Anforderungen an Führungskräfte der Wirtschaft und ihr beruflicher Werdegang.
Themen: Ausbildungsgang und Berufsweg; Tätigkeitsbereiche im jetzigen Unternehmen und an früheren Arbeitsplätzen; Stellung im Betrieb; Berufsbild; Grad der Verbundenheit mit der Firma; Arbeitszufriedenheit; Vorhandensein von Organisationsplan und Arbeitsplatzbeschreibung; perzipierte Aufstiegschancen; Kenntnis des Gehalts von Kollegen, Vorgesetzten und Untergebenen; Kriterien der Arbeitsplatzwahl und Situation am Arbeitsmarkt beim letzten Stellenwechsel; Einflüsse der sozialen Umwelt beim Wechsel des Arbeitsplatzes; berufliche Möglichkeiten im Bereich des Wohnortes; Kriterien für Berufserfolg; Dauer der Einarbeitungszeit; Lesen von Fachliteratur und eigene Veröffentlichungen; Teilnahme an beruflichen Weiterbildungsveranstaltungen; berufliche Tätigkeiten im Ausland; Einstellung zum psychologischen Test als Instrument der Bewerberauslese für Führungspositionen; Mitgliedschaft in einem Berufsverband; eigene Schulnoten; Einstellung zu einer leistungsorientierten Kindererziehung; Erziehungsziele; soziale Herkunft.
Von den Befragten wurden darüber hinaus Aufzeichnungen über eine Selbstbeobachtung gemacht, in denen an mehreren Tagen die wichtigsten Tätigkeiten detailliert nach Zeitaufwand, Art der Tätigkeit, Interaktionspartner, erforderlichen Kenntnissen usw. beschrieben wurden.
Demographie: Alter; Geschlecht; Alter und Anzahl der Geschwister; Stellung in der Geschwisterreihe; Schulbildung; Berufsausbildung; Beruf; Berufslaufbahn; Einkommen; Wohnsituation; regionale Herkunft.
Die Studie hat die Entwicklung der deutschen Wirtschaft zwischen den beiden Weltkriegen zum Gegenstand. Dieser zeitliche Rahmen wird nicht als starre Grenze verstanden, da eine sinnvolle Analyse dieses Zeitraumes nur durch die Einbindung dieser Periode in eine längere Perspektive wirtschaftlicher Entwicklung im gesamten 20. Jahrhundert möglich ist. Zunächst werden daher die wichtigsten Konturen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Deutschlands für den Zeitraum des 20. Jahrhunderts insgesamt beschrieben, bevor auf die spezifischen Probleme der hier im Mittelpunkt stehenden Epoche, der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, eingegangen wird. In den ersten drei Kapiteln werden zeitlich übergreifende Trends der wirtschaftlichen Entwicklung und sozialen Veränderung aufgezeigt, die nicht allein aus den spezifischen Bedingungen einer Periode ableitbar sind. "Eine derartige Aufteilung des historischen Stoffes in zeitliche Längsschnitte und die Betonung zeitlich und räumlich übergreifender Trends gibt zumindest in den ersten Abschnitte den allgemeinen Aspekten wirtschaftlicher Entwicklungen ein Übergewicht gegenüber dem Besonderen einzelner Perioden .. Die interessierenden Fragen nach ökonomischen Entwicklungstrends werden einem einfachen Modell wirtschaftlichen Wachstums entnommen, das die Bewegung der Wirtschaft aus den Faktoren Bevölkerung und Kapitalbildung, ihre zyklischen Schwankungen aus wirtschaftsimmanenten Verzögerungen und Sprüngen zu erklären sucht … Die Abschnitte zur Ereignisgeschichte der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus sind deshalb eingebunden in die Darstellung der längerfristigen Trends und Strukturveränderungen, die über einzelne Perioden hinweg für das gesamte 20. Jahrhundert zu erkennen sind. Dabei ist es unvermeidbar, dass einzelne wichtige Sachverhalte sowohl im übergreifenden Teil als auch in den entsprechenden chronologischen Abschnitten angesprochen werden. Auf diese Weise soll dem Spezifischen einzelner Epochen gegenüber den übergreifenden Strukturen wiederum ausreichend Beachtung geschenkt werden. Dafür sind die Kapitel 4 und 5 vorgesehen. Die Ausführungen stützen sich insgesamt auf breites statistisches Material, das die wichtigsten wirtschaftshistorischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts in Zahlen dokumentiert.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Wachstum, Konjunktur und Krisen)
Die 43 Tabellen enthalten Daten zu folgenden thematischen Schwerpunkten:
(1) Wirtschaftliches Wachstum und Konjunkturen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
(2) Bevölkerungsentwicklung und Erwerbsstruktur:
2a Bevölkerungsentwicklung, 2b Veränderung der Erwerbsstruktur, 2c Veränderung der Sozialstruktur.
(3) Strukturveränderungen der Wirtschaft:
3a Landwirtschaft, 3b Tertiärer Bereich, 3c Industrie, 3d Außenwirtschaftliche Verflechtung.
(4) Wirtschaft und Staat in der Weimarer Republik:
4a die wirtschaftlichen Probleme 1918 – 1924, 4b Soziale Gruppen, Sozialpolitik und Wiederaufbau bis 1928, 4c Wirtschaftspolitik in der Weltwirtschaftskrise.
(5) Die Wirtschaft unter dem Nationalsozialismus.
5a Die Krisenstrategie des Nationalsozialismus, 5b Die Rüstungspolitik und die Folgen, 5c Die Ära des Vierteljahresplans 5d Kriegswirtschaftliche Bilanz 1939 – 1945.
Bei der Studie handelt es sich um eine Rekonstruktion säkularer Trends der deutschen Wirtschaft, verbunden mit einer Datenkompilation ausgewählter historischer Zeitreihen zur Wirtschaftsentwicklung.
Eine Erörterung säkularer Trends der deutschen Wirtschaft über einen Zeitraum von 1000 Jahren ist aus mehrerlei Gründen ein gewagtes Unterfangen. Weder gab es über den gesamten hier zur Betrachtung anstehenden Zeitraum im staatsrechtlichen Sinne ein ´Deutschland´, noch im ökonomischen Sinne eine deutsche Volkswirtschaft. Das, was wir heute als deutsche Wirtschaft bezeichnen, ist ein relativ junges Gebilde, das zudem durch die 1990 erfolgte Wiedervereinigung eine grundlegende Veränderung erfahren hat.
