Durch die internationale Kapitalallokation entstehen bei flexiblen Wechselkursen Währungsgewinne und Währungsverluste. Diese müssen bei der einkommensteuerlichen Behandlung grenzüberschreitend eingesetzten Kapitals berücksichtigt werden. Der Autor zeigt, wie Kursgewinne und -verluste unter der Zielsetzung von Kapitalexport- beziehungsweise Kapitalimportneutralität besteuert werden sollten. Außerdem werden mit Hilfe der Optionsbewertungstheorie die Auswirkungen asymmetrischer Besteuerung durch das Anrechnungsverfahren auf die Kapitalallokation analysiert. Dabei wird auch der Frage der steuerrechtlichen Quelle von Währungsgewinnen und -verlusten nachgegangen. Vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse wird das Steuerrecht der USA und Deutschlands betrachtet. In den USA wurde mit der Steu erreform von 1986 eine gesetzliche Grundlage für die einkommensteuerliche Behandlung von Währungsgewinnen und -verlusten geschaffen. In Deutschland ist dieser Bereich der Besteuerung im Gesetzestext nicht erwähnt.
Durch die internationale Kapitalallokation entstehen bei flexiblen Wechselkursen Währungsgewinne und Währungsverluste. Diese müssen bei der einkommensteuerlichen Behandlung grenzüberschreitend eingesetzten Kapitals berücksichtigt werden. Der Autor zeigt, wie Kursgewinne und -verluste unter der Zielsetzung von Kapitalexport- beziehungsweise Kapitalimportneutralität besteuert werden sollten. Außerdem werden mit Hilfe der Optionsbewertungstheorie die Auswirkungen asymmetrischer Besteuerung durch das Anrechnungsverfahren auf die Kapitalallokation analysiert. Dabei wird auch der Frage der steuerrechtlichen Quelle von Währungsgewinnen und -verlusten nachgegangen. Vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse wird das Steuerrecht der USA und Deutschlands betrachtet. In den USA wurde mit der Steu erreform von 1986 eine gesetzliche Grundlage für die einkommensteuerliche Behandlung von Währungsgewinnen und -verlusten geschaffen. In Deutschland ist dieser Bereich der Besteuerung im Gesetzestext nicht erwähnt.
Durch die internationale Kapitalallokation entstehen bei flexiblen Wechselkursen Währungsgewinne und Währungsverluste. Diese müssen bei der einkommensteuerlichen Behandlung grenzüberschreitend eingesetzten Kapitals berücksichtigt werden. Der Autor zeigt, wie Kursgewinne und -verluste unter der Zielsetzung von Kapitalexport- beziehungsweise Kapitalimportneutralität besteuert werden sollten. Außerdem werden mit Hilfe der Optionsbewertungstheorie die Auswirkungen asymmetrischer Besteuerung durch das Anrechnungsverfahren auf die Kapitalallokation analysiert. Dabei wird auch der Frage der steuerrechtlichen Quelle von Währungsgewinnen und -verlusten nachgegangen. Vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse wird das Steuerrecht der USA und Deutschlands betrachtet. In den USA wurde mit der Steu erreform von 1986 eine gesetzliche Grundlage für die einkommensteuerliche Behandlung von Währungsgewinnen und -verlusten geschaffen. In Deutschland ist dieser Bereich der Besteuerung im Gesetzestext nicht erwähnt.
