Inhaltsverzeichnis: Manfred Bretz: Treffsicherheit von Bevölkerungsvorausberechnungen (1-38); Lawrence R. Carter, Alexia Prskawetz: Examining Structural Shifts in Mortality Using the Lee-Carter Method (39-54); Johann Fuchs: Schätzung und Projektion des Erwerbspersonenpotenzials nach dem IAB-Konzept (55-78); Gert Hullen: Modellrechnungen der Lebensformen, Haushalts- und Familienstrukturen (79-106); Karl Schwarz: Aus langjährigen Erfahrungen mit Bevölkerungsvorausschätzungen (107-112); Bettina Sommer: Entwicklung der Bevölkerung Deutschlands bis 2050 - Annahmen und Ergebnisse der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung im Überblick (113-122); Uwe Tovote: Die regionalisierte Wohnunggsprognose für Niedersachsen bis 2015 (123-137).
"Der Weltbevölkerungsprozess ist in globaler Perspektive auch künftig durch ein nur langsam zurück gehendes Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Während in den Industrieländern (Developed Countries: DCs) eine geringe Anzahl an Kindern je Frau (TFR) zu einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung beiträgt, nimmt die Zahl der Menschen vor allem in den weniger entwickelten Regionen (Less Developed Countries: LDCs) der Erde absolut noch immer stark zu. Die regionalisierte Analyse zeigt hierbei einen sowohl hinsichtlich der Großregionen der Erde als auch einzelner Staaten differenzierten Verlauf. Der vorliegende Band führt, anhand der Ergebnisse der World Population Prospects 2004 der UN, in die wichtigsten räumlichen Aspekte des aktuellen Weltbevölkerungsprozesses ein. Die wichtigsten Aspekte des Weltbevölkerungsprozesses sollen anhand ausgewählter Variablen der aktuellen World Population Prospects in thematischen Farbkarten zu folgenden Themen dargestellt werden: regionale Gliederung der Darstellung und Stand der menschlichen Entwicklung, Bevölkerungsentwicklung, Geburtenentwicklung, Entwicklung des Altersaufbaus, Entwicklung der Lebenserwartung, internationale Wanderung, Verstädterung. Der Darstellung schließt sich eine Auswahlbibliographie an, die neben den verwendeten Datenquellen und wichtiger Grundlagenliteratur auch leicht zugängliche aktuelle Übersichtsdarstellungen in deutscher Sprache sowie eine Liste mit Internetlinks umfasst. Alle Ausführungen beziehen sich, soweit nicht gesondert angegeben, auf die Daten der letzten UN World Population bzw. World Urbanization Prospects. Beide Datensätze stehen unter http://esa.un.org/unpp bzw. http://esa.un.org/unup kostenlos online zur Verfügung. Die von der UN für die kommenden zehn Jahre vorausberechnete Entwicklung der Weltbevölkerung zeigt eine regional differenzierte Dynamik. Bei einem deutlichen Rückgang der jährlichen Wachstumsraten der Bevölkerung auf knapp über 1% in Asien und Lateinamerika sowie etwa 0,8% in Nordamerika und einer weiteren Beschleunigung des Bevölkerungsrückgangs in Europa auf -0,1% in der Periode 2010/15 wird die Bevölkerung in Afrika dann noch immer um rund 2,1% pro Jahr wachsen (mittlere Variante)." (Textauszug)
Seit den späten 80er Jahren versucht man stärker die differentiellen Aspekte herauszuarbeiten, also zu zeigen, welche Personen unter welchen Bedingungen in der Pensionierung Gewinne oder Verluste erleben. Die vorliegende Analyse folgt diesem Trend anhand des Lebenserwartungssurveys, der (vorrangig) untersucht, inwieweit der Übergang vom zumeist recht langen Erwerbsleben in den Ruhestand zu Veränderungen in der subjektiven Bewertung des Gesundheitszustandes führt. Zudem gilt es zu klären, inwieweit Zusammenhänge zwischen der früheren Branchenzugehörigkeit, der beruflichen Stellung (Arbeiter, Angestellte, Beamte, Selbstständige) und der beruflichen Tätigkeit sowie zwischen früheren Arbeitsbelastungen (z.B. lange tägliche Arbeitszeiten, körperlich schwere Arbeit, hohe Verantwortung