Auch der Begriff Säkulartrend, der ursprünglich aus der Astronomie stammt, ist sowohl im Bereich der Geschichtswissenschaft als auch der Ökonomik mehrdeutig. Von verschiedenen Autoren werden unterschiedliche Begriffe fast bedeutungsgleich verwendet: Longue dureé, Wechsellagen, Wirtschaftsstufen, Lange Wellen, Wachstum und Entwicklung, um nur einige zu nennen. Eine sehr anschauliche Beschreibung des Säkulartrends gibt Fernand Braudel, wenn er schreibt: ´Als fortgesetzt in gleicher Richtung verlaufende, im Augenblick kaum wahrnehmbare Bewegung stellt der Trend einen kumulativen Prozeß dar. Sich selbst steigernd, hebt er die Masse der Preise und Wirtschaftsaktivitäten ganz allmählich bis zu dem Zeitpunkt an, von dem an er mit der gleichen Stetigkeit langsam, unmerklich, aber anhaltend ihren allgemeinen Niedergang bewirkt. So wenig der Trend von Jahr zu Jahr zählt, so entscheidend fällt er von Jahrhundert zu Jahrhundert ins Gewicht. Somit aber könnte der Versuch, ihn genauer zu messen und ihn [...] systematisch als Raster für die europäische Geschichte zu benutzen, gewisse Aufschlüsse über jene wirtschaftlichen Strömungen bringen, die uns mitreißen, und denen wir heute noch ausgeliefert sind, ohne daß wir sie wirklich durchschauen oder über zuverlässige Gegenmittel verfügen.´ (Braudel, Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 3, Aufbruch zur Weltwirtschaft, München 1986, S. 80)
Offensichtlich kennzeichnen säkulare Trends wirtschaftliche Entwicklungsvorgänge, die über lange Zeit in eine bestimmte Richtung wirken und dabei mit einer zu- bzw. abnehmenden Wirtschaftsintensität verbunden sind. Obwohl sie in ihrer zeitlichen Dimension weit über die kurzfristigen Ernte- und Konjunkturschwankungen hinausreichen, schließen sie auch Krisenphasen, Entwicklungsbrüche und Strukturveränderungen ein. Sie sind nicht, oder nur sehr begrenzt steuerbar und entziehen sich häufig der durch das aktuelle Tagesgeschehen dominierten Wahrnehmung. Mit ihrem Auf und Ab kennzeichnen sie nicht nur die Dynamik wirtschaftlicher Entwicklung schlechthin, in ihnen spiegelt sich auch das Bewegungsmuster, in dem sich die langfristige wirtschaftliche Entwicklung vollzieht. Worin aber konkretisiert sich diese langfristige wirtschaftliche Dynamik? Wie lassen sich diese Bewegungsmuster über einen solch langen Zeitraum darstellen? Gibt es überhaupt durchgängig beschreibbare Entwicklungsmuster, oder haben sich nicht mit der Industrialisierung Produktionsweise und Produktionsverhältnisse so grundlegend verändert, daß eine tausend Jahre umspannende Betrachtung mehr verdeckt als erhellt? Und selbst dann, wenn man diese Bedenken ignoriert, wäre zu fragen, ob sich aufgrund unserer lückenhaften Kenntnisse und allzu spärlicher Quellen eine solche Säkularbetrachtung nicht generell verbietet.
Der folgende Beitrag geht davon aus, daß es gewisse Grundkonstanten gibt, die es sinnvoll erscheinen lassen, für eine derart weit gefaßte Periode nach durchgängigen Entwicklungsmustern und Strukturelementen zu fragen. Dies ist zunächst zu begründen. Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist das Wirtschaftshandeln des Menschen, durch das sich ökonomische Wirklichkeit konstituiert. Es vollzieht sich in Raum und Zeit und dient der Bedürfnisbefriedigung mittels knapper Güter. Dieses Handeln ist von einer Vielzahl von Faktoren beeinflußt, von demographischen, politischen, institutionellen, technischen, ökologischen und besonders auch von kulturellen. Der Mensch ist dabei sowohl Subjekt als auch Objekt einer auf bestimmten Ordnungen basierenden Wirtschaft. Durch diese Ordnungen, die auf Werten, Normen und Institutionen beruhen, werden Verhaltensweisen definiert und gelenkt. Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich demnach in einem Rahmen, der die gesamte Kulturwelt des Menschen umfaßt.
Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich aber auch im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel. Faktoren, die den Wandel bewirken und jene, die auf den Erhalt bestimmter Ordnungen und Verhaltensweisen abzielen, wirken gleichzeitig und beeinflussen sich gegenseitig. Wandel resultiert aus dem Spannungsverhältnis von Erwartungen, wirtschaftlicher Betätigung und dem Grad der Bedürfnisbefriedigung. Lassen sich bestimmte Erwartungen nicht realisieren, ist die Bedürfnisbefriedigung gescheitert. Handlungen, Verhaltenweisen und Erwartungen werden geändert. Derartige Veränderungen sind der Movens der sich in vielfältigster Form manifestierenden historisch-ökonomischen Entwicklung. Ökonomischer Wandel ist damit integraler Bestandteil des allumfassenden historischen Wandels.
In der zeitlichen Abfolge dieses vielschichtig interdependenten Wirtschaftshandelns konstituiert sich der Wirtschaftsprozeß. Diesen weit gefaßten und komplexen Erfahrungsgegenstand konstituieren naturräumliche Gegebenheiten ebenso wie Ereignisse, Prozesse und Strukturen aller Bereiche menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Was ist im hier zur Betrachtung vorgegebenen Jahrtausend nicht alles zu berücksichtigen? Der Aufschwung der Städte und des Handels, die Herausbildung des Arbeitsmarktes, die Zunahme der Bevölkerung, die Ausbreitung des Geldes, der Anstieg der Produktion, wachsende Arbeitsteilung, Ausdehnung des Fernhandels, Entstehung des Weltmarktes und nicht zuletzt der Aufstieg und Niedergang ganzer Nationen im Gefüge der Weltwirtschaft.
Die Darstellung des langfristigen Wirtschaftsprozesses erfordert Beschränkungen in sachlicher und thematischer Hinsicht auch dann, wenn die Zeitperiode wesentlich kürzer ist als hier. Was aber sind die Grundelemente dieses Prozesses? Eine Aufzählung zu geben, die allen Erfordernissen und Wünschen gerecht wird, ist nicht möglich. Im Mittelpunkt der hier gewählten Betrachtung stehen die Bevölkerung, die gesamtwirtschaftliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen sowie die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt nebst dem damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Strukturwandel. Entwicklung und mithin säkulare Trends lassen sich in ihrem historischen Verlauf allerdings nur dann beschreiben, wenn es gelingt, deren Ausprägung in der historischen Zeit konkret zu verorten. Das geschieht in der Regel mit Hilfe sogenannter, meist quantitativer, Indikatoren. Um ein Beispiel zu nennen: Aussagen über die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus lassen sich nur dann machen, wenn es gelingt, aus den unendlich vielen Preisangaben, die der Markt kontinuierlich liefert, einen markttypischen Durchschnittspreis zu ermitteln. Also: Entwicklung läßt sich nur insoweit beschreiben, als es gelingt, ausgewählte sozioökonomische Größen (Variablen) mit Hilfe empirisch-historischer Indikatoren abzubilden. Damit sind säkulare Trends Bewegungsmuster langfristiger ökonomischer Entwicklung, die sich in ausgewählten ökonomischen Indikatoren feststellen lassen.
