Early Theological Works Towards an Archeology of Certain Late Hegelian Motifs
In: Cultura: international journal of philosophy of culture and axiology, Band 4, Heft 2, S. 59-80
ISSN: 2065-5002
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In: Cultura: international journal of philosophy of culture and axiology, Band 4, Heft 2, S. 59-80
ISSN: 2065-5002
In: TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis / Journal for Technology Assessment in Theory and Practice, Band 27, Heft 3, S. 27-31
Drohnen können in Kombination mit diversen Nutzlasten, etwa Digitalkameras, wertvolle Beiträge zur Dokumentation archäologischer Grabungen und zur Erkundung von Terrain für die archäologische Forschung leisten. Aufgrund der Effizienz und Geschwindigkeit ihrer Datengewinnung, der Möglichkeit schwierige Gelände zu erschließen und ihrer kostengünstigen Anschaffung haben Drohnen das Potenzial, die Archäologie in Richtung eines minimalinvasiven Top-Down-Ansatzes disruptiv zu verändern. Gleichzeitig besteht neben verschiedenen unklaren Rahmenfaktoren das Risiko, dass Drohnen zu einer Bedrohung für das archäologische Kulturerbe werden können.
Aktuell werden Begriffe wie Digitalisierung, Mediatisierung, Medialisierung sowie Digitalität und Post-Digitalität viel diskutiert. Diese Diskurse werden vorrangig aus einer Perspektive des Globalen Nordens geführt. Dabei geht es häufig um die ‹sinnvolle› Integration (digitaler) Medien in Bildungskontexte und das transformierende Potential für Bildungsinstitutionen von Elementarpädagogik, über Schule bis Hochschule. Versuche der Begriffsbestimmungen von Digitalisierung, Mediatisierung oder auch Post-/Digitalität sind stark von der geopolitischen und sprachlichen Verortung geprägt. Doch die Kultur der Digitalität und die globale digitale Vernetzung der Welt, legen hinsichtlich bestimmter Fragen eine weltumspannende postkoloniale Perspektive nahe. Der vorliegende Beitrag versucht einen möglichen methodologischen Zugang zu einer weltumspannenden Medienpädagogik zu skizzieren und handelt dies entlang ökologischer Implikationen der Ubiquität digitaler Technologie und eines ökologisch-nachhaltigeren Medienhandelns ab. Dem ist eine Begriffsklärung zu Digitalität und Post-Digitalität vorangestellt. Der Beitrag schlägt einen interdisziplinären Zugang vor, der medienpädagogische und medienwissenschaftliche Überlegungen sowie «Bildung für nachhaltige Entwicklung» und Postcolonial Studies einbezieht. Daraus ergeben sich medienpädagogische Anschlussstellen und Forschungsfelder. ; Talking about digitization, mediatization, medialization or post-/digitality we are limited in a perspective of the Global North, mostly dealing with the implementation of (digital) media in educational institutions. Educators, educational researchers as well as politicians are often requiring more technological features, better technical conditions and the taxonomisation of digital skills for countries in the Global North. But this perspective inhibits us to consider a wide-ranging term of digitality which includes e.g. environmental implications of an ubiquitous use of digital media or taxonomies of digital competences for the Global South. To that extant an postcolonial and media archaeological approach is proposed to think digitality consequently wide and far-reaching. This opens up responsibilities and tasks for media-pedagogy in research, as well as for the development of concepts and educational practices.
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SWD-Schlagwörter: Digitale Kulturwissenschaften, Game studies, Mediengeschichte, Bildanalyse, Filmwissenschaft. - Freie Schlagwörter (Deutsch): Digitale Kultur, Akteur-Netzwerk-Theorie, Bildanalyse, Medienarchäologie, Game Studies. - Freie Schlagwörter (Englisch): Digital culture, actor-network-theory, image analysis, media archeology, game studies
In: Münchner Vorlesungen zu Antiken Welten
Academics have long stopped speaking of "peoples" and "their" languages and cultures. Yet languages and cultures are still taken as evidence of quasi-ethnic community and "identity." Nine papers by scholars in Egyptology, general linguists, archeology, German-Romance onomastics, Hittite studies, and Turkish studies reveal the incongruities between linguistic community, ethnicity, and culture.
