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Towards comprehensive security through the enhancement of the role of the United Nations Aide-mémoire der Sowjet-Union vom 22. September 1988 (UN-Dok. A/43/692)
In: Die Wiederentdeckung der Vereinten Nationen, S. 230-234
"Feministische" Argumente zur Untermauerung von Rassismus: warum liegt Deutschland die Stellung der Einwanderinnen so am Herzen
In: Rassismus in Europa, S. 248-261
Die Autorin konstatiert eine rassistische Argumentationsweise, die im Alltagsdiskurs in der Bundesrepublik häufig anzutreffen sei und bei der die mangelnde Gleichstellung der Frau bei "eingewanderten Mitbürgern" als Vorwand dient, diese abzulehnen. Handelt es sich hier um eine Form des Rassismus, die sich als "Antisexismus" oder als Feminismus tarnt? Auf der Basis von 22 qualitativen Interviews, die diskursanalytisch ausgewertet wurden, und anhand zahlreicher Beispiele und Textpassagen skizziert sie die Haltung von deutschen Frauen gegenüber Ausländerinnen im Kontrast zur Argumentation der Männer in der gleichen Thematik. Männer, so ein Fazit, nutzten feministische Argumente vor allem als positive Selbstdarstellung, wobei sie "gleichzeitig rassistische Haltungen unterstützen". So stellten Befragte kopftuchtragende Frauen in einen direkten Zusammenhang mit Fanatismus, Glauben und Krieg und beachteten die Belange der Frauen "(wenn überhaupt) nur an zweiter Stelle". (rk)
Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen: Handlungsansätze aus der Praxis
In: Akzeptierende Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen, S. 27-43
Die Studie wertet die akzeptierende Jugendarbeit in drei Jugendcliquen in Bremen mit Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 22 Jahren aus. Es zeigt sich, daß nur die konkrete Hinwendung zu den konkreten Lebens- und Alltagsbedingungen der Jugendlichen, das Ernstnehmen ihrer Erfahrungen, Probleme und Bedürfnisse sowie ihrer "Muster" wesentliche Voraussetzungen für den Kontakt mit ihnen darstellt. Basierend auf dieser Grundeinsicht bildeten sich folgende Handlungsorientierungen und Handlungsansätze heraus: Jugendarbeit als Beziehungsarbeit begreifen und situative Einzelgespräche nutzen. Auf den Jugendlichen reagieren und ihn nicht "hinleiten". Bei Sanktionen sich persönlich verhalten und nicht pädagogisch oder institutionszentriert. Hinweise auf die existentiellen Gefahren ihrer Lebensweise geben. Grenzziehung in Grenzsituationen, in denen man persönlich seelisch oder körperlich verletzt wird bzw. instrumentalisiert werden soll. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
Projekte der Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen: Grundlagen und Erfahrungen
In: Akzeptierende Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen, S. 44-51
Die Studie basiert auf der akzeptierenden Jugendarbeit in drei rechten Jugendcliquen in Bremen mit Jugendlichen im Alter zwischen 15-22 Jahren. Es wird dokumentiert, wie die gewaltbereiten Jugendlichen über die Bereitstellung eines Raumes bis hin zur Errichtung eines Jugendclubs ihren sozialen Ort gefunden haben, an dem sie wichtige soziale Organisationsformen für die Gestaltung und Bewältigung eines aus Ablehnung, Ausgrenzung, Vertreibung und Bekämpfung bestehenden Alltags ausbilden und erproben können. Das hier gefundene soziale Netz führte zu Verhaltensänderungen, die sich konkret in Waffelbacken, Clubraum "schön" machen, abnehmender Aggressionen gegen Behinderte und Ausländer und behutsamem Umgang mit Musikinstrumenten ausdrückten. Prinzipiell zeigen die Jugendlichen aber eine nach wie vor hohe Gewaltbereitschaft und rechte Orientierungsmuster. Nur verbesserte Lebensverhältnisse und Lebensaussichten als Ergebnis sozialpolitischer und jugendpolitischer Leistungen könnten Veränderungen bewirken. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
Rechenschaftspflicht und Chancengleichheit: zur Bedeutung einer ordnungsgemäßen finanziellen Rechenschaftslegung für den Wettbewerb der Parteien
In: Parteienfinanzierung und politischer Wettbewerb: Rechtsnormen - Realanalysen - Reformvorschläge, S. 100-133
