Inhaltsverzeichnis: Manfred Bretz: Treffsicherheit von Bevölkerungsvorausberechnungen (1-38); Lawrence R. Carter, Alexia Prskawetz: Examining Structural Shifts in Mortality Using the Lee-Carter Method (39-54); Johann Fuchs: Schätzung und Projektion des Erwerbspersonenpotenzials nach dem IAB-Konzept (55-78); Gert Hullen: Modellrechnungen der Lebensformen, Haushalts- und Familienstrukturen (79-106); Karl Schwarz: Aus langjährigen Erfahrungen mit Bevölkerungsvorausschätzungen (107-112); Bettina Sommer: Entwicklung der Bevölkerung Deutschlands bis 2050 - Annahmen und Ergebnisse der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung im Überblick (113-122); Uwe Tovote: Die regionalisierte Wohnunggsprognose für Niedersachsen bis 2015 (123-137).
Die Studie zur Sterblichkeitsforschung beschäftigt sich mit den geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschieden. Der Ansatz der Arbeit besteht darin, die Sterblichkeitsentwicklung von bayerischen Nonnen und Mönchen im Zeitraum 1910-1985 anhand der beiden ausgewählten Untersuchungszeiträume 1910-1940 und 1955-1985 zu analysieren und mit der deutschen Allgemeinbevölkerung zu vergleichen. Zu diesem Zweck wird vom Verfasser aus verschiedenen Quellen aus den Archiven bayerischer Frauen- und Männerklöster ein Datensatz geschaffen, der insgesamt 11.624 Ordensmitglieder, davon 6.154 Nonnen und 5.470 Mönche, umfasst. Das erste Kapitel verschafft einen Einblick in die Vielfältigkeit der in der Literatur diskutierten möglichen Einflussfaktoren und Ursachen der geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschiede, wie z.B. das unterschiedliche Rauchverhalten von Männern und Frauen, der Einfluss des Familienstands oder die Theorie der ungleichen Selektion der beiden Weltkriege. Im Anschluss daran wird im zweiten Kapitel sowohl das methodische Vorgehen erläutert als auch der Datensatz bayerischer Nonnen und Mönche dargestellt. Dabei steht die Sterbetafelkonstruktion im Mittelpunkt. Neben der korrekten Berechnung und Interpretation der einzelnen Sterbetafelfunktionen wird hier auch der Unterschied zwischen Perioden- und Kohortenanalyse erläutert, die beide zur Anwendung kommen. Die in Kapitel 1 gewonnen Erkenntnisse werden dann im dritten Kapitel, dem Auswertungsteil der Klosterstudien, wieder aufgegriffen, um auf diese Weise die Ergebnisse der Analyse einordnen und interpretieren zu können. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Lebenserwartung von Frauen und Männern mit gleichen Verhaltensweisen und Lebensbedingungen im Verlauf des 20. Jahrhunderts vollkommen identisch entwickelt hat. Damit können sämtliche in der Literatur diskutierten möglichen Ursachen für die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschiede, die nicht vom Menschen selbst beeinflussbar sind - wie biologische Faktoren oder die Theorie der ungleichen Selektion der beiden Weltkriege - unmöglich die alleinigen Auslöser für dieses Phänomen sein. Die Untersuchung zeigt somit, dass für die Auseinanderentwicklung der Lebenserwartung von Frauen und Männern der Allgemeinbevölkerung wohl ausschließlich Veränderungen in den Lebensverhältnissen der weltlichen Bevölkerung verantwortlich sind. Beispiele hierfür wären die immer größer werdende Stressbelastung für die berufstätige Bevölkerung oder unterschiedliche gesundheitsbeeinflussende Verhaltensweisen der Lebensstile von Männern und Frauen, wie z.B. der erhöhte Zigaretten- und Alkoholkonsum der Männer. (ICG2)
'In diesem einführenden Übungsskript sollen die wichtigsten Maße der formalen Demographie in den Bereichen der Alters- und Geschlechtsstrukturen von Bevölkerungen sowie der Fertilität und Mortalität behandelt werden. Am Beispiel von Fertilitätsstrukturen wird der Unterschied zwischen Perioden- und Kohortenbetrachtung verdeutlicht. Ebenso wird die Problematik von Bevölkerungsvorausschätzungen eingehend behandelt und anhand von Projektionen die grundlegenden Zusammenhänge der Bevölkerungsdynamik vermittelt. Darüber hinaus wird auf die Datenlage in der Dritten Welt eingegangen und es werden Strategien vorgestellt, wie diese zu bewältigen ist. Praktische Übungen am PC sollen den Anwender in die Lage versetzen, den Umgang mit demographischen Maßen und Methoden zu lernen sowie helfen, deren Möglichkeiten und Grenzen kennenzulernen. Mit Ausnahme der Projektionen werden die Berechnungen mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel durchgeführt. Dieses Skript soll dazu Hilfestellungen geben.' (Autorenreferat)