In: Beiträge zur Geschichte der Archäologie und der Altertumswissenschaften 1
"Otto Jahn and Adolf Michaelis corresponded regularly between 1848 and 1869. The letters represent the scientific career of the later professor of archeology, Adolf Michaelis, as a case study of a career in the newly developing subject and reflect the social and political framework conditions of Germany and Europe during this time. For the first time, the texts are published and commented on in full"--Publisher description
In: Histoire
How does time figure in archeology? This volume shows how the past can emerge as history and the reason why a part of human history was temporalized into a Stone Age, Bronze Age, and Iron Age. - Wie kommt die Zeit in die Archäologie? Menschen erkennen sich vor allem über ihre Dinge (Arte-fakte) und sind so mit sich selbst eine Zeit. Zeitgestaltung von Menschen ist bedingt und Archäologie ihre Geschichte. Undine Stabrey zeigt am Verhältnis von Mobilität und Erkenntnis, wie Vergangenheit als Geschichte entstehen und wie sich aus Fragen Wissen entwickeln konnte. Sie vermittelt, warum und wie ein Teil der Menschheitsgeschichte in eine Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit verzeitlicht wurde.
The present study challenges and critically reevaluates the century-old hypothesis cherished by historical sciences stating that leprosy sufferers formed the group of social outcasts in medieval Europe. Mythmaking, misconceptions and biases in modern historiography have contributed to this persisting image: the uncritical application of theological or modern medical concepts (e.g., "sinner's leprosy", "infectiousness") to medieval times has presented essential components. This study responds to those traditions in historical research by offering context-sensitive in-depth analyses of a generically and chronologically diverse spectrum of sources, which ranges from archeology and historical medical literature to medieval hagiography, theology, law and fictional literature and which comprises Antiquity as well as the Late Middle Ages
Das Buch entwirft eine Medienarchäologie musikalischer Tateninstrumente. Dabei widmet es sich zum einen der musikalischen Tastatur als Medium eigener Materialität und erforscht das Potential dieser Perspektive für die Fragestellungen der Medienwissenschaft. Tastaturen werden als diskrete Interfaces einer Geschichte protodigitaler Verfahren zugeordnet. Die Möglichkeit einer solchen Untersuchung wird bereits in den frühen Schriften des Medienwissenschaftlers Friedrich Kittler angedeutet. Das Buch untersucht außerdem, wie eine solche Perspektive in Kittlers Argumentationen zu Gunsten einer Emphase analoger Klangmedien zurück tritt. Diese Emphase verweist auf den Übergang in Kittlers Arbeit von einer Medienarchäologie zu einer Medienontologie. Anhand von Kittlers und Wolfgang Scherers Zugriff auf Tastaturen wird der fachgeschichtliche Status medienwissenschaftlicher Kritik an der literarischen Hermeneutik befragt.
Der Bauschmuck des Jupitertempels in Baalbek ist durch sechs noch stehende Säulen mitsamt Gebälk sowie durch zahlreiche im Gelände verstreute Fragmente bezeugt. Durch die hier vorliegenden Untersuchungen konnten nun erstmals auch Fragmente nachgewiesen werden, die zum Aufbau der ansonsten verlorenen Tempelcella gehörten. Über eine möglichst umfassende Katalogisierung konnte der Materialbestand weit über das bisher bekannte Maße gesichert werden, so daß zum Beispiel mit 23 statt der in der Forschung bisher üblichen 2 Kapitelle gearbeitet werden konnte. Der Fokus der Arbeit liegt zunächst auf der Darstellung und Beschreibung des Tempels sowie seiner kulturellen und bauhistorischen Verortung in Baalbek selbst. Als feste Referenzpunkte außerhalb der Stadt wurden der Mars-Ultor- Tempel in Rom sowie der Bel-Tempel von Palmyra gewählt. Durch diese Vergleiche und durch einen erstmals in der Forschungsgeschichte vorgenommenen Vergleich der einzelnen Ornamentzonen untereinander konnte eine neue Datierung vorgenommen werden, wodurch der Aufbau und die Fertigstellung des Baus in die 2. Hälfte des 1. Jhs. n. Chr. zu rücken sind. Die Interpretation der Architekturornamentik führte zu mehreren, zum Teil völlig neuen Ergebnisse. Der große und schon vielfach bemerkte Reichtum in der Ausarbeitung des Bauschmucks