Bittere Anklage der Machtpolitik der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in den ersten vier Nachkriegsjahren. Dokumentiert werden allen voran die vielfältigen religiösen Aktivitäten der katholischen Kirche, Methoden ihrer Einschränkung durch die Staatsmacht, und die meist vergeblichen Versuche hoher katholischer Geistlicher, dem entgegenzuwirken. Abschließend wird die nackte Willkür dargestellt, mit der die kommunistische Führung nach ihrem Sieg im Februar 1948 hohe kirchliche Würdenträger behandelte und die ihrer Häupter beraubte katholische Kirche allseitig gängelte. (BIOst-Dok)
I : Cirkevni komise UV KSC ("Cirkevni sestka") duben 1949- brezen 1950. (Übers.: Die Kommission für Kirchliche Angelegenheiten des Zentralkomitees der KPC ("Die Kirchen Sechs") April 1949 - März 1950.) - 1994. - 505 S. - ISBN 80-85270-29-3
Das Verhältnis zwischen einzelnen sozialistischen Staaten Europas unter sowjetischer Dominanz war durch eine nach außen hin demonstrierte "Brüderlichkeit" geprägt. Diese propagandistisch zelebrierte Einigkeit entsprach im Fall von DDR und Tschechoslowakei selten der Realität. Anhand von zahlreichen, teils neu erschlossenen Quellen aus deutschen und tschechischen Archiven zeigt Wolfgang Schwarz, wie sich in den sechziger Jahren die Liberalisierung in der CSSR einerseits und das dogmatische Beharren der SED andererseits auf das zwischenstaatliche Verhältnis beider Länder auswirkten. Inhaltliche Schwerpunkte sind die außenpolitische Zusammenarbeit, die Unterschiede in der Politik gegenüber der Bundesrepublik Deutschland, ideologie- und kulturpolitische Differenzen zwischen SED und KSC sowie die wirtschaftlichen Beziehungen. (Mit einer tschechischen Zusammenfassung)
Im Zeitraum 1990-1992 kristallisierte sich das slowakische Selbstbewußtsein auch in der Außenpolitik heraus. Das Selbstverständnis der Tschechen und der Slowaken sowie die Reflexion der Nachbarn (Deutscher und Ungarn) wurde durch das Erbe recht unterschiedlicher historischer Erfahrungen geprägt, wodurch die föderale Politik ungebührlich stark belastet war und allein schon deswegen auf keinen gemeinsamen Nenner gebracht werden konnte. So fingen die Slowaken an, ihre eigene Außenpolitik zu führen und diese zu institutionalisieren. Sie hoffen darauf, bis zum Jahr 2000 volle Unabhängigkeit zu erlangen und dann in die EU als ein souveräner Staat einzutreten. Verhandlungen über das Teilen der CSR liefen ohne Rücksicht auf geo- und sicherheitspolitsche Folgen für beide neue Staaten - ohne Berücksichtigung der Gründe also, die zum Entstehen eines gemeinsamen Staates der Tschechen und Slowaken 1918 beigetragen haben. (BIOst-Dok)
Der Verfasser nahm sich eine ehrgeizige Aufgabe vor: es gehe ihm darum, aufgrund einer Analyse historischer Geschehnisse und deren Verflechtung die Hauptgesetzmäßigkeiten der tschechischen Politik zu definieren, die für die gesamte Entwicklung des tschechischen Staates gelten, sodaß sie auch für Bedürfnisse der gegenwärtigen tschechischen Politik nutzbar gemacht werden könnten. Im Zentrum seiner Argumentation steht eine von ihm unterstellte politische Doktrin der Primisliden, die auf einer aktiven und rationalen Integrierung des tschechischen Staates in westeuropäische Integrationsgruppierungen der jeweiligen Zeitepoche gründet. (Diese Doktrin geht auf den Hl. Wenzel zurück, der dem genannten strategische Ziel die Taktik gegenüber dem Deutschtum angepaßt habe - was ihm in völliger Verkennung der Sache den Vorwurf einer Kollaboration mit dem nationalen Feind eingebracht hat). Sofern diese Doktrin respektiert wurde, war der tschechische Staat im Aufsteig; sofern er sich von ihr entfernte, kam es zum Abstieg. Der vorliegende Teil I einer fünfteiligen Betrachtung bezieht sich auf die erste Etappe der Integration des tschechischen Staates in den westeuropäischen Zivilisationskreis - auf den Zeitraum bis zur Entstehung des Heiligen Römischen Reiches, wodurch eine der ersten Formen der beinahe neun Jahrhunderte andauernden westeuropäischen Integration ins Leben gerufen wurde. (BIOst-Hrs)
Nach den bereits vorliegenden Handbüchern der Planungsbegriffe für die Länder Polen, Slowakische und Tschechische Republik und der Schweiz wird mit diesem Band ein weiterer Grenzraum behandelt, um zum gegenseitigen Verständnis über die politischen, rechtlichen, soziokulturellen und ökonomischen Verhältnisse des jeweils anderen Partners beizutragen. Dies gilt vor allem auch für die Raumplanung , die in den einzelnen Staaten rechtlich, organisatorisch und terminologisch unterschiedlich ausgestaltet ist. Die Bedeutung grenzüberschreitender raumplanerischer Zusammenarbeit nimmt heute auf allen Ebenen zu. Neben einführenden Teilen zum Staats- und Verwaltungsaufbau sowie zum Planungssystem in den drei Ländern werden die Erläuterungen der Planungsbegriffe durch ausgewählte Beispiele von Programmen und Plänen der verschiedenen Planungsebenen aus Österreich, der Slowakei und Tschechien veranschaulicht.