"Die Frage nach den Formen und Bestimmungsfaktoren der Eingliederung der ausländischen Bevölkerung gewinnt mit der dauerhaften Niederlassung der ehemals als 'Gastarbeiter' zugewanderten Gruppen und ihrer Nachkommen zunehmend an Bedeutung. Häufig mangelt es aber an geeigneten Daten, um empirisch fundierte Antworten auf gesellschaftlich vieldiskutierte Fragen zu geben: Wie weit ist die Integration von Personen mit Migrationshintergrund (Migranten) im schulischen und beruflichen Bereich fortgeschritten, und wie lässt sich die Distanz zu den Deutschen gegebenenfalls erklären? Wie ist es um das Interesse und die Partizipation von Migranten im politischen und sozialen Bereich bestellt? Nehmen inter-ethnische Eheschließungen und Freundschaftsbeziehungen zu, und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Nationalitätengruppen? Diese Fragen stellen sich besonders dringlich, wenn es um die 'zweite' oder 'dritte Generation' von Migranten geht, wird doch die Integration oder Segregation dieser Gruppe die Gesellschaft in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten entscheidend prägen. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2000 der Auftrag zu einer breit angelegten Befragung italienisch- und türkischstämmiger Migranten im Alter von 18 bis 30 Jahre sowie einer deutschen Kontrollgruppe (je ca. 1.200 Befragte) an das Markt- und Meinungsforschungsinstitut BIK Aschpurwis und Behrens, Hamburg, vergeben. Die Erhebungsdaten wurden Ende März 2001 an das BiB geliefert. Bei der Befragung wurden Items über die Lebensverhältnisse, das Verhalten und die Einstellungen erhoben. Im Mittelpunkt standen thematisch die schulische, berufliche, soziale, sprachliche und identifikative Integration; Art und Ausmaß der Kontakte zur ethnischen Community und ihren Einrichtungen; Einstellungen zum Leben in Deutschland und zur politischen Partizipation sowie familiale Lebensbedingungen und Einstellungen. Aufgrund der thematischen Breite des Surveys und der hohen Anzahl an Befragten lassen sich anhand der Daten fundierte Aussagen über die Eingliederungsmuster der untersuchten Gruppen machen." (Textauszug)
Der Schwerpunkt der inhaltlich breit gestreuten Beiträge zur Migrationsforschung und Wanderungspolitik liegt bei Berichten aus laufenden Projekten und zu aktuellen Forschungsergebnissen von Institutionen innerhalb und außerhalb der universitären Forschung. Dabei wird der interdisziplinären Beschäftigung mit demographischen Fragen zu Migration, Integration und Minderheiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Jörg Becker: Migration ohne Integration? Temporäre Arbeitsmigration polnischer Saisonarbeiter nach Deutschland (7-16); Martin Merbach, Ulla Wittig, Elmar Brähler, Rainer Georg Siefen, Serap Tasdemir: Die gesundheitliche Identität der SpätaussiedlerInnen und der türkischen MigrantInnen zum Zeitpunkt der Einreise nach Deutschland (17-34); Dorothea Goebel, Ludger Pries: Transnationale Migration und die Inkorporation von Migranten (35-48); Axel Kreienbrink: Spanische Einwanderungspolitik im Spannungsfeld von europäischen Anforderungen und nationalen Interessen (49-76); Heike Diefenbach: Schulerfolgsquoten ausländischer und deutscher Schüler an Integrierten Gesamtschulen und an Schulen des dreigliedrigen Systems (77-96); Sonja Haug: Die soziale Integration junger italienischer und türkischer Migranten (97-128); Ulrich Kober: Strategien bürgerschaftlichen Engagements bei der Integration von Zuwanderern (129-141).
