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Deutsch als Fremdsprache in der digitalen Welt: Zu aktuellen Entwicklungen in Lehre und Forschung
Gefördert durch das Auswärtige Amt unterstützt der DAAD auf Basis des Programms Dhoch3 seit 2015 die universitäre Ausbildung künftiger Dozentinnen und -Dozenten im Fach Deutsch als Fremdsprache (DaF) an internationalen Hochschulstandorten. Die Inhalte der Dhoch3-Online-Studienmodule, die von Expertinnen und Experten an deutschen Hochschulen konzipiert wurden, sind weltweit in bestehende Deutsch- und Germanistikstudiengänge integrierbar und ergänzen das bestehende Angebot im Hinblick auf die Qualifizierung künftiger Lehrender. Der vorliegende Sammelband ist der ersten wissenschaftlichen Dhoch3-Konferenz gewidmet, die vom 1. bis 3. Juni 2022 stattfand. Entlang des Konferenzthemas "Deutsch als Fremdsprache in der digitalen Welt", kamen Vertreterinnen und Vertreter der Nutzergemeinschaft von Dhoch3, die in fast 30 Ländern als DaF-Dozierende ihre Wirkung entfalten, im virtuellen Raum zusammen, um die fachlichen und wissenschaftlichen Beiträge zu verfolgen und sich zu den Möglichkeiten des Programms Dhoch3 ebenso austauschen und vernetzen wie zu grundsätzlichen Fragestellungen welche die Potenziale der Digitalisierung im Fach Deutsch als Fremdsprache betrafen. Etwas mehr als ein halbes Jahr nach Abschluss der Konferenz ist nun der vorliegende Sammelband entstanden, für den insgesamt 16 fachliche und wissenschaftliche Konferenzbeiträge verschriftlicht wurden. Der Sammelband ist in fünf Abschnitte untergegliedert. Im ersten, einführenden Teil werden die Leserinnen und Leser mit dem Programm Dhoch3 vertraut gemacht. Im zweiten Abschnitt folgen drei "Werkstattberichte", die sich der Fragen der Implementierung von Dhoch3- sowie den anwendungsbezogenen Programmkomponenten "Praxiskomponente" und "Lehr-Lern-Bereich Blended Learning" widmen. Im dritten Teil werden die Konferenzbeiträge zusammengefasst, die unmittelbar dem Programm Dhoch3 gewidmet sind, in den Beiträgen des vierten Teils werden Fragestellungen thematisiert, welche verschiedene, grundsätzliche Aspekte der Digitalisierung des Fachs Deutsch als Fremdsprache betreffen. Abgerundet wird der Konferenzband durch die Verschriftlichung der Podiumsdiskussion mit dem Titel "Mit den Partnerinnen und Partnern sprechen, und nicht nur über sie. Über die Beteiligung der internationalen Germanistik an Dhoch3."
International Career Services an deutschen Hochschulen: Aktuelle Strukturen und strategische Handlungsperspektiven
International Career Services (ICS) ist eine Sammelbezeichnung für Karrieredienste für internationale Studierende. ICS unterstützen internationale Studierende bei der erfolgreichen
Integration in lokale, regionale und nationale Arbeitsmärkte und sind im englischsprachigen Raum traditionell fest an Hochschulen verankert. Mit dem Aufkommen englischsprachiger Studiengänge in der jüngeren Vergangenheit haben sich ICS auch in Europa verbreitet. Vor allem an deutschen Hochschulen gibt es eine breite Unterstützung für ICS-Programme. Die vorliegende Forschungsarbeit skizziert Karrieredienste für internationale Studierende an deutschen Hochschulen, präsentiert einen konzeptionellen Rahmen und identifiziert vier strategische Planungsbereiche für Hochschulen, die an einer Weiterentwicklung ihrer ICS interessiert sind.
International Career Services in Germany: Current Structures and Strategic Ways to Move Forward
International Career Services (ICS) is an umbrella term which refers to career services for international students. ICS support international students with integrating successfully into local, regional and national labor markets, and has traditionally been a feature at universities in the Anglosphere. More recently, ICS have increased in Europe due in large part to the rise of English-medium programs, and German universities in particular have enjoyed broad based support for ICS programs. In this research brief, the case of career services for international students in Germany are outlined, a conceptual framework is presented, and four strategic planning areas are identified that can aid universities interested in developing their own international career services.
Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen: Von der Postdoc-Phase zur Professur (InWiDeHo); Eine Analyse von Herausforderungen und Gelingensbedingungen
In Deutschland gelingt bislang nur wenigen internationalen Wissenschaftler*innen der Zugang zu einer Universitätsprofessur. Dies zeigt sich im internationalen Maßstab, aber auch im Vergleich mit dem sonstigen wissenschaftlichen Personal an Universitäten. Das Forschungsprojekt InWiDeHo hat untersucht, ob und ggf. welche Hürden beim Übergang von der Postdoc-Phase auf eine Professur für diese Personengruppe bestehen. Der Bericht stellt die Kernbefunde und Handlungsempfehlungen der qualitativen Studie vor, für die im Rahmen von Expert*inneninterviews internationale Postdocs und Neuberufene sowie Mitglieder von Universitätsleitungen befragt wurden. Außerdem wurden Gruppendiskussionen mit Mitarbeitenden an Universitäten durchgeführt.
