Vergleichende Regierungslehre und vergleichende politische Systemforschung
In: Vergleichende Politikwissenschaft: ein einführendes Handbuch, S. 25-44
Beiträge und Ansätze zur vergleichenden Politikwissenschaft werden dargestellt und analysiert. Dabei geht es vor allem um Modelle aus dem angelsächsischen Sprachgebiet, in denen die verschiedenen Regierungssysteme verglichen werden. Es wird nach der Richtung dieser Fachströmung gefragt, nachdem die universalistischen Systemkonzepte ihre Anziehungskraft für die aktuelle Diskussion verloren haben. Als zentrale Bereiche der vergleichenden Regierungslehre werden herausgearbeitet: Regierungssystemvergleich, Gewaltenteilungsanalyse, Vergleich von parlamentarischem und präsidentiellem Regierungssystem und von autoritärer und totalitärer Diktatur. Mit Hilfe einer Übersicht über verschiedene Verfahrensweisen der politischen Systemforschung (Modell der Übergangsgesellschaft, Krisenanalyse) werden als wichtigste Input-Funktionen festgestellt: politische Sozialisation und Rekrutierung, Interessenartikulation, Interessenaggregation, politische Kommunikation. Entscheidende Output-Funktionen sind nach Ansicht des Verfasser: Regelsetzung, Regelanwendung und Regelauslegung. In der politikwissenschaftlichen Forschung über die politischen Systeme in der Dritten Welt werden große Schwächen und Defizite bemerkt. (HA)