In dem vorliegenden Teil II wird die zweite Etappe der Integrierung des tschechischen Staates in den westeuropäischen Zivilisationskreis behandelt - von dem Tod des Heiligen Wenzels (um 930) bis zum Tod von Karl IV. In diesem Zeitraum verzeichneten die böhmischen Länder außergewöhnliche wirtschaftliche und kulturelle Erfolge. Unter der Herrschaft des deutschen Kaisers und tschechischen Königs Karl IV umfaßte dann das Heilige Römische Reich außer dem Gebiet des heutigen Deutschlands große Teile fast aller angrenzenden Länder - und an der Spitze der damals größten Integrationsgruppierung stand der tschechische Staat. Der Autor führt es in erster Linie darauf zurück, daß die damalige tschechische Politik die Integrationsdoktrin des Hauses der Primisliden konsequent anwandte. Zudem waren es geographische und geopolitische Vorteile Böhmens, die das Land zu dem stärksten und stabilsten Bestandteil der Reichsintegration gemacht haben. (BIOst-Hrs)
In dem Schlußteil seiner geschichtlichen Betrachtungen befaßt sich der Autor zunächst mit der Revolution 1989 und ihrer psychologischen Reflexion im tschechischen Volk. Daraufhin versucht er, aus der Gesamtheit des von ihm gezeichneten historischen Bildes einige allgemeinere Schußfolgerungen zu ziehen. Im Hinblick auf die Frage nach der tschechischen Identität: Die gesamte historische Entwicklung der tschechischen Nation und des tschechischen Staates weist auf drei Grundideen hin - Integration, Humanität und Glauben. Im Hinblick auf die Problematik des Nationalismus und Internationalismus: Eine der stärksten Treibkräfte der geschichtlichen Entwicklung ist die Integration. Sie beruhe in der Vereinigung (nicht aber der Unifizierung!) von Individuen, Familien, Stämmen, Ethniken, Staaten und Kontinenten mit dem Ziel einer Harmonisierung der menschlichen Gattung mit der sie umgebenden Natur, mit dem Weltall und - wenn man so will - mit Gott. Diese Optik sei in den übrigen Interpretationen der Geschichte vernachläßigt bzw. ganz eliminiert. (BIOst-Hrs)
Der Autor spricht sich nachdrücklich für die Einschränkung staatlicher Leistungen im Sozialbereich aus. Eine Reduzierung sei selbst im reichen Westen unumgänglich, umso mehr dann in einem verarmten Land wie der Tschechischen Republik. Das bestehende, vom Sozialismus vererbte Sozialsystem wäre weiterhin nur finanzierbar entweder aufgrund ständig wachsender Steuerbelastung der produktiv Tätigen, was sich auf diese stark demotivierend auswirken würde, oder aufgrund immer höheren Staatsverschuldung, die sich kein Land straflos leisten kann. Die unumgängliche Reform des Sozialstaates muß in Richtung auf eine verstärkte Teilnahme der Bürger bei der Lösung ihrer sozialen, darunter auch gesundheitlichen Probleme gehen, wobei der Staat hauptsächlich Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten hat. Denn kein Staat kann sich erlauben, Sozialleistungen von abstrakten Menschenrechten anstatt von der realen Wirtschaftskraft abzuleiten. Als Fazit: Wer bei der gegenwärtigen Globalisierung bestehen will, der muß mit der Gleichmacherei und Nivellierung Schuß machen. (BIOst-Hrs)
Der Autor befaßt sich nacheinander mit dem kritischen Zustand der russischen Wirtschaft, den etwas undurchsichtigen innenpolitischen Verhältnissen, der sich verstärkenden Kooperation zwischen den GUS-Staaten, den Grundzügen der russischen Außenpolitik und schließlich mit den Implikationen der russischen Realität für die tschechische Außenpolitik. Eine seiner Grundthesen besagt, daß die Möglichkeiten Rußlands, in naher Zukunft zur erneuten Bedrohung Mitteleuropas zu werden, verschwindend gering sind. (BIOst-Hrs)
Nach der einleitenden allgemeinen Charakteristik der gegenwärtigen wirtschaftlichen und politischen Lage Japans werden Grundelemente der japanischen Außenpolitik gegenüber dem asiatisch-pazifischen Raum analysiert. Die Aufmerksamkeit gilt dabei insbesondere den ökonomischen und den militärischen Aspekten dieser Politik. Im weitern wird nacheinander die japanische Außenpolitik gegenüber den USA, der Russischen Föderation, den ASEAN-Staaten, der Chinesischen Volksrepublik, der Korea-Halbinsel und schließlich den übrigen asiatischen Ländern erörtert. (BIOst-Hrs)