Die Innenpolitik der Außenpolitik: eine Bilanz der Außen- und Sicherheitspolitik der schwarz-gelben Koalition 2009-2013
In: Politik im Schatten der Krise: eine Bilanz der Regierung Merkel 2009-2013, S. 555-580
46 Ergebnisse
Sortierung:
In: Politik im Schatten der Krise: eine Bilanz der Regierung Merkel 2009-2013, S. 555-580
In: Politik und Unsicherheit: Strategien in einer sich wandelnden Sicherheitskultur, S. 19-29
In: Mit Sicherheit unsicher?: Debatten zu Krieg und Frieden in den internationalen Beziehungen, S. 215-249
"Die Weltnuklearordnung befindet sich in einer Krise. Nur wenige Jahre nach der unbegrenzten Verlängerung des Atomwaffensperrvertrages ist die Zukunft des Nichtverbreitungsregimes ungewisser denn je. Bis zur Entfristung des Atomwaffensperrvertrages 1995 basierte das Nichtverbreitungsregime auf dem 'nuklearen Tabu', einem Verbotssystem, das durch dichotome Klassifikationen eine soziale Machtordnung schuf Deren Legitimität beruhte auf dem 'nuklearen Charisma', der Einsicht der Nuklearwaffenstaaten und der Nicht-Nuklearwaffenstaaten in die Singularität von Nuklearwaffen und die Notwendigkeit außerordentlicher Maßnahmen zu ihrer Nichtverbreitung. Diese Machtordnung war abhängig von der regelmäßig erneuerten Zustimmung durch die Nicht-Nuklearwaffenstaaten. Dieser Mechanismus ging verloren, als die Nuklearwaffenstaaten ihre charismatische Herrschaft in eine legale zu wandeln versuchten. Die unbefristete Verlängerung bedeutete zwar einen Gewinn an Legalität, aber einen Verlust an Legitimität: Der Versuch, das Nichtverbreitungsregime zu stabilisieren, trug zu seiner Destabilisierung bei. Die legitimationstheoretische Erklärung institutioneller Effektivität regt an, bei der Erforschung internationaler Institutionen verstärkt den Zusammenhang von rechtlichen Normen und sozialen Regeln sowie von Legalität und Legitimität zu analysieren." (Autorenreferat)
In: Politik im Schatten der Krise, S. 555-580
In: Einführung in die Internationalen Beziehungen: ein Lehrbuch, S. 233-246
In: Recht und Politik globaler Sicherheit: Bestandsaufnahme und Erklärungsansätze, S. 11-42
In: Die singuläre Waffe: was bleibt vom Atomzeitalter?, S. 185-206
Der Glaube an die Singularität von Nuklearwaffen hat zu einer einzigartigen Institution in den internationalen Beziehungen geführt: dem so genannten "nuklearen Tabu". Dieses Tabu stellt eine komplexe normative Ordnung dar, die nicht nur die Rechte über Gebrauch und Nicht-Gebrauch von Atomwaffen festlegt, sondern auch die Rechte über ihren Besitz und Nicht-Besitz festschreibt. Aber was geschieht, wenn der Glaube an die Singularität von Nuklearwaffen schwindet? Wie verändert sich dann das nukleare Tabu? Und wie kann es dazu kommen? Der Beitrag zeichnet die Entstehung des nuklearen Tabus nach, geht auf die umstrittene Singularität von Kernwaffen ein und beschreibt Elemente und Veränderungen des Tabus im Laufe der Zeit. Dabei wird die Singularität von Nuklearwaffen aus der Perspektive einer sozialen Konstruktion betrachtet. (ICB2)
In: Sicherheitskultur: soziale und politische Praktiken der Gefahrenabwehr, S. 23-44
Zunächst wird der Wandel des Sicherheitsverständnisses skizziert, um deutlich zu machen, dass die sicherheitspolitische Forschung auf gesellschaftliche und politische Veränderungen reagiert und die Renaissance des Kulturbegriffs auf den Wandel politischer und sozialer Problemlagen antwortet. Anschließend wird die Entwicklung der Sicherheitsforschung dargestellt und die Rolle des Kulturbegriffs problematisiert. Dabei wird deutlich, dass mit Hilfe des Konzepts der Kultur neue Probleme der Sicherheitspolitik erfasst und erforscht werden können und dass strategische Kultur und Sicherheitskultur je unterschiedliche, wenn auch zusammenhängende Forschungsbereiche umschreiben. In einem abschließenden Teil wird anhand von Beispielen gezeigt, wie sich ein kulturwissenschaftlicher Ansatz in der Sicherheitsforschung umsetzen lässt und zu welchen Erkenntnissen er beitragen kann. (ICE2)
In: Die Singuläre Waffe, S. 185-206
In: Auf dem Weg zu Just Peace Governance: Beiträge zum Auftakt des neuen Forschungsprogramms der HSFK, S. 17-26
