Der politische Terrorismus
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 59, Heft 7, S. 74-81
ISSN: 1430-175X
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 59, Heft 7, S. 74-81
ISSN: 1430-175X
World Affairs Online
Enthält außerdem: Der Informationsdienst Terrorismus 2003 bis 2010 [= Newsletter Nr. 1-28]. - S. 59-282
World Affairs Online
In: Jahrbuch Terrorismus 2010
Terrorismus – eine Bilanz Das Jahrbuch Terrorismus 2010 beinhaltet eine Reihe von Analysen über die Herausforderung durch den Terrorismus in ausgewählten Regionen. Auf Grund der anhaltenden Aktualität des Phänomens legt das Jahrbuch für das Jahr 2010 seinen thematischen Schwerpunkt erneut auf den islamistischen Terrorismus, in diesem Jahr v.a. in der südostasiatischen Region sowie auf der Arabischen Halbinsel. Zudem wird in Anbetracht der Aktualität ein Fokus auf die Frage nach der Nutzung des Internets durch islamistische Terroristen und die transatlantischen Differenzen im Bereich der Anti-Terror-Politik gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt sind die transatlantischen Differenzen im Bereich der Anti-Terror-Politik.
In: Analysen des transnationalen Terrorismus: soziologische Perspektiven, S. 374-422
Die vorliegende Analyse versteht sich als ein Experiment in dreifacher Hinsicht: Sie möchte erstens zeigen, wie die Soziologie ein komplexes gesellschaftliches Problem wie den transnationalen Terrorismus erklären kann, wenn sie ihre in der Regel getrennten theoretischen Kräfte konzentriert. Sie bezieht zweitens die analytische Perspektive der älteren Kritischen Theorie ein, deren Gravitationspunkt die Entstehung und Persistenz einer Extremform, nämlich des staatlich organisierten Terrorismus, bildet. Damit sollen implizite sozialtheoretische Wirkungsannahmen der Kritischen Theorie rekonstruiert und für gegenwärtige soziologische Analysen fruchtbar gemacht werden. Schließlich möchte die vorliegende Analyse zeigen, wie soziale Mechanismen beschaffen sind, die komplexe gesellschaftliche Probleme erzeugen und reproduzieren. Hierzu werden die strukturellen und situativen Faktoren der Entstehung von Terrorismus, die Entstehungsbedingungen einer terrorbereiten Gruppe sowie die Faktoren der Institutionalisierung und Totalisierung terroristischer Ordnungen in den Blick genommen. Die untersuchten Strukturen des terroristischen Handelns und Gegen-Handelns sowie die dabei auftretenden Eskalationsdynamiken machen deutlich, wie ein internationales Konfliktsystem in Form eines wechselseitigen Gegneraufbaus entsteht und inwieweit die partizipierenden Organisationen in ihrer Identitätsbehauptung voneinander abhängig sind. (ICI2)
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 35, Heft 8, S. 6-8
ISSN: 0015-9999
Die Überwindung und endgültige Beseitigung des Terrorismus in Italien ist ein politisches Problem, das mit polizeilichen Maßnahmen allein nicht zu lösen ist. Der rote Terror hat tief in das politische, intelektuelle und soziale Gefüge des Landes hineingewirkt. Man hat sich der Frage zu stellen, welche gesellschaftlichen Kräfte ihm den Weg geebnet haben, und damit der Frage nach der Verantwortung der politische Führung. Die Korruption der Politiker der Mehrheitspartei ebenso wie die hohe Arbeitslosenzahl Jugendlicher und die jahrelange Verschleppung elementarster sozialer Reformen, die im parteipolitischen Gerangel untergingen, haben das Vertrauen gerade junger Menschen in demokratische Evolution erschüttert. Hinzu kommt eine jahrelange Toleranz gegenüber Gewalttätigkeiten in den Fabriken, die, als Mittel des Klassenkampfes gedacht, möglicherweise dem Terrorismus Vorschub geleistet haben. Der linke Terrorismus wollte das Volk zum Bürgerkrieg provozieren. Hier ging seine politische Rechnung nicht auf. Die Politiker haben nun den Beweis zu erbringen, daß sie eines Volkes würdig sind, das gewillt ist, die Demokratie zu verteidigen. (RR)
In: Bürgerrechte & Polizei: CILIP ; Cilip Informationsdienst, Heft 3, S. 46-52
ISSN: 0932-5409
"Mit der Schaffung eines Straftatbestandes der 'Verherrlichung' will die britische Regierung die Europaratskonvention 'zur Prävention des Terrorismus' umsetzen: ein gefährlicher Schritt zur Kriminalisierung von Meinungen." (Autorenreferat)
In: Friedensbedrohung Terrorismus. Ursachen, Folgen und Gegenstrategien., S. 37-67
Der Beitrag beschreibt vor dem Hintergrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA die im Laufe der 1990er Jahre neu entstandene Form des transnationalen Terrorismus am Beispiel der Terrorgruppe Al Qaida. In einem ersten Schritt wird dargestellt, wie sich der transnationale Terrorismus von anderen Typen des Terrorismus sowie verwandten Formen der politischen Gewalt unterscheidet. Dazu gehören (1) das terroristische Kalkül, (2) die Differenzierung zwischen weltlichem und religiösem Terrorismus, (3) Terroristen und Guerillakämpfer sowie (4) der nationale und internationale Terrorismus. Der zweite Schritt umfasst sodann die Betrachtung des Netzwerkes von Al Qaida gemäß folgender Aspekte: (1) die historische Entwicklung von Al Qaida seit 1988, (2) die internationale bzw. regionale Agenda, (3) die transnationale Ideologie, (4) die transnationalen Netzwerkstrukturen, (5) die multi-nationale Rekrutierung und Ausbildung, (6) die nicht-staatliche Unterstützung und Finanzierung sowie (7) die Taktik und das Zerstörungspotenzial. Auf dieser Grundlage werden abschließend die neuen Herausforderungen für die Anti-Terrorpolitik genannt, die teilweise jene Strategien und Erfahrungen in Frage stellen, die noch in den 1970er und 1980er Jahren von Bedeutung waren. (ICG2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1988 bis 2003.