Wie wichtig sind Deutschkenntnisse für ein erfolgreiches Studium internationaler Bachelorstudierender? Kernbefunde des SpraStu-Projekts
Internationale Studierende brechen ihr Studium deutlich häufiger ab als deutsche Studierende. Häufig werden dafür insbesondere nicht ausreichende Sprachkompetenzen verantwortlich gemacht. In diesem Beitrag werden Kernergebnisse eines Projekts geschildert, das den Zusammenhang von Deutschkompetenzen mit dem Studienerfolg von internationalen Studierenden im Bachelorstudium empirisch untersuchte. Die Befunde verweisen auf sehr heterogene Sprachkompetenzen zum Studienstart und Schieflagen beim sprachlichen Hochschulzugang. Ferner zeigte sich, dass insbesondere rezeptive Kompetenzen (Lesen, Hören) tatsächlich eine wichtige Rolle für den objektiven Erfolg in der Studieneingangsphase spielen. Für den subjektiven Studienerfolg und die soziale und akademische Integration (die wiederum für den objektiven Studienerfolg eine entscheidende Rolle spielen) erwiesen sich andere sprachliche Faktoren als bedeutsam, insbesondere der Umfang des Sprachkontakts auf Deutsch.
Studienvorbereitung internationaler Studieninteressierter an staatlichen Studienkollegs - Angebot, Nachfrage und Bedarf
Die Bewerbungszahlen internationaler Studieninteressierter in Deutschland zeigen, dass die Anzahl derjenigen, die an einer Studienvorbereitungsmaßnahme teilnehmen müssen, die Anzahl der staatlichen Studienkollegplätze übersteigt. Die begrenzte Anzahl der Studienkollegsplätze erfordert eine Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber. Es gibt Bewerberinnen und Bewerber, die die formalen Voraussetzungen für die Einladung zur Aufnahmeprüfung am Studienkolleg erfüllen, aber nicht eingeladen werden. Andere Bewerberinnen und Bewerber legen die Prüfung ab, scheiden aber im Rankingverfahren aus, weil die Kurskapazitäten nicht ausreichen. Ob und wie viele von ihnen sich erneut bewerben, auf alternative Studienvorbereitungsmaßnahmen ausweichen oder sich gegen ein Studium in Deutschland entscheiden, ist bisher unbekannt. Insgesamt gestalten sich die Wege internationaler Studienbewerberinnen und -bewerber zum Studium, abhängig von der Herkunft ihrer Bildungszeugnisse, dem Bewerbungsprozess, den Möglichkeiten der Studienvorbereitung sowie den Selektionskriterien sehr heterogen. Die daraus resultierende Komplexität spricht für eine Anpassung der Studienzulassung und Studienvorbereitung.
Virtual Exchange in der internationalen Hochschulbildung: eine Einführung
Virtual Exchange (VE) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Ansätzen und Methoden der Online-Lehre, bei denen Studierende im Rahmen ihrer regulären Ausbildung über längere Zeit mit Partnerinnen und Partnern verschiedener kultureller Hintergründe virtuell kooperieren und interagieren. Dieser Beitrag diskutiert die Unterschiede zwischen VE und den verwandten Konzepten Virtual Mobility (VM) und Blended Mobility (BM). Im Anschluss daran werden die wesentlichen VE-Lernergebnisse für Lehrende und Studierende skizziert. Den Abschluss bildet ein Vorschlag, wie Hochschulen VE in ihren Internationalisierungsprogrammen berücksichtigen und dessen Akzeptanz unter Lehrenden fördern können. Die These lautet dabei, dass VE weder mit physischen Mobilitätsprogrammen konkurriert noch einen "Notbehelf" darstellt, der nur in Zeiten von Pandemie und internationalen Reisebeschränkungen relevant ist. Vielmehr ist VE als Vorbereitung auf eine physische Mobilität oder als Ergänzung dazu zu betrachten, die das hoch schuleigene Angebot an internationalen Lernerfahrungen für Studierende erweitert.
Introducing Virtual Student Exchange in international university education
Virtual Exchange (VE) is an umbrella term which refers to the numerous online learning initiatives and methodologies which engage learners in sustained online collaborative learning and interaction with partners from different cultural backgrounds as part of their study programmes. This article reviews the differences between VE and the activities of Virtual Mobility and Blended Mobility. Following that, the main learning outcomes for teachers and students engaged in VE are outlined. The article concludes by proposing how universities can consider the activity within their internationalisation programmes and how they can support its take up among teaching staff. It is argued that VE is not in competition with physical mobility programmes, nor is it an 'emergency tool' to be considered only in times of pandemics and limited international travel. Instead, VE should be considered as a preparation for or complement to physical mobility which serves to enhance the range of international learning experiences which an institution offers its students.