Aus der Einleitung: Seit den 1990er Jahren befindet sich die Finanzwelt im Umbruch, weg von den traditionellen Bankgeschäften, hin zu wesentlich effektiveren und risikoreicheren Novitäten. Früher lag das Hauptaugenmerk einer Bank auf der Entgegennahme von Einlagen und der Ausgabe von Krediten. Heutzutage gelten diese Geschäfte nicht mehr als Gewinntreiber Nr. 1 und man erfand deshalb neue Kreationen wie Zertifikate, Derivate, Sekurisationen oder ähnliches. Seitdem, so meinen einige Kritiker, ähnelt die Bankenlandschaft eher einem legalisierten Spiel- und Wettmonopol, als einer seriösen Finanzbranche. In diesem Zusammenhang wurde auch der Begriff des Casino-Kapitalismus geprägt. Carry Trades gehören in diesem Zusammenhang eher zu den komplexeren Investitionsstrategien. Es geht darum Zinsdifferenzen zwischen verschiedenen Währungsräumen auszunutzen. Ein Carry Trade besteht dabei sowohl aus einem Währungskredit, als auch gleichzeitig aus einer Währungsanlage. Geht mit diesen beiden Geschäften auch ebenfalls eine positive Wechselkursentwicklung einher, kann ein Carry Trade durchaus eine hohe Outperformance erzielen. Wenngleich diese Strategien auch sehr sensibel auf Marktänderungen reagieren und somit ein extrem großes Risiko beinhalten können. Diese Arbeit soll sich schwerpunktmäßig mit der richtigen Auswahl der Währungen sowohl auf der Anlagen- als auch auf der Kreditseite beschäftigen. Hierzu werden verschiedene Strategien theoretisch, als auch praktisch, vorgestellt und auch spezielle Beispielrechnungen zur Unterstützung dieser Thesen angefertigt. Im ersten Kapitel werden zunächst allerdings erst einige Grundlagen gelegt und ein erster Überblick auf die eigentliche Funktion eines Carry Trades sowie auf die Rendite- und Risikomöglichkeiten gegeben. Im zweiten Kapitel wird anschließend ein Überblick über die Währungen stattfinden, die für den Carry Trade geeignet sind. In diesem Zusammenhang werden die Chancen und Risiken der einzelnen Währungen auch kurz, gemäß ihrer vergangenen Entwicklungen, beurteilt. Desweiteren wird versucht die Auswirkungen von einigen aktuellen negativen Marktentwicklungen (Subprime Krise oder hohe Inflationsraten) auf die Carry Trades zu prognostizieren. Im dritten Kapitel folgt dann ein kurzes volkswirtschaftliches Statement. Hier werden sowohl die Auswirkungen von Carry-Trades auf die Wechselkurse beurteilt, als auch ein Überblick gegeben, welche volkswirtschaftlichen Modelle für das Gelingen eines Carry Trades gelten müssen bzw. welche auch gerade nicht. Hierfür wird ein Erklärungsschwerpunkt auf die Theorie der Zinsparität gelegt. Der zweite Teil befasst sich nun mit den eigentlichen Währungsauswahl-Strategien. Hier sollen jeweils einzelne Strategien vorgestellt werden und die Vorteilhaftigkeit einer jeden Strategie anhand von Performanceberechnungen herausgestellt werden. Hierzu wird im vierten Kapitel zunächst ein Überblick über einzelne Performancekennzahlen gegeben. Das fünfte Kapitel stellt dann anschließend Strategien mit jeweils einzelnen Währungspaaren vor. Herausgestellt wird, welche Währungskombinationen sich aus den verschiedenen Ländergruppen gut eignen und welche eher nicht. Das sechste Kapitel stellt Varianten mit Währungspools vor. Hieraus ergeben sich individuelle Vor- und Nachteile zu den Einzel-Strategien, die mithilfe einer Performanceberechnung herausgestellt werden können. Im siebten und letzten Kapitel erfolgt zum Schluss noch ein kleiner Performancevergleich aller betrachteten Strategien. Danach wird ebenfalls noch ein Ausblick auf die Zukunft des Carry-Trade-Marktes gewagt.