Zuschauerbeteiligung und Fernsehverhalten. Themen: Sehbeteiligung und Bewertung der Sendungen in der Woche vor der Befragung; Zusatzfragen: Rezeptionsgründe und Unterhaltungswert für die Sendung THEO ADAM LÄDT EIN und Gefallen des Gastgebers Theo Adam; Unterhaltungswert der Einschätzung der Sendung ARZT IN UNIFORM (Sympathie für Figuren, dargestellte Persönlichkeiten und humanistische Verpflichtung und Länge); Gefallen/Nichtgefallen der Beiträge der Sendung EIN KESSEL BUNTES; Unterhaltungswert (Heiterkeit, Witz und Humor) und Moderatorin der Sendung; Bewertung des Pfingstprogramm allgemein und Bedeutung des Programms im Vergleich zu anderen Festtagsprogrammen. Demographie: Haushaltsgröße; Alter; Geschlecht; Schulbildung; Tätigkeit; Weiterbildung; Neuerertätigkeit; Parteimitgliedschaft; Ehrenamt; Empfangsbedingungen.
Zuschauerbeteiligung und Fernsehverhalten. Themen: Sehbeteiligung und Bewertung der Sendungen in der Woche vor der Befragung. Zusatzfragen: Einschätzung des Moderators der Sendung ´Schöne Melodie gefragt´; angesprochene Altersgruppen; präferierte Sendung werktags 20 Uhr; Bereicherung des Unterhaltungsangebotes durch diese Sendung; Unterhaltungswert (Spannung, interessanter Inhalt) der Sendung ´Polizeiruf 110: Das vergessene Labor´ und Realitätsgehalt; Erwartungen an die Serie; Inhalt der Sendung ´Wennschon - Dennschon´ und Zufriedenheit mit dem Moderator; Rezeption der Serie ´Augenblicke des Frühlings´ und Anzahl der gesehenen Folgen; Erinnerung an Erstausstrahlung; Interesse an Ratgebersendungen; Zufriedenheit mit der Auswahlmöglichkeit im 1. und 2. Programm. Demographie: Haushaltsgröße; Alter; Geschlecht; Schulbildung; Tätigkeit; Weiterbildung; Neuerertätigkeit; Parteimitgliedschaft; Ehrenamt; Empfangsbedingungen.
Zuschauerbeteiligung und Fernsehverhalten. Themen: Sehbeteiligung und Bewertung der Sendungen in der Woche vor der Befragung; Zusatzfragen: Bewertung der Sendung OBERHOFER BAUERNMARKT; Empathie für Schicksal von Figuren im Film ES STEHT DER WALD SO SCHWEIGEND; Kennen des Autors und Einschätzung des Werts des Films; Gefallen der Sendung HEUT GEHT´S RUND; Erwartungen, angesprochene Altersgruppe und Moderator der Sendung ALLES SINGT - WEIL´S GUTE STIMMUNG BRINGT; Fernseh-Pfingstprogramm; Rezeption der Sendung OBERHOFER BAUERNMARKT, angesprochene Altersgruppe und Einschätzung der Angemessenheit der Sendung für den Sonntagnachmittag; Rezeptionshäufigkeit der Sendung Halbzeit und Meinung zur Passfähigkeit. Demographie: Haushaltsgröße; Alter; Geschlecht; Schulbildung; Tätigkeit; Weiterbildung; Neuerertätigkeit; Parteimitgliedschaft; Ehrenamt; Empfangsbedingungen.
Zuschauerbeteiligung und Fernsehverhalten. Themen: Sehbeteiligung und Bewertung der Sendungen in der Woche vor der Befragung; Zusatzfragen: Unterhaltungswert und Sympathie für Figuren des Films DER MANN UND SEIN NAME; Verbesserung der Sendung KLOCK 8, ACHTERN STROM: Geschichte/Musik, Stimmung, Gäste und Altersgruppen; präferierte Informationsquellen für das Fernsehprogramm. Demographie: Haushaltsgröße; Alter; Geschlecht; Schulbildung; Tätigkeit; Weiterbildung; Neuerertätigkeit; Parteimitgliedschaft; Ehrenamt; Empfangsbedingungen.
Die Ermittlung der Geldmenge für eine Zeit fehlender zentraler Statistiken und Registraturen, eines noch in der Entwicklung begriffenen Zentralbanknotensystems und eines zunächst noch breit aufgefächerten Papiergeldwesens ist lange Zeit unterblieben. Der Autor hat sich nur schwer erschließbaren Quellen angenommen. Seine Untersuchung stellt einen ersten Versuch dar, eine umfassende Darstellung der Geldmengenentwicklung und ihrer Bedeutung für den Zeitabschnitt der Industrialisierung in Deutschlands zu geben.
Im Mittelpunkt stehen: 1. Die systematische Aufbereitung statistischer Daten über Geldmengenänderungen von 1835 bis 1913 in Form von Zeitreihen. 2. Eine Darstellung der Entwicklung der einzelnen Geld- bzw. Geldsurro¬gatarten einschließlich der Ursachen ihrer Veränderungen. 3. Analyse und Erörterung von Interdependenzen zwischen Geldmenge und Wirtschaftsverlauf.
Veränderungen der gesamten Geldmenge und ihren Beziehungen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Dabei wurde der Untersuchungszeitraum in vier Phasen unterteilt: - die Frühzeit der Industrialisierung bis 1850, - die Aufschwungsspanne 1850 bis 1873, - die Stockungsspanne 1873 bis 1894, - die Aufschwungsspanne 1894 bis 1913.
Gliederung der Datentabellen im Online-Recherche- und Downloadsystem HISTAT (www.histat.gesis.org): A. Geldmengenänderungen in Deutschland im Zeitalter der Industrialisierung (1835 bis 1913) (Tabellen 1 bis 8 von Sprenger, 1982) A.1 Die Entwicklung der Metallgeldmenge in Deutschland (1835-1913) A.2 Die Entwicklung des Banknotenbestandes (1835-1913) A.3 Die Entwicklung des Staatspapiergeldbestandes (1835-1913) A.4 Die Entwicklung der Papiergeldmenge (1835-1913) A.5 Die Zusammensetzung des Papiergeldbestandes (1835-1913) A.6 Die Entwicklung des Buchgeldvolumens (1835-1913) A.7 Die Entwicklung der Stückgeldmenge (1835-1913) A.8 Die Zusammensetzung der Stückgeldmenge (1835-1913) A.9 Entwicklung und Zusammensetzung der Geldmenge in Großbritannien, Frankreich und Deutschland (1850-1913)
B. Die Entwicklung des Geldvolumens im Zeitalter der Industrialisierung (1835 bis 1913) (Tabellen 9 bis 11 von Sprenger, 1982) B.1 Die Entwicklung des Geldvolumens in verschiedenen Abgrenzungen (1835-1913) B.2 Die Zusammensetzung des Geldvolumens in der weiteren Fassung (1835-1913) B.3 Die Entwicklung der Geldumlaufgeschwindigkeit (1850-1913)
C. Entwicklung der Geldmenge 1918 bis 1945 C.1 Die Entwicklung der Stückgeldmenge in Mrd. Mark (1913-1918) C.2 Preisentwicklung und Dollarkurs (1913-1918) C.3a Die Entwicklung der Stückgeldmenge und der schwebenden Reichsschuld (1918-1923) C.3b Die Entwicklung der Stückgeldmenge und der schwebenden Reichsschuld (1918-1923) C.4 Preisentwicklung und Dollarkurs (1918-1923) C.5 Entwicklung und Zusammensetzung der Geldmenge (1924-1933) C.6 Die Entwicklung von Geldmenge, Preisniveau, Sozialprodukt und Reichsverschuldung unter dem Nationalsozialismus (1933-1945) C.7 Die Entwicklung der Stückgeldmenge (1928-1945) C.8 Zusammensetzung der Geldbasis in Deutschland (1914-1922)
D. Die Entwicklung der Geldmenge in der Bundesrepublik Deutschland D.1 Geldmenge, Preise und Zinsen in der Bundesrepublik Deutschland (1948-1998)
E. Ergänzende Zeitreihen E.1 Ergänzende Zeitreihen (1835-1959) E.2 Die Zusammensetzung des Bargeldvorrats - Die Reichsbank (1876-1921) E.3 Durchschnittliche Zusammensetzung des Metallgeldvorrats - Die Reichsbank (1876-1921) E.4 Giroverkehr - Die Reichsbank (1876-1924)
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).
Der Autor befasst sich zunächst mit der Analyse des Problemgegenstandes der Arbeitslosigkeit hinsichtlich der Abgrenzung, Entwicklung und Klassifizierung. Es werden verschiedene makroökonomische Arbeitsmarktheorien vorgestellt und auf ihre mögliche Nutzbarkeit für die Entwicklung eines statistischen Regressionsmodells hin analysiert. Das gleiche Ziel verfolgt die Untersuchung bestehender makroökonometrischer Modelle hinsichtlich der Einbeziehung der Arbeitslosigkeit und der verwendeten erklärenden Variablen. Die Ergebnisse dieser theoretischen Vorarbeiten fließen in Form potentieller unabhängiger Erklärungsgrößen in die Modellentwicklung ein (Definition der Haupteinflussbereiche auf die Arbeitslosigkeit und Auswahl von Repräsentativvariablen für die einzelnen Bereiche). Anhand dieser theoretisch eingeführten Prognosevariablen für die Vorhersage der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland wird ein Regressionsmodell mit Referenzzeitraum 1960 bis 1990 entwickelt. Mit Hilfe von Stabilitätsuntersuchungen ergab sich, dass die Annahme konstanter Parameter für die Arbeitslosigkeitserklärung nicht aufrechterhalten werden kann. Daher musste zu einem variablen Regressionsmodell übergegangen werden. Dabei wurden als Ziele sowohl die Verbesserung der Anpassungseigenschaften als auch die Realisierung von Prognosevorteilen angestrebt. Gleichzeitig wird aufgrund der Analysen ein Arbeitslosigkeitsmodell generiert, welches auf Basis aktueller Parameterwerte detaillierte Interpretationen hinsichtlich der wesentlichen, auf den Problemgegenstand einwirkenden Einflussfaktoren erlaubt. Festgehalten wird dabei auf ein Eingleichungsmodell. Der Hauptteil der Untersuchung beschäftigt sich zum einen mit der statistischen Auswertung und dem Vergleich der variablen Parametermodelle sowohl untereinander als auch mit den statischen Regressionsmodellen. Zum anderen werden die Chancen und Grenzen sowie die Anpassungs- und Prognosepotentiale der einzelnen Modellansätze erörtert. Die Modellergebnisse werden interpretiert hinsichtlich des Problemgegenstandes der Arbeitslosigkeit in Richtung der Identifikation der Haupteinflussfaktoren, der Gegenüberstellung mit den makroökonomischen Theorien und der Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Senkung der Arbeitslosigkeit.
