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Die beiden Texte beschäftigen sich mit dem Völkermord in Ruanda. Dabei sieht der Kameruner Jurist Shanda Tonme die ruandische Besonderheit in der geplanten und gezielten Vernichtung einer ethnischen Gruppe und zeigt die Verantwortlichkeiten des Auslands auf. Er beschäftigt sich auch mit der Ethnizität im modernen Staatswesen allgemein und konzentriert sich dabei auf die Lage in Kamerun. Der ruandische Exilpolitiker Justin Mugenzi verteidigt in seinem Beitrag die Hutu. Seiner Ansicht nach begann der Konflikt mit dem Einmarsch der FPR am 1.10.90, weshalb er Uganda und der FPR, aber auch der UNO, die Hauptverantwortung zuweist. Er streitet jegliche Planung eines Völkermordes ab. (DÜI-Wgm)

Die Autorin führt aus, daß viele Kommentatoren die Gründe für den Völkermord in Ruanda mit ethnischen Gegensätzen zwischen Hutu und Tutsi erklärt haben. Sie verweist darauf, daß es seit langem Spaltungen zwischen den beiden Ethnien gegeben hat, aber was die Präkolonialzeit anbelangt, können Hutu und Tutsi nicht als Ethnien im modernen Sinne des Wortes bezeichnet werden. Vielmehr wird versucht, in diese Zeit eine moderne "ethnistische" Vorstellung des Hutu-Tutsi-Dualismus zu transportieren. Der Beitrag geht darüber hinaus auf den Völkermord von 1994 mit seiner extremen Grausamkeit ein und zeigt auf, wie er durch einen wirksamen Unterdrückungsapparat und Propaganda vorbereitet wurde. (DÜI-Ott)

Die Artikel geben einen Überblick über das Leben von Paul Kagame. Mit seiner Berufung zum Präsidenten werden erstmals in den Ländern Ruanda und Burundi Tutsi an der Macht sein. Kagame ist in Flüchtlingslagern aufgewachsen und erzwang sich die Rückkehr in sein Heimatland mit Waffengewalt. Wie bei vielen Tutsi werden sein Bewusstsein und Handeln daher von einem starken Sicherheitsbedürfnis und der Erinnerung an den Völkermord 1994 geprägt. Es wird die Politik der USA untersucht und diskutiert, ob die von Mandela für Burundi betriebenen Verhandlungen für eine Friedenssuche auf Ruanda übertragbar sind. Abschließend wird ein Überblick über die zum ruandischen Völkermord erschienene Literatur gegeben. (DÜI-Wgm)

Der Autor, ein katholischer Geistlicher in der ruandischen Stadt Kabgayi und Überlebender des Völkermords, hat in dem Buch Zeugnisse und Berichte anderer Überlebender zusammengetragen. Es ist ein lakonisch-eindringlicher Bericht über das Leiden und die Qualen der Verfolgten und den Blutrausch der Aufgewiegelten entstanden. (DÜI-Sbd)

Es handelt sich um einen Bericht über die innenpolitische Entwicklung in Ruanda zwischen 1990 und 1994. Der Schwerpunkt liegt auf April 1994 (Beginn des Völkermords an den Tutsi) bis Juli 1994 (Einnahme der Hauptstadt durch die Front Patriotique Rwandais, FPR). Der ruandische Autor, Journalist und Mitglied der FPR, erlebte diese Monate in Kigali. Er konzentriert seine Recherchen auf die für den Genozid Verantwortlichen. (DÜI-Cls)

Mit der Präsidentschaftswahl am 25.8.2003 ist die Übergangszeit in Ruanda nach dem Völkermord 1994 und dem Sturz des damaligen Regimes beendet. Das Dossier schildert den Wahlkampf in der Woche unmittelbar vor der Abstimmung und diskutiert die Frage nach dem Aussehen der Demokratie in Ruanda. Des Weiteren beschäftigt es sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung sowie dem Stand der nationalen Aussöhnung. (DÜI-Wgm)