Selbstverständlich hat die Verwendung solch quantitativer Indikatoren auch Nachteile. Erstens vermitteln sie den Eindruck einer Genauigkeit, die in den meisten Fällen nicht gegeben ist und gerade ein historisches Problem darstellt. Meistens bieten sie auch nur grobe Näherungen des gemeinten Sachverhalts. Darüber hinaus impliziert die Arbeit mit quantitativen Indikatoren, daß alle nicht meßbaren Dimensionen ökonomischer Entwicklung ausgeblendet werden. Noch eine weitere Einschränkung sei erwähnt. Wenn, wie hier beabsichtigt, bestimmte Faktoren über Jahrhunderte hinweg in Längsschnitten dargestellt werden, geht das auf Kosten des historischen Verständnisses. Soziale und wirtschaftliche Gegebenheiten bilden in den verschiedenen Zeitabschnitten der Geschichte komplexe und ganzheitliche Strukturen, die bei einer systematisch angelegten Längsschnittanalyse auseinandergerissen werden. Das statistische Material wurde vorwiegend in Form von Graphiken aufbereitet. Sie sollen die langfristigen Entwicklungsmuster anhand des zeitlichen Verlaufs der Indikatoren verdeutlichen.
Themen
Tabellenverzeichnis zu den Diagrammen in der Publikation:
Das folgende Tabellenverzeichnis dient der Zitierweise bei der Verwendung der Daten. Zu zitieren sind die Daten durch die Angabe der entsprechenden Seitenzahl in der o.g. Publikation.
Diese Daten werden auch über das Downloadsystem HISTAT zur Verfügung gestellt.
Seite 431: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1200-2002) Seite 433: Auswanderung aus Deutschland (1820-2002) Seite 434: Lebendgeborene und Gestorbene je 1000 Einwohner in Deutschland (1820-2000) Seite 434: Lebenserwartung von Männern und Frauen in Deutschland (1871- 2001) Seite 441: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung Seite 442: Reales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1850-2002) Seite 442: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1851-2002) Seite 449: Hektarerträge bei Weizen und Roggen in Deutschland (1850-2000) Seite 450: Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft (1850-2002) Seite 451: Prozentualer Anteil der Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors an der gesamten Wertschöpfung der Volkswirtschaft (1850 -2002) Seite 455: Preisindex der Lebenshaltungskosten und Reallohnindex in England (1264-1953) Seite 456: Erwerbstätige in Deutschland (1800-2003) Seite 456: Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im Bergbau und in Industrie und Handwerk (1850-2002) Seite 457: Insgesamt geleistete Arbeitsstunden in Deutschland (1850-2003) Seite 458: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Arbeitsvolumen und durchschnittliche Wochenarbeitszeit (1850-2002) Seite 459: Index der Reallöhne in Deutschland (1810-2002) Seite 461: Arbeitslosenquote in Deutschland (1887-2002) Seite 462: Prozentualer Anteil der Beschäftigten im primären, sekundären und tertiären Sektor an der Gesamtbeschäftigung (1800-2003) Seite 465: Kapitalstock in Deutschland (1850-2000) Seite 467: Nettoinvestitionen in Deutschland (1850-2002) Seite 467: Nettoinvestitionsquote in Deutschland (1850-2003) Seite 470: Index der Kapitalintensität und der Arbeitsproduktivität (BIP pro Kopf) in Deutschland (1850-2001) Seite 472: Kapitalrendite in Deutschland (1850-1998) Seite 473: Kapitalkoeffizient in Deutschland (1850-2000) Seite 476: Totale Faktorproduktivität in Deutschland (1870-1999) Seite 477: Bildungsquoten in Deutschland und den USA (1870-1992) Seite 480: Anzahl der in Deutschland (1812-2003) und den USA (1791-2000) erteilten Patente
Schremmer analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Bayerns vom hohen Mittelalter bis zum Beginn der Industrialisierung. Dabei konzentriert er sich auf die Entwicklung von Bergbau, Gewerbe und Handel in der bayerischen Region.
Die Geschichte des Gewerbes ist in den behandelten Jahrhunderten vorwiegend eine Geschichte des Handwerks. Für die früheren Jahre der untersuchten Periode war es dem Forscher nicht möglich, Handwerksarten oder Branchengruppen gesondert darzustellen. Beträchtliche Lücken im statistischen Material führten zu der einzigen Möglichkeit, nur die jeweiligen Zunftordnungen zu erheben, was kein Erkenntnisgewinn gebracht hätte. Daher wählte der Autor die nächst höhere Aggregatebene, und versuchte nicht mehr, die Handwerksarten und –branchen darzustellen, sondern ging von den im Gewerbe beschäftigten Personen aus. Der Autor teilte diese Personen in zwei Gruppen: die kleinbäuerlich-gewerblich tätigen Personen auf Söldenstellen und die selbständigen Handwerker. Die Trennung beider Gruppen ist nicht scharf, aber erlaubt das Beschreiben des historischen Ablaufs. Söldenbesizter sind Personen, die in ländlichen Gegenden in kleinen Häusern mit dermaßen geringem Grundbesitz wohnten, dass sie von der Landwirtschaft eine Familie nicht ernähren konnten. Daher mussten sie für ihren Lebensunterhalt einem Neben-oder Haupterwerb nachgehen. Die Gruppe der ländlichen Söldenbesitzer wurde vor der Untersuchung von Schremmer ausschließlich unter agrarhistorischen Fragestellungen von der Forschung analysiert. In seiner Untersuchung schließt Schremmer die Söldner in den Kreis der handwerklich tätigen Personen mit ein. Schremmer konnte die Entwicklung des Söldenwesens mit der Entwicklung des Bevölkerungswachstums in Verbindung bringen. Bei der Darstellung des Gewerbes geht der Autor auf einzelne Gewerbezweige ein.
Fragen der Wirtschaftsstruktur und des Wirtschaftswachstums sowie der Wirtschaftsordnung stehen im Vordergrund der Arbeit von Schremmer. Über den Agrarsektor gibt es eine Reihe umfangreicher Spezialuntersuchungen. Daher geht der Autor in seiner Arbeit nicht auf die Landwirtschaft ein.
Zeit und Ort der Untersuchung: Der Autor untergliedert die Periode vom hohen Mittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung in zwei große Perioden: Die Zeit von der Entstehung der Landesherrschaft bis zum Aufkommen des absoluten Fürstentums, anschließend die Epoche des Merkantilismus bis zum Beginn der Industrialisierung. Die Trennlinie zwischen diesen beiden Perioden ist die Regierungszeit Maximilians I. (1597-1651). Der Autor hat bei seiner Untersuchung ein größeres Gewicht auf die zweite Periode gelegt. Bayern wird in seinen jeweiligen Grenzen analysiert; am Ende des Betrachtungszeitraums umfasst Bayern die vier Rentämter Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz, Schulzbach, Neuburg. Die Grenzen des Territorialstaates sind nicht gleichzusetzen mit den Grenzen seines Wirtschaftsraums. Bayerns benachbarte Reichsstädte und Gebiete, u.a. Böhmen, Österreich, die Schweiz, Schwaben, Württemberg und Franken werden zum Teil in die Betrachtung der vorliegenden Untersuchung mit einbezogen.
