About the Author
In: Proliferation, Plutonium and Policy, S. 361-361
In: Proliferation, Plutonium and Policy, S. 361-361
In: Arab–Israeli Military/Political Relations, S. 383-383
In: Liberalismus und Antiliberalismus, S. 281-288
In: Klassen in der europäischen Sozialgeschichte, S. 210-232
Der Autor macht zunächst auf zwei Schwierigkeiten aufmerksam, die die Behandlung des Themas erschweren: Die erste besteht darin, daß Italien noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts lediglich ein "geographischer Ausdruck" war; wenn auch die politische Einigung bald folgen sollte, blieb Italien auch danach in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht ein heterogenes Gebilde. Die andere Schwierigkeit liegt darin, daß eine sozialhistorisch-quantitative Bestandsaufnahme der kapitalistischen Transformation der italienischen Gesellschaft noch in den Anfängen steckt. - Die Ausführungen des Autors befassen sich vor allem mit der "Italia agricola", mit der Landwirtschaft und der Agrarverfassung, mit den Grundbesitzern und mit den Bauern. Die Grundlage der sozialen Ungleichheit wird in der extrem ungleichmäßigen Verteilung von Grund und Boden gesehen, die das Ergebnis einer mehrhundertjährigen historischen Entwicklung war und auch noch für den Untersuchungszeitraum das sozialgeschichtlich bedeutsamste Faktum darstellt. Vor diesem Hintergrund wird der Übergang von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft nachgezeichnet und werden die agrarische Klassengesellschaft und die Klassenkonflikte analysiert. (ICD)
In: Klassen in der europäischen Sozialgeschichte, S. 137-165
Einkommen, Bildung, Macht, Ansehen und andere ungleich verteilte Chancen können als vertikale Dimensionen eines Systems sozialer Ungleichheit vorgestellt werden. Der Autor fragt zum einen, ob der Tendenz nach jemand, der auf einer Dimension oben rangiert auch auf den anderen Dimensionen hoch placiert ist; zum anderen wird gefragt, welche Ungleichheitsbedingungen dominant, welche schwächer waren, wie sich dies verschob, warum und mit welchen Folgen. In Anlehnung an Max Weber und Marx wird zunächst ein ständisches Muster sozialer Ungleichheit von einem klassengesellschaftlichen idealtypisch abgegrenzt, um im Anschluß daran mit Hilfe dieser Begriffe einige Entwicklungslinien skizzieren zu können. Dabei wird deutlich, daß ein Teil der sozialgeschichtlichen Veränderungen im Untersuchungszeitraum als Bewegung vom Stand zur Klasse verstanden werden können. Die treibenden Kräfte dieser Bewegung sind das Bevölkerungswachstum, der absolutistische Staat und der Aufstieg des Kapitalismus. Als zwei Entwicklungstendenzen, die der Besitzklassenstruktur Konkurrenz machten, wird einmal auf die Tendenz zur Herausbildung von Leistungsklassen, zum anderen auf die Beeinflussung der Ungleichheitsmuster durch Bürokratie und Organisation eingegangen. Abschließend wird auf die Auswirkungen staatlicher Politik auf das klassengesellschaftliche Grundmuster hingewiesen. (ICD)
In: Klassen in der europäischen Sozialgeschichte, S. 137-165
Soziale Ungleichheit in irgendeiner Form charakterisiert alle bekannten Gesellschaften. Weder die Sozialgeschichte noch die historisch interessierte Soziologie kann von dieser Tatsache und Grunderfahrung des menschlichen Zusammenlebens absehen. In den Beiträgen des Sammelwerkes werden in vergleichender Perspektive Strukturen und Entwicklungen der sozialen Schichtung vom späten 18. bis zum 20. Jahrhundert in England, Frankreich, Deutschland, Italien und den USA historisch und systematisch analysiert. Gefragt wird dabei nach den jeweiligen Veränderungen des sozialen Systems, nach den Bedingungen unter denen sich die Auflösung der ständisch gegliederten Gesellschaft und die Herausbildung der Klassengesellschaft vollzog. Eine in mehrfacher Hinsicht entscheidende Problematik der europäischen und amerikanischen Sozialgeschichte wird analytisch dargestellt. Dabei werden insbesondere Übereinstimmungen und nationale Verschiedenheiten des mit dem Aufstieg und dem Fortschreiten des Industriekapitalismus verbundenen gesellschaftlichen Transformationsprozesses herausgearbeitet. Jeweils zwei Historiker übernehmen die Diskussion der neuzeitlichen Entwicklung sozialer Ungleichheit in England, in Frankreich und in Deutschland. Ergänzende und kontrastierende Beiträge behandeln die Entwicklung in Italien und den USA.