In allen konstruierten Modellvarianten wurde die Arbeitslosigkeit indirekt über die Arbeitsangebots-Arbeitsnachfragekonstellation erklärt. Als wesentlichste, die Arbeitslosigkeitsentwicklung steuernden Einflussfaktoren stellten sich dabei die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (Sozialprodukt), die Arbeitsproduktivität und die Anzahl der Erwerbspersonen heraus. Die aus dem volkswirtschaftlichen Leistungserstellungsprozess resultierenden Wirkungen führten dabei zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes, da die beschäftigungsfördernden Einflüsse der Sozialproduktentwicklung im Referenzzeitraum stärker waren als die arbeitsplatzssparenden Effekte der Produktivitätsentwicklung: Diese positiven Wirkungen wurden jedoch durch den starken Anstieg des Arbeitskräfteangebots in Form von Erwerbspersonen überkompensiert. Eine in dieser Hinsicht günstigere Situation ergab sich erst ab 1986/87. Als Arbeitslosigkeitsvermindernde Maßnahmen wird insbesondere den verschiedenen Möglichkeiten zur Verringerung der Erwerbspersonen bzw. zur Arbeitszeitverkürzung der Vorrang gegeben. Von spürbaren Wirkungen kann allerdings nur dann ausgegangen werden, wenn diese Maßnahmen ohne bzw. mit nur teilweisen Lohnausgleich durchgeführt werden. Da bereits heute eine Einkommensumverteilung von den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmern und den Unternehmen hin zu den Arbeitslosen durch die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung stattfindet, würden sich aufgrund sinkender Versicherungsbeiträge und niedrigeren Steuerbelastungen nur geringe Nettolohnverluste für die Arbeitnehmer ergeben. Gleichzeitig würde jedoch eine wesentlich gerechtere Verteilung der Arbeit über die Gesellschaft stattfinden. Flankiert werden sollten diese Maßnahmen durch Qualifizierungsprogramme und andere, die strukturelle Arbeitslosigkeit abbauende Schritte. Die Strategie eines forcierten Sozialproduktwachstums wird als Ergänzungsmaßnahme betrachtet, die allerdings nur im Falle eines qualitativen Wachstums befürwortet wird.
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): A. Tabellen des Autors (H. Tschenscher) A.1 Jahresdaten I A.2 Quartalsdaten A.3 Jahresdaten II
B. Wirtschaftliche Rahmendaten (aus den Jahresgutachten des Sachverständigenrats) B.1 Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit (1960-1990) B.2 Struktur der Arbeitslosigkeit (1960-1990) B.3a Bruttowertschöpfung, Bruttoninlandsprodukt, Sozialprodukt in jeweiligen Preisen (1960-1990) B.3b Bruttowertschöpfung, Bruttoninlandsprodukt, Sozialprodukt in Preisen von 1985 (1960-1990) B.4 Verteilung des Volkseinkommens (1960-1990) B.5 Einkommen, Produktivität und Lohnstückkosten (1960-1990) B.6 Einkommen und Einkommensverwendung der privaten Haushalte (1960-1990) B.7a Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in jeweiligen Preisen (1960-1990) B.7b Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in Preisen von 1985 (1960-1990) B.8 Geldbestände (1960-1989) B.9 Löhne und Gehälter (1960-1990)
C. Preisindices (Statistisches Bundesamt Wiesbaden) C.1 Preisindex für die Lebenshaltung, 1985=100, 4-Personen-Haushalte (1962-1990) C.2 Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte, 1985=100 (1962-1990) C.3 Preisindex für die Lebenshaltung, 1985=100 (1962-1990)
D. Ergänzende Tabellen D.1a Struktur der Arbeitslosigkeit (1975-1991) D.1b Struktur der Arbeitslosigkeit (1960-1990) D.2 Entwicklung der Lohnstückkosten (1960-1990) D.3 Schuldenquote der öffentlichen Haushalte in der BRD (1960-1990)
Der Autor untersucht die Preisentwicklung in der Montanindustrie unter Einwirkung von Technik, Wirtschaft und Politik. Dargestellt wird die Entwicklung der Eisen- und Kohlenindustrie in Zeitreihen zur Förderung von Erz und Kohle und über die Entwicklung der Preise für die verschiedenen Roh- und Halbfertigfabrikate (Jahresdurchschnittspreise oder die markantesten Preise des betreffenden Jahres). Schwerpunkte der Untersuchung bilden die Förderung von Kohle und Koks sowie Erz in den wichtigsten Bergbaubezirken, die Braunkohlengewinnung in Deutschland nach Bezirken, die Förderung in den wichtigsten Ländern seit 1870. Die Aus- und Einfuhrmengen und den damit verknüpften Handelsbeziehungen zu den verschiedenen Ländern und zum Welthandel überhaupt werden berücksichtigt. Die Roheisen- und Rohstahlerzeugung in Deutschland, Frankreich, England und Amerika als der vier größten Eisenproduktionsländer ist ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung. Von dem Umfang der Erzeugung wird auch der Preisstand beeinflusst. Als Fertigfabrikate werden Träger, Stabeisen und Grobbleche berücksichtigt.
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): 01. Kohlenpreise in M je t (1870-1919) 02. Kohlenförderung in den wichtigsten Ländern in Millionen Tonnen (1870-1918) 03. Kokspreise in M je t (1870-1919) 04. Kokserzeugung in den wichtigsten Ländern in Millionen Tonnen (1901-1918) 05. Minetteförderung in Millionen t (1871-1913) 06. Erzpreise in M je t (1870-1919) 07. Eisenerzförderung in den wichtigsten Ländern in Millionen Tonnen (1870-1918) 08. Roheisenpreise in M je t (1870-1919) 09. Roheisenerzeugung im Deutschen Zollgebiet nach Sorten und Bezirken in t (1913-1918) 10. Roheisenerzerzeugung in den wichtigsten Ländern in Millionen t (1850-1918) 11. Prozentuale Anteile an der Weltproduktion in Roheisen (1870-1913) 12. Rohstahlerzeugung im Deutschen Zollgebiet nach Sorten und Bezirken in t (1913-1918) 13. Rohstahlerzeugung in den wichtigsten Ländern in Millionen t (1870-1918) 14. Knüppelpreise ab Werk in M je t (1914-1919) 15. Halbzeugpreise in M je t (1885-1919) 16. Walzwerkserzeugung im Deutschen Zollgebiet nach einzelnen Erzeugnissen (1913-1918) 17. Walzwerkserzeugung im Deutschen Zollgebiet nach Bezirken (1913-1918) 18. Trägerpreise in M je t (1914-1919) 19. Trägerpreise in M je t (1870-1919) 20. Stabeisenpreise in M je t (1914-1919) 21. Stabeisenpreise in M je t (1870-1919) 22. Grobblechpreise in M je t (1914-1919) 23. Grobblechpreise in M je t (1870-1919) 24. Stahlproduktion in europäischen Staaten und den USA in 1000 t (1860-1913) 25. Preise für Bergwerkserzeuginsse in M je t (1870-1919) 26. Preise für Fabrikate ab Werk in M je t (1914-1919) 27. Preise für Fertigprodukte in M je t (1870-1919)
Holtfrerich stellt zunächst das Rostowsche Konzept vom Führungssektor vor und skizziert dann die Entwicklung des Ruhrkohlenbergbaus unter Zuhilfenahme produktions-, preis- und investitionstheoretischer Ansätze. Schließlich versucht er mit Hilfe des Input-Output-Schemas, die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Ruhrkohlenbergbaus und anderer wichtiger Sektoren zu quantifizieren, bevor er testet, inwieweit die Entwicklung des Ruhrkohlenbergbaus im 19. Jahrhundert in seiner entscheidenden Wachstumsphase den Rostowschen Kriterien des Führungssektors entsprochen hat und ob die These, der Ruhrkohlenbergbau sei ein Führungssektor der deutschen Industrialisierung gewesen, haltbar sei.
