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Das Risiko der Vaterentbehrung: wozu brauchen wir einen Vater?
Inhaltsangabe: Seit zwei, drei Jahren werden die Väter in der Öffentlichkeit gekrault und gestreichelt, dass es eine Wonne ist. Pädagogische und psychologische Populärwissenschaftler, Boulevardpresse und Fernsehen polieren gemeinsam das traditionell miese Väter-Image auf. Vorbei die Zeiten, da Väter durch die Bank als Nestflüchter galten. Im besten Fall in innerer Emigration (Hobbykeller). Im wahrscheinlichsten als Lotterbuben, triebgesteuert und andauernd in Sachen Erbgutverteilung unterwegs ('fuck and run'). Natürlich skrupellose Unterhaltspreller. Glaubte man noch in den achtziger Jahren, ohne solche Väter sei die Welt friedlicher und die reine Mutter-Kind-Familie ein anzustrebendes Idyll, so heißt es heute stereotyp: Fehlende Väter sind eine einzige psychische Katastrophe für Kinder'. In einer Zeit, in der sich die traditionellen Familienstrukturen immer mehr auflösen, ein Trend hin zur Ein-Eltern-Familie stattfindet, es zur Normalität geworden ist, dass auch Mütter einer regelmäßigen Erwerbstätigkeit nachgehen und Väter sich immer stärker innerhalb der Familie engagieren, werden Begriffe wie die der 'Neuen Vaterschaft' oder der 'Neuen Väter' immer häufiger diskutiert. Dabei treten Fragen auf, wie: 'Wieviel Vater braucht das Kind?' und was für einen Vater braucht ein Kind? Der Einfluss der Frau als Mutter für ihr Kind ist unbestritten – von ihrer biologischen Funktion bis hin zu ihrer Rolle als wichtige Bindungsperson. Doch was sind die spezifisch väterlichen Funktionen? Worin liegt die spezielle Bedeutung des Vaters für sein Kind? Wozu brauchen Kinder einen Vater? Diese Fragen erscheinen mir als bedeutsam bei der Suche nach der 'Neuen Vaterschaft' – denn engagierte Vaterschaft macht meines Erachtens nur dann Sinn, wenn man sich an den tatsächlichen Bedürfnissen des Kindes orientiert. Problemstellung: So wird in der vorliegenden Arbeit zunächst gefragt, ob Kinder einen psychischen oder sozialen Vater brauchen bzw. wozu sie ihn brauchen, was für eine Rolle er in der kindlichen Entwicklung spielt. Darauf wird in einem ersten Kapitel eingegangen. Dabei werde ich mich in erster Linie auf tiefenpsychologische, respektive psychoanalytische Erklärungsansätze stützen, da es mir besonders darauf ankommt, den Vater aus dem Blickwinkel des Kindes zu betrachten und die väterlichen Einflüsse auf die intrapsychischen Vorgänge des Kindes zu untersuchen. Der zweite Block beschäftigt sich mit der Hauptfrage dieser Arbeit, der Frage, welche Auswirkungen die Entbehrung des Vaters auf die kindliche Entwicklung hat. Denn wenn wir tatsächlich einen Vater brauchen, dann müsste ja gerade durch sein Fehlen dessen Bedeutung evident werden, es müssten sich die Lücken bemerkbar machen, die er durch seine Abwesenheit hinterlässt. Bei genauerer Betrachtung zeichnen sich drei Haupttypen von Vaterentbehrung ab: Vaterabwesenheit, Vaterverlust (Tod des Vaters) und Vaterlosigkeit (unbekannter Vater). Die erste Form wird, aufgrund der Komplexität des Themas, nochmals unterteilt in dauernde Vaterabwesenheit infolge Trennung und Scheidung der Eltern und vorübergehende Vaterabwesenheit durch Erwerbstätigkeit bzw. Beruf, als auch Krankheit des Vaters. Hierunter fällt im weitesten Sinne auch die kriegsbedingte Vaterentbehrung, die in dieser Arbeit aber extra behandelt wird, da sie meines Erachtens eine Schnittstelle zwischen vorübergehender Vaterabwesenheit, Vaterverlust und Vaterlosigkeit und darüber hinaus eine historische Sonderform darstellt. Diese verschiedenen Formen von Vaterentbehrung sollen hinsichtlich ihrer Folgen für die kindliche Entwicklung untersucht werden. Hierfür werden Analysen von Forschungsergebnissen aus der entwicklungspsychologischen und psychopathologischen Forschung, sowie von Fallbeispielen aus der psychotherapeutischen Praxis herangezogen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob bzw. inwieweit der Vater ersetzt werden kann, welche Faktoren bei einer Abmilderung der Folgen von Vaterentbehrung eine Rolle spielen und dazu beitragen, dass das Risiko Vaterentbehrung 'nur' ein Risiko bleibt. Dabei wird die Mikroebene untersucht, die relativierenden Faktoren, welche das betroffene Kind sowohl unmittelbar umgeben als auch in ihm selbst liegen. Die Vorgehensweise zur Erörterung dieser Fragen entspricht der des vorangehenden Kapitels. Freilich steht das Aufwachsen eines Kindes auch im Zusammenhang mit ökonomischen, kulturellen und religiösen Aspekten der