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 108-115
In: Beiträge zur Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung: 1848-1918, S. 9-42
Der Autor gibt einen Überblick über die Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg. Nach einer Bestimmung des benutzten Kulturbegriffs und einer Darstellung der Kulturarbeit der Arbeiterorganisationen in verschiedenen historischen Phasen, widmet er sich der Konzeption Bruno Willes und Franz Mehrings. Schließlich werden die Vorschläge für ein neues Bildungskonzept und für eine proletarische Kunst, wie sie nach der Jahrhundertwende von mehreren Sozialdemokraten vorgebracht wurden, analysiert. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Entwicklung und Verbreitung eigener kultureller Ansätze der deutschen Arbeiterbewegung in den Jahren vor 1914 mehr oder weniger stark vernachlässigt wurde. (WJ)
In: Beiträge zur Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung: 1848-1918, S. 223-260
Der Autor untersucht die Bedeutung des Arbeitertheaters für die Arbeiter und die Arbeiterbewegung in Deutschland in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Das frühe deutsche Arbeitertheater bewertet er als einen Versuch, bestehende Kommunikationsstrukturen des Laientheaters zu nutzen und an das Unterhaltungsbedürfnis der Arbeiter anzuknüpfen, um so politische Inhalte auch unpolitischen Arbeitern zu vermitteln. Im einzelnen analysiert der Autor die beabsichtigte politische Wirkung der Agitationsstücke J.B. von Schweitzers, die dramaturgischen Probleme, politische Informationen unterhaltsam zu vermitteln, die Bedeutung des Arbeitertheaters zur Zeit des Sozialistengesetzes und seine Veränderung vom Agitations- zum Bildungstheater in der Zeit danach. Abschließend werden die Diskussionen um ein eigenständiges Bildungskonzept innerhalb der Sozialdemokratie nach der Jahrhundertwende und die Auseinandersetzungen in der Bremer SPD um das Arbeitertheater erörtert. (WJ)
In: Beiträge zur Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung: 1848-1918, S. 79-165
Der Autor untersucht die Frage, welche Bedeutung das publizistische Bild, Zeichnung, Illustration, Karikatur und Plakat für die Arbeiterklasse und für die Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert gehabt haben. Besondere Berücksichtigung findet eine Analyse der satirischen Zeitschriften der Sozialdemokratie, nämlich des "Süddeutschen Postillion" und des "Wahren Jakob". Die mit zahlreichen Abbildungen versehene Darstellung belegt, wie die Bildpublizistik als ein Mittel zur Artikulation der Kritik und der Verspottung des Gegners und als ein Instrument zur Festigung des Klassenbewußtseins der Arbeiter eingesetzt wurde. Eine Wirkung der satirischen Zeitschriften auf nichtsozialdemokratische Blätter kann nicht nachgewiesen werden. Die Orientierung einer Mehrzahl der sozialdemokratischen Karikaturisten an die zeitgenössische bürgerliche Grafik ist hingegen offenkundig. (WJ)
In: Beiträge zur Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung: 1848-1918, S. 63-77
Der Autor untersucht die kulturelle Bedeutung der Arbeiterpresse der deutschen Sozialdemokratie in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die er durch die Bestimmung ihrer Funktion im Kommunikationsprozeß zwischen Partei und Arbeiterschaft charakterisieren will. Behandelt werden u.a. die mit der Presse verbundenen Bildungsbemühungen, ihre Wirkungen auf die Arbeiterschaft, die finanziellen Aufwendungen und der politische Einfluß der Partei auf die Presse, sowie die soziale Herkunft der Redakteure. (WJ)
In: Klassen in der europäischen Sozialgeschichte, S. 233-277
Die Ausführungen des Autors konzentrieren sich auf Fragen nach dem Gesamttrend der Entwicklung der nordamerikanischen Gesellschaft und nach der Qualität der Bestimmungselemente sozialer Ungleichheit, insbesondere auf das Verhältnis von marktabhängigen und nicht marktabhängigen Faktoren bei der sozialen Positionszuweisung und auf die Veränderungen dieses Verhältnis im Laufe der Zeit. Die Hauptfrage dabei lautet: "In welchem Ausmaß und warum gewinnt oder verliert in den Perioden zwischen 1750 und 1970 die Klassenzugehörigkeit an Bedeutung gegenüber anderen Kriterien sozialer Ungleichheit?" Im Rahmen einer Grobperiodisierung (vorindustrielle Zeit, Industrialisierungssperiode, 20. Jahrhundert) wird nach der Kongruenz bzw. Nichtkongruenz einiger Kriterien für soziale Ungleichheit bzw. nach deren Verhältnis zueinander gefragt. Die Ungleichheit der sozialen Lagen und der Lebenschancen von einzelnen und Familien, so das Fazit, ist insgesamt in den USA im Laufe des letzten Jahrhunderts etwas geringer geworden. Ob damit ein Prozeß der "Entkristallisierung" umschrieben werden kann, muß jedoch offen bleiben. (ICD)