Die Daten zur Publikation von Schremmer sind in 41 Datentabellen aufbereitet worden. Thematisch behandeln die Tabellen die Entwicklung des Lohneinkommens, die veränderte wirtschaftliche Lage Bayerns nach dem 30jährigen Krieg, die Salzproduktion und der Salzverkauf, die Entwicklung des Gewerbes als Ausbreitung von den Städten auf das gesamte bayerische Territorium, den Erzbergbau und die Manufakturen, sowie schließlich Informationen zur Bevölkerung und zum Handel.
18 Tabellen enthalten insgesamt 119 Zeitreihen. 23 Tabellen enthalten Querschnitts-Daten für insgesamt ca. 400 Variablen, die sich auf Jahres-Löhne, Lebensmittelpreise, Anzahl der Gewerbetreibenden in München, Angaben zur Salzproduktion oder die Verteilung von kleinbäuerlich-gewerblichen Stellen – das sogenannte Söldenwesen – beziehen.
Verzeichnis der Tabellen
I. Entwicklung des Lohneinkommens
Tabelle 01 Tab.01 Lohnsätze für Tagwerker in München, 1622 bis 1705
Tabelle 01a-0 01.a-0 Tagwerkerlöhne (Taxlöhne) in Bayern in Kreuzer und Pfennig vom 14 Jh. - 19. Jh
Tabelle 01a Tab.01.a Gesetzlich festgesetzte Jahres-Löhne der Ehalten (des Gesinde) in Bayern - Rentämter München, Landshut und Burghausen, 1654 und 1660
Tabelle 01b Tab.01.b Tatsächliche Jahres-Löhne der Ehalten (des Gesinde) in Bayern, 1554-1790
Tabelle 01c Tab.01.c Lebensmittelpreise in Bayern, Stichjahre 1497-1895
Tabelle 01d Tab.01.d Reallöhne in Bayern, 1515-1895
II. Die veränderte Lage Bayerns nach dem 30jährigen Krieg
Tabelle 02 Tab.02 Landesherrliche Steuereinnahmen, 1610 bis 1700
Tabelle 03 Tab.03 Gewerbebetreibende in München, 1618 bis 1771
Tabelle 04 Tab.04 Entwicklung der Haupthandelszweige und der Viktualienhändler in München, 1618 bis 1802
Tabelle 05 Tab.05 Ausgabeposten des Hofzahlamtes für das Kurfürstentum Bayern (ohne die Oberpfalz), 1701 bis 1799
Tabelle 06 Tab.06 Schuldenwesen (Schuldenabbildungswerk) des Kurfürstentum Bayern, 1720 bis 1798
III. Salzproduktion und Salzverkauf
Tabelle 07a Tab. 07a Salzerzeugung der Saline Reichenhall. Speise-, Vieh- und Gewerbe-(Konservierungs-) Salz, 1503-1619
Tabelle 07b 07b. Salzproduktion in Zentnern und Holzverbrauch in Klaftern der bayerischen Salinen in Reichenhall und Traunstein - Durchschnitt für 13 Jahres-Intervalle
Tabelle 07c 07c. Einkünfte der bayerischen Hofkammer aus sämtlichen Reichenhaller Salzgefällen im Jahresdurchschnitt
Tabelle 07d 07d. Bayerischer Salzimport: jährlicher Import Halleiner Salzes aus der Region Salzburg, Stand 1781 und größe der Salzlegestätten ausgewählter bayerischer Städte in den 1780er Jahren
Tabelle 07e 07e. Produktions- und Importzahlen: das bayerische Salz-Handelsvolumen und der Salzkonsum in Bayern, 1792-1800
Tabelle 07f 07f.Netto-Gewinne aus dem Salzverkauf Reichenhaller und Traunsteiner Salzes vor und nach den Claißschen Investitionen, 1650 bis 1798
Tabelle 07g Tab.07g Gewinne (Brutto, vor Abzug aller Kosten) aus dem Salzverkauf, 1701 bis 1795
Tabelle 08 Tab.08 Verhältnis der Salzgewinne zu der Summe aller Staatseinkünfte, 1650 bis 1800
Tabelle 09 Tab.09 Montangewerbe in der Oberpfalz, 1609 bis 1847
IV. Die Entwicklung des Gewerbes: Ausbreitung von den Städten auf das gesamte bayerische Territorium
Tabelle 10a Tab.10a Gesamtzahl der Anwesen nach ihrer Größe in den Rentämtern Ober- und Niederbayerns, 1691
Tabelle 10b Tab.10b Regionale Verteilung kleinbäuerlich-gewerblicher Stellen nach den Rentämtern in Ober- und Niederbayern, 1691.
Tabelle 10c Tab.10c Die Entwicklung der kleinbäuerlich-gewerblichen Stellen (=des Söldenwesens) am Beispiel des Landgerichts Dachau für Westbayern, 1691
Tabelle 10d 10d. Verteilung der Anwesen auf hofmarksgerichtlichen und landgerichtlichen Bezirke des Landgerichts Dachau, 1500 u. 1760
Tabelle 11 Tab.11 Dichte kleinbäuerlich-gewerblicher Anwesen (=Söldendichte) in hofmarksgerichtlichen und landgerichtlichen Gebieten nach Besitzergruppen, 1500 u. 1760
Tabelle 12 Tab.12 Dichte kleinbäuerlich-gewerblicher Anwesen (=Söldendichte) unter landesherrlicher und hofmarksherrlicher Gerichtsbarkeit in den Regierungs-Bezirken München, Landshut, Straubing und Burghausen für 1971
V. Erzbergbau, Glashütten und Manufakturen
Tabelle 13 Tab.13 Gründung- und Verfallzeiten der Manufakturen, 1740 bis 182
Tabelle 14 Tab.14 Produktionssteigerung in Glashütten, 1792 bis 1835
Tabelle 15 Tab.15 Lebensdauer der in Kurbayern zwischen 1740 und 1833 bestehenden Manufakturen
VI. Bevölkerung
Tabelle 16 Tab.16 Seelenzahl in bayrischen Städten nach einer Volkszählung aus dem Jahre 1794
Tabelle 17 Tab.17 Seelenzahl in bayrischen gefreiten Marktorten nach einer Volkszählung aus dem Jahre 1794
Tabelle 18 Tab.18 Seelenzahl in bayrischen ungefreiten Marktorten nach einer Volkszählung aus dem Jahre 1794
VII. Handel
Tabelle 19 Tab.19 Umsatz beständiger Getreidemärkte nach Schrannenorten, 1796
Tabelle 20 Tab.20 Warenhandelsbilanz Bayerns (jeweilige Preise), 1765 bis 1799
Tabelle 21 Tab.21 Schweineexport aus Bayern und der Oberpfalz, 1780 bis 1785
Tabelle 22 Tab.22 Transitvoulumen Bayerns, 1766 bis 1799
Tabelle 23 Tab.23 Zolleinkünfte Bayerns, 1766 bis 1799
Tabelle 24 Tab.24 Gesellschafts- und Reichsausgaben, 1701 bis 1799
Tabelle 25 Tab.25 Warenhandelsbilanz der Oberpfalz, 1771 bis 1791
Tabelle 26 Tab.26 Warenhandelsbilanz Neuburg, 1787 bis 1789
Tabelle 27 Tab.27 Warenhandelsbilanz Sulzbach 1787 bis 1789
Konsumverhalten und Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung.