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT) Tab. 01: Steinkohlenförderung des OBAB Dortmund, des Saargebietes und des Königreichs Preußen (1816-1913) Tab. 02: Jährlicher Durchschnittspreis der Steinkohle des OBAB Dortmund, nominale und reale Entwicklung (1816-1813) Tab. 03: Anzahl der betriebenen Steinkohlebergwerke im OBAB Dortmund und durchschnittliche Produktion je Werk (1816-1892) Tab. 04: Anteil der fünf und zehn größten Werke an der Gesamtförderung der Steinkohlenbergwerke im OBAB Dortmund in Prozent (1852-1890) Tab. 05: Bergwerksabgaben im OBAB Dortmund in 1000 Mark (1850-1895) Tab. 06: Steuerbelastung des niederrheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbaus (1880-1903) Tab. 07: Belastung der Steinkohlenzechen des OBAB Dortmund mit Bergwerksabgaben und Steuern in Prozent vom Absatzwert der Kohle (1816-1913) Tab. 08: Jährliches konzessioniertes Grundkapital der im Ruhrbezirk gegründeten Montan-Aktiengesellschaften (1840-1870) Tab. 10: Die jährliche mittlere Belegschaft (einschließlich Grubenbeamte) im Steinkohlenbergbau des OBAB Dortmund (1816-1913) Tab. 11: Durchschnittlicher Nettojahreslohn und Nettojahresschichtlohn der Bergarbeiter im OBAB Dortmund (1850-1913) Tab. 12: Arbeitseinkommen im Steinkohlenbergbau des OBAB Dortmund (1850-1903) Tab. 13: Arbeitszeit im Steinkohlenbergbau des OBAB Dortmund (1852-1892) Tab. 14: Arbeitsproduktivität im Steinkohlenbergbau des OBAB Dortmund (1816-1913) Tab. 15: Entwicklung des Kapitaleinsatzes: vorhandene Dampfmaschinen und deren PS-Leistung auf den Steinkohlenbergwerken des OBAB Dortmund (1851-1892) Tab. 16: Entwicklung der Investitionen: jährliche Zunahme der Dampfmaschinen-PS (1852-1892) Tab. 18: Entwicklung der Kapitalproduktivität und Kapitalintensität (1851-1892) Tab. 19: Daten zur Nettowertschöpfung und zum Kapitaleinkommen im Steinkohlenbergbau des OBAB Dortmund (1850-1903) Tab. 20: Kapitaleinkommen beziehungsweise Dividende und Ausbeute pro geförderter Tonne Kohle im Ruhrbergbau (1850-1892) Tab. 21: Anteil an der gesamten Steinkohlenförderung des niederrheinisch-westfälischen Beckens, der auf den Zechen selbst verkokt, bzw. ab 1882 auch brikettiert wurde (1861-1892) Tab. 22: Prozentsatz der Triebkräfte in PS im Steinkohlenbergbau des OBAB Dortmund (1875-1895) Tab. 23: Der Kohleselbstverbrauch der Zechen des OBAB Dortmund (1852-1892) Tab. 24: Entwicklung eines Gewinnindikators für den Ruhrkohlenbergbau (1851-1892) Tab. 25: Entwicklung des deutschen Eisenbahnnetzes (1835-1892) Tab. 26: Zahlen zur Entwicklung des preußischen Eisenbahnwesens (1844-1882) Tab. 27: Entwicklung der Durchschnittseinnahme für Steinkohlentransport auf verschiedenen Eisenbahnen (1861-1877) Tab. 28: Entwicklung des Anteils der Verkehrsmittel am Transport der Ruhrkohlenproduktion (1851-1889) Tab. 29: Gliederung des inländischen Absatzes des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats nach Verbrauchsgruppen in Prozent (1902-1906) Tab. 30: Schmiedeeisenproduktion und Stahlproduktion mittels Steinkohle im OBAB Dortmund und im rechtsrheinischen Teil des OBAB Bonn (1852-1882) Tab. 31: Roheisenproduktion des Ruhrgebietes, OBAB Dortmund (1837-1900) Tab. 32: Preisentwicklung für Roheisen, Stabeisen und Gußstahl im Ruhrgebiet (1850-1892) Tab. 33: Stabeisenerzeugung im OBAB Dortmund und im OBAB Bonn nach Holzkohlenfrischverfahren und Puddelverfahren (1835-1870) Tab. 34: Das Gewicht der Wirtschaftssektoren nach Beschäftigtenzahl (1852-1875)
Wirtschaftlich ist die Roheisenindustrie innerhalb des Sektors der eisenschaffenden Industrie vor allem gegen die Stahlindustrie abzugrenzen, mit der auf betrieblicher Ebene häufig eine enge Verflechtung besteht. Nach dem systematischen Warenverzeichnis für die Industriestatistik der Gegenwart (Ausgabe 1970, Stuttgart und Mainz, S. 37 f.) ist der Hochofenindustrie (synonymer Begriff für 'Roheisenindustrie') die Produktion von Roheisen nebst Ferolegierungen zuzurechnen, nicht jedoch die von Rohstahl. Diese Definition ist metallurgisch und technologisch begründet. Roheisen ist auf dem Transformationsgang zwischen Eisenerz und dem fertigen Walzstahl ein Zwischenprodukt, das nicht schmied- oder walzbar ist, und somit im Sinne der Stahlindustrie noch kein verwertbares Produkt darstellt. Gleichfalls bedeutsam ist die Abgrenzung zum Gießereisektor. Die Roheisenindustrie lässt sich hier nicht so eindeutig abgrenzen. Metallurgisch ist das Roheisen nach erneutem Aufschmelzen und Vergießen in Gussformen kein grundsätzlich neues Produkt. Jedoch ergibt sich eine ähnliche ökonomische Position des Roheisens in der Transformation zwischen Eisenerz und dem Endprodukt wie bei der Unterscheidung zwischen Roheisen und Stahl: auch hier ist Roheisen ein Zwischenprodukt, das erst nach dem Vergießen zu einem ökonomisch nutzbaren Fertigprodukt wird.
Unter dem Begriff Roheisenindustrie ist demnach eine Industrie zu verstehen, die ein reines Vorprodukt für Gießereien und Stahlwerke herstellt.
Der geographische Erhebungsraum, der dieser Studie zugrunde liegt, ist das deutsche Zollgebiet, also im wesentlichen das Deutsche Reich und das Großherzogtum Luxemburg. Das Großherzogtum Luxemburg wurde aus zweierlei Gründen mit berücksichtigt: zum einen sind sämtliche einschlägige amtliche Angaben im Bereich der Montanstatistik und des Außenhandels auf das Zollgebiet bezogen. Eine Umrechnung auf das Reichsgebiet ist praktisch undurchführbar. Zum anderen war Luxemburg durch eine lange Zugehörigkeit zum Zollverein wirtschaftlich ein Teil des Deutschen Reichs.
Hinsichtlich der zeitlichen Abgrenzung stößt man auf ein Spannungsfeld zwischen politischer Geschichte und Wirtschaftsgeschichte. An sich war 1871, das Gründungsjahr des Reichs, wirtschaftlich kein besonders herausragendes Datum. Sinnvoller für eine wirtschaftshistorische Untersuchung wäre das Jahr 1873, der Höhepunkt des Gründerbooms. 1871 hat sich jedoch in der Wirtschaftsgeschichte als übliches Anfangsdatum für Untersuchungen des Kaiserreiches eingebürgert. Für dieses Jahr, 1871, als Anfangsdatum sprechen pragmatische Gründe: der Hauptvorteil einer Untersuchungsperiode von 1871 bis 1913 liegt in der vom Kaiserlichen Statistischen Amt grundsätzlich gleichartig erhobener Datenbasis. 1913, der Endzeitpunkt der Untersuchung, war das letzte Jahr, in dem die wichtigsten ökonomischen Rahmenbedingungen zu dieser Zeit – relativ freier Welthandel und Friedenswirtschaft – noch galten. Der mit Kriegsbeginn einsetzende Wandel ökonomischer und politischer Bedingengen macht cheine Ausdehnung des Betrachtungszeitraumes bis auf das Jahr 1918 (gesamter Zeitraum der Existenz des Kaiserreichs) wenig sinnvoll. Die Entwicklung der deutschen Roheisenindustrie in der Zeit des ersten Weltkrieges und der damit eng verbundenen Wiederaufbauphase erfordert angesichts der politischen unökonomischen Strukturbrüche eine eigene Untersuchung.
Inhaltlich ist die Studie in zwei große Themenkomplexe unterteilt. Im ersten Teil wird mit Hilfe eines neoklassischen Produktionsmodells das Wachstum der Roheisenindustrie in seine Komponenten zerlegt und intrasektoral erklärt. Die notwendige intersektorale Betrachtung dieses Wachstums wird in einem zweiten Abschnitt durchgeführt. Vor allem mit dem statistischen Hilfsmittel von Input-Output-Tabellen wird zunächst die nach Liefersektoren untergliederte Bezugsseite der deutschen Roheisenindustrie untersucht, sodann in einem zweiten Schritt die Absatzseite beschrieben. Sie spiegelt die Nachfrage wieder, die auf Umweg über Gießereien und Stahlwerke auf die Roheisenindustrie trifft. Untersuchungen über sektorenspezifische Wachstums- und Konjunkturverläufe sowie über den Beitrag zum Sozialprodukt und der Gesamtbeschäftigung runden das Bild ab.
Untergliederung der Studie (Tabellenverzeichnis Datenbank HISTAT):
01 Der gewerkschaftliche Organisationsgrad der Roheisenarbeiter 1907-1913. 02 Die Entwicklung der Roheisenproduktion in Tonnen. 03 Die Anzahl der Werke und die Produktion pro Werk in Tonnen. 04 Der Eisenerz-, Schlacken- und Schrotteinsatz in Tonnen. 05 Der Einsatz von Kalksteinen und sonstigen Zuschlägen in Tonnen. 06 Verbrauchsvergleich zwischen Holzkohle und Koks beim Erschmelzen einer Tonne Roheisen 1881-1896. 07 Der Koksverbrauch pro Tonne Roheisen in vier Regierungsbezirken der Rheinprovinz 1871-1909. 08 Der Koksverbrauch pro Tonne Roheisen in ausgewählten Regierungsbezirken der Provinz Hannover 1871-1905. 09 Der Koksverbrauch pro Tonne Roheisen im Regierungsbezirk Oppeln. 10 Der Koksverbrauch in drei preußischen Provinzen und im Zollgebiet pro Tonne Roheisen. 11 Der Kokseinsatz in Tonnen. 12 Der Einsatz von Eisenbahn-Transportleistungen in Millionen Tonnenkilometern. 13 Der Arbeitseinsatz. 14 Die Entwicklung der Arbeitsproduktivität (A-Pr,) und der Kapitalintensität (K-I). 15 Die Hochofenstatistik. 16 Der Kapitalstock (= Kapazität in 1000 Tonnen auf ganze 5 oder 10 tausend Tonnen gerundet). 17 Der Produktionswert in 1000 Mark. 18 Die Entwicklung des deutschen Durchschnittspreises für 1 Tonne Roheisen ( = durchschnittlicher Produktionswert) ab Hütte. 19 Die Entwicklung deutscher Eisenerz-Durchschnittspreise für 1 Tonne Erz ( = durchschnittlicher Produktionswert) ab Grube. 20 Die Erzkosten in 1000 Mark. 21 Die Entwicklung deutscher Kalkpreise für 1 Tonne Kalkstein ab Grube. 22 Die Zuschlagskosten in 1000 Mark. 23 Die Entwicklung deutscher Kokspreise (Dortmund-Essener Börsenpreis für 1 Tonne Hochofenkoks 1. Sorte ab Zeche). 24 Die Energiekosten in 1000 Mark. 25 Die Materialtransportkosten pro Tonne Roheisen in Mark. 26 Die Transportkosten in 1000 Mark. 27 Durchschnittliche Jahreslöhne der Hochofenarbeiter in Rheinland-Westfalen in Mark. 28 Durchschnittliche Jahreslöhne der Hochofenarbeiter im Regierungsbezirk Oppeln in Mark. 29 Die durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Einkommen der Beschäftigten der Roheisenindustrie in Mark. 30 Die Lohnkosten in 1000 Mark. 31 Die Rohgewinnentwicklung in 1000 Mark. 32 Die Stückgewinnentwicklung. 33 Die Kostenstruktur der Roheisenindustrie in 1000 Mark absolut und relativ Produktionswert = 100. 34Die Entwicklung der totalen Faktorproduktivität. 40 Der Anteil der Wertschöpfung der Roheisenindustrie am Nettosozialprodukt zu Marktpreisen in Preisen von 1913, absolut in Millionen Mark und in Prozent. 41 Der Anteil der Beschäftigten der Roheisenindustrie an der Gesamtbeschäftigung (GB) in Prozent. 42 Die Roheisenproduktion nach Sorten in Tonnen. 54 Die wichtigsten Konkurrenzpreise für deutsches Gießereiroheisen in Mark pro Tonne 1866-1913. 55 Die wichtigsten Konkurrenzpreise für deutsches Stahlroheisen in Mark pro Tonne 1887-1913.