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 986-996
Einleitend wird die zunehmende Bedeutung historischer Daten für die Soziologie beschrieben. Im zweiten Abschnitt wird beklagt, daß die Soziologen in Deutschland nicht ausgebildet sind, historische Daten zu erheben. Auf Initiativen, dieses Defizit zu beheben wird hingewiesen. Darüber hinaus wird über die Daten berichtet, die durch eine Quantum-Erhebung (1976) zukünftig für sekundäranalytische Nutzungen zur Verfügung stehen. Zugleich werden die Schwerpunkte dieser Sammlung maschinenlesbarer Daten genannt: historische Stadt- und Regionalforschung; kollektive Biographie; Wählerverhalten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert; wirtschaftliche Entwicklung; Fragen kollektiver Werte und Partizipation. Abschließend werden die technischen und methodischen Voraussetzungen der Sekundäranalyse maschinenlesbarer historischer Forschungsdaten thematisiert. (RW)
In: Glück auf, Kameraden!: die Bergarbeiter und ihre Organisationen in Deutschland, S. 151-173
Der Autor untersucht die Entwicklung der Wohnungsfrage im Ruhrgebiet beim Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die rapide Vergrößerung der Belegschaften im Kohlenrevier erzeugte einen Wohnungsbedarf, der aufgrund kommunalpolitischer Hemmnisse nur durch den Bau werkseigener Wohnungen aufgefangen werden konnte. Die so entstehenden Koloniewohnungen der Zechen waren bei den Bergarbeitern sehr begehrt, weil sie billiger und größer als Wohnungen auf dem freien Markt waren; Unternehmer konnten auf diese Weise Arbeiter an den Betrieb binden. Zahlreiche Familien, die in den Koloniewohnungen lebten nahmen sog. Schlaf- und Kostgänger auf, die das soziale Leben der Familien mit prägten. Eine Bettstelle mit einer täglichen Mahlzeit hieß in der Bergmannssprache "halbe Kost", mit ganzer Verpflegung "volle Kost" und mit Kostmutter "volle Kost voll". Die sich hier herausbildende halboffene Familienstruktur stellte im Geflecht sozialpolitischer Defizite das wichtigste primäre Bezugssystem der Bergarbeiter dar. V.a. die Kostgänger wiesen ein hohes Maß an Selbstbewußtsein und Unabhängigkeit auf, das sich in der Einstellung zum Betrieb und zu staatlichen Autoritäten widerspiegelte. (KE)
In: Moderne Stadtgeschichte, S. 238-265
Sozialwissenschaftler und Historiker, die sich mit der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts beschäftigten, haben eine Anzahl von Modellen in bezug auf städtisches und ländliches Leben entwickelt, die häufig auf Stadt-Land-Unterschiede im demographischen Verhalten hindeuten. Von den umfangreichen demographischen Daten aus, die für die städtischen und ländlichen Bevölkerungsteile des 19. und 20. Jahrhunderts existieren, sollten diese Modelle mit systematischem Beweismaterial konfrontiert werden, da sich gerade das demographische Verhalten für quantitative Studien eignet. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit, die die Stadt-Land-Unterschiede in Deutschland hinsichtlich der Heiratshäufigkeit, Fruchtbarkeit, Unehelichkeit und Säuglingssterblichkeit eingehend behandelt und einer kritischen Überprüfung unterzieht, ist die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, besonders die Zeit um 1880. Die Untersuchung der Bedeutung des städtischen bzw. ländlichen Wohnsitzes für das demographische Verhalten zeigt, daß er nur für einige Aspekte des demographischen Verhaltens von Bedeutung ist. Stärkere Unterschiede ergaben sich bei den verschiedenen Verwaltungsbezirken und Ländern, so daß angenommen werden kann, daß die Schlüsseldeterminanten für städtische und ländliche Bewohner desselben Gebiets gleichermaßen bestimmend waren. (SD)