für Menschen u.a.m.) und dem Gesundheitszustand im Ruhestand gegeben sind.Die Untersuchung beabsichtig auch, den in der Öffentlichkeit noch vielfach anzutreffenden Versionen vom "Pensionierungsschock" oder gar "Pensionierungstod" entgegen zu treten. Die Studie zeigt insgesamt, dass der Übergang in den Ruhestand kein Ereignis für sich ist, sondern eine Veränderung im gesamten Lebenskontext mit einschneidenden Umgewichtungen in den äußeren Dispositionsspielräumen von Arbeit/Beruf/Familie und Privatheit, die auch erheblich geänderte Koordinationsleistungen gegenüber früher verlangen. Die Ergebnisse beruhen auf einer 1998 durchgeführten Wiederholungsbefragung bei Personen (Jahrgänge 1952 und früher), die bei der ersten Erhebung 1984/1986 am Erwerbsleben beteiligt waren (Erwerbstätige und Arbeitslose). (ICA2)
Die Arbeit untersucht mit Hilfe des Lebenserwartungssurveys des BiB den Zusammenhang von Einkommen und Verhaltensweisen einerseits und der Gesundheit andererseits. Ausgangspunkt dafür war die Berechnung eines personenbezogenen Äquivalenzeinkommens. Die zugrunde liegende These besagt, dass die gesundheitliche Situation durch drei große Faktorengruppen beeinflusst wird: biologische Faktoren, Verhaltensweisen und soziale Faktoren. Grundlage der Auswertung für den Zusammenhang von Einkommen, Gesundheit und Gesundheitsverhalten sind Längsschnittdaten von zwei Befragungszeitpunkten. Befragt wurden Personen der Jahrgänge 1952 und älter; insgesamt wurden 3939 Personen aus Westdeutschland und 904 aus Ostdeutschland zwischen 1984/86 und 1998 befragt. Die Ergebnisse bestätigen insgesamt den Zusammenhang von Einkommen und Gesundheit, wobei unterschiedliche Faktoren (Geschlecht, Alter) auch mitbestimmend sind für Ernährungsverhalten, Rauchverhalten und Alkoholkonsum. Ergebnisse im Bereich Sport bestätigten ebenfalls einen Zusammenhang zwischen hohem Einkommen und sportlicher Aktivität. (ICH)
Die Verfasserin untersucht anhand eines Vergleichs zweier 8 Jahre auseinander liegender Umfragen, in wie weit sich das mögliche Verhalten bei einer nicht geplanten, ungewollten Schwangerschaft und die allgemeine Akzeptanz eines Schwangerschaftsabbruchs unter dem jetzt einheitlich für die alten und die neuen Bundesländer geltenden Par. 218 gegenüber den Bedingungen der bis 1995 geltenden Fristenlösung in den neuen Bundesländern einerseits und der Indikationenlösung in den alten Bundesländern andererseits verändert hat. Die Analyse berücksichtigt im Einzelnen die soziodemographischen und sozioökonomischen Merkmale der befragten Frauen. Das allgemeine Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass die im Familiensurvey 2000 befragten Frauen eher bereit waren, eine nicht gewünschte Schwangerschaft auszutragen, als die 1992 befragten Frauen. Die im Jahr 2000 befragten ostdeutschen Frauen weisen zwar eine geringere Abbruchneigung als die acht Jahre zuvor Befragten auf, doch ist diese weiterhin deutlich höher als bei den westdeutschen Frauen. (ICE2)
Die Studie zur Sterblichkeitsforschung beschäftigt sich mit den geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschieden. Der Ansatz der Arbeit besteht darin, die Sterblichkeitsentwicklung von bayerischen Nonnen und Mönchen im Zeitraum 1910-1985 anhand der beiden ausgewählten Untersuchungszeiträume 1910-1940 und 1955-1985 zu analysieren und mit der deutschen Allgemeinbevölkerung zu vergleichen. Zu diesem Zweck wird vom Verfasser aus verschiedenen Quellen aus den Archiven bayerischer Frauen- und Männerklöster ein Datensatz geschaffen, der insgesamt 11.624 Ordensmitglieder, davon 6.154 Nonnen und 5.470 Mönche, umfasst. Das erste Kapitel verschafft einen Einblick in die Vielfältigkeit der in der Literatur diskutierten möglichen Einflussfaktoren und Ursachen der geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschiede, wie