Unter Urbanisierung werden komplexe und irreversible Prozesse des gesellschaftlichen Wandels verstanden, die im Wachstum städtischer Siedlungs- und Wirtschaftsformen und in großen Agglomerationen ihren Ausdruck finden. Urbanisierung gilt als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, gleichzeitig wird sie oft von einer Polarisierung der Einkommensverhältnisse begleitet.
In: Sowjetwissenschaft: Zeitschrift der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge, Band 36, Heft 5, S. 642-647
Der Autor stellt Wohnsituation und Arbeitsbedingungen in den Kontext des sozialen, ökonomischen und räumlichen Wandels im Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozeß in Hamburg vor dem Ersten Weltkrieg. Damit verfolgte er das Ziel, durch eine quantitative vergleichende Analyse der Stadtteile Aufschluß zu geben über den Wandel der sozialen Topographie. Er beschrieb Bevölkerungswachstum, innerstädtische Bevökerungsverschiebung, industrielle Expansion einhergehend mit städtebaulichen Eingriffen und gesetzgeberischen Maßnahmen als Bedingungen, unter denen sich der Wandel der Lebensverhältnisse in der Urbanisierung vollzog. Das Bevölkerungswachstum führte zur Auswanderung aus dem Stadtinneren in neue Vororte. Während sich an der Außenalster die exklusiven Oberschichtenviertel hielten, siedelten sich in der Innenstadt Bevölkerungsgruppen der unteren, in den durch bessere Wohnqualität charakterisierten neuen Vororten die der oberen Einkommensschichten an. Zentralität wurde von der Arbeiterschaft gegenüber Wohnqualität bevorzugt, da innenstadtnahe Industrieansiedlungen Arbeitsplätze ohne finanzielle Belastungen durch Verkehrsausgaben erreichbar machten. (AG)
Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung stehen Geschichte, Struktur und Konsequenzen von Regionalisierungsprozessen, deren Rückwirkung auf die Möglichkeiten von Existenzsicherung und letztlich auf die Ausgestaltung von Lebenschancen im Gefüge globaler Verflechtungszusammenhänge. Regionalisierung wird als konstitutiver Prozess der wirtschafts- und sozialräumlichen Strukturierung aufgefasst. Analytisch beschreibt sie die Verknüpfung von Lokalem und Globalem. So wird von der Annahme ausgegangen, dass lokale Situationen von externen Faktoren mitgestaltet werden. Entsprechende Handlungen entfalten dabei territoriale Ausprägungen, letztere können jedoch räumlich weit voneinander entfernt liegen. Somit wird die Vorstellung, dass eine Region mit einem territorial zusammenhängenden Handlungsraum deckungsgleich ist, aufgehoben. Die Regionalisierung und Urbanisierung Osttibets - forciert durch die Zentralregierung in Peking - wird als Produkt vielfältiger, auch widersprüchlicher Regionalisierungsvorgänge verstanden, die durch Akteure konstituiert und ausgestaltet werden. Vier Formen von Regionalisierungsvorgängen werden unterschieden: staatlich-administrative, produktiv-konsumtive, habituell-diskursive sowie ökologisch-technologische. Diese Formen beschreiben unterschiedliche Aspekte der Alltagspraxis. Sie sind weder trennscharf noch exklusiv, sondern überlagern sich vielfältig und bleiben im Einzelfall ambivalent. (ICA2)
Der Autor beschäftigt sich in diesem Aufsatz mit dem Verstädterungsprozeß in den Ländern Portugiesisch-Afrikas seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von dem kolonialen Einfluß auf die Entwicklung des Landes werden verschiedene Charakteristika dieses Prozesses angeführt. Ferner wird auf die Siedlungsstruktur eingegangen.
"Die Urbanisierung schreitet voran und konzentriert sich auf sogenannte informelle Siedlungen. Eine große Herausforderung liegt darin, die neuen Bewohner der Megastädte nicht zu marginalisieren und dadurch ihr Potenzial zu vergeuden." (Autorenreferat)