Währungskrisen und Währungsordnung
In: Standpunkt: Analysen, Dokumente, Pamphlete
In: Standpunkt: Analysen, Dokumente, Pamphlete
In: DIW-Wochenbericht, Band 62, Heft 19, S. 361-368
World Affairs Online
In: Wirtschaft
Inhaltsangabe:Einleitung: Von einer Währungskrise wird gesprochen, wenn eine Regierung nicht mehr länger in der Lage ist, einen fixen Wechselkurs zu verteidigen. Die Konsequenz einer Krise kann z.B. in der Freigabe des Wechselkurses oder in einem Floaten innerhalb eines deutlich erweiterten Bandes bestehen. Für die am Wirtschaftsgeschehen Beteiligten stellt sich die Frage nach den Ursachen und der Voraussagbarkeit von Währungskrisen. Dazu wurden verschiedene Ansätze entwickelt. Gang der Untersuchung: In dieser Arbeit werden modelltheoretische und empirische Arbeiten vorgestellt und kritisch beleuchtet, die untersuchen, inwieweit Währungskrisen die Eigenschaft selbsterfüllender Erwartungen aufweisen. Das Kapitel 2 gibt zunächst einen Abriß der modellgeschichtlichen Entwicklung der Forschung über Währungskrisen während der letzten zwanzig Jahre und zeigt das Spannungsfeld auf, in dem sich die Modelle über selbsterfüllende Spekulation befinden. Die geschichtliche Entwicklung wird in Kapitel 3 anhand von expliziten Modellen konkretisiert: Vorgestellte Modelle: * DELLAS, H./STOCKMAN, A., Self-Fulfilling Expectations, Speculative Attack and Capital Controls. * FLOOD, R./GARBER, P., Collapsing Exchange-Rate Regimes: Some Linear Examples. * JEANNE, O., Are Currency Crises Self-Fulfilling? A Test. * OBSTFELD, M., Rational and Self-Fulfilling Balance-of-Payments Crises. * SACHS, J./TORNELL, A./VELASCO, A., The Mexican Peso Crisis: Sudden Death or Death Foretold? In Kapitel 4 wird dargelegt, inwieweit sich modelltheoretische Untersuchungen zu der Problematik selbsterfüllender Erwartungen empirisch durch die Analyse realer Währungskrisen unterlegen lassen. Kapitel 5 schließt mit einer kritischen Würdigung und einem Ausblick. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisI SymbolverzeichnisIII AbbildungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 2.Grundlagen und modellgeschichtliche Entwicklung2 3.Modelltheoretische Analyse selbsterfüllender Währungskrisen7 3.1.Spekulative Attacken als Folge von sich verschlechternden Fundamentaldaten: Darstellung eines 'Modells der ersten Generation'8 3.1.1.Darstellung und Erläuterung der Modellgleichungen8 3.1.2.Konsequenzen der inkonsistenten Wirtschaftspolitik für das Fixkurssystem11 3.1.2.1.Das Konzept des Schattenwechselkurses11 3.1.2.2.Zeitpunktbestimmung des Zusammenbruchs12 3.1.3.Zusammenfassung15 3.2.Selbsterfüllende Erwartungen im Lichte von Abwandlungen des Standard-Spekulative-Attacken-Modells16 3.2.1.Multiple Gleichgewichte als Folge eines antizipierten Geldmengenpolitikwechsels im Falle einer spekulativen Attacke16 3.2.2.Kapitalkontrollen, selbsterfüllende Erwartungen und spekulative Attacken19 3.2.2.1.Vorstellung der Modellgleichungen19 3.2.2.2.Konsequenzen von drohenden Kapitalkontrollen21 3.2.3.Zusammenfassung22 3.3.Erklärungsansätze von Währungskrise mit Hilfe von 'Modellen der zweiten Generation': Optimierende Regierungen und selbsterfüllende Erwartungen23 3.3.1.Selbsterfüllende Erwartungen als Folge eines Trade-off zwischen Arbeitslosigkeit und Abwertung23 3.3.1.1.Allgemeine Modellannahmen23 3.3.1.2.Modelltheoretische Konkretisierung des Nettoertrages des Fixkurssystems25 3.3.1.3.Entwicklung der Bifurkation der Fundamentaldaten27 3.3.1.4.Zwischenresümee31 