z.B. das unterschiedliche Rauchverhalten von Männern und Frauen, der Einfluss des Familienstands oder die Theorie der ungleichen Selektion der beiden Weltkriege. Im Anschluss daran wird im zweiten Kapitel sowohl das methodische Vorgehen erläutert als auch der Datensatz bayerischer Nonnen und Mönche dargestellt. Dabei steht die Sterbetafelkonstruktion im Mittelpunkt. Neben der korrekten Berechnung und Interpretation der einzelnen Sterbetafelfunktionen wird hier auch der Unterschied zwischen Perioden- und Kohortenanalyse erläutert, die beide zur Anwendung kommen. Die in Kapitel 1 gewonnen Erkenntnisse werden dann im dritten Kapitel, dem Auswertungsteil der Klosterstudien, wieder aufgegriffen, um auf diese Weise die Ergebnisse der Analyse einordnen und interpretieren zu können. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Lebenserwartung von Frauen und Männern mit gleichen Verhaltensweisen und Lebensbedingungen im Verlauf des 20. Jahrhunderts vollkommen identisch entwickelt hat. Damit können sämtliche in der Literatur diskutierten möglichen Ursachen für die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschiede, die nicht vom Menschen selbst beeinflussbar sind - wie biologische Faktoren oder die Theorie der ungleichen Selektion der beiden Weltkriege - unmöglich die alleinigen Auslöser für dieses Phänomen sein. Die Untersuchung zeigt somit, dass für die Auseinanderentwicklung der Lebenserwartung von Frauen und Männern der Allgemeinbevölkerung wohl ausschließlich Veränderungen in den Lebensverhältnissen der weltlichen Bevölkerung verantwortlich sind. Beispiele hierfür wären die immer größer werdende Stressbelastung für die berufstätige Bevölkerung oder unterschiedliche gesundheitsbeeinflussende Verhaltensweisen der Lebensstile von Männern und Frauen, wie z.B. der erhöhte Zigaretten- und Alkoholkonsum der Männer. (ICG2)
"Die Frage nach den Formen und Bestimmungsfaktoren der Eingliederung der ausländischen Bevölkerung gewinnt mit der dauerhaften Niederlassung der ehemals als 'Gastarbeiter' zugewanderten Gruppen und ihrer Nachkommen zunehmend an Bedeutung. Häufig mangelt es aber an geeigneten Daten, um empirisch fundierte Antworten auf gesellschaftlich vieldiskutierte Fragen zu geben: Wie weit ist die Integration von Personen mit Migrationshintergrund (Migranten) im schulischen und beruflichen Bereich fortgeschritten, und wie lässt sich die Distanz zu den Deutschen gegebenenfalls erklären? Wie ist es um das Interesse und die Partizipation von Migranten im politischen und sozialen Bereich bestellt? Nehmen inter-ethnische Eheschließungen und Freundschaftsbeziehungen zu, und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Nationalitätengruppen? Diese Fragen stellen sich besonders dringlich, wenn es um die 'zweite' oder 'dritte Generation' von Migranten geht, wird doch die Integration oder Segregation dieser Gruppe die Gesellschaft in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten entscheidend prägen. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2000 der Auftrag zu einer breit angelegten Befragung italienisch- und türkischstämmiger Migranten im Alter von 18 bis 30 Jahre sowie einer deutschen Kontrollgruppe (je ca. 1.200 Befragte) an das Markt- und Meinungsforschungsinstitut BIK Aschpurwis und Behrens, Hamburg, vergeben. Die Erhebungsdaten wurden Ende März 2001 an das BiB geliefert. Bei der Befragung wurden Items über die Lebensverhältnisse, das Verhalten und die Einstellungen erhoben. Im Mittelpunkt standen thematisch die schulische, berufliche, soziale, sprachliche und identifikative Integration; Art und Ausmaß der Kontakte zur ethnischen Community und ihren Einrichtungen; Einstellungen zum Leben in Deutschland und zur politischen Partizipation sowie familiale Lebensbedingungen und Einstellungen. Aufgrund der thematischen Breite des Surveys und der hohen Anzahl an Befragten lassen sich anhand der Daten fundierte Aussagen über die Eingliederungsmuster der untersuchten Gruppen machen." (Textauszug)