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisII AbbildungsverzeichnisV TabellenverzeichnisVI AbkürzungsverzeichnisVII ISO-WährungscodesVIII Teil I: Einführung und Grundlagen von Carry-Trade-Strategien1 1.Einführung2 1.1Einführung und Problemstellung2 1.2Die Entstehung der Currency Carry Trades4 1.3Die Wirkungsweise von Carry Trades6 1.4Rendite- und Risikomöglichkeiten bei Carry Trades8 1.4.1Rendite8 1.4.2Risiko10 2.Typische und moderne Carry Trade Währungen14 2.1Überblick über mögliche Verschuldungswährungen14 2.1.1Der Japanische Yen14 2.1.2Der Schweizer Franken16 2.1.3Der US-Dollar17 2.2Überblick über mögliche Anlagewährungen18 2.2.1Der Euro18 2.2.2Der Australische Dollar der Neuseeländische Dollar19 2.2.3Die restlichen Devisen des G10-Währungsraums20 2.3Überblick über alternative Währungen23 2.4Wird der Yen als Hauptverschuldungswährung abgelöst?25 2.5Auswirkungen der US-Dollar Schwäche27 3.Die Auswirkungen von Carry-Trade-Geschäften auf die Volkswirtschaft eines Landes29 3.1Das Verhalten der Wechselkurse der beteiligten Länder29 3.2Carry Trades und die Theorie der Zinsparität31 3.2.1Herleitung der Zinsparität31 3.2.2Die ungedeckte Zinsparität und die Existenz des Forward Rate Bias34 3.2.3Die gedeckte Zinsparität und die Absicherung von Carry-Trade-Geschäften38 3.3Mögliche Gefahren für die Volkswirtschaft eines Landes40 Teil II: Vorstellung von Strategien zur Währungsauswahl mit Carry Trades und Performancebestimmung44 4.Vorstellung einzelner Kennzahlen zur Performancebestimmung45 4.1Statistische Werte zur Performancebestimmung46 4.1.1Das arithmetische Mittel46 4.1.2Der Median46 4.1.3Die Standardabweichung47 4.1.4Die Schiefe48 4.1.5Die Kurtosis48 4.2Kennzahlen zur Performancebestimmung von Carry Trades49 4.2.1Die Sharpe Ratio49 4.2.2Das Verhältnis Carry/Risiko50 5.Strategien mit einzelnen Währungspaaren und Performancemessung52 5.1Auswahl innerhalb des G10-Währungsraumes52 5.1.1Währungspaare mit dem Euro55 5.1.2Währungspaare mit dem USD57 5.1.3Währungspaare mit dem CHF60 5.1.4Währungspaare mit dem JPY61 5.2Relative-Value-Ansätze63 5.2.1Auswahl nach Leistungsbilanzsalden64 5.2.2Auswahl nach Fehlbewertungen der Kaufkraftparität67 5.3Vergleich der vorgestellten Ansätze68 6.Strategien mit Währungspools72 6.1Vorüberlegungen zur Bildung des Währungspools72 6.2Strategien auf G10-Währungen75 6.3Strategien auf G10-Währungen mit unterschiedlicher Gewichtung77 6.4Strategien auf G10-Währungen in Verbindung mit aufstrebenden Schwellenländern79 6.5Strategien mit globaler Währungsauswahl81 6.6Vergleich der vorgestellten Ansätze83 7.Zusammenfassung und Ausblick86 Literaturverzeichnis89Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.1.1, Der Japanische Yen: Der Japanische Yen ist definitiv die größte Verschuldungswährung überhaupt. Man schätzt, dass im Jahre 2007 alleine 200 bis 330 Milliarden USD nur für Carry-Trade-Geschäfte ausgeliehen waren. Carry-Trade-Geschäfte sind allerdings nicht als solche gekennzeichnet, deshalb ist eine genauere Quantifizierung unmöglich. Grund für die Beliebtheit des Yen ist im Wesentlichen natürlich die Leitzinsentwicklung in Japan. So versuchte die japanische Zentralbank lange Jahre mit ihrer Nullzinspolitik, die Wirtschaft mit so viel wie möglich Liquidität zu versorgen, um die