Themen: Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung, der Preisentwicklung und der Entwicklung der Arbeitslosigkeit; Besitz langlebiger Gebrauchsgüter (vor allem Elektrogeräte) und geplante Anschaffungen; Höhe des Haushaltsgelds; Jahr der Haushaltsgründung; Wohnungswechsel; Miethöhe und Mietsteigerung.
Demographie: Alter (klassiert); Geschlecht; Familienstand; Anzahl der Kinder im Haushalt; Konfession; Schulbildung; Berufsausbildung; Beruf; Berufstätigkeit; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Haushaltungsvorstand; Parteipräferenz; Flüchtlingsstatus; Mitgliedschaft.
Konsumverhalten und Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung.
Themen: Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung, der Preisentwicklung und der Entwicklung der Arbeitslosigkeit; Zuordnung der Verantwortlichkeit für die Preisentwicklung; detaillierte Ermittlung des Besitzes von Elektrogeräten und Geräten der Unterhaltungselektronik; geplante Anschaffungen im Haushalt; Art und Alter des Wohnhauses; Entfernung zum nächsten Kaufhaus; Käufe bei Versandhäusern; Art und Anzahl des Uhrenbesitzes; öffentliche Verkehrsmittel in Wohnungsnähe; Jahr der Haushaltsgründung.
Demographie: Beruf; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Haushaltungsvorstand; Wohnsituation; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter.
Quantitative Analyse des Wachstumszyklen der deutschen Wirtschaft in der Take-Off-Phase der Industrialisierung auf der Basis von Indikatoren in Form von längeren Zeitreihen.
Themen: a) Kombination von Makro- und differenzierter Branchenanalyse, Ermittlung typischer Time-Lags, Schätzung von Investitionsfunktionen, Wendepunkte der Referenzzyklen, durchschnittliche Zyklenlänge, Amplitudenstärke von Mengen- und Preisreihen in den wichtigsten Sektoren (Branchen), zyklisches Wachstumsmuster in den wichtigsten Sektoren, Impulsfortpflanzung durch das Geflecht sektoraler Zyklen, reale Grundlage der Referenzzyklen, Impulsauslöser bzw. Cycle-Leader, typische Time-Lags der Impulsfortpflanzung, Investitionsfunktion in Textilindustrie und Eisenbahnbau;
b) Zeitreihen u.a. für Bevölkerung, Konkurse, Geld- und Kreditinstitute, Börsen, Exporte, Importe, Personen- und Warenverkehr, Landwirtschaft, Textilindustrie, Nahrungs- und Genußmittelindustrie, Bergbau, Hüttenindustrie, Maschinenbau, Kapitalstock, Investitionen, Löhne, Preise.
Im einzelnen werden folgende Themen behandelt: Zur Methodik: Trendbereinigung der Zeitreihen, Berechnung von Diffusions-Indizes, Wachstumsraten. Analyse: Lage der Wendepunkte der Konjunktur, Phasenlänge, Stärke der Schwankungen und typische zeitliche Verzögerungen der Impulsweitergabe, Schätzung von Investitionsfunktionen, Wendepunkte der Referenzzyklen, durchschnittliche Zyklenlänge, Amplitudenstärke von Mengen- und Preisreihen in den wichtigsten Sektoren (Branchen), zyklisches Wachstumsmuster in den wichtigsten Sektoren, Impulsfortpflanzung durch das Geflecht sektoraler Zyklen, reale Grundlage der Referenzzyklen, Impulsauslöser bzw. Cycle - Leader, typische Time - Lags der Impulsfortpflanzung, Investitionsfunktion in der Textilindustrie und im Eisenbahnbau.
Aufgliederung der konjunkturstatistischen Datensammlung: Die Gliederung der Zeitreihen umfasst ausgewählte Basiszeitreihen (Bevölkerung, Gesamtwirtschaft, Preise und Löhne) sowie Zeitreihen, die nach Branchen (sektoraler Ebene) differenziert sind: Geld- und Kreditwesen, Import und Export, Landwirtschaft, Textilindustrie, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Bergbau, Hüttenindustrie, Maschinenbau und Baugewerbe) und den Verkehrssektor am Beispiel der Eisenbahnen.
Thematische Untergliederung der Studie und vorliegende Excel-Tabellen:
Wachstumstrends und Konjunkturzyklen in der deutschen Wirtschaft von 1820 bis 1913
Zeitreihen für die Periode 1945 – 2001 zu den Themen - Wirtschaftsstruktur, Konjunktur, Wirtschaftsförderung, - Produktion, - Dienstleistungen, - Arbeitsmarkt, - Preise, Verbrauch und Einkommen der Stadt Wien.
Die Daten sollen einen möglichst umfassenden Überblick über mehr als ein halbes Jahrhundert wirtschaftlicher Entwicklung Wiens vermitteln. Es wurde versucht, möglichst den gesamten Betrachtungszeitraum abzudecken, was allerdings auf Grund von mangelnden Daten oder gravierenden Brüchen in den Datenzeitreihen nicht immer möglich war. Bei einzelnen Zeitreihen, bei denen es im Betrachtungszeitraum zu größeren Änderungen gekommen ist, wurde eine Aufteilung in mehrere Teil-Zeitreihen vorgenommen.