Thematisch konzentrieren sich die Aufsätze, entsprechend der Intention der Tagung, auf Länderstudien zur Migration in Europa sowie zur europäischen Migration nach Deutschland. Die Vielzahl der Fallbeispiele bietet einen guten Überblick der aktuell in Europa zu beobachtenden Migrationsmuster. Inhaltsverzeichnis: Andreas Ette, Margit Fauser: Die Externalisierung der britischen und spanischen Migrationskontrolle (7-28); Axel Kreienbrink: Migration in Spanien - ein Sonderfall unter den südeuropäischen Staaten? (29-52); Maren Borkert: Zuwanderung in Italien (53-64); Edda Currle: Migration nach Polen (65-78); Sandra Beer: Frankreich im System innereuropäischer Wanderungen (EU15) (79-90); Frank Swiaczny: Migration und allochthone Bevölkerung in den Niederlanden (91-118); Daniel Göler: Migration in Albanien (119-132); Sonja Haug: Migration aus Mittel- und Osteuropa nach Deutschland (133-152); Stefan Rühl: Migration nach Deutschland vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung (153-170); Sabine Boomers: Transnationale Migrationsnetzwerke in Litauen (171-182).
Die Studie präsentiert die empirischen Ergebnisse zur Entwicklung der Bevölkerung in den vier größten Städten Deutschlands - Berlin, Hamburg, München und Köln. Im Blickpunkt der Untersuchung stehen im Hinblick auf die betrachteten Städte drei Kernfragen: (1) Wie entwickelt sich der Umfang der Bevölkerung bis 2040? (2) Wie entwickelt sich die Altersstruktur der Bevölkerung bis 2040? (3) Welche Bevölkerungskomponente ist für die Bevölkerungsentwicklung langfristig die wichtigste? Oder globaler formuliert: Können Deutschlands Millionenstädte sich dem Gesamttrend des demografischen Wandels entziehen oder folgen sie ihm? Auf der Basis der Vergangenheit wird - ausgehend von je drei Varianten für die drei Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (Geborene, Gestorbene, Wanderungsüberschuss) - eine Vorausberechnung der Bevölkerung bis zum Jahr 2040 vorgenommen. Die mittlere Variante der Modellrechnungen jeder Stadt geht in ihren Annahmen praktisch vom stadtabhängigen Status quo aus. Die niedrige bzw. die hohe Variante der Modellrechnungen für die Städte gehen von in allen Komponenten vom Status quo abweichenden Annahmen aus. Die Fertilitätsrate wird um den Wert 0,2, die Zuwanderung - bei weitgehender Konstanz der Sockelwanderung 3 - um 5 % gesenkt bzw. erhöht. Für jede Stadt werden die Basisdaten durch Modellrechnungen individuell ermittelt und es findet dem gemäß auch eine hinsichtlich ihrer Annahmen individualisierte Fortschreibung der Bevölkerung statt. Anschließend werden diese Resultate miteinander und mit Ergebnissen für Deutschland insgesamt verglichen. Dabei wird auch eine Bewertung der Entwicklung in den einzelnen Städten vorgenommen. So ist der demografische Wandel in den vier Städten durch einen (unterschiedlich zunehmenden) Alterungsprozess ihrer Bewohner geprägt. (ICG2)
In der Bundesrepublik Deutschland leben ungefähr zwei Millionen pflegebedürftige Personen. Davon werden 1,4 Millionen in Privathaushalten versorgt. Die überwiegende Mehrheit dieser Pflegebedürftigen wird nicht professionell, sondern von Familienangehörigen betreut; dabei stellt die Pflegesituation für diese pflegenden Familienangehörigen in der Regel eine Belastung dar, die negative emotional/psychische, soziale, finanzielle und körperliche Auswirkungen haben kann. Inwiefern die Gesundheit von pflegenden Angehörigen durch ihre Pflegetätigkeit beeinträchtig wird, ist Gegenstand dieser Analyse. Dazu werden im Folgenden die Probanden des Lebenserwartungssurveys 