Suchergebnisse
Filter
273 Ergebnisse
Sortierung:
Zivilreligion in Deutschland
In: Glaube - Freiheit - Diktatur in Europa und den USA: Festschrift für Gerhard Besier zum 60. Geburtstag, S. 627-641
Mit dem Konzept der Zivilreligion wird ein ursprünglich aus Europa stammender Begriff (Rousseau) aus den USA reimportiert. Besonderheiten der amerikanischen Zivilreligion, die so in Deutschland nicht anzutreffen sind, sind die Nutzung religiöser Symbole und Formeln und das "In God we trust" auf Geldscheinen. Ein Bezug auf Gott und die "Dreifaltigkeit" findet sich jedoch auch in europäischen Verfassungen. Wie der Streit um das Kruzifix in Schulen gezeigt hat, bieten Religion und Zivilreligion auch in Europa Konfliktstoff, allerdings ist die Reihe realer und potenzieller Konflikte in den USA länger. Im jedem Fall ist der Begriff der Zivilreligion nützlich, um religionskulturelle Befunde auf beiden Seiten des Atlantiks differenziert zu beschreiben. (ICE2)
Religionspolitik und Zivilreligion
In: Interdisziplinäre Studien zu Recht und Staat 20
Zivilreligion und Aufklärung: der zivilreligiöse Strang der Aufklärung und die Frage nach einer europäischen Zivilreligion
In: Region - Nation - Europa 71
Zivilreligion und Aufklarung. Der zivilreligiose Strang der Aufklarung und die Frage nach einer europaischen Zivilreligion
In: Welt-Trends: das außenpolitische Journal, Band 22, Heft 96, S. 134
ISSN: 0944-8101
Zivilreligion und antifaschistischer Grundkonsens
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 47, Heft 4, S. 369-387
ISSN: 0044-3360
"Zivilreligionen dienen dem Zusammenhalt komplexer, funktional differenzierter Gesellschaften und befinden sich in einer Mittelstellung zwischen grundlegenden Werten und Normen und der Vielheit der Meinungen in der Gesellschaft. Durch diese Mittelstellung und in ihrer Fähigkeit, Emotionen anzusprechen, tragen sie zur Konsensbildung in einer Gesellschaft bei, sind aber gleichzeitig nicht losgelöst von gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozessen. Mit dem Ende des Kommunismus und damit einhergehend des Antikommunismus haben sich die Erfahrung von Auschwitz und der Antifaschismus als die den östlichen und westlichen Staaten gemeinsame Konsensgrundlage immer deutlicher als Zentren zumindest westlicher zivilreligiöser Konsensbildung herauskristallisiert. Diese 'antifaschistische Zivilreligion' befördert aber nicht nur unsere 'westlichen' Grundwerte, sondern steht ihnen teilweise auch entgegen." (Autorenreferat)
Politische Kultur und Zivilreligion
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 28, Heft Sh. 18, S. 49-60
ISSN: 0032-3470
In dem Beitrag geht es um die theoretische Neubesinnung der politischen Kulturforschung. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit den herrschenden Konzeptionen von Politischer Kultur werden Begriffe wie Zivilreligion und andere verwandte Begriffe in das Paradigma der politischen Kultur integriert. Um die Probleme der Politischen Kulturforschung besser einordnen zu können, wird zunächst ein Blick auf die ursprüngliche Fragestellung der politischen Kulturforschung geworfen. Der theoretische Status des Konzepts "Politische Kultur" wird erörtert. Das systemanalytische Konzept der politischen Kultur wird kritisiert, weil es die entscheidenden Kristallisationspunkte der Gemeinsamkeit im soziokulturellen Ordnungsgefüge einer Gesellschaft nicht erfaßt. Deshalb wird ein Konzept der Politischen Kultur vorgestellt, das aus dem für eine Gesellschaft konstitutiven Selbstverständnis ihrer Ordnung erwächst. Als zentrale Variable im politischen Kultursystem wird der politische Symbolismus herausgearbeitet. Auf dieser Grundlage wird Politische Kultur als das ordnende Strukturprinzip der gemeinsamen Welt einschließlich der ökonomischen, sozialen und herrschaftlichen Aspekte verstanden. Das führt zu der Frage nach den Konstitutionsprinzipien einer politischen Kultur als sozialem Sinngebilde. (KW)