"Das Ziel der Tagung war auf die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Familienpolitik und Familienalltag gerichtet. Herausgearbeitet wurden der Einfluss der Familienpolitik auf den Erhalt bestehender und die Entstehung neuer Familienstrukturen und -haushalte, auf Veränderungen des Familienbildungsprozesses und auf die Ausgestaltung der Generationenbeziehungen und -verhältnisse. Untersucht worden sind auch die Auswirkungen anderer Politikfelder (z.B. Finanz-, Rechts-, Sozial-, Innen- und Migrationspolitik) auf familiale Veränderungen sowie die durch neue Familienstrukturen entstandenen Herausforderungen an die Familienpolitik." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Anne H. Gauthier, Timothy Smeeding, Frank F. Furstenberg Jr.: Time use and parenting: differences over time, across nations, and across family types (13-30); Hans J. Schulze: Wechselwirkung zwischen staatlicher Familienpolitik und dem Erziehungsalltag von Eltern (31-46); Johannes Huinink: Familienentwicklung in europäischen Ländern: zur Erklärung von Polarisierungsphänomenen (47-60); Klaus Hesse, Silke Thiel: Die Entwicklung der Einkommen und Einkommensverwendung von Familien mit Kindern im Vergleich (61-68); Eva M. Bernhardt: Career, family and shared responsibility for home and children: a case study of attitudes among young adults in Sweden (69-82); Angelika Bach: Die Renaissance der Ein-Eltern-Familie? Deutschland - Großbritannien (83-94); Karsten Hank, Michaela Kreyenfeld: Modes of childcare and the difficult compatibility of childrearing and employment in (Western) Germany (95-108); Klaus Peter Strohmeier: Familienpolitik und Familienleben in Europa (109-120); Laszlo A. Vaskovics: Familienpolitik und familienrelevante Politik als Kontextbedingungen für Familienentwicklung und -strukturen (121-126); Beat Fux, A. Doris Baumgartner: Einflüsse politischer Anreizsysteme auf die Entwicklung der Haushaltsstrukturen in Belgien, den Niederlanden und der Schweiz (127-148); Ellen Kirner: Ist und Soll der Berücksichtigung von Familienarbeit im Transfersystem vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Ziele (149-162); Sonja Haug: Zur Bedeutung gesetzlicher Rahmenbedingungen für die Familienstrukturen von Immigranten in Deutschland (163-176); Georg W. Oesterdieckhoff: Die vorindustrielle europäische Familie im Kulturvergleich (177-184); Hilde von Balluseck: Familienstrukturen minderjähriger Flüchtlinge (185-194); Gaby Straßburger: Einflussfaktoren transnationaler Ehen der zweiten Migrantengeneration türkischer Herkunft (195-200); Heribert Engstler: Wiederheirat nach Scheidung (201-214); Dirk Konietzka, Michaela Kreyenfeld: Nichteheliche Geburten in Ostdeutschland in den 90er Jahren - alte Gewohnheiten oder neue Familienformen? (215-238); Utz Lindemann: Wie erhält man aus dem Einwohnerregister Haushalte? Das Haushaltsgenerierungsverfahren HHGen (239-244); Matthias Förster, Heike Gumz: Haushalts- und Familienstrukturen in der Stadt Potsdam (245-252); Evelyn Grünheid: Protokoll der Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern und Politikern zum Thema 'Familie und Generationenvertrag' (253-257).
Vorgelegt werden Ergebnisse einer 1998 in den alten (n=3939) und den neuen Bundesländern (n=904) durchgeführten Replikationsstudie zum Nationalen Gesundheitssurvey von 1984/85 bzw. zum Survey Ost von 1991/92. In einem ersten Teil wird das Freizeitverhalten der 45- bis 86jährigen Teilnehmer der Erhebung anhand von 14 ausgewählten Freizeitaktivitäten beschrieben. Hier zeigt sich eine Dominanz medienorientierter Freizeitaktivitäten. In einem zweiten Schritt werden Aspekte der subjektiven Gesundheit behandelt (Beurteilung und Beachtung der eigenen Gesundheit, Zahl der Erkrankungen und Beschwerden). Abschließend wird die Entwicklung von sportlicher Aktivität und subjektiver Gesundheit zwischen 1984 und 1998 dargestellt. (ICE2)
"Die 2. Tagung des Arbeitskreises 'Migration - Integration - Minderheiten' der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft (DGBw) fand im Oktober 1999 in Berlin statt. Die Organisatoren hatten sich zum Ziel gesetzt, nach einer thematischen Überblicksveranstaltung im Vorjahr das Themenfeld der Integration zu behandeln und luden dazu gezielt Referenten ein, um aus der Sicht ihrer Disziplin Probleme und Chancen der Integration von Zuwanderungspopulationen zu beleuchten. Dabei sollten bewusst die nationalen Grenzen überschritten werden um vergleichende Aspekte der Integrationsprozesse zu behandeln. Mit der Gewinnung von Referenten aus Frankreich und der Schweiz ist dies auch ein Stück weit gelungen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hartmut Wendt: Immigration und Integration - Herausforderungen eines unumkehrbaren Prozesses (9-24); Barbara John: Das Berliner Konzept zur Ausländerintegration (25-32); Hartmut Häußermann: Stadtentwicklung und Zuwanderung - Wandel des Integrationsmodus? (33-48); Alois Weidacher: Soziokulturelle und politische Orientierungen. Aspekte der Integrationsbereitschaft griechischer, italienischer und türkischer junger Erwachsener in Deutschland (49-74); Andreas Goldberg: Integration von Türken in Deutschland (75-96); Oliver Hämmig: Die zweite Ausländergeneration in der Schweiz: strukturelle Integration, Anomie und Anpassungsformen (97-124); Anne Dumasy: Staatsbürgerschaft und Integration: Frankreich und seine Immigranten (125-134).