1998 des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, die angaben, eine pflegebedürftige Person zu betreuen, näher untersucht. In einem ersten Schritt wird die Pflegesituation eingehender betrachtet, danach wird die Gruppe der Pflegenden anhand ihrer soziodemographischen Charakteristika beschrieben. Im Weiteren werden der gesundheitliche Zustand und das Gesundheitsverhalten anhand der vielfältigen dazu im Lebenserwartungssurvey erhobenen Variablen analysiert und auf Unterschiede zu einer nach Alter und Geschlecht parallelisierten Stichprobe von nichtpflegenden Probanden hin untersucht. Zusammenfassend wird festgestellt, dass der Gesundheitszustand von Pflegenden in der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich schlechter ist als der von Personen, die keine Pflegetätigkeit ausüben. (ICA2)
"'Lebenserwartung und Mortalität', das Thema der Jahrestagung 2002 der Deutschen Gesellschaft für Demographie, ist aktueller denn je. Es hat allerdings lange gedauert, bis die demographische Herausforderung auch von Politik und Gesellschaft wahrgenommen wurde. Die anhaltende Diskussion um die Rentensicherung, die Pflegeversicherung und die Krankenversicherung sind nicht zuletzt Anlass für die Prognosen der Entwicklung der Bevölkerung in den nächsten Jahren. Die Ergebnisse der 10. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes vom Juni 2003 beruhen auf dem gegenwärtigen Altersaufbau und auf Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, zur Lebenserwartung sowie zu den Außenwanderungen. Die Alterung der deutschen Gesellschaft verstärkt sich. Der Altenquotient erhöht sich von 2010 bis 2020 in der Abgrenzung bei 60 Lebensjahren von 46 auf 66 und erreicht dann bis 2030 einen Wert von über 70. Es ist wichtig, gute Prognosen der Lebenserwartung zu finden, damit die soziale Sicherung richtig kalkuliert werden kann und auf Dauer zu einem Bestandteil der Lebensqualität sowie der Generationengerechtigkeit wird. Zu niedrige Annahmen der künftigen Lebenserwartung führen zu einer zu geringen Deckung sozialer Sicherung und zur Instabilität des Systems auf lange Sicht. Sie würden zu einer Unterschätzung der Probleme beitragen und zur Entlastung der Politik von unangenehmen Maßnahmen. Hier sollte die Fachwissenschaft keinen Vorschub leisten und sich statt dessen an der Offenlegung der möglichen Probleme beteiligen. Andererseits gibt es Hinweise, dass der stetige Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland sich fair das Kalenderjahr 2002 abgeschwächt hat und bei den Frauen in einigen Bundesländern zurückgeht. Ob diese Entwicklung einen tatsächlichen Trendbruch darstellt oder ob es sich dabei um eine vorübergehende Erscheinung handelt, muss der Analyse der nächsten Jahre vorbehalten bleiben. Der Tagungsband soll dazu beitragen, die in einzelnen Forschungsprojekten über die Mortalität erreichten Ergebnisse zu dokumentieren und einem größeren Interessentenkreis zugänglich zu machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eckart Bomsdorf: Der demographische Wandel und seine Folgen für die sozialen Sicherungssysteme. Eine Betrachtung aus der Sicht von Wissenschaft und Politik (9-22); Karin Brinner: Auswirkungen von Erhebungsungenauigkeiten auf die Mortalitätsmessung, Methodenwahl und Genauigkeit der Mortalitätsmessungen (23-40); Andreas Heigl: Älter gleich kränker? (41-50); Ralf Mai: Regionale Sterblichkeitsunterschiede in Ostdeutschland. Struktur, Entwicklung und die Ost-West-Lücke seit der Wiedervereinigung (51-68); Jürgen Schott, Antje Richter: Bewertungsmodelle - Beispiel einer PYLL-orientierten Analyse der Todesursachen für den Freistaat Sachsen (69-80); Andreas Wienke: Die Vererbbarkeit der Todesursache - ein 'correlated frailty' Modell angewandt auf dänische Zwillinge, geboren 1870-1930 (81-98).