zeigt das große Können, ein umfangreiches Repertoire und vor allem eine große Freiheit der ausführenden Steinmetzen, die wohl eher lokaler Abstammung waren. Darüber hinaus ist der extra für den Tempel entworfene Fries eine politische Aussage der Colonia Beirut/Heliopolis, mit dem die neu erworbene Stellung im Machtgefüge der levantinischen Städte demonstriert werden soll. Die immer wieder auftretende Unfertigkeit bei der Fertigstellung der Ornamentik ist systematisch und läßt sich mit den umfassenden finanziellen Problemen im römischen Steuerwesen beim Übergang zwischen der neronischen und der flavischen Epoche begründen. ; The architectural decoration of the temple of Jupiter in Baalbek is testified by six still standing columns with their entablature and numerous fragments in the area around. This study presents for the first time also fragments from the construction of the otherwise lost cella of the temple. By building a nearly complete catalog of the fragments it was possible to secure the material stock far beyond it was known by now, so for example it was possible to work with 23 instead of the 2 capitals that had been used in former research. The mainly focus of the work is on the representation and description of the temple and its cultural and architectural location in the city of Baalbek. The temple of Mars-Ultor in Rome and the temple of Bel in Palmyra were chosen as fixed reference points. Through these comparisons and through a comparison of the individual ornamental zones with each other for the first time in the history of research, a new dating could be established, which places the construction and completion of the building in the 2nd half of the 1st century AD. The interpretation of architectural ornamentation led to several completely new results. The great and already noticed wealth in the elaboration of architectural ornamentation shows the great skill, an extensive repertoire and above all a great freedom of the executing stonemasons, who were probably of more local origin. Furthermore the frieze was specially designed for the temple and is a political statement of the Colonia Beirut/Heliopolis, which is intended to demonstrate the newly acquired position in the administratic structure of the Levantine cities. The recurrent incompleteness in the ornamentation is systematic and can be explained by the financial problems in the roman state finances during the transition between the Neronic and Flavian eras.The architectural decoration of the temple of Jupiter in Baalbek is testified by six still standing columns with their entablature and numerous fragments in the area around. This study presents for the first time also fragments from the construction of the otherwise lost cella of the temple. By building a nearly complete catalog of the fragments it was possible to secure the material stock far beyond it was known by now, so for example it was possible to work with 23 instead of the 2 capitals that had been used in former research. The mainly focus of the work is on the representation and description of the temple and its cultural and architectural location in the city of Baalbek. The temple of Mars-Ultor in Rome and the temple of Bel in Palmyra were chosen as fixed reference points. Through these comparisons and through a comparison of the individual ornamental zones with each other for the first time in the history of research, a new dating could be established, which places the construction and completion of the building in the 2nd half of the 1st century AD. The interpretation of architectural ornamentation led to several completely new results. The great and already noticed wealth in the elaboration of architectural ornamentation shows the great skill, an extensive repertoire and above all a great freedom of the executing stonemasons, who were probably of more local origin. Furthermore the frieze was specially designed for the temple and is a political statement of the Colonia Beirut/Heliopolis, which is intended to demonstrate the newly acquired position in the administratic structure of the Levantine cities. The recurrent incompleteness in the ornamentation is systematic and can be explained by the financial problems in the roman state finances during the transition between the Neronic and Flavian eras.