stark deflatorischen Tendenzen der Volkswirtschaft in den Griff zu bekommen. Denn niedrige Zinsen fördern eine hohe Inflation, da deutlich mehr Geld investiert und weniger Geld gespart wird. Jedoch bekommt man bis heute diese negativen Tendenzen nicht ganz in den Griff. Mittlerweile weiß man, dass dies vor allem durch die Carry Trades ausgelöst wurde. Denn der Großteil der Kredite geht an ausländische Investoren, die die geliehenen Yen nicht in Japan, sondern im höher verzinsten Ausland investieren und somit die japanische Wirtschaft nicht signifikant stärken. Inzwischen sind die Leitzinsen allerdings immerhin auf 0,50% gestiegen. Was natürlich nur geringfügigen Einfluss auf den positiven Zinsspread der Carry-Trader hat und den Yen weiterhin als beste Verschuldungswährung charakterisiert. Eine weitere Determinante die für den Yen als Verschuldungswährung spricht, ist die Wechselkursentwicklung. Der Yen ist zwar eine sehr volatile Währung, hat aber seit dem Jahrtausendwechsel eine deutliche Abwertungstendenz gegenüber den Hochzinsländern. So stand der Yen im Oktober 2000 auf seinem Höchststand von ca. 92,5586 JPY/EUR und ist aktuell auf einen Wert von 167,10 JPY/EUR gefallen. Von dieser negativen Entwicklung können die Investoren, noch zusätzlich profitieren, indem sie neben der Zinsdifferenz noch Wechselkursgewinne abschöpfen. Diese Abwertungstendenz ist allerdings eigentlich absurd, da Japan einen extrem hohen Leistungsbilanzüberschuss hat und die Währung eigentlich deutlich aufwerten sollte, aber genau das nicht tut. Der Grund hierfür ist wohl ebenfalls auf die hohe Anzahl von Krediten an ausländische Investoren zurückzuführen, die den Yen nach Kreditaufnahme sofort wieder zurück kaufen, in eine andere Währung tauschen und somit nicht zur Stärkung der Wirtschaft beitragen. Dieser Effekt belastet den Yen spürbar. Ob sich die beschriebenen Zins- und Währungsentwicklungen auch in Zukunft weiter fortsetzen, wird in den nachfolgenden Kapiteln noch eingehend erläutert. Kapitel 2.1.2, Der Schweizer Franken: Traditionell ist der Schweizer Franken die zweitbeliebteste Verschuldungswährung. Vor allem Europäer ziehen den Schweizer Franken oftmals dem Yen vor. Das Zinsniveau lag in der Schweiz in den letzten Jahren immer deutlich unter dem Zinsniveau im Euroland oder anderer Hochzinswährungen. So erreichte das von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vorgegebene Zielband seit 1999 nur sehr kurzfristig einmal ein Niveau über 3% - 4%. Aktuell liegt das Zielband bei 2,25% - 3,25%, sodass der Schweizer Franken aktuell auch immer noch einen sehr hohen Zinsspread für Carry-Trade-Geschäfte generiert. Die geringe Volatilität des Schweizer Franken ist eine weitere wichtige Voraussetzung für das Gelingen eines Carry Trades mit der Shortposition im Schweizer Franken. Der CHF hat zwar seit Einführung des Euro ca. 10% an Wert gegenüber dem Euro verloren, pendelte aber trotzdem, bis auf geringere Aufwertungsphasen in den Jahren 2002 und 2003, immer konstant um die Marke von 1,60 EUR/CHF und steht aktuell bei 1,6158 EUR/CHF. Wie auch der Yen hat der CHF erkennbare Abwertungstendenzen, wenn auch bei weitem nicht in solchem Ausmaß wie in Japan. Trotz des auch hier vorhandenen Leistungsbilanzüberschusses, kommt es aufgrund des hohen Kapitalexportes durch Carry-Trades