In: Friedensbedrohung Terrorismus: Ursachen, Folgen und Gegenstrategien, S. 37-67
Der Beitrag beschreibt vor dem Hintergrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA die im Laufe der 1990er Jahre neu entstandene Form des transnationalen Terrorismus am Beispiel der Terrorgruppe Al Qaida. In einem ersten Schritt wird dargestellt, wie sich der transnationale Terrorismus von anderen Typen des Terrorismus sowie verwandten Formen der politischen Gewalt unterscheidet. Dazu gehören (1) das terroristische Kalkül, (2) die Differenzierung zwischen weltlichem und religiösem Terrorismus, (3) Terroristen und Guerillakämpfer sowie (4) der nationale und internationale Terrorismus. Der zweite Schritt umfasst sodann die Betrachtung des Netzwerkes von Al Qaida gemäß folgender Aspekte: (1) die historische Entwicklung von Al Qaida seit 1988, (2) die internationale bzw. regionale Agenda, (3) die transnationale Ideologie, (4) die transnationalen Netzwerkstrukturen, (5) die multi-nationale Rekrutierung und Ausbildung, (6) die nicht-staatliche Unterstützung und Finanzierung sowie (7) die Taktik und das Zerstörungspotenzial. Auf dieser Grundlage werden abschließend die neuen Herausforderungen für die Anti-Terrorpolitik genannt, die teilweise jene Strategien und Erfahrungen in Frage stellen, die noch in den 1970er und 1980er Jahren von Bedeutung waren. (ICG2)
In: Terrorismus: eine Herausforderung unserer Zeit, S. 147-153
Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Unterentwicklung und Terrorismus. Nach einer einführenden Bestimmung der beiden Schlüsselbegriffe werden drei relevante Aspekte behandelt: (1) die Bedeutung der Staatlichkeit, (2) die strukturelle Stabilität sowie (3) die Frage, inwieweit die Entwicklungspolitik ein Mittel zur Terrorismusbekämpfung darstellt. Nach Ansicht des Autors besteht keine monokausale Verbindung zwischen Unterentwicklung und Terrorismus. Aber jeder schwache Staat kann zu einer Brutstätte für bewaffnete Gruppen werden und internationale Terrornetzwerke benötigen schwache Staaten als Vorbereitungsräume und Rückzugsgebiete. (ICG2)
Wolfgang Frindte, Nicole Haußecker (Hg.): Inszenierter Terrorismus. Mediale Konstruktionen und individuelle Interpretationen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2010 (Reihe Politische Psychologie), 362 S., ISBN 978-3-531-17551-5, € 39,95; Susanne Kirchhoff: Krieg mit Metaphern. Mediendiskurse über 9/11 und den "War on Terror". Bielefeld: transcript Verlag 2010 (Reihe Critical Media Studies Bd. 2), 354 S., ISBN 978-3-8376-1139-7, € 29,80
BASE
In: Determinanten des Terrorismus, S. 29-84
Der Verfasser setzt sich mit den Faktoren auseinander, die Terrorismus erzeugen und am Leben erhalten. Da werden Rahmenbedingungen, die terroristische Gruppen hervorbringen, von Prozessbedingungen, die ihre weitere Entwicklung beeinflussen, unterschieden. Die Rahmenbedingungen unterteilt der Verfasser in Push-Faktoren, Pull-Faktoren und Ermöglichungsfaktoren. Terrorismus wird von anderen politischen Gewaltformen wie Guerilla-Krieg, Bürgerkrieg und Revolution abgegrenzt und es wird betont, dass reiner Terrorismus auf die Erste Welt beschränkt ist. Dagegen überwiegen in den Transformations- und Entwicklungsländern die kombinierten und gemischten Gewaltformen. Der Verfasser begründet dies damit, dass nur in der Ersten Welt die erforderlichen Bedingungen vorlägen, die einem überraschenden Gewaltanschlag eine maximale Schockwirkung und öffentliche Resonanz sicherten. (ICG2)
