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"Stefan Hradil weist eingangs darauf hin, wie kontrovers das Thema Armut diskutiert wird. Schon angesichts der Frage, wie das Phänomen der relativen Armut in Wohlstandsgesellschaften einzuschätzen ist, scheiden sich die Geister. Weiter werden die Ursachen und die Verbreitung relativer Armut erörtert. Überaus aktuell ist die Debatte über die so genannte Unterschicht in Deutschland. Hradil unterteilt die Auffassungen zu diesem Diskurs in vier Stufen wachsender Radikalität: (1) Eine Sichtweise verneint die Existenz einer deutschen Unterschicht. (2) Vertreter einer anderen Ansicht hingegen diagnostizieren eine zunehmende Resignation innerhalb der armen Bevölkerung. (3) Eine dritte, politisch durchaus brisante Auffassung geht davon aus, dass sich innerhalb der armen Bevölkerung aufgrund der schlechten Lebensbedingungen ein eigenes System von Denk- und Verhaltensweisen herausgebildet hat. (4) Ein besonders radikaler und vielfach kritisierter vierter Standpunkt gibt der Unterschicht die Schuld an ihrer Situation und unterstellt ihr einen Mangel an Disziplin. Kritische Stimmen weisen allerdings darauf hin, dass viele Aspekte der Debatte eigentlich an die Mittelschicht adressiert sind, um so sozialpolitische Leistungskürzungen zu legitimieren, ein Feindbild zu schaffen und die Angst vor dem sozialen Abstieg zu schüren. Diese Strategie erzeugt nicht selten übersteigerte Abstiegsängste und Aggressivität gegenüber Arbeitslosen oder Migranten" (Autorenreferat)

"In this article, I trace the successive privatization of waste management in Bangalore throughout the last two decades. Thereby, I illustrate how the dominant mode of handling waste in capitalist societies is marked by a profound neglect of wastes' materiality. In India, an increased production and altered materiality of waste was caused by the process of politico-economic liberalization of the 1980s, which has given rise to different and at parts contradictory modes of societal handling of waste. Inherently connected to neoliberal urban reform projects, the 'modernization' of public handling of waste in Bangalore enhanced the encroachment and displacement of an enormous informalized recycling sector. This has intensified specific forms of disposability in the societal handling of waste. The resulting 'garbage crisis', which struck Bangalore in the summer months of 2012, propelled the reconfiguration of the city´s societal waste relations. As will be argued, these changes have been long prepared by a broad alliance of waste-related civil society organizations and revealed the possible contours of a local green economy of waste." (author's abstract)

"Die Energie- und Verkehrswende zu realisieren ist kein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings reicht es nicht, nur den Antriebsstrang der fahrbaren Untersätze zu wechseln. Die postfossile Moderne bedeutet schließlich auch die Suche nach neuer Arbeitsteilung, sozialer Lastenverteilung und kollektiver Haftung." (Autorenreferat)

"Working conditions in out-patient care are considered precarious. While more and more nurses are employed in care at home, no appreciable collective representation of interests seems to be emerging that can respond to the specific regulatory requirements in terms of employees. Opportunities for trade union activities sectors are presented which were previously considered strongly subjectivized through social orientation and employment without boundaries and so less promising fields of collective regulated working conditions." (author's abstract)

"Ein modernes Bildungswesen lebt von der Vielgestaltigkeit an Arrangements, von der Vernetzung der unterschiedlichen Akteure im Bildungssektor und davon, dass alle Bevölkerungsgruppen in den Bildungsprozess mit einbezogen werden. Aktuell in der Diskussion sind Projekte, in denen Professionelle und Formen des Bürgerschaftlichen Engagements zusammenarbeiten. Am Beispiel des 'Forum für Integration und Bildung e. V.', einer Mentoringplattform, das schulische und universitäre Stakeholder zusammenbringt, werden Veränderungs- und Vernetzungsprozesse der Schulkultur dargelegt. Die explorative Studie legt offen, dass der Identifikationsgrad mit den Zielen der Netzwerkarbeit, das Erleben positiver Wirksamkeitserfahrungen und regelmäßige Kommunikationsprozesse über die Zielerreichung- und Zielumsetzungsvorstellungen der Akteure von Bedeutung sind." (Autorenreferat)