Themen:
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
A Wirtschaftsstruktur, Konjunktur, Wirtschaftsförderung
A.1.01.a Entwicklung des nominellen Bruttourbanproduktes nach Wirtschaftsbereichen zu Marktpreisen 1961-1992 A.1.01.b Entwicklung des nominellen Bruttourbanproduktes nach ÖNACE-Abschnitten zu Marktpreisen 1988-1997 A.1.01.c Entwicklung des nominellen Bruttourbanproduktes nach ÖNACE-Abschnitten zu Herstellungspreisen 1995-1998 A.1.02 Arbeitsstätten (Betriebe) nach Wirtschaftsklassen 1954-1991 A.1.03 Arbeitsstätten und Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren und Bezirken 1959-1991 A.1.04 Arbeitgeberbetriebe in der gewerblichen Wirtschaft Wiens 1963-2000 A.1.05 Mitglieder der Wirtschaftskammer Wien 1955-2000 A.1.06 Aktiengesellschaften mit dem Sitz in Wien 1967-1995 A.1.07 Betriebsansiedlungen in Wien durch den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds 1982-2000 A.1.08.a Insolvenzen 1966-1994 A.1.08.b Insolvenzen 1995-2000
B Produktion
B.2.01.a Bruttoproduktionswerte der Industrie nach Branchen 1955-1994 B.2.01.b Produktionswerte der Industrie nach Produktionsart 1995-2000 B.2.02 Index der Wiener Industrieproduktion 1969-2000 B.2.03 Stromaufbringung und Verteilung 1946-2000 B.2.04.a Gasnetz 1946-2000 B.2.04.b Gasverbrauch 1946-2000
C Dienstleistungen
C.3.01 Umsatzindizes im Großhandel 1973-1998 C.3.02 Umsatzindizes im Einzelhandel 1973-1998 C.3.03 Umsatzpotential der Wiener Hauptgeschäftsstraßen 1970-1998 C.3.04 Marktzufuhren an Viktualien 1945-2000 C.3.05 Tabakverkauf 1946-2000 C.3.06 Kreditinstitute 1967-2000 C.3.07 Gästenächtigungen 1948-2000 C.3.08 Gästeankünfte 1948-2000
D Arbeitsmarkt
D.4.01 Arbeitsbevölkerung nach Bezirken und Sektoren 1954-1991 D.4.02 Berufspendlermatrix 1955-1991 D.4.03 Einpendler nach Wien (Versicherte bei der Wiener Gebietskrankenkasse) 1986-2000 D.4.04 Veränderung des Arbeitskräfteangebots (Komponenten und deren Bestandteile) 1971-1991 D.4.05.a1 Stellenmarkt, Unselbständig Beschäftigte 1946-1986 D.4.05.a2 Stellenmarkt, Vorgemerkte Arbeitslose 1946-1986 D.4.05.a3 Stellenmarkt, Kennziffern 1946-1986 D.4.05.b1 Stellenmarkt, Unselbständig Beschäftigte und Vorgemerkte Arbeitslose 1987-2000 D.4.05.b2 Stellenmarkt, Kennziffern 1987-2000 D.4.06 Unselbständig Beschäftigte nach Sektoren 1955-2000 D.4.07 Unselbständig Beschäftigte nach Staatszugehörigkeit 1972-2000 D.4.08.a Mobilität: Jahresdurchschnittsbestand an Standardbeschäftigung nach Wirtschaftsabteilungen 1972-2000 D.4.08.b Mobilität: Abgänge aus der Standardbeschäftigung nach Wirtschaftabteilungen 1972-2000 D.4.08.c Mobilitätsindex der Standardbeschäftigung nach Wirtschaftabteilungen 1972-2000 D.4.09.a Vorgemerkte Arbeitslose nach Altersgruppen 1960-1986 D.4.09.b Vorgemerkte Arbeitslose nach Altersgruppen 1987-2000 D.4.10 Vorgemerkte Arbeitslose nach Vormerkdauer 1969-1986 D.4.11 Vorgemerkte Arbeitslose nach Altersgruppen und Vormerkdauer 1969-1982 D.4.12.a Vorgemerkte Arbeitslose, männlich, nach Altersgruppen und Vormerkdauer, 1987-2000 D.4.12.b Vorgemerkte Arbeitslose, weiblich, nach Altersgruppen und Vormerkdauer, 1987-2000 D.4.12.c Vorgemerkte Arbeitslose, insgesamt, nach Altersgruppen und Vormerkdauer, 1987-2000 D.4.13 Vorgemerkte Arbeitslose nach höchster abgeschlossener Ausbildung 1987-2000 D.4.14 Arbeitslosenquoten nach Geschlecht und Staatsbürgerschaft 1991-2000 D.4.15 Gewerkschaftsmitglieder 1946-2000
E Preise, Verbrauch und Einkommen
E.5.01 Index der Verbraucherpreise (Verkettete Indizes) 1945-2000 E.5.02 Index der Verbraucherpreise nach Verbrauchsgruppen 1948-2000 E.5.03 Index der Großhandelspreise 1947-2000 E.5.04 Baukostenindex für den Wohnungsbau 1946-2000 E.5.05 Durchschnittspreise ausgewählter Waren und Dienstleistungen 1948-2000
E.5.07.a Bruttemedianeinkommen unselbständig Beschäftigter 1962-2000 E.5.07.b Bruttemedianeinkommen unselbständig Beschäftigter (Verhältnisse) 1962-2000 E.5.8.a Einkommensquartile, insgesamt 1962-2000 E.5.8.b Einkommensquartile, Männer 1962-2000 E.5.8.c Einkommensquartile, Frauen 1962-2000 E.5.9 Verdienste und Gehälter in Industrie, Gewerbe und Handel 1962-1999
Quantitative Analyse der Wachstumstrends und der Konjunkturzyklen der deutschen Wirtschaft in der Phase der Früh- und Hochindustrialierung auf der Basis von Indikatoren in Form von längeren Zeitreihen.
Themen:
a) Nachweis relevanter unterschiedlicher Wachstumsmuster innerhalb der Gesamtwirtschaft, Bestimmung der Zahl und Durchschnittslänge der Zyklen einzelner Indikatoren sowie die Datierung der vorherrschenden Konjunkturbewegung, Einblicke in die Zusammenhänge zwischen einzelnen Wirtschaftsbereichen;
b) Erstellen von Indikatoren-Zeitreihen für Bevölkerung, Konkurse, Landwirtschaft, Nahrungsmittelgewerbe, Baumwollindustrie, Bergbau, Hüttenindustrie und Geld- und Kreditwesen.
