V. V. Nalimov (1910-1997): Leben und Werk eines russischen Enzyklopädisten des XX. Jahrhunderts
In: Edition V. V. Nalimov (1910 - 1997) Bd. 0
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In: Edition V. V. Nalimov (1910 - 1997) Bd. 0
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Technik - Arbeit - Umwelt, Abteilung Normbildung und Umwelt, Band 01-307
"Zeitschriften spielen eine herausragende Rolle in der wissenschaftlichen Kommunikation. Bibliometrische Analysen von wissenschaftlichen Zeitschriften umfassen sowohl die Beschreibung und Bewertung einzelner Zeitschriften als auch statistische Analysen von Ensembles wissenschaftlicher Zeitschriften. Beispiele für einfache bibliometrische Indikatoren auf Zeitschriftenebene sind die Größe einer Zeitschrift (Anzahl der Publikationen) und die Anzahl der Zitierungen. Der bekannteste daraus abgeleitete Indikator ist der 'Journalimpaktfaktor' als durchschnittliche Zitationsrate eines Artikels in der entsprechenden Zeitschrift. Dieser Indikator wird häufig zur Bewertung einer Zeitschrift herangezogen. Der Impaktfaktor steht für die Wahrnehmung einer Zeitschrift im Raum wissenschaftlicher Kommunikation. Diese wird letztlich von der Qualität der in der Zeitschrift erscheinenden Artikel bestimmt. Statistische Analysen von Zeitschriftengruppen führen in der Regel auf schiefe Verteilungen bibliometrischer Indikatoren, z.B. das Bradford'sche Gesetz. Die vorliegende Arbeit behandelt das Phänomen der Verteilung von Zitierungen, die eine Zeitschrift erhält, auf die Länder, die in dieser Zeitschrift publizieren. Die unterschiedliche Teilhabe von Ländern an dem Renommee einer Zeitschrift wird durch einen neuen Indikator - die Anzahl der Matthäus-Zitierungen - charakterisiert. Im ersten Teil der Arbeit wird in die neue Untersuchungsmethodik didaktisch eingeführt. In einem zweiten Teil werden empirische Analysen vorgestellt. Dabei wird die Verteilung des neuen Indikators innerhalb eines umfangreichen Zeitschriftenensembles analysiert und anderen Indikatoren gegenübergestellt. Die Autoren halten die Anzahl der Matthäus-Zitierungen in einer Zeitschrift für einen Ausdruck des Wettbewerbs von Ländern um Wahrnehmung in der internationalen wissenschaftlichen Kommunikation. Die empirische Analyse zeigt, dass dieser Wettbewerb sich vorrangig in einer relativ kleinen Gruppe von Zeitschriften, den Matthäus- Kernzeitschriften, vollzieht. Diese Zeitschriften nehmen eine besondere Stellung in der internationalen Wissenschaftskommunikation ein." (Autorenreferat)
In: Wissenschaftsforschung Jahrbuch 2003
Initiativen zur Schaffung eines "europäischen Forschungsraumes" bemühen sich seit einiger Zeit, ein Bündel von Indikatoren zur Identifikation europäischer wissenschaftlicher "Centers of Excellence" zu finden und in ein öffentliches Berichtssystem zu implementieren. In den Universitätsgesetzen einiger Bundesländer Deutschlands sind Regelungen aufgenommen worden, die zum Ziel haben, Hochschulen nach ihren "Leistungen in Forschung und Lehre" zu finanzieren. Auch die außeruniversitären Institute der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung in Deutschland haben Evaluationen nach ihren "Leistungen in der Forschung" erfahren und zum Teil strittige Anpassungen vornehmen müssen. Wenn Vorhaben dieser Art einen Sinn haben sollen, dann muss man wissen, was man evaluieren will. Man muss weiterhin wissen, ob und wie man das, was man evaluieren will, messen kann. Und man muss zum dritten gute Gründe dafür haben, dass das, was man messen kann, auch ein zuverlässiger Indikator für das ist, was man messen will. Das erste Problem verweist auf ein Leitbild, das zweite auf das Problem der Operationalisierung, das dritte auf die Validität der benutzten Indikatoren. Über das wissenschaftlichen Institutionen angemessene Verfahren der Leistungsbewertung und über ihre Konsequenzen besteht derzeit kein allgemeiner Konsens. Gewinnung, Interpretation und Nutzung dieser Verfahren erfordern freilich Kompetenz und Expertise, um Fehldeutungen vorbeugen zukönnen. Untersuchungen über Prinzipien und Verfahren der Evaluation wissenschaftlicher Institutionen sind ein wichtiges Anliegen der Wissenschaftsforschung. Die Gesellschaft für Wissenschaftsforschung hat sich dieser Fragestellung angenommen und sie im Rahmen ihrer Jahrestagung am 28. und 29. März 2003 in der Humboldt-Universität zu Berlin diskutiert. Die Beiträge dieses Jahrbuches sollen dazu beitragen, einen Einblick in die Problematik der Evaluation von Forschungsleistung im allgemeinen, aber auch in die Möglichkeiten und Grenzen der Beschreibung von Forschungs- und Lehrleistungen im Kontext wissenschaftlicher Institutionen zu geben.