Usbekistan
In: Rohstoffwirtschaftliche Länderberichte 38
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In: Rohstoffwirtschaftliche Länderberichte 38
In: Berichte / BIOst, Band 30-1995
Usbekistan nimmt in der Staaten- und Nationengliederung im nachsowjetischen Mittelasien in mehrfacher Hinsicht eine zentrale Position ein. Dafür steht seine Bevölkerungsgröße von über 20 Millionen Menschen ebenso wie seine wirtschaftliche Bedeutung und seine geopolitische Lage mit Grenzen zu allen übrigen zentralasiatischen Gliedstaaten der ehemaligen Sowjetunion. Für die Wahrung seiner inneren Stabilität und äußeren Sicherheit ist neben der Wirtschafts- und Sozialpolitik und der Außenpolitik ein politisches Aktionsfeld von ausschlaggebender Bedeutung: die Ethnopolitik. Im weitesten Sinne werden hier darunter alle Bereiche der Innenpolitik verstanden, die das Zusammenleben der verschiedensten Volksgruppen auf dem Gebiet Usbekistans mitgestalten und beeinflussen. In dem vorliegenden Bericht wird die ethnopolitische Lage in Usbekistan auf der Grundlage wissenschaftlicher Publikationen, Beobachtungen und Umfragen in den Jahren 1992 und 1994 analysiert. Das Ethnogramm Usbekistans bietet in Hinsicht auf die Konsolidierung des unabhängigen Nationalstaats ein klareres Bild als in den meisten Nachbarstaaten in der GUS. Untersucht werden auch die interethnischen Beziehungen auf der Ebene der Familie und Verwandtschaft und bei der Kommunikation mit Freunden und Nachbarn. Dabei zeigen sich separate Netzwerke einheimisch-islamischer Völker und europäisch-slawisch-christlicher Völker. Die Rolle der Religion in der ethnischen Selbstwahrnehmung hat im muslimischen Bevölkerungsanteil zugenommen. Die Umfragen haben ein beträchtliches Migrationspotential ergeben, wobei die Russen mehr als die Usbeken auswandern. Neue Sprachengesetze und sprachenpolitische Regelungen in den zentralasiatischen und anderen GUS-Staaten haben das Verhältnis zwischen den Titularnationen und russischsprachigen Minderheiten nachhaltig beeinflußt. Als Fazit wird eine relative ethnopolitische Stabilität festgestellt, die aber nicht vor Einbrüchen und vor einer raschen Politisierung von Ethnizität völlig gesichert ist. (psz)
In: Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, Band 265
Die Auflösung der Sowjetunion ergab analog zur Aufgliederung in unabhängige Nationalstaaten und zum Aufbau nationaler Administration auch eine institutionelle und inhaltliche Umgestaltung der Soziologie in den post-sowjetischen Gesellschaften. In der Studie wird der Transformationsprozeß der Soziologie in der Republik Usbekistan untersucht. Beispielhaft für die Aufgaben und die Entwicklungskonzeptionen wird die post-sowjetische Soziologie im Transformationsprozeß an der Taschkenter Universität beschrieben. Es wird gezeigt, welche politischen und wirtschaftlichen Veränderungen die Neuorganisation der sozialwissenschaftlichen Forschung notwendig machen. Die neben den etablierten Einrichtungen entstandenen Institute und Firmen sozialwissenschaftlicher Forschung auf privatwirtschaftlicher Ebene werden beschrieben. (ICA)
World Affairs Online
In: Osteuropa, Band 57, Heft 8-9, S. 236
ISSN: 0030-6428, 0030-6428
In: Osteuropa, Band 57, Heft 8-9, S. 236
ISSN: 0030-6428, 0030-6428