Einführung in das Thema Transformationsprozesse in Deutschland -- Arbeitsmarktentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland -- Verläufe der Verarbeitung von Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern -- Die Transformation der DDR: ökonomische, politische und kognitive Koordination -- Transformationsprobleme aus psychosozialer Sicht -- Identitätsprozesse im kulturellen Kontext und im sozialen Wandel.
Die Autorin zeigt, daß der Transformationsprozeß seit 1989 zu einem radikalen Wandel der Arbeitsmarktstrukturen in den neuen Bundesländern geführt hat. Davon wurden die Lebenschancen und -perspektiven der Ostdeutschen wie von keinem anderen Bereich des sozialen und politischen Wandels unmittelbar und nachhaltig beeinflußt. Analysiert werden sich daraus ergebende Fragen. Welche Strukturmuster von Erwerbs- und Nichterwerbsarbeit haben sich herausgebildet bzw. werden sich herauskristallisieren? Wird es eine weitgehende Anpassung an die Struktur- und Allokationsmuster der Erwerbstätigkeit in Westdeutschland geben? Kommt es zu einer Pluralisierung und Flexibilisierung von Erwerbsmustern? Welche Bedeutung haben Faktoren wie Alter, Geschlecht, einmal erreichte Qualifikationen für die Chancen und Zukunftsperspektiven auf dem Arbeitsmarkt? Analysiert werden auch Anpassungskonflikte im Beschäftigungssystem. Deutlich werde, daß es keine durchgängige Destabilisierung im Transformationsprozeß gibt. Vielmehr stehe der Diskontinuität eine große Anzahl kontinuierlicher Beschäftigungsverhältnisse gegenüber. Trotzdem ist aufgrund massiver und kaum zu kompensierender Veränderungen in Berufskarrieren und Lebenschancen einzelner Gruppen mit erheblichen Konfliktpotentialen zu rechen, so ein Fazit. (rk)
Der Autor untersucht die Situation in den Reformländern hinsichtlich der Kriminalitätsproblematik. Drei Aspekte kommen dabei zur Sprache: Einmal das Ausmaß der Kriminalität, d.h. ihre relativ große Verbreitung; zweitens die krassen Formen, in denen sie auftritt und drittens die Hilflosigkeit und Gleichgültigkeit, die Politiker und öffentliche Meinung ihr gegenüber an den Tag legen. Im weiteren wird auf "fehlerhafte Wahrnehmungen" hingewiesen. So wird oft übersehen, daß es auch in staatssozialistischen Gesellschaften Wirtschaftskriminalität gab und daß die Erwartungen an die neue Gesellschaft überzogen sind: "Insofern gehört die Zunahme, besonders wirtschaftskrimineller Aktivitäten zum Transformationsprozeß dazu, einerseits als Zeichen beginnender kapitalistischer Normalität, andererseits aber auch als ein spezifischer Zug transformatorischer Gesellschaften." Im weiteren wird der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskriminalität und Privatisierung näher analysiert. Abschließend werden drei Erklärungsansätze zur Problematik der Kriminalität im Transformationsprozeß diskutiert: Erstens wird die unzureichend entwickelte Rechtsordnung dafür verantwortlich gemacht; zweitens die realsozialistische Vergangenheit; drittens wird versucht, das Phänomen historisch, unter Bezugnahme auf sie sog. ursprüngliche Akkumulation, zu erklären. (ICD)
Die Gestaltung von Sicherheit unter den Bedingungen der Globalisierung verändert nicht nur das sicherheitspolitische Regelwerk in den Streitkräften, sondern führt auch zu veränderten Konzepten in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Insbesondere die Fortschritte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglichen eine Vernetzung verschiedenster Akteure und beschleunigen zugleich die Entscheidungsprozesse. Sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft und Wissenschaft hat sich das Paradigma eines umfassenden und Ressort übergreifenden Sicherheitsverständnisses durchzusetzen begonnen. In der vorliegenden Studie wird in länderübergreifender Perspektive der tief greifende Wandel innerhalb des sicherheitspolitischen Umfeldes westlicher Industriegesellschaften analysiert. Es wird danach gefragt, welche Effekte die strukturellen Veränderungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf die Transformationsprozesse der Sicherheitsorganisation haben und in welcher Form sich die veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen auf die Transformationsprozesse auswirken. Die Autoren stellen in ihrer Einleitung die Themenschwerpunkte des Bandes kurz vor und diskutieren die Herausforderungen an zukünftige Sicherheitskonzepte. (ICI2)
Urbanisierung, Demografischer Wandel, Digitalisierung und Klimawandel sind globale Trends, welche die Welt rasant verändern. Damit stehen wir vor neuen Herausforderungen und Chancen in den Städten und Kommunen vor Ort. Überall lassen sich Veränderungen beobachten, ob gewollt oder nicht. Bei der Transformation urbaner Räume zu nachhaltigen Strukturen gilt es sowohl soziale, als auch ökonomische und ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Es entstehen neue Wege der Kommunikation, neue Arbeits- und Wohnformen, neue Mobilitäts- und Energiekonzepte und gleichzeitig verändern sich die Bedürfnisse der Menschen. Damit einhergehend entstehen neue, komplexe Organisationsformen der Gesellschaft. All diese Entwicklungen können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, da sie einander beeinflussen und sich so unter dem Begriff Urbane Transformationsprozesse zusammenfassen lassen. (Verlagstext)
"Um den so genannten arabischen Frühling ist es still geworden. Der Autor zeigt am Beispiel Tunesiens jedoch, dass die Veränderungsprozesse noch lange nichtabgeschlossen und nach wie vor Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen sind." (Autorenreferat)
Der Verfasser setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit Ansätzen auseinander, die den Geburtenrückgang in Ostdeutschland erklären können. Er unterscheidet historisch-akzidentielle Ansätze, historisch-verlaufsorientierte Ansätze, allgemeine (ökonomische oder biographische) Theorien sowie zwischen Geschichte und Allgemeinheitsanspruch vermittelnde Theorien. Es schließt sich eine empirische Analyse an, die sich auf den mikrodemographischen Datensatz der Berufsverlaufsstudie Ostdeutschland stützt. Die Untersuchung zeigt, dass der dramatische Einbruch der Geburtenziffern in den neuen Bundesländern nicht nur mit einem - kurzfristigen - Wende-Schock erklärbar ist, sondern darüberhinaus auf eine langfristige Transformation des Fertilitätsverhaltens deutet. Die Veränderung der Gelegenheitsstrukturen zur Verknüpfung von Bildungs-, Familien- und Berufsprozessen durch den Systemwechsel hat insbesondere über den Institutioneneffekt eine kohortenförmige, langfristig wirksame Verstärkung des Geburtenrückgangs im Vergleich zur Geburtlichkeit in der DDR zur Folge, die sich über das veränderte Timing von Gebärentscheidungen vollzieht. (ICE2)