Das politische System von Honduras wird zusammenfassend beschrieben. Dabei kommen die Verfassungsgrundlagen, die Rolle des Staatsoberhaupts, das Parlament, Regierung und Verwaltung, Gesetzgebung, Wahlsystem und Wahlrecht, Parteien und Verbände, die Streitkräfte, Kirchen, Massenmedien, Justiz und Rechtssystem, Regionen und Kommunen, Außenbeziehungen sowie die politische Kultur zur Sprache. (GB)
Thema des Beitrags ist die Pluralität des Friedens. Das "Plädoyer für die Vielen Frieden" verweigert sich ausdrücklich dem Einen Frieden als universalistischen modernen Anspruch. Der Autor unterscheidet zwischen einem moralischen und einem energetischen Friedensbegriff und zeigt, wie ersterer bereichert werden kann, indem vielfältige Friedenskonzepte in Betracht gezogen werden. Unter Rückgriff auf verschiedene Beispiele analysiert der Beitrag unterschiedliche Kosmosvisionen, in welchen Frieden vielfältige Bedeutungen, Ausdrucksformen und Inhalte hat. Dieses Unterfangen führt zu dem Schluss, dass in die spezifischen Formen des Friedens und des Widerstandes nicht eingegriffen werden sollte und dass bereits die Vorstellung von dem Einen (ewigen) Frieden auf der Einen Welt zumindest pure Denkgewalt gegenüber all jenen darstellt, die diese Vorstellung nicht teilen können. Daher kann das Anliegen nicht mehr darin bestehen, eine neue und erweiterte Form des Einen Friedens zu finden, welche auf alle Situationen passt, sondern genau von der einen universellen respekt- und friedlosen Definition des Friedens Abstand zu nehmen, an dessen Standard andere Kulturen angepasst werden müssten. (ICH)
The author reflects the construction of national music while the arise of the nation State in Guatemala. This development begins formally while the first decades of the nineteenth century and has not finished yet. For the myth of the Nation state and those who use it for their project of domination it is crucial that national music can be distinguished externally from musics generated by other nations while it can be applied internally for the aim of national homogenisation. Since the middle of the nineteenth century the music is used in Guatemala for the dissemination of ideologies that help to construct this myth. The vernacular music of the Maya people does not follow this logic. Hence it is considered inferior or «incorrect». For the myth of the nation State only the totality of «the people» as an abstract concept can understand and appreciate the national music, but not the concrete or individual group. Assuming this the music is converted into an important tool of a repressive mechanism and deculturation. /n The marimba thus is the symbol of the nation State in Guatemala. The dictatorships of the army, who were the main responsible of the genocide of the Maya people, declared the chromatic marimba symbol of the nation. After a long history of violence the marimba desindianizada and therefore ladinizada reached the status of the national instrument. While the period of violence the chromatic marimba never ceased to sound in the nightclubs and the elegant restaurants of the Capital. In the meanwhile the Mayas of the highlands hided their K'ojomes in caves and cañons to protect them from the army. Therefore the anarchic and rebellious diversity of the k'ojom's tuning continues to be the vernacular and secret language of groups and individuals who do not belong to the national reality of the chromatic marimba. ; El autor refleja la construcción de la música nacional en el proceso del devenir del Estado nacional guatemalteco. Este proceso comienza formalmente a principios del siglo XIX, pero no ha concluido aún. Para el mito del Estado nación y para aquellos que lo utilizan para su proyecto de dominación, es de importancia decisiva que la música nacional se distinga externamente de las músicas expresadas por otras naciones, y para usos internos sirva al proceso de homogeneización nacional. Desde los mediados del siglo XIX la música en Guatemala se utiliza para transmitir ideologías que sirven a la construcción de tal mito. La música vernácula de los pueblos mayas no sigue esta lógica, por lo tanto está considerada inferior o «incorrecta». Para el mito del Estado nación sólo el pueblo como concepto abstracto en su conjunto, y no el grupo concreto e individual, podría entender y valorar la música nacional. Suponiendo esto, la música nacional se convirtió en una herramienta elemental y efectiva del mecanismo represivo de la deculturación. /n ; /n La marimba entonces funciona como símbolo del Estado nación guatemalteco. Las dictaduras militares, siendo ellas las principales responsables del genocidio contra los mayas, declararon la marimba cromática instrumento nacional. Tras un largo camino de violencia la marimba desindianizada y por lo tanto ladinizada, se convirtió en instrumento nacional. En el período de la violencia, la marimba cromática no cesó de sonar en los sitios nocturnos y en los restaurantes elegantes de la capital. Entretanto los mayas en el altiplano seguían cargando sus k'ojomes a cuevas y hondonadas para protegerlos de los militares. Por ello, la diversidad anárquica y rebelde de la tonalidad del k'ojom sigue siendo el lenguaje vernáculo y secreto de los grupos e individuos que no pertenecen al mundo nacional de la marimba cromática.