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Das gesetzte Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in einer detaillierten Analyse der Bauentwicklung der Villenanlage von Reinheim, die aus einem Hauptgebäude und einem Hofareal (Abb. 1; Plan 1) bestand.Während im Bereich des Hofareals die Errichtung der Nebengebäude und der Hofmauern nach einem von vornherein festgelegten Plan erfolgte, erlebte das Herrenhaus mehrere Bauänderungen bis zum Erreichen des charakteristischen H-förmigen Grundrisses (Abb. 2). Die Villenanlage von Reinheim unterscheidet sich wesentlich von den übrigen villae rusticae in ihrem Umfeld nicht nur durch Größe und Grundrissform des Hauptgebäudes, sondern auch durch die längsaxiale Gestaltung des Hofareals, das mit einer Länge von fast 300 m und einer Innenbreite von 135 m eine Fläche von etwa 4 ha umfasst. Beide Längsseiten werden von sechs in fast regelmäßigen Abständen zueinander stehenden Nebengebäuden flankiert. In der Mitte der südlichen Schmalseite des Hofareals stand ein Torhaus (B7), das als Haupteingang zu der Villenanlage interpretiert wird. Insgesamt bildet das Hofareal ein symmetrisch durchgeplantes Ensemble. Der Villenkomplex von Reinheim reiht sich in den Typus der längsaxialen Villen ein und entspricht nach Ferdière dem Typ 1Aa (Ferdière 2013, 68). Es handelt sich um ein Architekturphänomen der frührömischen Kaiserzeit, das nur in den germanischen und in den drei nach dem cäsarischen Krieg entstandenen gallischen Provinzen des römischen Reiches vorkommt (Echt 2016, 9). Rudolf Echt vermutet zu Recht, dass "die längsaxialen Villenanlagen der Römerzeit sind geplant und errichtet worden als Monumente der gesellschaftlichen Macht und wirtschaftlichen Potenz ihrer Bauherren" (Echt 2016, 11) zu dienen. Solche Villenkomplexe, wie die von Anthèe (Del Marmol 1881), Borg (Birkenhagen 2011), Dietikon (Ebnöther 1995) und Nennig (Echt 2003), um nur einige von ihnen zu nennen, wurden nach einem gleichen Bauschema errichtet: Hauptgebäude und Hof, die zusammen ein geschlossenes längsaxiales Ensemble bildeten. Ihre Größe ist unterschiedlich, im ...
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In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 31, Heft 3, S. 279-287
ISSN: 2366-6846
In recent years the interest in the use of computer-
aided Geographic Information Systems (GIS) in archeology
and history has increased. In contrast to traditional
printed maps all information in a GIS-based map is linked
to certain information contained in a database. By using different
layers combined with thematic maps and specific
SQL-queries on the data stored in the databases each user of
GIS is able to create new maps according to personal interests.
"Hassia Exploranda", a project being developed in
Marburg, uses the wide range of applications GIS provides
to visualize the remains of Roman presence in the area of
the German federal state of Hesse. The aim of this project is
to design a GIS that can be used mainly by teachers and pupils
to learn about Roman presence in Hesse by creating
their own maps (e.g. showing all locations of a special
date). Furthermore it can be helpful for the planning of lessons
and for preparing trips to archeological sites.
In: Yearbook of the Sociology of Islam No. 8
In: Globaler lokaler Islam
As a world religion Islam is based on a highly abstract and absolute notion of the transcendent, which its followers establish and celebrate - in a seemingly contradictory fashion - at very specific sites: Mecca, Medina, Jerusalem, and the vast and complex landscapes of mosques and Muslim saints' shrines around the world. Sacred locality has thus become a paradigm for the relationship between the human and the transcendent, a model for urban planning, regional networks, imaginary spaces, and spiritual hierarchies alike. This importance of saintly places has, however, become increasingly complicated and troubled by reformist currents within Islam, on the one hand, and the emergence of modern archeology and anthropology, on the other. While they have often tended to posit 'the local' in opposition to 'the universal', in this volume islamologists, anthropologists, and sociologists offer new ways of thinking about the local, the place, and the conceptual landscapes and spaces of saints. In this, its eighth volume, the Yearbook for the Sociology of Islam looks at different sites and regions around the Muslim world (notably Burkina Faso, Egypt, Ethiopia, and Southeast Asia) not as 'localized' versions of a universal Islam, but as constitutive of one particular outlook of the universalizing order of a world religion.