Zeitreihen (1820-1913) im Recherche- und Downloadsystem HISTAT:
- Mittlere Bevölkerung Deutschlands; - Geburtenziffer, Eheschließungsziffer, Gestorbenenziffer;
- Konkurse im Deutschen Reich; - Jahresdurchschnittlicher Privat Diskontsatz, Hamburg / Berlin (in v. Hd.); - Wechselbestände bei deutschen Geld und Kreditinstituten am Jahresende (in Mio. Mark); - Pflanzliche Nettoproduktion der deutschen Landwirtschaft in konstanten Preisen von 1913 (in Mio. Mark); - Großhandelspreise pflanzlicher Nahrungsmittel im Deutschen Reich, Index, 1913=100, konstante Währung (in v.Hd.); - Zuckerverbrauch (in 1000t); - Großhandelspreise industrieller Grundstoffe im Deutschen Reich , Index, 1913=100, konstante Währung (in v. Hd.); - Förderungsmenge des preußischen Steinkohlebergbaus (in Mio. t ); - Arbeitsproduktivität im Steinkohlenbergbau des Oberbergamtsbezirks Dortmund (in t/Mann); - Roheisenproduktion (in 1000t); - Importpreise für schottisches Roheisen ab Hamburg (in Mark/t); - Brutto-Investitionen der deutschen Baumwollspinnereien (in 1000 Mark); - Spinnmarge der deutschen Baumwollspinnereien (in Pfennig/kg); - Garnproduktion der deutschen Baumwollspinnereien (in 1000t );
Der Autor behandelt für den Problemkreis "Wachstum und Konjunktur" am Beispiel Nürnbergs. Dabei werden insbesondere die für die Wirtschaftsgeschichte relevanten Ergebnisse der Konjunktur- und Wachstumsforschung berücksichtigt. Eine Schwierigkeit bestand darin, dass die Erklärungsmodelle wirtschaftlichen Wachstums nicht aussagekräftig sind. Es fehlt an eine empirisch gehaltvolle Theorie. Mit der vorliegenden Untersuchung folgt der Autor methodisch der in den USA entwickelten "New Economic History" ("econometric history" oder "cliometrics"). Damit wird zugleich der Versuch unternommen, "genau definierte Begriffe der ökonomischen Analyse" zu quantifizieren, womit einem Anliegen Simon Kuznets entsprochen wird (Kuznets, S., 1954: Summary of Discussion and Postsrcipt, in: Journal of Economic History (4), S. 553). Im ersten Teil der Arbeit werden daher zunächst theoretische Grundlagen vorgestellt, insbesondere wichtige Erklärungen und Hypothesen über den Wirtschaftsablauf im 19. Jahrhundert. Daran schließt sich die Beschreibung und Interpretation der für die Nürnberger Entwicklung charakteristischen Variablen an. Das Ziel der Arbeit lag hauptsächlich in der Quantifizierung der ökonomischen Variablen Beschäftigung, Produktion, Einkommen und Preise sowie deren Gegenüberstellung mit in den in der wissenschaftlichen Diskussion herrschenden Thesen. Die konkrete inhaltliche Abgrenzung der Untersuchung wird als ein Kompromiss zwischen der Sammlung und Aufbereitung von Daten aus problematischen statistischen Unterlagen einerseits und ihre Darstellung andererseits bestimmt. Der Verlauf der Beschäftigung ist ausführlicher beschrieben, zum einen bedingt durch den Umfang vorhandener Quellen, zum anderen aus einem inhaltlichen Gesichtspunkt: Gerade anhand der Beschäftigung lässt sich der Industrialisierungsprozess vielfältig darstellen, so etwa durch die wachsende Verstädterung oder die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Der zweite (statistische) Teil zeigt, wie die in den Zeitreihen und Tabellen verwendeten Daten gefunden wurden. Hier werden vor allem für die Berechnungsmethoden notwendige Erklärungen angeführt.
Datentabellen in HISTAT:
A. Tabellen aus dem statistischen Anhang
A.01 Die Erwerbspersonen nach Wirtschaftsbereichen (1810-1925) A.02 Die Sozialstruktur der Erwerbspersonen (1810-1913) A.03 Beschäftigte und Arbeitslose im Jahresdurchschnitt (1810-1913) A.04 Durchschnittliche wöchentliche Normalarbeitszeit (1811-1913) A.05 Arbeitsstunden bei der MAN (1858-1913) A.06 Nettoproduktionswerte der MAN, laufende Preise (1858-1896) A.07 Durchschnittliche Jahreseinkommen verschiedener Arbeiter, in Mark (1811-1913) A.08 Realeinkommen im Vergleich (1811-1913) A.09 Die wichtigsten Ausgaben für die Lebenshaltung (1810-1913) A.10 Gewichte für den Lebenshaltungskostenindex (1810-1913) A.11 Die Preise für Nahrungsmittel, Wohnung, Heizung, Licht (in Mark) und der Preisindex für die Lebenshaltung (1810-1913)
B. Tabellen aus dem Text
B.01 Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (1810-1913) B.02 Der Anteil der Erwerbspersonen im Gewerbe an der Gesamtbevölkerung in Nürnberg und Berlin (1800-1895) B.03 Der Beschäftigungsanteil von Textil/Bekleidung und Metallverarbeitung an den gewerblich Beschäftigten (1800-1849) B.04 Beschäftigte in der Tabakindustrie und in der Bleistiftherstellung (1840-1882) B.05 Der Bierexport verschiedener bayerischer Städte, in Hektoliter (1856-1869) B.06 Bierverbrauch, Ausfuhr und Einfuhr (1811-1913) B.07 Bestandteile der Löhne im Braugewerbe, in Mark (1810-1895) B.08 Jahreseinkommen von Fabrikarbeitern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in Mark (1840-1851)
Die ökonomische Globalisierung von etwa 1850 hat nicht die Form eines bis heute reichenden linearen Prozesses angenommen. "Vielmehr lassen sich zwei klar voneinander abgrenzbare Globalisierungswellen erkennen. Die erste – im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehende – hatte ihre entscheidende Ursache in der 'Revolution' des Transportwesens im 19. Jahrhundert und mündete in die Belle Époque der Weltwirtschaft zwischen 1890 und 1914. Sie fand ihr jähes Ende mit dem Ersten Weltkrieg, der den Beginn einer Zeitspanne markiert, in der Protektionismus und Kriege einen Gutteil der bereits vorhandenen weltwirtschaftlichen Integration wieder zunichte machte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg läßt sich das langsame Anlaufen eines zweiten Globalisierungsschubes beobachten, der zunehmend an Dynamik gewann und bis heute anhält. … Stellt man die weltwirtschaftliche Verflechtung vor dem Ersten Weltkrieg in einen Zusammenhang mit der heutigen Entwicklung, rückt für die Zeit vor 1914 ein Problemkomplex in den Mittelpunkt, um den auch die die gegenwärtige Globalisierungsdiskussion kreist: Es geht um die Frage, inwieweit die ökonomische Globalisierung die Grundbedingungen nationalstaatlicher Politik beeinflußt. Diese Problematik steht auch hier im Zentrum. Konkret soll untersucht werden, ob und wie die voranschreitende weltwirtschaftliche Integration die Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten der deutschen Politik vor dem Ersten Weltkrieg veränderte. Kein Politikfeld eignet sich für diesen Zweck im 'langen 19. Jahrhundert' besser als die Außenhandelspolitik. Sie umfaßt die Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen zur Beeinflussung des zwischenstaatlichen Waren- und Dienstleistungsverkehrs und stellt damit den zentralen Ort dar, an dem Weltwirtschaft und nationalstaatliche Politik, in einem hohen Maße auch Innen- und Außenpolitik, aufeinandertreffen. … Die vorliegende Studie über die außenwirtschaftliche Verflechtung und die Außenhandelspolitik des Deutschen Reiches vor dem Ersten Weltkrieg versteht sich als historischer Beitrag zur Analyse des Verhältnisses von Ökonomie und Politik unter den Bedingungen weltwirtschaftlicher Integration. Sie fragt zum einen nach den politisch-ökonomischen Wechselwirkungen, also den sich durch die erste Welle der Globalisierung verändernden Grundbedingungen nationalstaatlichen politischen Handelns und den ökonomischen Folgen der ergriffenen politischen Maßnahmen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen zum anderen die konkreten politischen Entscheidungsprozesse und die in sie involvierten Akteure aus Ministerialbürokratie, Diplomatie, politischen Partien und wirtschaftlichen Interessenverbänden" (Torp, C., a. a. O., S. 14, 17). In dem empirischen Teil der Untersuchung (Kapitel II) wird der Versuch unternommen, die Einbettung der deutschen Volkswirtschaft in die Weltwirtschaft vor 1914 zu rekonstruieren. Zuerst richtet sich der Blick dabei auf das der Untersuchung zugrundeliegende statistische Datenmaterial und die mit ihm zusammenhängenden Probleme. II.1. Statistische Grundlagen und methodische Probleme; II.2. Deutscher Export und Welthandel; II.3. Außenhandel und deutsche Volkswirtschaft; II.4. Handelsbilanz und Zahlungsbilanz; II.5. Dier Entwicklung der Import- und Exportpreise; II.6. Die regionale Struktur des deutschen Außenhandels; II.7. Die Waren- und Branchenstruktur von Import und Export; II.8. Wirtschaftssektoren und Globalisierung: Internationale Wettbewerbsposition und ökonomische Interessenlage. Aufbauend auf dieser wirtschaftsgeschichtlichen Grundlage wird die Geschichte der deutschen Außenhandelspolitik von den frühen 1860er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg nachgezeichnet. Alle Kapitel, die unterschiedliche Perioden betrachten, durchzieht die Frage, inwieweit die deutsche Außenhandelspolitik in ihren Gestaltungsspielräumen, Entscheidungsprozessen und Ergebnissen unter dem Druck der ersten ökonomischen Globalisierungswelle einen Wandel erfuhr.