aus der Schweiz, nicht zu einer Aufwertung des CHF, die für den Kreditnehmer mit erheblichen Währungsverlusten verbunden wäre. Die SNB sieht zurzeit allerdings auch noch keinen Anlass der Carry-Trade-Problematik entgegen zu wirken. Deshalb werden die Zinsen in Zukunft wohl auch nicht spürbar steigen, sodass die Schweiz, auch wegen ihrer geringen Wechselkursvolatilität, in Zukunft weiter eines der beliebtesten Verschuldungsländer bleiben sollte. Kapitel 2.1.3, Der US-Dollar: Die Leitzinsentwicklung in den Vereinigten Staaten von Amerika war in den vergangenen zehn Jahren von einem Auf und Ab geprägt. Deshalb war der US-Dollar in der Vergangenheit sowohl als Anlage- als auch Verschuldungswährung sehr beliebt. So war der Leizinssatz z.B. in einer Ausschwungphase vor dem 11. September 2001 bis auf über 6% geklettert, danach viel er bis auf einen Tiefststand von 1% im Jahr 2003. In den Jahren 2003 – 2004 war der US-Dollar somit auch schon bei einigen Carry-Tradern als Verschuldungswährung sehr beliebt. Aktuell befinden sich die Leitzinsen wieder auf dem Rückzug. Per 30.04.2008 senkte man die Federal Funds Rate auf 2%. Grund hierfür ist die immer noch andauernde Immobilienkrise. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass die Spekulanten den schwachen US-Dollar jetzt nach 2003 wieder als Shortposition in ihre Carry-Trade-Strategien einfließen lassen. Die Wechselkursentwicklung des US-Dollar spricht ebenfalls für eine Kreditaufnahme in USD. So verschlechterte sich der USD seit dem Jahr 2001 deutlich und fiel von seinem Höchststand von 0,8459 EUR/USD im Mai 2001 auf aktuell 1,5611 EUR/USD. Experten führen diesen andauernden Rückgang vor allem auf das seit Jahren bestehende Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizit der US-Volkswirtschaft zurück. Darüberhinaus verliert der US-Dollar nicht nur gegenüber dem Euro, sondern büßt spätestens seit dem Ausbruch der Immobilienkrise im Sommer 2007 auch gegenüber den Hauptanlagenwährungen des Australischen- und Neuseeländischen Dollars kräftig ein. Prozentual fiel der US-Dollar seit Mitte August 2007 gegenüber dem Australischen Dollar um ca. 20% und gegenüber dem Neuseeländischen Dollar um ungefähr 10%. Eine Carry-Trade-Finanzierung mit dem USD hätte einem Spekulanten also in den letzten Monaten neben der Zinsdifferenz noch erhebliche Währungsgewinne beschert. Kapitel 2.2, Überblick über mögliche Anlagewährungen: Kapitel 2.2.1, Der Euro: Der Euro gehört als Anlagewährung eher zu den konservativen Alternativen. Er dient vielen Europäern als sichere Anlage. Der Vorteil liegt auf der Hand, für den Europäer gibt es bei einer Anlage im Euro nur ein einseitiges Wechselkursrisiko, nämlich auf der Kreditseite. Hierfür muss man aber auch geringere Zinseinkünfte als in anderen Währungsräumen in Kauf nehmen. Der aktuelle Leitzinssatz liegt im Euroland bei 4%. Kurzfristig stieg der Euro im Jahr 2001 sogar mal auf die Marke von 4,75%, siedelte sich dann aber stets unter dieser Marke an. Bis Mitte des Jahres 2003 fiel die Euro Hauptfinanzierungsrate dann bis auf 2%. Diese Marke hielt sich dann immerhin ganze 1,5 Jahre, was einige Spekulanten natürlich auf den Plan brachte den Euro als sichere Verschuldungsalternative für den Carry-Trade zu nutzen. Einige Experten rechneten schon damit, dass der Euro den