Makroebene, welche ebenso eine relativierende Wirkung auf die Folgen von Vaterentbehrung haben. So wird ein vaterentbehrendes Kind, welches durch das Wegbrechen des Vaters aus der Familie in eine Situation mit geringerer finanzieller Absicherung gerät und damit von einem 'Abdriften in eine niedrigere soziale Lage' betroffen ist, durch diese Akkumulation von Risikofaktoren vermutlich stärkere Folgen zeigen als ein Kind, dessen sozioökonomische Situation sich durch die Tatsche der Vaterentbehrung nicht erheblich verändert. Ebenso kann angenommen werden, dass in nicht-industriell geprägten Kulturen anders mit einem Vaterverlust umgegangen wird als in westlichen Industrienationen, familiäre Haltestrukturen in anderer Weise greifen, ein religiöser Rahmen möglicherweise stärker als Halt dienen kann, wodurch sich die Ausprägung der Folgen von Vaterentbehrung ebenfalls verändern würde. Aufgrund der großen Fülle von Daten zu diesen Faktoren ist dieses Thema für die vorliegende Arbeit allerdings zu umfangreich, weshalb auf eine Untersuchung verzichtet werden muss. Im Folgenden findet nun eine Konzentration des Beobachtungsraums auf westliche Industrienationen statt, da sich die Daten der Studien hierauf beziehen und folglich die zugrundeliegenden makro- und mikrosozialen Verhaltensmuster nur auf Gruppen in diesen Gesellschaftsräumen zutreffen können.
Das Risiko der Vaterentbehrung: wozu brauchen wir einen Vater?
Aus der Einleitung: In einer Zeit, in der traditionelle Familienstrukturen nach und nach obsolet werden, hat eine Suche nach neuen Vaterschaftskonzepten begonnen. Es ist immer häufiger die Rede von der "Neuen Vaterschaft", von "engagierter Vaterschaft", von den "Neuen Vätern". Doch woran können sich diese "Neuen Väter" orientieren? Was sind ihre spezifischen Funktionen? Worin liegt die spezielle Bedeutung des Vaters für sein Kind? Brauchen Kinder überhaupt einen Vater? Oder kann eine genügend engagierte Mutter den Vater ersetzen? Stellt Vaterentbehrung eine Gefahr für die kindliche Entwicklung dar? Ist Vaterentbehrung überhaupt ein Risiko? Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen wird in dieser Arbeit zunächst die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung des Kindes untersucht. Dabei wird auf zentrale Aspekte der Entwicklung (Geschlechtsrollenentwicklung, sozioemotionale und kognitive Entwicklung) rekurriert. Aber auch Vater-Kind-Bindung und Triangulierung werden thematisiert sowie ein früher Vatereinfluss bei Schwangerschaft und Geburt. Die Kernfrage der Arbeit zielt dann auf Auswirkungen, die eine Entbehrung des Vaters auf die kindliche Entwicklung hat. Dabei wird eine Differenzierung von verschiedenen Formen der Vaterentbehrung vorgenommen - von vorübergehender Vaterabwesenheit bis Vaterlosigkeit. Es werden kurzfristige und langfristige, altersbedingte und geschlechtsspezifische Reaktionen dargestellt. Daran schliesst sich eine Untersuchung zu einem breiten Spektrum von Schutzfaktoren, welche zu einer Abmilderung des Risikos der Vaterentbehrung beitragen. Einfluss und Wirksamkeit von Vatersurrogaten, Familienklima und Persönlichkeitsmerkmalen des Kindes werden erörtert und diskutiert. Mit dieser Arbeit erhält man einen Überblick über die Thematik und Anregungen dafür, welche Faktoren eine engagierte Elternschaft ausmachen könnten. Vaterentbehrung ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die kindliche Entwicklung, dem durch Aufklärung sowohl präventiv als auch interventiv entgegengewirkt werden kann.
Die Bedeutung des Vaters für die kindliche Entwicklung: Folgen von Vaterlosigkeit und Vaterentbehrung
Magisterarbeit aus dem Fachbereich Pädagogik - Päd. Soziologie, Benotung: 2,3, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaft), 92 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch
Still-Leben mit Vater: zur Abwesenheit von Vätern in der Familie
In: Rororo 9762
In: rororo-Sachbuch
Abwesende Väter - anwesende Mütter: Kindheit im Krieg ; Versöhnung mit der eigenen Biographie in einem Selbsterfahrungsprozeß
In: Beiträge aus der Arbeit des Burckhardthauses Bd. 1
Der verlorene Vater: Töchter sprechen über d. Mann, d. aus ihrem Leben verschwand
In: Heyne-Bücher
In: 17, Heyne-Psycho 15
Le père disparu: une conversation inachevée
In: Autrement
In: Collection mutations 226
Auf der Suche nach dem Vater: wie Männer wieder Zugang zu ihren Gefühlen finden
In: Knaur 84050
In: Lebenshilfe, Psychologie
Väter im Abseits: Mutter und Kind in der vaterlosen Gesellschaft
In: Ullstein-Buch 39046
In: Klett-Cotta im Ullstein Taschenbuch