"Wieso haben die das getan?" Dies ist die Kernfrage, die mit den Terror-Anschlägen vom11. September 2001 gestellt wurde. Seitdem gibt es, wie Peter Sloterdijk konstatiert, "glänzende Teilanalysen, bisher jedoch keine befriedigende Erklärung." Das vorliegende Buch versucht diese Lücke zu schließen.Ausgangspunkt hierfür sind Überlegungen zur Komplexität der Gegenwartsgesellschaft, die empirisch als "selbstorganisiert-kritikale Weltrisikogesellschaft" beschreibbar ist und deren Kernelemente sich im Prozess der Hybridisierung zeigen. Entlang der Idee der Weltrisikogesellschaft wird gezeigt, dass die in der Soziologie bzw. in den Sozialwissenschaften üblicherweise verwendete Logik der Theorien in der Anwendung auf den transnationalen Terrorismus zu falschen Erkenntnissen führt. Als Alternative wird der methodologische Kosmopolitismus als konzeptionelle Rahmung fortentwickelt und die verschiedensten gesellschaftstheoretischen Perspektiven und Überlegungen auf manchmal überraschende Weise zueinander in Beziehung gesetzt.In der Darlegung der strategischen Evolution von Al-Qaida im Kontext einer komplexen, besonders durch die Strategie der USA geprägten Welt, soll deutlich werden, dass eine methodologisch-kosmopolitische Perspektive den transnationalen Terrorismus erklärend entschlüsseln kann. Dazu wird gezeigt, dass der transnationale Terrorismus als Element der Weltrisikogesellschaft ein Risiko darstellt, dessen Bestandsbedingungen alle Merkmale eines komplexen, adaptiven Systems aufweisen. Die Anpassung an die jeweilige Umwelt erfolgt in diesem Fall über das wechselseitig anpassende Justieren der Strategien der beteiligten Akteure. Der Autor gibt damit nicht nur eine profunde Antwort auf die Ausgangsfrage, sondern es gelingt ihm zugleich, den Anspruch des kosmopolitischen Blicks auf die Praxis der Theorie selbst anzuwenden, was vorherrschende Stereotypen der gesellschaftstheoretischen Lagerbildung nachhaltig in Frage stellt
In: Analysen des transnationalen Terrorismus: soziologische Perspektiven, S. 166-193
Der Autor interpretiert den Terrorismus aus systemtheoretischer Sicht als ein operativ geschlossenes Konfliktsystem, welches eigene Mehrdeutigkeitsreduktionen erarbeitet, mit deren Hilfe es sich konstituiert. Im Unterschied zu institutionalisierten Konflikten (z.B. Tarifkonflikte, Wahlkämpfe) handelt es sich um ein "parasitäres" System, das durch die Nutzung der Ressourcen des politischen Weltsystems eigene Unterscheidungen zwischen Zwecken und Mitteln, Ursachen und Wirkungen erarbeitet. Der transnationale Terrorismus erzeugt vor allem Situationen des Nichtwissens und der Ambiguität, die das Entstehen von komplexitätsreduzierenden Schemata und Zurechnungen begünstigen. Diese Zurechnungen zielen zwar auf Sicherheit, Orientierung und Handlungsfähigkeit, erzeugen jedoch aufgrund ihrer Kurzfristigkeit und Kontrollfiktionen letztlich Unsicherheit. Der Autor beleuchtet die historischen und sozialstrukturellen Bedingungen für die Entstehung eines selbstreproduktiven Konfliktsystems, wie er im islamistischen Fundamentalismus zum Ausdruck kommt. Er problematisiert die Tatsache, dass es kaum möglich erscheint, das Konfliktsystem aufgrund seiner hohen Selbstverstärkungstendenz zu deeskalieren, und geht abschließend auf die "Rhetorik der Sicherheit" und die "Einheitssemantik" der Bush-Administration ein. (ICI2)
In: 1968 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft., S. 273-282
Zwischen dem friedlichen Charakter der 68er Bewegung einerseits und den Versuchen einer gewaltsamen Durchsetzung extremistischer politischer Ziele in den 70er und 80er Jahren andererseits bestand in Frankreich kein historischer Einschnitt, sondern Kontinuität. Inwieweit dies zutrifft, wird vor allem an der "Action Directe" und an der "Gauche Proletarienne" (Proletarische Linke) überprüft. Dabei zeigt sich von allen terroristisch geprägten Vereinigungen nur bei der "Action Directe" eine, wenn auch nicht alleinige und zeitlich stark begrenzte, Verbindung zur 68er Bewegung. Demgegenüber werden der Gauchismus und die "Maoisten" als politisch-ideologische und soziale Gegenbewegung zum Mai 68 dargestellt. Als Ursachen für ihre Selbstauflösung werden eine Neubewertung des Sozialen, der Aufschwung der neuen sozialen Bewegungen und die Abwertung gewaltsamer Aktionen ab 1973 genannt. Doch im Gegensatz zur "Action Directe" bestätigt sich bei den wenigen zum Terrorismus neigenden Teilen des Gauchismus keine direkte ursächliche Verbindung zum Mai 68. (prf).