Im Mittelpunkt der Abhandlung steht die Frage, inwieweit die mit dem "Gesetz zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze" vom 22. Dezember 1983 geforderte Transparenz der Parteienfinanzierung und die in diesem Zusammenhang vorzulegenden Rechenschaftsberichte einen Fortschritt gegenüber der früheren Praxis darstellen und wo weiterhin Mängel zu verzeichnen sind. Der Autor legt die Bewertungskriterien zum Vergleich von Anspruch und Wirklichkeit der Rechenschaftsberichte dar und analysiert ihre Bedeutung für die Chancengleichheit der Parteien. In einem weiteren Schritt übt der Verfasser Kritik am Begriff der Einnahme und äußert Einwände gegen die ungenügende Spezifizierung der verschiedenen Einnahmearten. Der Autor plädiert für eine seriöse quantitativ-statistische Aufbereitung der Berichte und deren Verknüpfung mit einer qualitativen (Hintergrund-)Erklärung. Der zentrale Einwand gegen die neuen Rechenschaftsberichte lautet, daß sie für den Bürger noch unübersichtlicher geworden sind, als sie es bereits vor der Novellierung waren. Der Autor entwickelt abschließend Vorschläge zur Sicherstellung ausreichender Kontrollmöglichkeiten bei der Parteienfinanzierung. Diese betreffen die präzise Grenze zwischen Parteien und deren "Umfeld" sowie Sanktionen bei Verstößen. Gedruckte Quellen und Sekundärliteratur wurden ausgewertet. (KS)
Familie
In: Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Bd. 3: Gesellschaft, S. 35-86
In ihrem Beitrag beschreibt die Autorin den Strukturwandel im Familienleben bzw. Restaurationstendenzen patriarchalischer Strukturen von 1945 bis zur Gegenwart. Auf folgende Phasen bzw. Themenkomplexe wird eingegangen: 1947 waren 22% des Wohnraums völlig zerstört und in Frankfurt lebten z.B. 54% der Familien in Untermiete. Bis 1950 strömten 12 Millionen Flüchtlinge in die Westzonen. 1946 zählte man 7.283.000 mehr Frauen als Männer, von denen 6-7 Millionen im heiratsfähigen Alter waren. Auf dem Hintergrund dieser knappen statistischen Daten beschreibt die Autorin die Sorgen und Nöte des Alltags hauptsächlich der Frauen. Ein Abschnitt geht darauf ein, wie sich diese Lage in der deutschen Familiensoziologie von 1947 bis 1957 widerspiegelt. Die Autorin schildert Lebensstile der "Fassadenfamilie" mit "Kühlschrank-Waisen" in den 60er Jahren mit folgenden Merkmalen: hohe Mobilität, Funktionsverlust als Produktionsstätte, Reduktion auf die Kernfamilie, Privatisierung und Partnerschaftlichkeit. Eingegangen wird auf Sexualvorstellungen und Ehemoral. Entscheidende "Öffnungen" brachten Frauen- und Studentenbewegung ein seit Ende der 60er Jahre. Neuste Entwicklungen u.a. zum Ehescheidungsrecht werden dargestellt. (BE)
Europäische Integration und deutsche Frage: (Jahrbuch 1988)
Vorwort Zu den Aufgaben der Gesellschaft für Deutschlandforschung gehört es, in gewissen Abständen auf wissenschaftlicher Grundlage ein Thema zu behandeln, das sich speziell mit der deutschen Frage beschäftigt. Nachdem die Jahrestagung 1986 dem Thema "Die deutsche Frage aus der heutigen Sicht des Auslandes" gewidmet war, stand die zehnte wissenschaftliche Arbeitstagung 1988 in Kontinuität zur Tagung vor zwei Jahren: Europäische Integration und deutsche Frage. Die Gesellschaft für Deutschlandforschung beging in Berlin ihr zehnjähriges Jubiläum mit zwiespältigen Gefühlen. Einerseits konnte sie mit 40 Tagungen und 22 Bänden ihrer Schriftenreihe sowie 458 Mitgliedern eine stolze Bilanz ziehen, die in Anbetracht der anfänglichen Schwierigkeiten und Skepsis, die auch wohlwollende Betrachter ihrer Gründung entgegenbrachten, nicht selbstverständlich war. Andererseits bedrückte und bedrückt es, daß eine Vereinigung wie die Gesellschaft für Deutschlandforschung überhaupt notwendig ist. Gründung und Existenz der Gesellschaft dokumentieren die Offenheit der deutschen Frage. So beging die Gesellschaft für Deutschlandforschung den Jahrestag zwar mit einer gewissen Genugtuung über das Erreichte, jedoch ohne großen Jubel. Die Referate der zehnten Jahrestagung sind in diesem Band zusammengefaßt und werden damit allgemein zugänglich gemacht. Sie verdeutlichen die Aktualität des Themas "Europäische Integration und deutsche Frage", da es ein ganzes Bündel historischer, politischer, rechtlicher und ökonomischer Probleme in sich birgt.
Racism and the West: From Praxis to Logos
In a response to criticism regarding Delacampagne's L'Invention du racism ([The Invention of Racism] 1983), its author discusses the historical links between European rationalism & racism. It is argued that the foundations of racism can be traced to theory of the Middle Ages & ancient philosophers, & that racism developed & flourished in the midst of a system of thought that strove toward rationality. Although it is conceded that manifestations of racism throughout history have differed as a result of historical context, examples as diverse as the writings of Greek philosophers & a multitude of anti-Jewish campaigns evidence a similar claim of cultural superiority rooted in a belief of physiological superiority. Regarding the link between racism & rationalism, it is suggested that, throughout history, science has frequently been used as a means of legitimizing racism. However, these justifications involve a distortion of true science, & it is concluded that true rationality leads to both a recognition of the biological diversity of races & an understanding of the need to eliminate racism. T. Sevier