Das Entwicklungsdenken der letzten Jahrzehnte ist durch den Paradigmenwandel vom "Anti-Entwicklungs-Ansatz" zum "Post-Entwicklungs-Verständnis" gekennzeichnet. Die Sozialwissenschaften sollten sich auf die "systematische Entlarvung jener dem entwicklungstheoretischen Denken vorgelagerten Glaubenssätze über die Gesellschaft und den Menschen als soziales Wesen konzentrieren, welche die Utopie der Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert überhaupt erst diskussionswürdig und politikfähig machte." Der Beitrag befasst sich mit dem Entwicklungsdenken aus der Perspektive der Friedensforschung unter Zugrundelegung des Gewaltbegriffs von J. Galtung in seiner Ausdifferenzierung als direkte, strukturelle und kulturelle Gewalt. Am Beispiel der Musik wird entwickelt, wie diese zu einem Indikator kultureller Gewalt werden kann. Als zentrale Kategorie dient dabei der Begriff "vernakulär" (d.h. im Kontext konkreter Gemeinschaften geboren und auch nur innerhalb dieser Gemeinschaften kommunizierbar). Da Musik eine wesentliche Ausdrucksform menschlicher Zivilisation darstellt, sagt es viel über das Befinden dieser Zivilisationen aus, ob sie sich über vernakuläre Gebrauchsmusik, konzertante Aufführungsmusik oder über elektronische Übertragungsmusik ausdrücken. Ausgehend von einem hohen Freiheitsgrad von Gesellschaften, welche überwiegend vernakuläre Musik praktizieren, erfolgt mit der zunehmenden Differenzierung der Aufführungs- und Übertragungsmusik die Hierarchisierung und Verdinglichung von Musik. Experten der Friedensforschung und der Entwicklungspolitik sollten sich fragen, "wo in ihren Verwaltungszentren jene vernakulären Musiken erklingen, die sie zum Respekt vor den metaphorischen Musiken anderer befähigen." (prb)
"Der Autor bestätigt am Fallbeispiel Grenada die von Wolfgang Sachs aufgezeigte Ausweglosigkeit und fatale Konsequenz der jüngsten Variante des reduktionistischen Denkens im Rahmen des kapitalistischen Weltsystems - der ökologischen Weltrettungskonzepte. Grenada erweist sich dabei durch den Verlust des konkreten Ortes im abstrakten Raum der Kommodifikation, den seine Bevölkerung im Lauf der Geschichte mehrfach erlitten hat, als eine geradezu erschreckende Bestätigung der Annahmen von Sachs, wobei das Fallbeispiel gleichzeitig eine größere Wirklichkeit widerspiegelt. Wie Sachs und andere lehnt der Autor die Formulierung neuer Heilsversprechungen und universalistischer Ordnungsentwürfe gerade aus ökologischer Sicht ab. Er fügt sich - aus der Einsicht, eher des irdischen Zivilisationssystems. In Akzeptanz eines vorwissenschaftlichen Wertesystems zieht er Hoffnung der reduktionistisch berechneten Erwartung vor." (Autorenreferat)
Der Autor bestätigt am Fallbeispiel Grenada die von Wolfgang Sachs aufgezeigte Ausweglosigkeit und fatale Konsequenz der jüngsten Variante des reduktionistischen Denkens im Rahmen des kapitalistischen Weltsystems - der ökologischen Weltrettungskonzepte. Grenada erweist sich dabei durch den Verlust des konkreten Ortes im abstrakten Raum der Kommodifikation, den seine Bevölkerung im Lauf der Geschichte mehrfach erlitten hat, als eine geradezu erschreckende Bestätigung der Annahmen von Sachs, wobei das Fallbeispiel gleichzeitig eine größere Wirklichkeit widerspiegelt. Wie Sachs und andere lehnt der Autor die Formulierung neuer Heilsverprechungen und universalistischer Ordnungsentwürfe gerade aus ökologischer Sicht ab. Er fügt sich - aus der Einsicht, eher in einer Zeit des Echos als des Wortes zu leben -, in die ökologische Konsequenz der Selbstregulation des irdischen Zivilisationssystems. In Akzeptanz eines vorwissenschaftlichen Wertesystems zieht er Hoffnung der reduktionistisch berechneten Erwartung vor. (Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft / AuD)
Bei der Beschaffung von Informationen über staatliche und parastaatliche Gewalt in Mittelamerika vermögen nach Auffassung des Verfassers lediglich die in den betroffenen Staaten ansässigen Menschenrechtsorganisationen ein verläßliches Bild des Staatsterrors und seiner Auswirkungen auf die Bevölkerung zu geben. Der Autor ermittelt zwei Typen von Menschenrechtsorganisationen: "Selbsthilfegruppen in Menschenrechtssachen" sowie "Menschenrechtsgruppen im allgemeinen Sinn". In einem längeren Abschnitt beschreibt der Autor die unterschiedlichen Schwierigkeiten der einzelnen Organisationen in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua. Es folgt eine Aufstellung über den Inhalt der Informationen, und zwar Quantität und Qualität der Menschenrechtsverletzungen durch Staatsterrorismus. Dabei hält der Verfasser schwerste Verbrechen in Guatemala zwischen 1978 und 1986 und in El Salvador, staatlichen Mord und Folter in Honduras mit Hilfe des hochentwickelten und von den Vereinigten Staaten gestützten Geheimdienstes, Mord und Mißhandlungen in Nicaragua und gewisse Einschränkungen im Polizei- und Gefängniswesen in Costa Rica für erwiesen. Der Anhang enthält eine Auflistung aller nichtstaatlicher Menschenrechtsgruppen in Zentralamerika sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis. (ICC)