Das Historische Museum am Roten Platz (1883) war als Sprachrohr des Zarenhauses konzipiert. Über seine innere und äußere Gestalt sowie seine wissenschaftliche und öffentliche Arbeit, rief es zur Herrschaftstreue auf und bediente sich dabei eines geschönten Geschichtsentwurfs. Der Blick in die russische Vergangenheit, von der Frühzeit bis ins damalige Zeitgeschehen, sollte über die eigenen Wurzeln aufklären und Nationalstolz ausbilden. Vor allem aber sollte das Museum die staatliche Haltung im Diskurs der Slawophilen und Westler vertreten, die über eine kulturelle Anlehnung Russlands an Europa stritten. Dabei kommunizierte es, im Einklang mit dem politischen Programm der Zaren, Russlands Einzigartigkeit, Unabhängigkeit und Stärke. Die Russische Revolution 1918 setzte dem Wirken des Museums in seiner damaligen Gestalt ein Ende.
Die Studie untersucht und hinterfragt kritisch die von den Geschichtswissenschaften seit Jahrhunderten tradierte Exklusionsthese, der zufolge die Bevölkerungsgruppe der Leprakranken im europäischen Mittelalter die gesellschaftlichen Außenseiter par excellence gebildet haben. Mythenbildung, Fehl- und Vorurteile der modernen Historiographie selbst tragen zu diesem sich hartnäckig haltenden Geschichtsbild bei: die unkritische Projektion theologischer oder moderner medinischer Konzepte (z. B. "Sündenlepra", "Infektiosität") auf die mittelalterliche Epoche lieferte hierfür wesentliche Bausteine. Die vorliegende Studie entgegnet bisherigen Forschungstraditionen mit kontextsensiblen Feinanalysen eines gattungstechnisch wie chronologisch divergenten Quellenspektrums, welches von der Archäologie über die historische medizinische Fachliteratur bis zum hagiographischen, theologischen, juristischen und epischen Schrifttum des Mittelalters reicht und zugleich die Epochen der Antike bis zum Spätmittelalter umgreift. Im Resultat ergibt sich ein weitaus komplexerer und dynamischerer Charakter der Geschichte der Leprakranken: Diese stellt sich nicht länger als eine statische Partikulargeschichte dar, sondern als eine Geschichte, deren Läufte in vielschichtigen Formen ebenso sehr von historischen Geschlechter- und Körpervorstellungen wie von allgemeinen ordnungspolitischen Auffasssungen beeinflusst wurden. Besonders im Fokus institutioneller Kontexte wie "Arbeit", "Ehe" und "Herrschaftsamt" erweisen sich der gesellschaftliche Status von und der soziale Umgang mit Leprakranken von der Antike bis zum Spätmittelalter in den historischen Erscheinungsformen und Motivationen als im hohen Maß divergent. Doch mehr noch: Es geben sich darüber hinaus starke Parallelen zur Geschichte anderer kranker und körperbehinderter Menschen zu erkennen. Die Untersuchung versteht sich dadurch als ein historischer Beitrag zu dem seit einiger Zeit in den U.S.A. gepflegten Forschungsfeld der Geschichte der Körperbehinderungen und Körperbehinderten (disability history). ; The present study challenges and critically reevaluates the century-old hypothesis cherished by historical sciences stating that leprosy sufferers formed the group of social outcasts in medieval Europe. Mythmaking, misconceptions and biases in modern historiography have contributed to this persisting image: the uncritical application of theological or modern medical concepts (e.g., "sinner's leprosy", "infectiousness") to medieval times has presented essential components. This study responds to those traditions in historical research by offering context-sensitive in-depth analyses of a generically and chronologically diverse spectrum of sources, which ranges from archeology and historical medical literature to medieval hagiography, theology, law and fictional literature and which comprises Antiquity as well as the Late Middle Ages. The results present a far more complex and dynamic character of the history of leprosy sufferers: It no longer presents a static, separate history, but a history the development of which was intricately shaped as much by historical concepts of both gender and body as by general notions of socio-political order. In an analysis particularly focussing on institutional contexts such as "labor", "marriage" and "governmental offices", the societal status of and the social conduct towards leprosy sufferers reveal themselves as highly diverse phenomena with regard to their manifestations and motivations from Antiquity to the Late Middle Ages. Yet even more: Strong parallels to the history of other sick and physically handicapped people can be detected. The study, thus, regards and presents itself as a historical contribution to a topical research discipline, which has recently been promoted in the U.S.A.: disability history.
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