Der Verfasser umreißt die Konturen des Forschungsprogramms, das sich die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung für die kommenden Jahre vorgenommen hat. Er skizziert die Grundbegriffe des Programms und stellt eine Typologie von Gerechtigkeitskonflikten als empirischer Fokus der Forschung zu "Just Peace Governance" vor: Anwendungskonflikte, Prinzipienkonflikte, Wertekonflikte, Zielkonflikte, Anerkennungskonflikte. Im Fokus des Forschungsinteresses stehen drei Aspekte: (1) der Wandel von Interessen im Zuge der Machtverschiebung, (2) der Konflikt zwischen konkurrierenden Normen, Ideen und Werten und (3) die Entwicklung Frieden und Gerechtigkeit fördernder Governance-Institutionen. (ICE2)
In: Zivile Sicherheit: gesellschaftliche Dimensionen gegenwärtiger Sicherheitspolitiken, S. 139-158
Der Beitrag weist einen Wandel der Sicherheitskultur anhand der allmählichen Ausweitung des Sicherheitsbegriffs nach und zeigt, wie sich zunehmend soziale gegen staatliche Sicherheitsbedürfnisse durchsetzen. Die Folgen dieses Wandels für die Sicherheitspolitik werden dargestellt. Die alte Bedrohungslandschaft des Kalten Krieges wird zwar abgelöst von dem, was man als "Welt-Risikogesellschaft" bezeichnen könnte. Es zeichnen sich aber bislang keine wirksamen kosmopolitischen Politikkonzepte ab, weil die ungleiche Transnationalisierung der Problemwahrnehmung zu neuen Spannungen führt - zu Konflikten über die relative Bedeutung von Sicherheitsgefährdungen, die Art ihrer Bekämpfung und die Rolle, die internationale Institutionen dabei spielen sollen. (ICE2)
In: Der ambivalente Frieden: die Friedensforschung vor neuen Herausforderungen, S. 21-35
Der Beitrag widmet sich dem Phänomen der so genannten "neuen Kriege". Zunächst soll die Theorie der neuen Kriege, sofern es sich um eine Theorie handelt, kritisiert werden und es wird gezeigt, wie sie die wichtigsten Aspekte des Kriegsgeschehen verschleiert und implizit normative Vorentscheidungen trifft, die ein einseitiges Interventionsrecht westlicher Staaten und der von ihnen dominierten internationalen Organisationen vorbereitet. Außerdem soll veranschaulicht werden, was wirklich neu ist an den heutigen Kriegen und worin ihre politische und militärische Brisanz besteht. Zu diesem Zweck soll die rechtstheoretische Debatte der Zwanziger Jahre anhand dreier paradigmatischer Positionen skizziert werden. Anschließend werden die neuen Kriege im Lichte dieser Debatten diskutiert. Welche Konsequenzen ergeben sich aus ihnen für die Kriegführung und die normative Ordnung des internationalen Systems? (ICB2)
In: Der ambivalente Frieden, S. 21-35
In: 60 Jahre Integration in Europa: variable Geometrien und politische Verflechtung jenseits der EU, S. 37-52
Der Beitrag betrachtet die sicherheitspolitische Kooperation, die sich in Europa entwickelt hat. In Europa haben sich im Laufe der Nachkriegsgeschichte eine ganze Reihe von Sicherheitsinstitutionen herausgebildet, die in der Folge zu parallelen Sicherheitsgemeinschaften führten, die sich teilweise überlagerten. Angesichts der Vielzahl europäischer Sicherheitsinstitutionen könnte man annehmen, dass es gewisse Rivalitäten zwischen den Organisationen gab. Interessanterweise herrschte aber in den ersten vierzig Jahren sicherheitspolitischer Institutionalisierung nicht nur relativ wenig Konkurrenz, sondern überhaupt wenig Kontakt. Das änderte sich mit dem Ende des Kalten Krieges und der Erkenntnis, dass neue Risiken und Herausforderungen die Sicherheit Europas gefährdeten. Das von US-Außenminister James Baker 1989 entworfene Konzept der "interlocking institutions", also einer Zusammenarbeit und gegenseitigen Ergänzung von UNO, NATO, EU, OSZE, WEU und Europarat, scheiterte. Seither wird an flexibleren interinstitutionellen Kooperationsmustern gearbeitet, die eine variable Geometrie sicherheitspolitischer Zusammenarbeit ermöglichen sollen. Um die Entwicklung hin zur variablen Geometrie sicherheitspolitischer Kooperation zu erklären, geht der Beitrag drei Fragen nach: 1. Warum haben sich in Europa hoch institutionalisierte Sicherheitsinstitutionen entwickelt, die anfangs wenig miteinander zu tun hatten? 2. Warum kam es nach dem Ende des Ost-West-Konflikts zu interinstitutionellen Konflikten und warum scheiterte das Konzept der interlocking institutions? 3. Welche Alternativen bieten flexible Integrationskonzepte und welche Konsequenzen hat die variable Geometrie sicherheitspolitischer Kooperation? (ICB2)