Zivilreligion und politische Kultur
In: Die Außenpolitik der USA: Theorie - Prozess - Politikfelder - Regionen, S. 39-46
"Die USA sind als Einwanderungsland in hohem Maße von einem gemeinsamen Wertekonsens geprägt, der sowohl gesellschaftlichen Zusammenhalt stiftet als auch bedeutsam für die politische Kultur ist. Werte wie Freiheit und Chancengleichheit werden von fast allen US-Amerikanern befürwortet. Hinzu kommt eine spezielle Metaphorik, die durch den Begriff der Zivilreligion beschrieben wird: säkularisierte biblische Motive vermischen sich mit historischen Ereignissen, Orten und Personen zu einem Komplex alttestamentarisch anmutender Symbolik, die für die politische Kultur und Rhetorik der USA bestimmend sind. Das außenpolitisch bedeutendste Motiv ist die 'shining city upon a hill', das die USA in Analogie zum biblischen gelobten Land als leuchtendes Vorbild für den Rest der Welt versteht und dabei Sinnbild des US-amerikanischen außenpolitischen Sendungsbewusstseins ist." (Autorenreferat)
Gibt es eine europäische Zivilreligion?
In: Zwischen Formation und Transformation: die Religionen Europas auf dem Weg des Friedens, S. 33-48
Bei der Frage nach den möglichen religiösen Wurzeln oder einer "zivilreligiösen" Gemeinschaftlichkeit der Europäischen Union geht es nach Ansicht des Autors um zwei verschiedene Probleme: Erstens um die aufgrund der jüngsten Finanzkrise und der aktuellen Zahlungsunfähigkeit einzelner Nationalökonomien zunehmenden Interessenkonflikte zwischen den Mitgliedsnationen innerhalb der Europäischen Union und den Verlust an transnationaler Orientierung. Die dabei zutage tretenden Probleme des Europäischen Einigungsprozesses sind zwar nicht neu, jedoch führen die aktuellen Interessenkonflikte dazu, wieder verstärkt nach kulturellen Ressourcen zu fragen, auf die sich der im Gang befindliche doppelte Prozess externer Erweiterung und interner Integration der EU beziehen könnte. Zweitens geht es um die für die Bürger der europäischen Nationalstaaten relativ neue Situation der multiethnischen und multireligiösen Gegenwart, welche in Deutschland - das seit dem Ende des Ersten Weltkriegs kein Kolonialreich mehr war - erst spät ins öffentliche Bewusstsein gelangte. Der Autor geht in seinem Beitrag auf beide Probleme nacheinander ein: zunächst auf die Frage einer kulturell übergreifenden Identität der Europäischen Union und die Diskussion, ob hier eine europäische "Zivilreligion" weiterhelfen könnte, und anschließend auf die davon zu unterscheidende Frage nach dem politischen Ort des Islam in Europa. (ICI2)
Zivilreligion: eine, mehrere oder keine mehr?
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 289-296
Gefragt wird, was Zivilreligion ist und welche Funktion sie in der modernen Gesellschaft hat. Zwei Typen von Zivilreligion werden unterschieden: eine generelle, aber gleichwohl nicht alle Staatsbürger erfassende Form und eine spezielle, sozusagen von den besonders Motivierten geteilte Form. Die erste Form ist eine gelebte Religion der Mehrheit, die auch politische oder ökonomische Machtverhältnisse einbezieht. Die zweite, in der Diskussion im Vordergrund stehende Form, ist die eigentlich ziviltheologische Zuspitzung. Es werden auch Ansätze vorgestellt, die die Säkularisierung der Gesellschaft für Schein halten, mit der Begründung, es lassen sich nirgends religionsfreie Sphären ausmachen. Zwar habe man sich von den herkömmlichen Formen besonderer Religion emanzipiert, aber die Gesellschaft sei "sich selbst zur Religion geworden, und zwar so, daß sie den herkömmlichen Unterschied von profaner und sakraler Sphäre aufhebt". (GF)