Interest in the topic of violence against women has grown strongly over the last two decades. During the nineties, and following studies on the subject in Canada and the United States, the focus has shifted to violence against women in general, and no longer exclusively on domestic violence against women. Following the preparatory work of two UN institutes (UNICRI in Turin and HEUNI in Helsinki), and once the method had been standardized (identical questionnaire and survey method), national studies on this issue have been planned in approximately 30 countries. The Swiss survey is based on a telephone interview, between April and August 2003, of 1975 women aged 18 to 70 living in the German-speaking and the French-speaking parts of Switzerland. The sample thus obtained is representative of the female population. The method used was the computer-assisted telephone survey, which had already proved adequate in previous victimization surveys. This choice was also motivated by the great complexity of the questionnaire. The latter should indeed allow to apprehend different categories of violence, relating to different types of relationship between the author and his victim (marriage, cohabitation, former partners, colleagues, strangers) since the age of 16 years (experiences lived in childhood are not taken into account). There are several objectives for this study: - to increase the awareness of this problem among the authorities and the public - to promote prevention - to provide reliable information for the development of legislation, policies and means of assistance to victims - to set up an internationally comparable database - to help the police in their work practices concerning violence against women - to formulate and test certain hypotheses On thjs basis, here are the hypotheses and research questions: - What is the extent of this type of violence in Switzerland, compared to other countries? How to explain these differences? - How has the situation of domestic violence evolved since the study by Gillioz et al. (1994)? - How important are various factors, including situational and biographical, in experiences of violence? - What is the influence of the past and current criminal history of men on their tendency to domestic violence? - What particular interaction effects are revealed among the variables studied? - How is the role of the police perceived among the victims? - Does (institutionalized) aid to victims achieve its objectives?
Mit dem vorliegenden Datenmaterial werden erstmalig für die DDR statistische Angaben über den Arbeitsmarkt veröffentlicht, die bisher in diesem Umfang und in dieser Vielfalt nicht verfügbar waren. Die Zusammenstellung konzentriert sich im wesentlichen auf Angaben über Bevölkerung, Berufstätige, Qualifikation und Bildungswesen. Es handelt sich dabei in vielen Fällen um Daten, die in der Vergangenheit vertraulich behandelt wurden und daher der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren. Eine Reihe von Tabellen beruht auch auf eigenen Berechnungen, bei denen amtliche Statistiken als Grundlage verwendet wurden. Die Verfasser haben sich bemüht, möglichst lange Zeitreihen zusammenzustellen, um damit einen längerfristigen Überblick über die Arbeitsmarktentwicklung in der DDR zu ermöglichen. Zusätzlich wurden einige gesamtwirtschaftliche Kennziffern aufgenommen, die als Bezugsgröße zu Arbeitsmarktdaten dienen können. Die vorliegende Datensammlung soll allen an Arbeitsmarktproblemen Interessierten ein Arbeitsmaterial in die Hand geben, das eine Analyse von ökonomischen und sozialen Prozessen auf dem Gebiet der DDR ermöglicht und das eine Hilfe bei zu treffenden wirtschaftspolitischen Entscheidungen sein kann. Auf einen detaillierten Quellennachweis wurde verzichtet. Die Angaben beruhen im wesentlichen auf Angaben der offiziellen statistischen Jahrbücher der DDR, auf ehemals vertraulichen und nichtvertraulichen Berichterstattungen der früheren Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR, auf Daten aus statistischen Jahrbüchern des Hoch- und Fachschulwesens, herausgegeben vom ehemaligen Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR, sowie auf eigenen Berechnungen.
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT: 01. Wohnbevölkerung, Lebendgeborene und Sterbefälle (Personen) (1946-1989) 02. Wohnbevölkerung im arbeitsfähigen und nichtarbeitsfähigen Alter (Personen und Anteil in Prozent) (1950-1989) 03. Beschäftigungsgrad der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter (1000 Personen und Anteil in Prozent) (1966-1989) 04. Beschäftigungsgrad der Männer im arbeitsfähigen Alter (1000 Personen und Anteil in Prozent) (1966-1989) 05. Beschäftigungsgrad der Frauen im arbeitsfähigen Alter (1000 Personen und Anteil in Prozent) (1966-1989) 06. Beschäftigungsgrad der Bevölkerung im Rentenalter im arbeitsfähigen Alter (1000 Personen und Anteil in Prozent) (1966-1989) 07. Lehrlinge sowie Berufstätige einschließlich Lehrlinge in 1000 (1955-1989) 08. Berufstätige nach Wirtschaftsbereichen in 1000 Personen (1949-1989) 09. Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Zahl der Berufstätigen in Prozent (1949-1989) 10. Ständig Berufstätige nach Wirtschaftssektoren in 1000 Personen (1967-1989) 11. Anteil der Wirtschaftssektoren an der Zahl der ständig Berufstätige in Prozent (1967-1989) 12. Berufstätige im Bildungswesen, in Kultur und Kunst, im Gesundheits- und Sozialwesen in 1000 Personen (1967-1989) 13. Berufstätige im Bildungswesen in 1000 Personen (1967-1989) 14. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - sozialistische Wirtschaft insgesamt (1971-1989) 15. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 1: Industrie (1971-1989) 16. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 2: Bauwirtschaft (1971-1989) 17. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 3: Land- und Forstwirtschaft (1971-1989) 18. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 4: Verkehr, Post- und Fernmeldewesen (1971-1989) 19. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 5: Handel (1971-1989) 20. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 6: Sonstige produzierende Bereiche (1976-1989) 21. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 7: Dienstleistende Wirtschaft (1976-1989) 22. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 8: Kulturelle und Soziale Einrichtungen (1976-1989) 23. Arbeiter und Angestellte der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen - Wirtschaftsbereich 9: Staatliche Verwaltungen/ Gesellschaftliche Organisationen (1976-1989) 24. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - sozialistische Wirtschaft insgesamt, Anteile in Prozent (1960-1989) 25. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Industrie, Anteile in Prozent (1960-1989) 26. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Bauwirtschaft, Anteile in Prozent (1960-1989) 27. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Land- und Forstwirtschaft, Anteile in Prozent (1960-1989) 28. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Verkehr, Post- und Fernmeldewesen, Anteile in Prozent (1960-1989) 29. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Handel, Anteile in Prozent (1960-1989) 30. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Sonstige produzierende Zweige, Anteile in Prozent (1976-1989) 31. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Dienstleistende Wirtschaft, Anteile in Prozent (1976-1989) 32. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Kulturelle und Soziale Einrichtungen, Anteile in Prozent (1976-1989) 33. Qualifikationsstruktur der Arbeiter und Angestellten - Staatliche Verwaltung und Gesellschaftliche Organisationen, Anteile in Prozent (1976-1989) 34. Facharbeiter im erlernten oder artverwandten Beruf, Personen und Anteil in Prozent (1971-1983) 35. Berufstätige mit Fachschulabschluss in der sozialistischen Wirtschaft nach Wirtschaftsbereichen (1961-1989) 36. Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Gesamtzahl der Berufstätigen mit Fachschulabschluss, Anteile in Prozent (1961-1989) 37. Berufstätige mit Hochschulabschluss in der sozialistischen Wirtschaft nach Wirtschaftsbereichen (1961-1989) 38. Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Gesamtzahl der Berufstätigen mit Hochschulabschluss, Anteile in Prozent (1961-1989) 39. Verhältnis der Zahl der Beschäftigten mit Fachschulabschluss zur Zahl der Beschäftigten mit Hochschulabschluss nach Wirtschaftsbereichen (1961-1989) 40. Besetzung der Planstellen für Hochschulabsolventen (1967-1988) 41. Besetzung der Planstellen für Fachschulabsolventen (1967-1988) 42. Besetzung der Meisterplanstellen (1967-1988) 43. Besetzung der Facharbeiterarbeitsplätze (1971-1988) 44. Besetzung der Arbeitsplätze für Arbeitskräfte mit Teilberufsausbildung und ohne Berufsausbildung (1971-1988) 45. Besetzung der Planstellen für Hochschulabsolventen, Anteile in Prozent (1967-1988) 46. Besetzung der Planstellen für Fachschulabsolventen, Anteile in Prozent (1967-1988) 47. Besetzung der Meisterplanstellen, Anteile in Prozent (1967-1988) 48. Besetzung der Facharbeiterarbeitsplätze, Anteile in Prozent (1971-1988) 49. Besetzung der Arbeitsplätze für Arbeitskräfte mit Teilberufsausbildung und ohne Berufsausbildung, Anteile in Prozent (1971-1988) 50. Einsatz der Hochschulabsolventen auf den jeweiligen Planstellen, Personen und Anteile in Prozent (1971-1988) 51. Einsatz der Fachschulabsolventen auf den jeweiligen Planstellen, Personen und Anteile in Prozent (1971-1988) 52. Einsatz der Meister auf den jeweiligen Planstellen, Personen und Anteile in Prozent (1971-1988) 53. Einsatz der Facharbeiter auf den jeweiligen Planstellen, Personen und Anteile in Prozent (1971-1988) 54. Einsatz der Arbeitskräfte mit Teilberufsausbildung oder ohne abgeschlossene Berufsausbildung auf den jeweiligen Planstellen, Personen und Anteile in Prozent (1971-1988) 55. Berufstätige nach Ländern in Tausend und ihr Anteil an der Gesamtzahl der Berufstätigen in Prozent (1955-1989) 56. Berufstätige nach Ländern und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent (1955-1989) 57. Arbeiter und Angestellte nach Arbeitsbereichen im Bereich der Industrieministerien, Anteile in Prozent (1975-1989) 58a. