establish a better understanding of the complexities of terrorism aside from one-dimensional characterisations in media and politics. The main focal points are: The definition of terrorism, its causes, mythological charging and pop cultural realization. Reactions of the state towards the terrorist challenge - the political, military and security aspects as well as media counter strategies - are also of keen interest. Further, as case-studies from the US, Latin America and Europe clearly demonstrate the state can also be a perpetrator of terrorism, either during covert operations or by adopting the mirror image of guerrillas and terrorists in counter insurgency warfare. The main thread of "Terrorism. 9/11 in Context" is the analysis of the "superstructure"- the symbolic and ideological sources of terrorism. Terrorist violence is seen as commitment for radical political change, which is fuelled not only by political and social grievances, but also by the gratification of a radical-action identity. Thus, terrorism is most of all the product of a powerful idea, which motivates and stimulates activists, giving them the strong conviction needed to follow through their "project". It's the idea that not only is it possible to wage resistance against an alleged illegitimate, corrupt authority; it is also possible to inspire others to participate in an avant-garde armed struggle. On the other hand, the perspective of politicians and authorities on the terrorist enemy is also influenced to a certain degree by imagination and projection - this process is analysed through the depiction of terrorism in cinema, media and the imitation of terrorist tactics by counter terrorism forces.
"Terrorism. 9/11 in Context" is an anthology of thematic priorities that aims to establish a better understanding of the complexities of terrorism aside from one-dimensional characterisations in media and politics. The main focal points are: The definition of terrorism, its causes, mythological charging and pop cultural realization. Reactions of the state towards the terrorist challenge - the political, military and security aspects as well as media counter strategies - are also of keen interest. Further, as case-studies from the US, Latin America and Europe clearly demonstrate the state can also be a perpetrator of terrorism, either during covert operations or by adopting the mirror image of guerrillas and terrorists in counter insurgency warfare. The main thread of "Terrorism. 9/11 in Context" is the analysis of the "superstructure"- the symbolic and ideological sources of terrorism. Terrorist violence is seen as commitment for radical political change, which is fuelled not only by political and social grievances, but also by the gratification of a radical-action identity. Thus, terrorism is most of all the product of a powerful idea, which motivates and stimulates activists, giving them the strong conviction needed to follow through their "project". It's the idea that not only is it possible to wage resistance against an alleged illegitimate, corrupt authority; it is also possible to inspire others to participate in an avant-garde armed struggle. On the other hand, the perspective of politicians and authorities on the terrorist enemy is also influenced to a certain degree by imagination and projection - this process is analysed through the depiction of terrorism in cinema, media and the imitation of terrorist tactics by counter terrorism forces.
Terrorismus: Gefahrenpotenziale und Sicherheitslücken Zu den ersten Jahrbüchern: ""Es wäre wünschenswert, dass die Reihe Jahrbuch Terrorismus fortgesetzt würde und über Expertenzirkel hinaus auf ein breites Interesse in der Öffentlichkeit stieße. Mit ihren ertragreichen und gut geschriebenen Analysen schärfen die beiden Jahrbücher [1 und 2; Anm.d.Vlg.] den Blick für terroristische Gefahrenpotenziale und mögliche Sicherheitslücken. Die Beiträge sind durchweg auf das Wesentliche konzentriert. Zudem zeichnet sie aus, dass auch wichtige ausländische Quellen und Fachpublikationen ausgewertet werden."" Die Politische Meinung, Nr. 470 Januar 2009 Das Jahrbuch Terrorismus zeichnet die globalen Trends in der Entwicklung terroristischer Aktivitäten im Zeit - raum 2008/09 nach. Dies beinhaltet sowohl eine Datensammlung, in der Häufigkeit, Mittel und Folgen terroristischer Anschläge dieser Zeit weltweit festgehalten wurden, als auch Analysen zu Entwicklungen und Bekämpfungsmaßnahmen in einzelnen Ländern. Auf Grund der anhaltenden Aktualität des Phänomens legt das Jahrbuch 2009 seinen thematischen Schwerpunkt erneut auf den islamistischen Terrorismus, in diesem Jahr v. a. in der asiatischen Region, sowie auf dessen Bekämpfung auf nationaler und internationaler Ebene. ""Brennpunkte des Terrorismus"", die analysiert werden, sind hierbei u. a. Afghanistan, Pakistan, Indien und Zentralasien, aber auch afrikanische Staaten, wie bspw. Somalia oder Sudan. Die abschließenden Analysen zu Mitteln und Wegen der Terrorismusbekämpfung auf nationaler und internationaler Ebene behandeln u. a. Terrorismusbekämpfung in den USA, Deutschland und der Europäischen Union sowie militärische Konzepte der Terrorismusbekämpfung.
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