3.3.2.Multiple Gleichgewichte als Resultat einer Erhöhung des realen Nettoschuldenbestandes der Regierung32 3.3.2.1.Erläuterung der Modellgleichungen32 3.3.2.2.Bestimmung des kritischen realen Nettoschuldenbestandes35 3.3.2.3.Zwischenresümee37 3.3.3.Zusammenfassung38 4.Untersuchungen zur empirische Validierung selbsterfüllender Erwartungen40 4.1.Illustration der Krise des französischen Francs 1992/1993 anhand eines empirischen Tests eines Modells der zweiten Generation40 4.2.Empirische Untersuchungen von Währungskrisen anhand von Merkmalen selbsterfüllender Spekulation45 4.2.1.Die Krise des Europäischen Währungssystems 1992/199345 4.2.2.Die mexikanische Peso-Krise 199447 5.Kritische Würdigung49 Anhang53 Literaturverzeichnis70 Danksagung74 Eidesstattliche Erklärung75
In: Akademische Abhandlungen zu den Wirtschaftswissenschaften
Das hier vorliegende Werk wendet den von Kaminsky/Lizondo/Reinhart im Jahr 1997 als Frühwarnsystem für Währungskrisen entwickelten Signalansatz an, um die Gefährdung der ost- und ostmitteleuropäischen Transformationsländer im Hinblick auf eine Währungskrise zu ermitteln. Hierzu wird der ursprüngliche Signalansatz modifiziert und an die Besonderheiten der Transformationsökonomien angepasst. Mit Hilfe zahlreicher Verfahren und Darstellungsmöglichkeiten werden sodann vergangene Währungskrisen analysiert, aber auch die aktuelle Risikoexposition der einzelnen Länder der Region untereinander bzw. in ihrer zeitlichen Entwicklung bis Anfang 2003 dargestellt
In: Kieler Diskussionsbeiträge zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen 15
In: IPW-Berichte / Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR, Band 12, Heft 1, S. 22-28,35
ISSN: 0046-970X
World Affairs Online
In: IPW-Berichte / Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR, Band 5, Heft 10, S. 29-38
ISSN: 0046-970X
Die Vereinigten Staaten zeigen sich entschlossen, ihr Produktionspotential besser auszunutzen und zugleich ihr Zahlungsbilanzdefizit zu vermindern: Sie wollen mehr produzieren, mehr exportieren und weniger importieren. Es ist, als ob sie für den Schaden, den sie der Welt durch Oberbeanspruchung der realen Ressourcen in der Zeit der Dollarflut zugefügt haben, durch ein Mehrangebot an Gütern Wiedergutmachung leisten wollten. Wenn die übrige Welt nicht bereit ist, diese Wiedergutmachung zu akzeptieren, könnte1^ der Versuch der Vereinigten Staaten ebenso scheitern und zu einer Weltwirtschaftskrise beitragen, wie das Bemühen des Deutschen Reiches in der Zwischenkriegszeit, die von den Alliierten geforderten Reparationsleistungen aufzubringen und zu übertragen. Da die Welt eher an Armut als an Oberfluß leidet, liegt die Absorption der "amerikanischen Wiedergutmachung" im volkswirtschaftlichen Interesse der Partner Amerikas ebenso wie im Interesse des weltwirtschaftlichen Gleichgewichts. Die Reparationsdebatte der Zwischenkriegszeit lehrt, daß die Güterübertragung nur gelingen kann, wenn die Empfängerländer entweder die wirksame Nachfrage erhöhen oder eine Verbesserung der Wettbewerbsposition der amerikanischen Unternehmen zulassen. Die Bundesrepublik Deutschland hat, indem sie zu einem freien Wechselkurs übergegangen ist und soweit sie davon Abstand genommen hat, im Interesse der Wettbewerbsposition ihrer eigenen Produzenten den Dollar künstlich zu stützen, ihren Beitrag zur Lösung des Transferproblems geleistet. Bei freiem Wechselkurs hat es die Bundesbank in der Hand, zu bestimmen, ob dieser Beitrag - wie bisher - hauptsächlich über die Abwertung des Dollars gegenüber der D-Mark oder mehr als bisher über eine - geldpolitisch induzierte - Expansion der Nachfrage in der Bundesrepublik geleistet werden soll. Ob, wann und wieviel die Weichen mehr auf Expansion gestellt werden sollen, ist eine rein stabilitätspolitische Frage. Künstlich den Dollarkurs zu stützen oder bei einer Neufestsetzung der Paritäten einen Dollar-Kurs zu fixieren, bei dem die Bundesbank Dollar aufnehmen muß, hieße, die Annahme der "amerikanischen Wiedergutmachung" teilweise oder ganz zu verweigern und die Lehren der Zwischenkriegszeit zu mißachten. Für die Bundesrepublik bedeutete dies zugleich die Verweigerung eines Stabilitätsimports, den Verzicht auf die Chance, einen großen Nachholbedarf im öffentlichen Sektor zu decken und den Versuch, jenes exportgetriebene Industriewachstum fortzusetzen, das zur Exportlastigkeit unserer Volkswirtschaft und dadurch zum Ungleichgewicht der Weltwirtschaft beigetragen hat.
BASE
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 51, Heft 6, S. 1-6
ISSN: 1430-175X
World Affairs Online
In: IIS-Auslandsinformationen, Heft 17, S. 1-11
ISSN: 0176-3458
World Affairs Online
In: Volkswirtschaftliche Schriften Heft 528
In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie die Entstehung und Ausbreitung von Währungskrisen theoretisch zu erklären ist. Nach einem Überblick über die etablierten Erklärungsansätze zur Krisenentstehung werden schwerpunktmäßig zwei Thesen zur Krisenausbreitung untersucht. Erstens wird die Übertragung von Währungskrisen über realwirtschaftliche Verflechtungen erklärt. Zweitens wird die These eines "infektiösen" Übergreifens von Währungskrisen aufgegriffen. Hierunter wird die unabhängig von bestehenden ökonomischen Interdependenzen erfolgende Krisenübertragung verstanden. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass die Entstehung und Übertragung von Währungskrisen an die Existenz fundamentaler ökonomischer Schwächen geknüpft ist. Auch wenn die Bedeutung, die den Fundamentaldaten in den einzelnen Modellen beigemessen wird, variiert, geben die präsentierten theoretischen Modelle keinen Hinweis darauf, dass sich Währungskrisen unabhängig von den ökonomischen Daten willkürlich auf andere Währungen erstrecken. Dennoch implizieren die Modelle nicht, dass allein die fundamentalökonomische Situation die Stabilität der Wechselkursfixierung eines Landes gegenüber den Spill-Over Effekten einer Krise bestimmt. Sobald hinreichend schwache ökonomische Ausgangsbedingungen den Boden bereitet haben, können spontane Änderungen der Markterwartungen bzw. der Markteinschätzung bestimmter Länder den letzten Anstoß zu einer Währungskrise geben
In: Kieler Arbeitspapiere 909
Neben Frühindikatoren und Übertragungsmechanismen werden Lösungsansätze diskutiert. Bei den multilateralen Ansätzen führt die Einführung von Referenzzonen nicht weiter, die Behinderung des internationalen Kapitalverkehrs ist mit erheblichen Wohlfahrtsverlusten verbunden. Der Währungsfonds sollte zusammen mit der Verbesserung des Frühwarnsystems seine Politik so ändern, daß keine Fehlanreize für souveräne Gläubiger und private Kreditgeber gesetzt werden. Dazu zählt insbesondere, daß Volkswirtschaften Stabilitätsstandards bei sich umsetzen. Die institutionellen Regelungen der Weltwirtschaft sollten deshalb auf die Verankerung eines Verursacherprinzips (Troublemaker Pays Principle) abzielen.
BASE
In: Volkswirtschaftliche Schriften 528