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Gesamte Volkswirtschaft (1969-1989) 58b. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Industrie (1969-1989) 58c. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Produzierendes Handwerk (1969-1989) 58d. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Bauwirtschaft (1969-1989) 58e. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Land- und Forstwirtschaft (1969-1989) 58f. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Verkehr, Post- und Fernmeldewesen (1969-1989) 58g. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Handel (1969-1989) 58h. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Sonstige produzierende Zweige (1969-1989) 58i. Ständig Berufstätige nach Altersgruppen und Wirtschaftsbereichen, Anteile in Prozent - Nicht produzierende Bereiche (1969-1989) 59. Arbeiter und Angestellte nach Geschlecht und Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit, Anteile in Prozent (1970-1983) 60. Anteil der laut Arbeitsvertrag verkürzt Arbeitenden an den Arbeitern und Angestellten nach Wirtschaftsbereichen in Prozent (1967-1989) 61. Durchschnittliches monatliches Bruttoarbeitseinkommen der vollbeschäftigten Arbeiter und Angestellten in der sozialistischen Wirtschaft in Mark (1950-1989) 62. Durchschnittliche monatliche Altersrenten der Sozialversicherung, Arbeiter und Angestellte beim FDGB, Betrag je Rente im Monat Dezember in Mark (1960-1989) 63. Mechanisierungsgrad der Arbeit in der Industrie in Prozent (1970-1989) 64. Anzahl der Kinder in Kindergärten und -wochenheimen (1955-1989) 65. Anzahl der Schüler in allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen, Sonderschulen und erweiterten Oberschulen (1955-1989) 66. Anzahl der Schüler in Berufsschulen (1955-1989) 67. Studierende im Fachschulstudium nach Studienformen, Absolut- und Relativzahlen (1950-1989) 68. Studierende im Hochschulstudium nach Studienformen, Absolut- und Relativzahlen (1950-1989) 69. Absolventen des Hochschulstudiums nach Wissenschaftszweigen, Absolutzahlen und Anteile in Prozent (1960-1989) 70. Anteil der Neuzulassungen von Hochschuldirektstudenten an den jeweiligen typischen Altersjahrgängen in Prozent (1965-1989) 71. Absolventen des Hochschulstudiums, des Fachschulstudiums und der Facharbeiterausbildung (1960-1989) 72. Abgeschlossene Promotionen A und B, Absolutwert und Frauenanteil (1971-1989) 73. Abgeschlossene Promotionen A nach Wissenschaftszweigen (1971-1989) 74. Aus- und Weiterbildung der Arbeiter und Angestellten in der sozialistischen Wirtschaft (1971-1989) 75. Aus- und Weiterbildung der Arbeiter und Angestellten in der sozialistischen Wirtschaft nach Qualifikationsstufen (1977-1989) 76.-80. Staatshaushaltsangaben für Bildungseinrichtungen in 1000 Mark (1955-1989) 81. Stipendien für Fach- und Hochschulen in 1000 Mark (1978-1989) 82. Staatsausgaben je Lernender/ Studierender in Mark (1960-1989) 83. Staatshaushaltsausgaben je Lernender/ Studierender pro Jahr und Bildungsstufe in Mark (1960-1989) 84. Bildungsfonds (human capital) je Absolvent in Mark (1960-1989) 85. Bildungsfonds (human capital) der Volkswirtschaft zu laufenden Kosten in Millionen Mark (1960-1989) 86. Produziertes Nationaleinkommen und Bruttoinlandsprodukt zu vergleichbaren Preisen in Millionen Mark - Basis 1985(1949-1989) 87. Grundmittel (Anlagevermögen) in Millionen Mark - Preisbasis 1986 (1949-1989)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Eisen- und Stahlindustrie im Deutschen Zollgebiet von 1850 bis 1914. Die Eisen- und Stahlindustrie wurde dabei, soweit möglich, nach der heute in den Statistischen Ämtern üblichen "Systematik der Wirtschaftszweige" (SYPRO) abgegrenzt. Sie umfasst demnach die Produktion der Hochofen-, Stahl- und Walzwerke, der Schmiede-, Press- und Hammerwerke sowie der Ziehereien und Kaltwalzwerke. Der Begriff "Eisen- und Stahlindustrie wird synonym mit dem Begriff "Eisenschaffende Industrie" verwandt, auch wenn letzterer heute streng genommen nur die oben aufgezählten Gruppen ausschließlich der Ziehereien und Kaltwalzwerke umfasst. Bei der Abgrenzung des Untersuchungszeitraums wurde angesichts einer Fülle von Periodisierungsproblemen eine pragmatische Entscheidung getroffen. Die Untersuchung beginnt mit der Mitte des 19. Jahrhunderts (1850), als eine ausgeprägte Expansion der Schwerindustrie einsetzte und seitdem mit den Jahren 1850/52 auch eine, regional differenzierte, ausreichende Datengrundlage vorhanden war. Sie endet mit dem Jahr 1914, da mit der verstärkt einsetzenden Kriegswirtschaft veränderte Bedingungen galten. Die Studie analysiert die unterschiedlichen Entwicklungstendenzen der Eisen- und Stahlindustrie in den fünf wichtigsten Produktionsgebieten sowie im Deutschen Zollgebiet insgesamt. Die fünf Regionen sind: das Ruhrgebiet, das Saargebiet, das Siegerland, Elsass-Lothringen/Luxemburg, Oberschlesien. Die Auswahl der Regionen wurde nach ihrer ökonomischen Bedeutung für die Eisen- und Stahlindustrie, die vor allem bestimmt wird durch die Produktionskapazität, die Produktionshöhe und den entsprechenden Verbrauch, vorgenommen. Das Problem der sachgerechten Abgrenzung der Regionen konnte im Hinblick auf die Fragestellung folgendermaßen gelöst werden: Es wurden möglichst Regionen gebildet, in denen für die dort ansässigen Unternehmen die Rohstoffbedingungen, die Produktions- und Absatzbedingungen annähernd gleich waren (Homogenitätsprinzip). Streng genommen ließe sich eigentlich nur Betrieb für Betrieb, oder Produktionsort für Produktionsort miteinander vergleichen und in dieser Weise typische Standorte identifizieren. Es konnte jedoch herausgearbeitet werden, dass für die relativ eng begrenzten Standorte der Eisenindustrie im Saargebiet, im Siegerland, in Oberschlesien, in Luxemburg und z.T. auch in Lothringen die Bedingungen nicht allzu stark differieren. Innerhalb des Ruhrgebiets, für dessen eigentliches Kerngebiet es im vorigen Jahrhundert keine statistisch-regionale Erfassungsbasis gab, musste allerdings häufiger zwischen westlichen Werken (Standort am Rhein), mittleren und östlichen Werken (Raum Dortmund) unterschieden werden. Die in empirischen Untersuchungen meist wegen der Verfügbarkeit entsprechender regionaler Daten gewählte Abgrenzung nach Verwaltungsregionen konnte nur für zwei Regionen, Oberschlesien und Lothringen/Luxemburg, legitimiert werden. Die ökonomisch zusammengehörenden Regionen gingen im Falle des Ruhrgebiets und des Siegerlandes über Verwaltungsgrenzen hinaus bzw. waren enger als das zugehörige Verwaltungsgebiet zu begrenzen (Saargebiet). Damit mussten, soweit möglich, sowohl in bezug auf die regionale Abgrenzung als auch in bezug auf die erhobenen Indikatoren, neu Langzeitreihen zusammengestellt werden, die in einem statistischen Anhang nachgewiesen sind. Die Notwendigkeit, den deutschen Industrialisierungsprozess regional und sektoral zu disaggregieren, wurde wiederholt von namhaften Autoren begründet. Die vorliegende Arbeit greift diese Anregungen auf und untersucht am Beispiel der Eisen- und Stahlindustrie die Determinanten der räumlichen Verteilung und ihrer Rückwirkungen auf die Struktur dieser Branche. Im Anschluss an die Behandlung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Produktionstechnik werden folgende Problembereiche behandelte - Welchen Einfluss haben die traditionellen Standortfaktoren, wie Rohstoffkosten, Transport- und Lohnkosten auf die relative Entwicklung der Regionen im Zeitablauf? - Welche Wachstumsraten und -formen waren in den einzelnen Regionen zu erkennen und inwiefern beruhten disparitäre Entwicklungen auf besonderen Faktoren, die über die natürlichen Bedingungen hinausgingen? - Welche Dynamik ging von der Produktionstechnik aus und wie ist die Bedeutung neuer, moderner Anlagen einzuschätzen (Vintage-Effekt)? - Warum verfestigen sich einmal gebildete Raumstrukturen, obwohl die Standortbedingungen einem schnellen Wandel unterzogen sind? Dabei wird zunächst von der "Arbeitshypothese" ausgegangen, dass die fünf untersuchten Regionen im Zeitablauf mit unterschiedlichen und sich schnell ändernder. Problemen der Rohstoffversorgung und der Versorgung mit anderen Vorleistungen konfrontiert waren. Die Vor- und Nachteile der prosperierenden gegenüber relativ stagnierenden Regionen unterschieden sich im Saldo weit weniger als zunächst anzunehmen war. Daher mussten andere Faktoren, wie die horizontale und vertikale Konzentration und ihr Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Anlagen sowie das Volumen und die Nähe zu den Absatzmärkten etc. untersucht werden. Der Gang der Untersuchung versucht, diese Überlegungen Schritt für Schritt zu bearbeiten, auch wenn selbstverständlich davon auszugehen ist, dass die genannten Faktoren in einer wechselseitigen Abhängigkeit stehen." Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Eine umfassende, geschlossene Theorie regionaler Entwicklungsprozesse liegt nicht vor. Daher ist die vorliegende empirische Analyse darauf angewiesen, auf einzelne, operationalisierbare Erklärungsansätze zurückzugreifen, diese zu dem im folgenden kurz umrissenen Untersuchungskonzept zu integrieren und mit den empirischen Befunden zu konfrontieren. Im Gegensatz zur herrschenden Auffassung, dass Raumordnungsprobleme durch Wirtschaftswachstum gelöst werden können, wird in der vorliegenden Arbeit davon ausgegangen, dass regional ungleichzeitiges und ungleichmäßiges Wachstum eine Begleiterscheinung und Bedingung des Wachstumsprozesses selbst ist. Dies erfordert zunächst ein Eingehen auf die Wechselwirkungen von allgemeiner und regionaler Problematik. Hier wird sowohl an Erkenntnisse der empirischen Standortforschung als auch an klassische Raumordnungsmodelle in dem Sinne angeknüpft, dass die Determinanten industrieller Standortwahl nicht nur von der Art der Branche, sondern auch von allgemeinen Entwicklungsfaktoren wie insbesondere den konjunkturellen ´nationalen" Wachstumszyklen, dem Tempo des Technischen Fortschritts sowie den Absatzmärkten (einschließlich ihrer Organisation) abhängig und entsprechend veränderbar sind. Auch gilt es die regionalen "Verlaufsmodelle" der Eisen- und Stahlindustrie an den nationalen Durchschnittswerten zu messen, um spezifische Entwicklungen, aber auch Parallelen sichtbar werden zu lassen. Schließlich soll herausgearbeitet werden, dass die Eisen- und Stahlindustrie ein relativ großes Gewicht in der Gesamtwirtschaft im eine Analyse der nationalen Entfaltung der Eisen- und Stahlindustrie, insbesondere der konjunkturellen Bewegung, des außenwirtschaftlichen Impulses, der Kopplungseffekte zu anderen Branchen und der Entwicklung der Produktionstechnik. Das Wachstum der Eisen- und Stahlindustrie im Dt. Zollgebiet von 1850-1914 führte, aufgrund später herauszuarbeitender Faktoren, zu einer räumlichen Konzentration der Produktion in wenigen Zentren und zu einer relativen Bedeutungsverschiebung dieser Zentren. Dieser Trend wird anhand der regionalen Verteilung der Produktion, der Investition und der Beschäftigung im Kapitel 3 skizziert, die besondere Entwicklung der einzelnen Regionen im Abschnitt 5.1. Im Anschluss daran erfolgt eine ausführliche empirische Untersuchung der regional unterschiedlichen natürlichen Grundlagen, insbesondere der klassischen "Standortfaktoren" im Sinne A. Webers, den Rohstoffinputs, Transportkosten und Lohnkosten. Dies geschieht jedoch nicht statisch, sondern unter Berücksichtigung des Technischen Fortschritts, der konjunkturellen Bedingungen (Preise und Menge), der Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Kokssyndikat) und der Substituierbarkeit mit anderen Kostenfaktoren. Die wichtigsten Indikatoren sind dabei der Vergleich ökonomischer Transportentfernungen, der Kostenvergleich für Rohstoffe loco Region, Selbstkostenvergleiche, Lohnstückkosten, Transporttarife und das Verhältnis von Roheisen-/Halbzeugproduktion zur Stahlverarbeitung. (Kapitel 4) Es wird zu zeigen sein, und dies markiert auch die Grenzen der traditionellen Standorttheorie, dass die unterschiedlichen Rohstoffbedingungen, Transportmöglichkeiten und evtl. Lohnkostenunterschiede allein, selbst wenn sie im Zeitablauf und in Beziehung zur Produktionstechnik betrachtet quasi dynamisiert werden, nicht die regionalen Wachstumsdifferenzen erklären können. Vielmehr müssen zusätzliche, andere "raumdifferenzierende" Faktoren wirksam gewesen sein, die Standortverlagerungen nach kostenminimalen Inputfaktoren betrachtet nicht sinnvoll erscheinen ließen (Erhalt traditionaler Standorte) oder nicht ermöglichten (Bedeutungsverlust traditionaler Standorte). Im Kapitel 5 werden daher verschiedene Determinanten, die die Kosten- und Erlösstruktur wesentlich mit beeinflussen und die vorhandene Nachteile in den Rohstoffbedingungen mindestens ausgleichen konnten, behandelt. Zwei Kernpunkte, die sich gegenseitig bedingen, sind hierbei herauszustellen: Einmal ist es die Absatzkomponente als Versuch, die in theoretischen Abhandlungen häufig genannten Agglomerationsvorteile, Kopplungsintensität von Wachstumspolen (Struktur-Hypothese) und Export-Hypothese zu konkretisieren. Hierzu zählen Preise, Mengen, Struktur und Qualität, Richtung und Reichweite des Absatzes, aber auch die Wirksamkeit von Wettbewerbsbeschränkungen (Kartelle etc.) und ihr Einfluss auf die Verfestigung von Vorrangstellungen. Zum anderen wird herausgearbeitet, dass es signifikante Unterschiede in der Größe, der Integrationsstufe und damit der Leistungsfähigkeit der Werke im durchschnittlichen Vergleich der Regionen gab. Produktivitäts- bzw. Kostenvorteile waren nur dann zu erzielen, wenn die installierten Kapazitäten von ihrer Größe, Integration und Effizienz den jeweiligen technischen Möglichkeiten entsprachen. Der theoretische Ausgangspunkt dieser Überlegung ist dabei, dass Produktionsfaktoren nicht in allen Regionen gleich effizient sind und dass sie damit interregional nur eingeschränkt und selektiv mobil sind."
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): A. Tabellen aus dem Anhang A.01 Die Produktion von Roheisen insgesamt im Deutschen Zollgebiet (1850-1914) A.02 Die Roheisenproduktion im (engeren) Ruhrgebiet (1852-1911) A.03 Die Roheisenproduktion insgesamt im Saargebiet (1850-1914) A.04 Die Produktion von Roheisen insgesamt in Elsass-Lothringen/Luxemburg (1872-1914) A.05 Die Roheisenproduktion im Siegerland (1850-1913) A.06 Die Roheisenproduktion in Oberschlesien, 1850-1914 A.07 Anteile des Gießereiroheisens (in % der Gesamtroheisenproduktion der jeweiligen Regionen (1872-1914) A.08 Anteile von Roheisen zur Schweisseisen- und zur Flusseisenbereitung (in % der Gesamtroheisenproduktion der jeweiligen Regionen (1872-1914) A.11 Entwicklung ausgewähler Rohstoffpreise (1870-1913) A.12 Die Anteile der Regionen an der Roheisenproduktion insgesamt im Deutschen Zollgebiet (1850-1914) A.13 Die Produktion von Stahl im Deutschen Zollgebiet (1850-1914) A.14 Die Produktion von Stahl insgesamt in Rheinland und Westfalen (einschliesslich Saargebiet und Siegerland) (1850-1911) A.15 Die Produktion von Stahl im Saargebiet (1850-1914) A.16 Die Produktion von Stahl insgesamt in Elsass-Lothringen/Luxemburg (1872-1914) A.17 Die Produktion von Stahl im Siegerland (1852-1913) A.18 Die Produktion von Stahl in Oberschlesien (1850-1914) A.19 Die Produktion von Stahl insgesamt im Rheinland und Westfalen (ohne Saargebiet und Siegerland) (1852-1911) A.20 Erzeugung von Stahlfabrikaten insgesamt und ausgewählter Produktgruppen, Deutsches Zollgebiet (1871-1908) A.21 Flussstahlerzeugung des deutschen Zollgebietes nach Sorten (1871-1914) A.22 Die Anteile der Regionen an der Stahlproduktion des Deutschen Zollgebietes (1852-1914) A.23 Verkaufspreise ausgewählter Roheisensorten und Stahlfabrikate (1880-1913)
B. Tabellen aus dem laufenden Text des Buches B.01 Importe, Exporte und Verbrauch des Deutschen Zollvereins an Roheisen insgesamt (1850-1879) B.02 Importe und Exporte von Stahl und von Eisenbahnschienen, sowie des Stahlverbrauch in Bezug auf das Deutsche Zollgebiet in t (1850-1879) B.03 Importe und Exporte von Stahlprodukten, Halbzeug- und Eisenbahnmaterialexporte, Roheisenverbrauch pro Kopf im Deutschen Zollgebiet (1880-1913) B.04 Menge des im Deutschen Zollvereins hergestellten Eisenbahnmaterials und sein Anteil an der Gesamterzeugung von Stahlfertigprodukten (1852-1911) B.05 Produktion und Beschäftigte im Eisenerz- und Steinkohlenbergbau im Deutschen Reich (1850-1910) B.06 Anzahl der Hochöfen und die Produktionskapazitäten für Roheisen nach Gebieten (1860-1909) B.07 Regionale Verteilung der Puddelöfen im deutschen Zollgebiet (1861-1882) B.08 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie (1852-1911) B.09 Kosten der Eisenerze in Rheinland-Westfalen (1885-1905) B.10 Die Erzversorgung des Saargebiets (1880-1910) B.11 Eisenerzförderung, Steinkohlenproduktion, Kohlen- und Koksbezug in Elsass-Lothringen/ Luxemburg (1880-1910) B.12 Eisenerzförderung im Siegerland (1870-1910) B.13 Die Eisenerzversorgung Oberschlesiens (1863-1912) B.14 Förderkosten pro Tonne Steinkohle nach Regionen (1850-1900) B.15 Die Roheisenproduktion in Luxemburg und Elsass-Lothringen (1854-1871) B.16 Die Stahlproduktion in Rheinland und Westfalen sowie im Siegerland (1861-1882) B.17 Produktion an Stahlfertigerzeugnissen in t im Ruhrgebiet (1870-1878) B.18 Export der fünf gemischten Saarwerke an Stahlfertigerzeugnissen und der Anteil der Exporte an der Gesamtproduktion (1886-1912)
Das Ruhrgebiet zählt nicht zu den alten eisenschaffenden Gebieten Deutschlands. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Ruhrgebiet lediglich ca. 5 % der Roheisenproduktion des Gebietes des späteren Deutschen Reiches erzeugt und zwar vorwiegend in den waldreichen, gebirgigen Randbezirken. Der Aufstieg des Ruhrgebiets zum schwerindustriellen Zentrum setzte in den 1850er Jahren ein. In einer ersten Gründungswelle wurden zahlreiche Großunternehmen, die zum Teil bereits mehrere Produktionsstufen vereinigten, in der Rechtsform der Aktiengesellschaft errichtet.