"Der vorliegende Materialienband dokumentiert einen Teil der Vorträge, die am 2. Oktober 2003 bei der jährlichen Herbsttagung des Arbeitskreises 'Migration - Integration - Minderheiten' der Deutschen Gesellschaft für Demographie gehalten wurden. Die Herbsttagung fand bereits zum zweiten Mal in interdisziplinärer Kooperation statt, diesmal mit dem Arbeitskreis 'Bevölkerungsgeographie' der Deutschen Gesellschaft für Geographie anlässlich des 54. Deutschen Geographentags in Bern. Die Tagung stand unter dem Leitthema 'Migration'. Das Ziel einer möglichst breiten interdisziplinären Diskussion des Themenspektrums 'Migration - Integration - Minderheiten' wird bei der Herbsttagung 2004 unter dem Titel 'Migration in Europa' zusammen mit dem europäischen forum für migrationsstudien (efms) weiter verfolgt. Unter dem Leitthema 'Migration' wurden während der Tagung facettenreiche Aspekte bevölkerungsgeographischer und demographischer Forschungen diskutiert. Die Beiträge beschäftigen sich mit Fragen der Integration von Migranten, der Selektivität von Migration sowie internationalen Fallstudien aus Indien und Russland. Neben unterschiedlichen Typen der Migration - international, inter- oder intraregional - wurden während der Tagung auch Fragen nach den Wanderungsmotiven, legalen und illegalen Migrationsformen oder den Auswirkungen der Wanderung in den Herkunfts- und Zielgebieten behandelt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Migration und Integration - Felicitas Hillmann: Sozialgeographische Perspektiven der Migration und Integration in Europa (7-26); Noelle Noyes: Die Integration der Spätaussiedler in den alten und neuen Bundesländern. Ein Vergleich der Städte Garbsen und Strausberg (27-52); Yvonne Langer: Die Rolle von Kultur und Identität im Integrationsprozess von Zuwanderern und ihre Implikationen für die kommunale Integrationspolitik (53-68). II. Migration und Selektivität - Heike Pethe: Die Migration von hochqualifizierten Arbeitskräften nach Deutschland. Eine Untersuchung zur "Greencard" (69-94); Grit Beck: Wandern gegen den Strom: West-Ost-Migration in Deutschland (95-112). III. Internationale Wanderungsforschung - Jochen Mistelbacher: Wohnstandortwahl und innerstädtische Wanderungsbewegungen unterer Sozialschichten in der indischen Megastadt Delhi (113-130); Daniel Göler: Migration und Bevölkerungsentwicklung an der nördlichen Peripherie Russlands (131-149).
Der Schwerpunkt der inhaltlich breit gestreuten Beiträge zur Migrationsforschung und Wanderungspolitik liegt bei Berichten aus laufenden Projekten und zu aktuellen Forschungsergebnissen von Institutionen innerhalb und außerhalb der universitären Forschung. Dabei wird der interdisziplinären Beschäftigung mit demographischen Fragen zu Migration, Integration und Minderheiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Jörg Becker: Migration ohne Integration? Temporäre Arbeitsmigration polnischer Saisonarbeiter nach Deutschland (7-16); Martin Merbach, Ulla Wittig, Elmar Brähler, Rainer Georg Siefen, Serap Tasdemir: Die gesundheitliche Identität der SpätaussiedlerInnen und der türkischen MigrantInnen zum Zeitpunkt der Einreise nach Deutschland (17-34); Dorothea Goebel, Ludger Pries: Transnationale Migration und die Inkorporation von Migranten (35-48); Axel Kreienbrink: Spanische Einwanderungspolitik im Spannungsfeld von europäischen Anforderungen und nationalen Interessen (49-76); Heike Diefenbach: Schulerfolgsquoten ausländischer und deutscher Schüler an Integrierten Gesamtschulen und an Schulen des dreigliedrigen Systems (77-96); Sonja Haug: Die soziale Integration junger italienischer und türkischer Migranten (97-128); Ulrich Kober: Strategien bürgerschaftlichen Engagements bei der Integration von Zuwanderern (129-141).
