Political representation in most Western democracies occurs through and by political parties. Based on parallel surveys of voters and party elites in nine West European nations, this article examines how well parties perform their representation role. The opinions of voters and party elites are compared for 40 party dyads. In some cases there is close correspondence between these opinions (e.g., economic and security issues), but in other instances the evidence of voter-party agreement is substantially weaker (e.g., foreign policy). An examination of party characteristics and contextual factors suggests that the clarity of party positions, represented by a centralized party structure and noncentrist ideology, strongly influences the efficiency of the party linkage process.
This research examines two pathways of family influence in the socialization process. The attitudinal pathway is based on direct interpersonal value transfer and is the major source of parental influence for partisanship, racial attitudes, and other core beliefs. The socialmilieu pathway represents the effects of social characteristics shared between generations and is the major source of parental influence for political efficacy, political knowledge, and civic tolerance. Based on the workings of these two pathways, we conclude that socialization research is too concerned with simple comparisons of the amount of parent-child agreement. Greater attention to the nature of specific beliefs and the means of influence is necessary to understand and explain the socialization process.
In dem Beitrag geht es um die Frage, ob die zu beobachteten Prozesse des Wertwandels eher mit der Sozialisationshypothese oder eher mit der Lebenszyklushypothese zu vereinbaren sind. Überprüft werden die Veränderungen von materialistischen (alte Politik) zu postmaterialistischen (neue Politik) Wertorientierungen im Sinne Ingleharts. Bei der Analyse wird auf eine repräsentative Panelbefragung (1976-1979) der 16- bis 34-jährigen Wohnbevölkerung der BRD zurückgegriffen. Mittels einer Faktorenanalyse wird ein Faktor isoliert, der alte und neue politische Werte in der Konzeptualisierung von Inglehart repräsentiert. Die Stabilität der Wertorientierung über die Zeit wird durch ein Verfahren gemessen, das den entsprechenden Stabilitätskoeffizienten um Meßfehler bereinigt. Es ergibt sich eine Schätzung, die für die Stabilität der Wertorientierungen spricht. Zugleich erfolgen Tests in Hinsicht auf etwaige Lebenszykluseffekte: Heirat - Änderung in Richtung auf die alte Politik; Schulabschluß - kein Anzeichen für eine Änderung; Einkommensveränderung - vor allem die Gruppe mit Einkommensverlusten wendet sich verstärkt postmaterialistischen Werten zu. Abschließend wird die relative Stärke des Einflusses von Sozialisations- und Lebenszykluseffekten durch ein multiples Indikatorenmodell getestet. Das Ergebnis unterstreicht insgesamt die höhere Gewichtigkeit der Sozialisationshypothese. (KW)
This article challenges recent socialization research which concludes that the family's influence is primarily limited to the generational transfer of partisan values. We first present a new conceptual approach for studying parent-child agreement. Then, we apply a multiple indicator methodology (LISREL) to operationalize this approach. Reanalysis of the Jennings and Niemi socialization survey finds quite substantial levels of family agreement in areas besides partisanship. These results argue for greater attention to the significance of family socialization, and to the persistence of political beliefs across generations.
Der Beitrag untersucht drei mögliche Gründe für den Trend zur Polarisierung zwischen den Parteien (aus der Sicht der Wähler). Es wurden Daten über die letzten 20 Jahre ausgewertet, insbesondere die Indikatoren der Polarisation. Die Konflikteinschätzungen wurden mit verschiedenen demographischen und politischen Verhaltensmerkmalen korreliert. Bei der Anwendung der drei Faktoren Partei, politisches Engagement und Generation zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen sozialliberalen und konservativen Wählern. Erstere sahen seit 1969 wesentlich größere Unterschiede zwischen den Parteien. Diese zunehmende Wahrnehmung von Polarisierungen ist nach Ansicht der Autoren nicht einfach durch das Verhalten der Eliten bedingt. Auch die Wählerschaft selbst spielt eine wichtige Rolle. Daraus folgt, daß die Parteiführungen die Polarisierungstendenzen nicht einfach wieder abstellen können. (HA)
Einleitend wird ein Wandel im politischen Verhalten der Öffentlichkeit in der BRD konstatiert. Bestimmten bisher soziale Gegensätze, Klassenwidersprüche, sowie die Orientierung an wirtschaftspolitischen Problemen die traditionellen politischen Fronten, so verlieren diese Issues immer mehr an Bedeutung, an ihre Stelle treten gesellschaftliche Aufgaben wie innere Reformen oder die sozialen Fragen. Die klassen- und wirtschaftsbezogenen Issues werden der 'Alten Politik' zugeordnet, wohingegen die mehr gesellschaftsorientierten Themen die 'Neue Politik' bestimmen. Im weiteren wird an Hand von Daten über Parteiwechsel, schichten-, gruppen- und generationsspezifischem Wahlverhalten, der Versuch unternommen ein Tendenzbild zu erstellen, das die Frage des politischen Wandels und der Entscheidung für die Alte oder die Neue Politik annähernd beantworten kann. Den entscheidenden Faktor bildet der neue Mittelstand, der zwar nicht zu den Kapitaleignern zählt, sich aber über seine Werte und Lebensformen stark vom Proletariat abgrenzt. Dieser vom neuen Mittelstand ausgehende Wandel der Wertorientierung oder Wertpräferenz führt zu einer Spannung zwischen der Alten Politik, die sich an materialistischen Werten mißt und der Neuen, an postmaterialistischen Werten orientierten Politik. Die absehbare politische Zukunft wird von dem Nebeneinander der Alten und der Neuen Politik bestimmt sein, da besonders die SPD einerseits ihre proletarischen Stammwähler mit den Issues der Alten Politik binden und halten muß, andererseits auf den neuen Mittelstand und die Intellektuellen, die ihre politischen Interessen über die Neue Politik definieren, nicht verzichten kann. Abschließend wird die Gefahr der Zunahme gesellschaftlicher Konflikte konstatiert, da sich bei Streitpunkten in der Neuen Politik schwerer Kompromisse finden lassen als in den wirtschaftlichen Fragen der Alten Politik. (MM)