Wissenstransfer durch international mobile Forschende - Befunde bibliometrischer Analysen
Unter den vielen positiven Aspekten, die mit internationaler Mobilität assoziiert werden, ist der Wissenstransfer besonders wichtig. Möglich ist dies u. a. über international mobile Forschende, die als Wissensvermittelnde fungieren können, indem sie relevantes Wissen im Ausland erwerben und es in ihr Heimatland transferieren. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, wie und welches Wissen übertragen wird, da es an Methoden mangelt, dies zu belegen. In diesem Beitrag wird zum einen das Potenzial bibliometrischer Analysen aufgezeigt, die für die Erfassung des Wissenstransfers international mobiler Forschender entwickelt worden sind. Die bibliometrischen Methoden greifen hierfür auf Autorennetzwerke, Zitationsnetzwerke und lexikalische Verfahren zurück, u. a. zur Bestimmung selten gebrauchter Begriffskombinationen, die explizite Wissensinhalte repräsentieren. Zum anderen werden die mit diesen Methoden gewonnenen Ergebnisse vorgestellt, darunter exemplarisch das im Ausland erworbene Wissen von Forschenden.
Beeinflusst studienbezogene Auslandsmobilität das Arbeitseinkommen? Ergebnisse eines Literaturreviews
Das vorgestellte Literaturreview fasst die Ergebnisse von Studien zum Einfluss studienbezogener Auslandsmobilität auf das Arbeitseinkommen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen zusammen. Es zeigt, dass studienbezogene Auslandserfahrung in vielen Beschäftigungskontexten und Ländern einen moderaten positiven Einfluss auf das Arbeitseinkommen hat. Dieser variiert jedoch nach den jeweils betrachteten Absolventengruppen, Beschäftigungskontexten und Arten von Auslandsaufenthalten. Erklären lassen sich die beobachteten Einkommenseffekte vor allem dadurch, dass auslandserfahrene Absolventinnen und Absolventen häufiger gewinnbringend den Arbeitgeber wechseln, besseren Zugang zu gut zahlenden großen und multinationalen Arbeitgebern haben und eher in Ländern mit hohem Lohnniveau Arbeitserfahrung sammeln. Die besseren Fremdsprachenkenntnisse und eine erhöhte Neigung zu postgradualer Hochschulbildung der auslandserfahrenen Absolventinnen und Absolventen leisten hingegen keinen wesentlichen Beitrag zur Erklärung der Einkommenseffekte von studienbezogener Auslandsmobilität.
Wissenschaftsfreiheit weltweit und internationale akademische Mobilität in Deutschland: Der Academic Freedom Index als Instrument für Hochschulforschung und Hochschulpraxis
In diesem Beitrag wird anhand der neusten Daten des Academic Freedom Index (AFI) ein Überblick zum Stand der Wissenschaftsfreiheit in 179 Ländern und Territorien gegeben. Die zugrundeliegenden Trends werden diskutiert und Handlungsempfehlungen für deutsche Hochschulakteure, die internationale Mobilität fördern, ausgesprochen. Die Daten zeigen einen substantiellen Rückgang von Wissenschaftsfreiheit in 19 Ländern bzw. Territorien weltweit, in welchen dieser Trend häufig mit einer sich vertiefenden Autokratisierung zusammenfällt. Die aus dem AFI gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die wissenschaftliche Mobilität von und nach Deutschland besonders mit Partnerländern intensiv ist, die die Wissenschaftsfreiheit gut schützen. Die Daten unterstreichen ferner die Attraktivität des deutschen Wissenschaftsstandorts und können in der Förderung von internationalem Austausch auch einen besonderen Bedarf für Schulung und Risikomanagement der beteiligten Forschenden, Studierenden und Universitäten aufzeigen.
Welchen Einfluss hat internationale Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren? Ein Forschungsüberblick
In einem systematischen Review werten Nicolai Netz, Svenja Hampel und Valeria Aman 96 empirische Studien zum Einfluss internationaler Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren aus. Die Analyse dieses noch jungen, aber in den letzten Jahren sehr dynamischen Forschungsfeldes zeigt, dass internationale Mobilität zum Ausbau wissenschaftlicher Netzwerke beiträgt. Zudem gibt es Hinweise, dass internationale Mobilität die wissenschaftliche Produktivität und Rezeption, das heißt die Anzahl der Publikationen und Zitationen, erhöhen kann. Auch den beruflichen Aufstieg kann internationale Mobilität begünstigen. Sie scheint jedoch ebenso mit durchschnittlich längeren befristeten Beschäftigungsverhältnissen einherzugehen. Andere Karrieredimensionen - wie die Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung, das wissenschaftliche Fachwissen, der Zugang zu Forschungsinfrastruktur und -finanzierung sowie Reputationsgewinne - wurden erst deutlich seltener und auf Basis weniger belastbarer Forschungsdesigns untersucht.