Yen als Hauptverschuldungswährung komplett ablöst. So schrieb Champeau 2005: Has the Euro-Carry-Trade startetet? Hierbei bezog er sich auf das Morgan Stanley Global Economic Forum 2005, in dem Ökonomen sogar davon ausgingen, dass die EZB, aufgrund der damaligen Zinserhöhungen in den USA, ihre Leitzinsen auf längere Sicht auf diesem niedrigen Niveau lässt und damit der Euro-Carry-Trade immer beliebter würde. Nach dem Yen-Carry-Trade und dem US-Dollar-Carry-Trade in den Jahren 2003 und 2004, sollte jetzt der Euro als Verschuldungswährung übernehmen. In diesem Fall prognostizierte man ebenfalls eine klare Abwertung des Euro gegenüber den Hochzinsländern, vergleichbar mit Japan und den USA während der Niedrigzinsphase. Diese Prognosen hatten allerdings nur kurzfristig bestand, denn ab Ende des Jahres 2005 erhöhte die EZB wider erwarten ihre Leitzinsen stetig bis auf den Wert von 4%. Dieser Wert hält sich nun seit Juni 2007, auch trotz Immobilienkrise konstant. Somit ist der Euro zurzeit für den Europäer eine gute Anlagewährung, der Zinsvorteil ist zwar nicht so hoch, aber durch das geringere Wechselkursrisiko ist der Euro im Moment sehr attraktiv. Für die restlichen Anleger ist der Euro aber, wenn, nur im Zusammenhang mit dem Yen interessant, da sonst der Zinsspread im Vergleich zum übernommenen Risiko zu gering ist. Gegenüber dem Yen hat der Euro schon seit Jahren eine Aufwertungstendenz, die sich für den Investor positiv auswirken würde. Kapitel 2.2.2, Der Australische Dollar der Neuseeländische Dollar: In der Gruppe der G10 Währungen sind der Australische und der Neuseeländische Dollar auf der Anlagenseite wohl momentan am beliebtesten. Gründe hierfür sind in erster Linie die jeweiligen Leitzinssätze. So notiert der Australische Dollar zurzeit bei 7,25% und der Neuseeländische Dollar sogar bei 8,25%. Traditionell sind die Zinssätze beider Länder in den letzten Jahren immer höher angesiedelt als die Zinssätze im Euroraum oder den USA. In den letzten 10 Jahren senkten die beiden Zentralbanken die Leitzinsen niemals unter 4%. Da verwundert es nicht, dass schätzungsweise fast ein Drittel der Longpositionen im weltweiten Carry-Trade-Handel im Australischen Dollar vermutet werden. Wie in Abschnitt 2.1.3 bereits beschrieben haben beide Währungen auch deutliche Aufwertungstendenzen, was neben der Zinsdifferenz einen großen Währungsgewinn generiert. Wenn man einen Vergleich mit dem Yen zieht, dann gewann der Kurs des AUD seit dem Jahr 2001 gegenüber dem JPY 92% an Wert und der NZD sogar 131%. Dies macht nun erneut deutlich, dass es trotz hoher Zinsen trotzdem zu einer Aufwertung der Währung kommen kann, obwohl die Fundamentaldaten eigentlich dagegen sprechen. Dieses Phänomen wurde ja schon in umgekehrter Situation im Zusammenhang mit dem JPY und dem CHF betrachtet. Prozentual gesehen ergäbe sich aus einer Carry-Trade-Strategie mit AUD und NZD auf der Longposition und dem Yen in der Shortposition, inklusive Zinsdifferenz und Währungsgewinn, eine durchschnittliche Rendite von 12,5% p.a. bei einer Währungskombination von AUD/JPY und sogar eine 15%ige Rendite pro Jahr bei einer Kombination aus NZD/JPY. (Der Betrachtungszeitraum wurde ebenfalls ab 2001 gewählt.) Somit erfüllen beide Währungen die optimalen Voraussetzungen für das Gelingen einer Zinsdifferenzstrategie.