Wesentliche Voraussetzungen für den Ausbau der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets in den 1850er Jahren waren: - die Durchstoßung der Mergelschicht und die Erschließung der Fettkohle, die einen guten Hochofenkoks ergab - die Einführung des Kokshochofens - die Entdeckung des Kohleneisensteinvorkommens im Ruhrgebiet - die verkehrsmäßige Erschließung des Ruhrgebiets durch die Eisenbahn - die gestiegene Nachfrage nach Erzeugnissen der Eisen- und Stahlindustrie vor allem durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Aufgrund der zahlreichen Neugründungen und des Ausbaus der bestehenden Unternehmen stieg der Anteil des Ruhrgebiets an der Roheisenerzeugung Deutschlands bis zum Jahre 1870 auf rund 26 %. Die Flußstahlerzeugung wurde 1861 mit der Einführung des Bessemerverfahrens durch Krupp aufgenommen. Die konjunkturelle Entwicklung in den 1870er Jahren war durch das Ausmaß des Aufschwungs in den Gründerjahren wie auch des Niedergangs in der Gründerkrise atypisch. Begünstigt durch die Liberalisierung des Aktienrechts, durch die infolge des Deutsch-Französischen Krieges aufgestaute Nachfrage und in geringerem Maße durch die nach Deutschland fließenden Reparationen wurden am Anfang der 1870er Jahre zahlreiche neue Unternehmen errichtet. Die bestehenden Firmen bauten ihre Anlagen aus, so daß die Kapazität der Eisen- und Stahlindustrie innerhalb kürzester Zeit erheblich erweitert wurde. Während jedoch in der überhitzten Konjunktur der Gründerjahre selbst die gestiegene Leistungsfähigkeit der Anlagen nicht ausreichte, um der Nachfrage zu entsprechen, mußten nach dem Umschwung der Konjunktur viele der neu geschaffenen Kapazitäten wieder stillgelegt werden. Zahlreiche neu gegründete Gesellschaften scheiterten, andere, oft auch ältere Unternehmen, die im Vertrauen auf ein Andauern der Konjunktur zu hohe Investitionen vorgenommen hatten, gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Dennoch hat die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets die Gründerkrise im Vergleich zur gesamten Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands gut überstanden. Der Anteil des Ruhrgebiets an der deutschen Roheisenerzeugung stieg nach einem leichten Rückgang in den Gründerjahren im weiteren Verlauf der 1870er Jahre noch an.
Der Zeitraum 1879 bis 1914 gehörte zu zwei unterschiedlichen Konjunkturepochen, der mit der Gründerkrise einsetzenden und bis 1894 dauernden Stockungsspanne und der darauf folgenden, durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendeten Aufschwungspanne. Erstere war durch kurze, schwache Konjunkturaufschwünge und lange Phasen der Stagnation gekennzeichnet. Letztere war bis auf wenige Jahre eine mehr oder minder starke Hochkonjunktur. Im durchschnittlichen Wachstum der Produktion unterschieden sich Stockungs- und Aufschwungspanne kaum. Nachdem die Preise im Zeitraum 1879 bis 1894 langfristig erheblich gesunken waren, gelang es den Unternehmen, in der Aufschwungspanne höhere Preise durchzusetzen und ihre Rentabilität erheblich zu verbessern. Der für die Stockungsspanne zunächst von Rosenberg vorgeschlagene und von Wehler und anderen übernommene Begriff "Große Depression´ hat sich für die Eisen- und Stahlindustrie als nicht haltbar erwiesen. Im langfristigen Trend waren die Preise nach 1873 zwar niedrig und zeitweise sogar niedriger, als man sie trendmäßig erwarten konnte, doch hat die Stückkostendegression eine beträchtliche Senkung der Selbstkosten und damit die niedrigen Preise erst ermöglicht. Von der Höhe der Produktion her war der Begriff der "Großen Depression´ ohnehin nicht zu rechtfertigen.
Vom Ende der Gründerkrise bis zum Jahre 1914 hat die Produktion der deutschen Eisen- und Stahlindustrie fast ohne Unterbrechung zugenommen. England, dessen Eisen und Stahlerzeugung im Jahre 1870 noch weit höher gewesen. war, wurde um 1900 in der Roheisen- und Stahlerzeugung überholt. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets, deren Anteil an der deutschen Roheisenerzeugung bis zum Jahre 1913 auf 42,5 % anstieg. Das Ruhrgebiet konnte seine führende Position gegenüber der Konkurrenz in Südwestdeutschland behaupten und sogar noch ausbauen. Bei der Stahlerzeugung war der Anteil des Ruhrgebiets zwar rückläufig, da Flußeisen in den 1870er Jahren und am Anfang des folgenden Jahrzehnts fast nur im Ruhrgebiet erzeugt worden war, doch lag der Anteil im Jahre 1913 mit 53,4 % immer noch erheblich über dem an der Roheisenerzeugung und wurde nur übertroffen von dem Anteil dieses Bezirks an der Walzwerksproduktion des Deutschen Reiches. Die Zunahme der Produktion erfolgte im Ruhrgebiet mit einer im Untersuchungszeitraum kaum gestiegenen Zahl von Unternehmen und mit einer prozentual sehr viel geringeren Zunahme der Zahl der Hochöfen und Konverter. Die Produktion je Hochofenwerk, je Hochofen und während der Stockungsspanne auch je Arbeiter lag beträchtlich über den entsprechenden Werten für das gesamte Deutsche Reich. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen folgte tendenziell der der Produktion, wies aber je nach Konjunkturverlauf besonders vor 1895 starke Ausschläge auf. Löhne und Arbeitsproduktivität stiegen langfristig etwa gleichmäßig an. Die überaus rasche Steigerung der Produktion wäre nicht möglich gewesen ohne die entsprechende absatzwirtschaftliche Grundlage. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets konnte einen erheblichen Teil ihrer Erzeugnisse in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätten absetzen. Durch die agglomerative Wirkung des Standorts der Eisen- und Stahlindustrie hatten sich in den peripheren Zonen des Ruhrgebiets große Unternehmen der eisenverarbeitenden Industrie angesiedelt. Die günstige Lage des Ruhrgebiets am Rhein und die frühe verkehrsmäßige Erschließung durch die Eisenbahn ermöglichte gleichzeitig den Absatz in entfernte inländische Gebiete und ins Ausland. Bei Nachfragerückgängen im Inland drosselten die großen Unternehmen ihre Produktion nur wenig und versuchten,; die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt abzusetzen. In einigen Jahren exportierten verkehrsgünstig gelegene Hüttenwerke bis zu 50 % ihrer Produktion. Wegen der zunehmenden Exportabhängigkeit und der ständig größer werdenden Bedeutung der Frachten wurde die Massenerzeugung während des Untersuchungszeitraums innerhalb des Ruhrgebiets zunehmend in die Nähe des Rheins verlagert. Eine Betriebsverlagerung ins Minettegebiet blieb auf wenige Unternehmen beschränkt, da das Ruhrgebiet durch verkehrs- und tarifpolitische Maßnahmen seine Stellung als Standort der Eisen- und Stahlindustrie behaupten konnte.
Neben der raschen Produktionsausweitung bestimmten die verstärkte Kartellierung, der Ausbau der großen Hüttenwerke zu gemischten Unternehmen und die vor allem nach der Jahrhundertwende tendenziell zunehmende Konzentration weitgehend die Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets. Verbandsbildung, vertikaler Ausbau der Unternehmen und Konzentration standen in einer wechselseitigen Beziehung. Obwohl das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat, das Roheisensyndikat und der Stahlwerksverband, die in ihrer Effektivität schon als atypisch für die gesamte Kartellentwicklung in Deutschland anzusehen sind, die ihnen häufig zugesprochene Marktmacht nicht besessen haben und von der Position eines Monopolisten weit entfernt waren, haben sie durch ihre Preis- und Lieferpolitik den Ausbau zu gemischten Unternehmen gefördert. Die weitgehend schubweise erfolgende Angliederung vor- oder nachgelagerter Produktionsstufen wurde wesentlich durch die Kartellbestimmungen und die Dauer der Kartellverträge beeinflußt. Die Unternehmenskonzentration war einerseits Vorbedingung und andererseits Ergebnis der Kartellierung. Wegen der Zersplitterung der Marktanteile und der Schwierigkeiten, die vielen kleineren Produzenten zu einem gemeinsamen Vorgehen zu veranlassen, hat sich die Verbandsbildung in den 1880er Jahren noch weitgehend als nicht durchführbar erwiesen. Die Quotenregelung der Kartellverträge hat die Konzentration in einem Ausmaß gefördert, daß sie letztlich wieder eine Gefahr für die Kartelle darstellte. Auf den einzelnen Produktionsstufen ist das Ausmaß der Konzentration jedoch weit geringer gewesen, als es in der Literatur qualitativ beschrieben worden ist. Die Bedeutung der Konzentration lag darin, daß die großen Unternehmen auf mehreren Produktionsstufen größere Marktanteile hatten, die aber bei den fünf größten Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets zusammen nicht über jeweils ein Drittel der Gesamtproduktion hinausgingen. Einen erheblichen Anteil an der Kartellierung, am Ausbau der Firmen zu gemischten Unternehmen und an der Konzentration hatten die Banken, deren Einfluß auf die dadurch entstandenen Riesenunternehmen jedoch tendenziell im Zeitablauf zurückgegangen ist. Während die konjunkturelle Entwicklung das Wachstum der Produktion in der Stockungs- und Aufschwungspanne langfristig nicht erkennbar beeinflußt hat, und die durchschnittlichen jährlichen Steigerungsraten vor und nach 1895 fast gleich geblieben sind, traten bei der Kapitalbeschaffung und Kapitalverwendung deutliche Unterschiede hervor. Anhand der Bilanzsummen lassen sich Phasen starken oder schwachen Wachstums erkennen, das meist sprunghaft erfolgte. Das Wachstum des Anlagevermögens entsprach dem der Bilanzsumme. Die absolut und relativ höchsten Zugänge auf Anlagekonten erfolgten in den Jahren am Ende der Hochkonjunktur. Zwischen der Höhe der Zugänge auf Anlagekonten und den Gewinnen ergab sich daher eine sehr hohe Korrelation. Nach 1893 trat eine Beeinflussung der Investitionspolitik durch die Kartelle hinzu, ohne daß aber die enge Bindung an die Gewinnentwicklung aufgehört hätte.