"Das Ziel der Tagung war auf die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Familienpolitik und Familienalltag gerichtet. Herausgearbeitet wurden der Einfluss der Familienpolitik auf den Erhalt bestehender und die Entstehung neuer Familienstrukturen und -haushalte, auf Veränderungen des Familienbildungsprozesses und auf die Ausgestaltung der Generationenbeziehungen und -verhältnisse. Untersucht worden sind auch die Auswirkungen anderer Politikfelder (z.B. Finanz-, Rechts-, Sozial-, Innen- und Migrationspolitik) auf familiale Veränderungen sowie die durch neue Familienstrukturen entstandenen Herausforderungen an die Familienpolitik." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Anne H. Gauthier, Timothy Smeeding, Frank F. Furstenberg Jr.: Time use and parenting: differences over time, across nations, and across family types (13-30); Hans J. Schulze: Wechselwirkung zwischen staatlicher Familienpolitik und dem Erziehungsalltag von Eltern (31-46); Johannes Huinink: Familienentwicklung in europäischen Ländern: zur Erklärung von Polarisierungsphänomenen (47-60); Klaus Hesse, Silke Thiel: Die Entwicklung der Einkommen und Einkommensverwendung von Familien mit Kindern im Vergleich (61-68); Eva M. Bernhardt: Career, family and shared responsibility for home and children: a case study of attitudes among young adults in Sweden (69-82); Angelika Bach: Die Renaissance der Ein-Eltern-Familie? Deutschland - Großbritannien (83-94); Karsten Hank, Michaela Kreyenfeld: Modes of childcare and the difficult compatibility of childrearing and employment in (Western) Germany (95-108); Klaus Peter Strohmeier: Familienpolitik und Familienleben in Europa (109-120); Laszlo A. Vaskovics: Familienpolitik und familienrelevante Politik als Kontextbedingungen für Familienentwicklung und -strukturen (121-126); Beat Fux, A. Doris Baumgartner: Einflüsse politischer Anreizsysteme auf die Entwicklung der Haushaltsstrukturen in Belgien, den Niederlanden und der Schweiz (127-148); Ellen Kirner: Ist und Soll der Berücksichtigung von Familienarbeit im Transfersystem vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Ziele (149-162); Sonja Haug: Zur Bedeutung gesetzlicher Rahmenbedingungen für die Familienstrukturen von Immigranten in Deutschland (163-176); Georg W. Oesterdieckhoff: Die vorindustrielle europäische Familie im Kulturvergleich (177-184); Hilde von Balluseck: Familienstrukturen minderjähriger Flüchtlinge (185-194); Gaby Straßburger: Einflussfaktoren transnationaler Ehen der zweiten Migrantengeneration türkischer Herkunft (195-200); Heribert Engstler: Wiederheirat nach Scheidung (201-214); Dirk Konietzka, Michaela Kreyenfeld: Nichteheliche Geburten in Ostdeutschland in den 90er Jahren - alte Gewohnheiten oder neue Familienformen? (215-238); Utz Lindemann: Wie erhält man aus dem Einwohnerregister Haushalte? Das Haushaltsgenerierungsverfahren HHGen (239-244); Matthias Förster, Heike Gumz: Haushalts- und Familienstrukturen in der Stadt Potsdam (245-252); Evelyn Grünheid: Protokoll der Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern und Politikern zum Thema 'Familie und Generationenvertrag' (253-257).
Vorgelegt werden Ergebnisse einer 1998 in den alten (n=3939) und den neuen Bundesländern (n=904) durchgeführten Replikationsstudie zum Nationalen Gesundheitssurvey von 1984/85 bzw. zum Survey Ost von 1991/92. In einem ersten Teil wird das Freizeitverhalten der 45- bis 86jährigen Teilnehmer der Erhebung anhand von 14 ausgewählten Freizeitaktivitäten beschrieben. Hier zeigt sich eine Dominanz medienorientierter Freizeitaktivitäten. In einem zweiten Schritt werden Aspekte der subjektiven Gesundheit behandelt (Beurteilung und Beachtung der eigenen Gesundheit, Zahl der Erkrankungen und Beschwerden). Abschließend wird die Entwicklung von sportlicher Aktivität und subjektiver Gesundheit zwischen 1984 und 1998 dargestellt. (ICE2)