Datentabellen in HISTAT: A.01 Deutscher Export und Weltexport (1872-1913) A.02 Deutsche Zahlungsbilanz und Auslandsanlagen (1883-1913) A.03 Regionalstruktur des deutschen Exports (1889-1913) A.04 Regionalstruktur des deutschen Imports (1889-1913) A.05 Weizen: Deutsche Produktion und Außenhandelsverflechtung (1880-1913) A.06 Kupfer: Deutsche Produktion und Außenhandelsverflechtung (1880-1912) A.07 Deutsches Protektionsniveau (1889-1913) B.01 Anteile einzelner Länder am Weltexport (1874-1913) B.02 Deutsche Export- und Importquote (1874-1913) B.03 Deutscher Export: Haupthandelspartner (1889-1913) B.04 Deutscher Import: Haupthandelspartner (1889-1913) B.05 Import einzelner Waren und Warengruppen (1880-1913) B.06 Export einzelner Waren und Warengruppen (1880-1913)
Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zeit der aufstrebenden Volkswirtschaften und des beginnenden Welthandels. Die Finanzkraft des Privatbankiers genügte nicht mehr den Aufgaben, die eine internationale Wirtschaft stellte. Daher wurde vor allem auf Initiative der Privatbankiers eine Bank in Gesellschaftsform gegründet. In dieser Zeit entstand auch die als Kommanditgesellschaft auf Aktien gegründete Berliner Handels-Gesellschaft. In den 100 Jahren ihres Bestehens überstand die Berliner Handels-Gesellschaft die Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs und den zweiten Weltkrieg. Die Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg stellte die filiallose Bank-Gesellschaft vor neuen Herausforderungen. Die Geschichte der Berliner Bank ist ungewöhnlich, weil sie die Turbulenzen der Geschichte und den politischen Zusammenbruch überstanden hat und schließlich unter ihrem alten Namen und in alter Rechtsform weiter bestehen kann.
Das Banksystem eines Landes ist das Ergebnis eines historischen Entwicklungsprozesses, an dem Politik und Wirtschaft zusammen mit den Banken beteiligt sind. Während das englische Bankensystem sich aus dem Geschäft der Londoner Goldschmiede entwickelte, die für das ihnen zur Aufbewahrung anvertraute Edelmetall Quittungen ausstellte, prägten auf dem europäischen Kontinent Privatbankiers in der Zeit der absoluten Fürsten und Städte den vorherrschenden Bankentyp. Durch die liberale Revolution 1848/49 wurde schließlich die enge Beziehung zwischen Staat und Privatbankier aufgelockert. Zeitgleich mit diesen politischen Wandlungsprozessen setzte in Europa die industrielle Revolution ein. Finanzierungsinstitute für den Bedarf der neuen Industrie wurden benötigt und konnten sich erst jetzt, nach der Befreiung von staatlicher Bevormundung, entwickeln. Das einzelne Unternehmen muss im Zusammenhang der jeweiligen Zeit und seiner Umwelt begriffen werden. Daher muss auch die Geschichte der Berliner Handels-Gesellschaft im Zusammenhang der jeweiligen Zeit verstanden werden.
Im Jahre der Gründung der Berliner Handels-Gesellschaft, 1856, befand sich Deutschland in einem Umbruch von sekularem Ausmaß, geprägt durch den Versuch einer nationalen Einheit, hervorgegangen aus den napoleonischen Kriegen. Gleichzeitig wurde der europäische Kontinent durch den aus England überschwappenden politischen und wirtschaftlichen Liberalismus beeinflusst.
Durch die Wirtschaftsliberalisierung Englands war dort bewegliches Kapital vorhanden, zunächst durch den Überseehandel und den Großgrundbesitz zur Verfügung gestellt. Auf dem Europäischen Kontinent gab es jedoch kein vergleichbares Banken- oder Kreditsystem. Die auf ihr Eigenkapital angewiesenen Privatbanken konnten allenfalls auf die größten unter ihnen zurückgreifen. Als die bedeutendsten Privatbanken des Kontinents jedoch schwere Verluste erlitten, drängte die Entwicklung zu einem neuen Bankentyp. Vorerst stand jedoch der Preußische Staat dem Gedanken von Kapitalgesellschaften ablehnend gegenüber, sodass der eigentliche Impuls aus Frankreich kam. Pereires schuf zusammen mit Fould 1851 drei Bankentypen, die für die Zukunft auf dem europäischen Kontinent die maßgeblichen werden sollten: Die Geschäftsbank, die Hypothekenbank und die Genossenschaftsbank. Der Wirtschaftsaufschwung der 50er Jahre zeigte sehr bald, dass für die dabei entstehenden Finanzierungsaufgaben vornehmlich der Typ der Geschäftsbank in Frage kommen konnte, weil sie allein in der Lage war, das erforderliche Kapital aufzubringen. Aus diesen Umständen heraus sowie aus der Voraussicht der damaligen Privatbankiers entstand die Idee auch als selbstständig bleibende Privatbankiers gemeinsam eine Bank zu gründen –die Berliner Handelsgesellschaft Berliner Handels-Gesellschaft–, deren ausdrückliche Aufgabe eben die Finanzierung jener Vorhaben sein sollten, die sich aus der Industrialisierung Deutschlands ergaben.
Zeit und Ort der Untersuchung:
Der Untersuchungszeitraum und der Untersuchungsgegenstand beziehen sich auf die Entwicklungsgeschichte der Berliner Handels-Gesellschaft zwischen1856 bis 1956.
Der Autor spezifiziert seine Fragestellung wie folgt:
Die Entwicklung der Berliner Handels-Gesellschaft sowie die sich darin wechselseitig wiederspiegelnde Geschichte der deutschen Wirtschaft und Industrialisierung zwischen 1856 und 1955 soll anhand der Geschäftsberichte aus dieser Zeit aufgezeigt werden.
Datentabellen in HISTAT: 1. Geschäftsbericht der Berliner Handels-Gesellschaft 1856 – 1955.