Im zwischenbetrieblichen Vergleich zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wachstumsrate und in den Wachstumsformen, ohne daß sich ein generelles Wachstumsverhalten etwa der Art, daß große Unternehmen schneller und vorwiegend extern wachsen würden, bestätigen ließe. Entscheidenden Einfluß auf die Wachstumsformen und -richtungen scheint die Zusammensetzung der Anteilseigner gehabt zu haben. Fast alle vorwiegend im Privat und Familienbesitz befindlichen Unternehmen sind in stärkerem Maße intern und in einer kontrollierten, dem jeweiligen Finanzvermögen der Anteilseigner angepaßten Weise ausgebaut worden. Wenn auch bei den einzelnen Firmen in unterschiedlichem Umfang, so wurde generell im Zeitablauf stärker mit Fremdkapital, das eine doppelt so hohe Wachstumsrate wie das Eigenkapital hatte, finanziert. Langfristiges Fremdkapital wurde erst während der Aufschwungspanne von allen Unternehmen in Anspruch genommen. Der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals an den gesamten Fremdmitteln nahm allgemein zu. Die Höhe des kurzfristigen Fremdkapitals korrelierte im Zeitablauf immer stärker mit den Nettoanlagezugängen zur Verfügung stehenden Kontokorrentkredits Anlagen kurzfristig zu finanzieren oder wenigstens bis zum Zeitpunkt günstiger Kapitalmarktbedingungen vorzufinanzieren. Durch den höheren Verschuldungskoeffizienten stieg die Eigenkapitalrentabilität bei zunehmender Gesamtkapitalrentabilität nach 1895 gegenüber der Stockungsspanne um das Doppelte. Eigenkapital, Selbstfinanzierungsrate und Liquiditätsgrade waren bei den vorwiegend im Familienbesitz befindlichen Unternehmen deutlich höher als bei Firmen mit breiter Streuung der Anteile. Die Liquidität hatte außer bei den Familienunternehmen auch bei den Unternehmen, die gegenüber den nach 1906 entstandenen Riesenunternehmen relativ klein waren, Vorrang vor der Rentabilität. In der Datenbank HISTAT wurde lediglich eine Datenauswahl aufgenommen: Allgemeine und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen; betriebliche und betriebswirtschaftliche Daten ausgewählter Unternehmen des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats und des Stahlwerkverbandes wurden nicht mit aufgenommen, finden sich aber ausführlich im Werk von Feldenkirchen.
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Historische Statistik; www.histat.gesis.org):
A. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets bis zum Ende der 1870er Jahre
A.1 Roheisen-, Schmiedeeisen und Rohstahlerzeugung in t im westfälischen Hauptbergbezirk (1825-1850) A.2 Roheisenerzeugung im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.3 Roheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1870) A.4 Durchschnittliche Wachstumsraten in Prozent im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1851-1870) A.5 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.6 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.7 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.8 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.9 (Koks-) Roheisenproduktion im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.10 Kokshochofenwerke und Belegschaft im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.11 Anteil des jeweils mit Koks, Holzkohle und einem Gemisch aus Koks und Holzkohle erzeugten Roheisens an der Gesamtroheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1852-1877) A.12 Eisensteinförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in t (1852-1871) A.13 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1861-1873) A.14 Produktion und Verbrauch an Eisenbahnschienen in Deutschland (1871-1876) A.15 Eisenerzförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.16 Verhüttete Erze im Oberbergamtsbezik Dortmund (1872-1879) A.17 Preise für Roheisen, Stabeisen und Eisenbahnschienen in M je t (1870-1878) A.18 Preisentwicklung für Kohle, Koks und Erz (1870-1879)
B. Standortbedingungen der Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet
B.1 Anteile an der Roheisenerzeugung des Ruhrgebiets in Prozent (1860-1913) B.2 Anteil ausländischer Erze an den Hochofenmöllern im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1872-1882) B.3 Preise für spanische Bilbao-erze frei Rotterdam in M je t (1882-1894) B.4 Minettebezug der Hüttenwerke des Ruhrgebiets in t (1884-1895) B.5 Roheisenbezug des Ruhrgebiets aus Lothringen (1886-1895) B.6 Zufuhr an Eisenerz ins Ruhrgebiet in t (1901-1913) B.7 Anteil ausgewählter Häfen an der deutschen Erzausfuhr in Prozent (1905-1913)
C. Übersichtstabellen für das Deutsche Zollgebiet, Deutsches Reich: Eisen- und Stahlindustrie
C.1 Entwicklung des Diskonts und der Preisindices (1880-1913) C.2 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung (1878-1913) C.3 Förderung der Syndikats-, Hütten-, und reinen Nicht-Syndikatszechen (1893-1902) C.4 Produktions- und Preisentwicklung Kohle und Koks (1870-1913) C.5 Förderung und Preisentwicklung der Eisenerze in Deutschland (1878-1913) C.6 Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat (1904-1913) C.7 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.8 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.9 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten B (1909-1911) C.10 Anteil der nordwestlichen Gruppe an der Roheisenproduktion des deutschen Zollgebiets in Prozent (1883-1896) C.11 Anteil Rheinland-Westfalens an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1897-1913) C.12 Werte je t Roheisen im Deutschen Reich (1878-1911) C.13 Entwicklung der Roheisenpreise in M je t (1882-1913) C.14 Produktion an Eisen- und Stahlfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.15 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.16 Preise von Walzwerksprodukten (1878-1913) C.17 Ausfuhr an Eisen und Eisenwaren (1880-1913) C.18 Anteil an der Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren in Prozent (1880-1913) C.19 Eisenerzeinfuhr, Roheisenein- und Ausfuhr (1880-1913) C.20 Ausfuhr an Halb- und Fertigfabrikaten (1880-1913) C.21 Ausfuhr an wichtigen Fabrikaten und Maschinen in t (1880-1905) C.22 Anteile an der Ausfuhr von Fabrikaten in Prozent (1880-1905) C.23 Exportquoten in Prozent (1880-1905) C.24 Anteile der wichtigsten Länder an der Ausfuhr Deutschlands an Eisen und Eisenwaren in Prozent (1882-1913) C.25 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands (1878-1911) C.26 Preisentwicklung in Rheinland-Westfalen in M je t (1880-1887) C.27 Preise für Roheisen und Walzfabrikate in M je t (1890-1894) C.28 Preisentwicklung verschiedener Eisensorten in M je t (1895-1900) C.29 Ausfuhr an Eisen- und Stahlwaren in 1000 t (1897-1913) C.30 Preisentwicklung Eisenprodukte in M je t (1900-1913) C.31 Die Rohstoffversorgung der deutschen Eisenindustrie in Prozent (1880-1913) C.32 Roheisenproduktion, -einfuhr und -ausfuhr im Deutschen Zollgebiet (1864-1878) C.33 Deutschlands Anteil an der Weltroheisenerzeugung in Prozent (1861-1913) C.34 Anteile der einzelnen Roheisensorten an der gesamten deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1871-1892) C.35 Anteile ausgewählter Bezirke an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1901-1913) C.36 Anteil der verschiedenen Verfahren an der Flussstahlerzeugung in Prozent (1880-1913) C.37 Anteil Deutschlands an der Weltrohstahlproduktion in Prozent (1901-1913) C.38 Anteil des Oberbergamtsbezirks Dortmund an der Schweiß- und Flussstahlproduktion Deutschlands in Prozent (1880-1900) C.39 Anteil der fünf größten Ruhrgebietsunternehmen an der deutschen Rohstahlerzeugung in Prozent (1900-1913) C.40 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten in Deutschland in t (1865-1913) C.41 Anteil des Gießereieisens an der Produktion von Eisen- und Stahlfabrikaten in Prozent (1880-1911) C.42 Anteile ausgewählter Fabrikate an der Produktion in Prozent (1880-1911) C.43 Verkaufspreise der Gutehoffnungshütte in M je t (1889-1894)
D. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets
D.1 Im Ruhrgebiet verhüttete Erze in t (1901-1913) D.2 Herkunft der im Ruhrgebiet verhütteten Erze anteilig in Prozent (1901-1913) D.3 Nebenproduktengewinnung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1896-1913) D.4 Kohleförderung im Ruhrgebiet (1893-1903) D.5 Roheisenproduktion, Zahl der Hochofenwerke und Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914) D.6 Indexzahlen zur Roheisenerzeugung (1879-1913) D.7 Roheisenproduktion je Arbeiter, je Hochofen und Kapazitätsauslastung der Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914)
E. Produktions- und Umsatzentwicklung für ausgewählte Großunternehmen
E.1 Anteil der Firmen am Roheisensyndikat bzw. -verband in Prozent (1897-1910) E.2 Kohleförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.3 Koksproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.4 Eisenerzförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.5 Roheisenproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.6 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung der Nordwestliche Gruppe in Prozent (1881-1896) E.7 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung Rheinland-Westfalens in Prozent (1897-1913) E.8 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenproduktion des Deutschen Zollgebietes in Prozent (1878-1913) E.9 Rohstahlproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.10 Umsatzentwicklung einzelner Unternehmen in Mark (1878-1913) E.11 Börsenkurse ausgewählter Unternehmen (1887-1902) E.12 Ausfuhr des Bochumer Vereins (1871-1894) E.13 Ausfuhr der Gewerkschaft Deutscher Kaiser an Halbzeug und Fabrikaten (1896-1914)
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).