Zur Vorbereitung des Jahresgutachtens 2021/2022 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurde das IAB um seine Expertise zur Einschätzung von Weiterbildung gering Qualifizierter, von Weiterbildung bei Kurzarbeit (in Zusammenhang mit der Corona-Krise) und der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) der Bundesregierung sowie der Situation am Ausbildungsmarkt (Matching-Probleme) und des Bundesprogramms "Ausbildungsplätze sichern" gebeten. Die Erkenntnisse, die das IAB im Herbst 2021 hierzu vorgelegt hat, werden in der vorliegenden Stellungnahme zusammengefasst. ; In preparation for the Annual Report 2020/2021 of the German Council of Economic Experts, the IAB was asked to provide its expertise on questions concerning further training and apprenticeship training in light of the ongoing Covid-19 pandemic. Specifically, these questions related to further training of low-skilled workers, possibilities for further training during short-time work episodes and as part of the National Further Training scheme, the current state of the market for apprenticeship training and the federally funded programme "Ausbildungsplätze sichern". The findings presented by the IAB in autumn 2021 are summarised in this statement.
Am 16.11.2020 fand die Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags zum "Entwurf eines Gesetzes zur Beschäftigungssicherung infolge der COVID-19-Pandemie (Beschäftigungssicherungsgesetz - BeschSiG)" und zum Antrag "Neben der Sonderregelung für Kurzarbeit auch Sonderregelung für Arbeitslosengeld I verlängern und ein Weiterbildungsgeld einführen" statt. Das IAB nimmt in seiner Stellungnahme Bezug zur Verlängerung von Höhe und Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes, zu Qualifizierung und Weiterbildungsgeld, zur Rückzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen sowie zur Verlängerung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld. Nach Auffassung des IAB leistet die Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes einen wichtigen Beitrag für die Stabilisierung der Rahmenbedingungen für Betriebe und Beschäftigte und ist es daher folgerichtig, die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ebenfalls zu verlängern. Die Regelung an sich, das Kurzarbeitergeld bei langer und umfangreicher Kurzarbeit zu erhöhen, ist allerdings verteilungspolitischwenig zielgenau und kann Fehlanreize auslösen. Empfehlenswert sei es, lange Kurzarbeit möglichst verbindlich mit Qualifizierung zu verknüpfen. Das IAB sieht keinen wesentlichen Fehlanreiz einer übermäßigen Inanspruchnahme von Kurzarbeit und Kündigung der Beschäftigten danach, der durch eine Rückzahlungspflicht beseitigt werden müsste. Zwar gäbe es Argumente für eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes, gleichwohl seien Maßnahmen zur Förderung von Neueinstellungen und zur Weiterqualifizierung von Arbeitnehmern vordringlich. ; On 16 November 2020, the hearing took place in the Committee for Labour and Social Affairs of the German Bundestag on the "Draft of an Act to Secure Employment in the wake of the COVID19 pan-demic (Beschäftigungssicherungsgesetz - BeschSiG)" and on the motion "To extend the special provi-sion for Unemployment Benefit I in addition to the special provision for short-time work and to intro-duce a further training allowance". In its statement, the IAB covers the extension ofthe amount and the entitlement period to the short-timework allowance,furthertraining and the furthertraining allowance, the reimbursement of social security contributions and the extension of the entitlement period to unemployment benefit. In the opinion ofthe IAB, extending the period of entitlementto the short-time working allowance is instrumental in stabilising the general economic situation for companies and employees; itis therefore appropriate that the increase in the short-time working allowance also be extended. However, theprovision forincreasing the short-timeworking allowance in the case oflengthy, extensive shorttimeworkwouldinitself serve littlepurpose fromadistributionalperspective andcouldleadtomisguided incentives. It would be advisable to make obtaining further training during long periods of short-time work mandatory where possible. The IAB does not view any significant undue incentive in excessive recourse to short-time work, and subsequent termination of employees, that would have to be removes by a repayment obligation. There may be arguments in favour of extending unemploy-ment benefits, yet measures to encourage further recruitment and employees' further training are, however, the primary concern.
Judith Niehues und Maximilian Stockhausen, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, weisen darauf hin, dass in der Wahrnehmung der Bevölkerungsmehrheit die Ungleichheit in Einkommen und Vermögen seit Jahren steigt. Ein Abgleich mit den verfügbaren Daten zeige jedoch, dass die Daten weder ein eindeutiges Bild zeichnen, noch in wesentlichen Befunden zu den Vorstellungen der Bevölkerung passen. Unterschiedliche Datensätze führen teilweise zu unterschiedlichen Ungleichheitstrends. Eine robuste Datengrundlage sei aber für eine evidenzbasierte Politikberatung unablässig. Andreas Peichl, ifo Institut, sieht trotz einem leichten Anstieg des Gini-Koeffizienten in den letzten Jahren keine strukturelle Verschiebung von arm zu reich. Der Anstieg der Ungleichheit liege vielmehr an der Veränderung der Befragungsdaten, die der Berechnung zugrunde liegen. Mit der Flüchtlingswelle und der Einwanderung sei eine ganze Gruppe mit niedrigem oder keinem Einkommen hinzugekommen. Die Folge sei, dass die Ungleichheit insgesamt ansteige. Dies bedeute jedoch nicht, dass es einer Person, die vorher in Deutschland lebe, schlechter gehe. Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), geht davon aus, dass die Polarisierung der Markteinkommen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten drastisch gestiegen ist, da die Kapiteleinkommen stärker gewachsen sind als die Lohneinkommen. Zwar verteile der deutsche Staat mit seinem progressiven Einkommensteuersystem und den Sozialleistungen stark um und reduziere damit die Ungleichheit. In einer sozialen Marktwirtschaft sollte es aber vor allem interessieren, welche Einkommensverteilung der Marktmechanismus generiere. Mario Bossler, Bernd Fitzenberger, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg, und Arnim Seidlitz, Humboldt-Universität zu Berlin, zeigen, dass die Lohnungleichheit unter Vollzeitbeschäftigten in Westdeutschland zwischen 1990 und 2010 stark angestiegen ist. Ein Grund dafür sei die zunehmen-de Heterogenität der Erwerbsverläufe. Seit 2011 habe die Lohnungleichheit nicht mehr weiter zugenommen. Mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 sei die Lohnungleichheit am unteren Ende der Lohnverteilung zurückgegangen. Moritz Kuhn, Universität Bonn, stellt in der Diskussion über Vermögensunterschiede den Häusermarkt und die Verteilung des Immobilienvermögens in den Mittelpunkt seiner Analyse und diskutiert die Bedeutung von Veränderungen der Häuserpreise für die Vermögensungleichheit. Nach seinem Ergebnis haben sich die unteren Vermögen nach einem Anstieg der Hauspreise stärker erhöht als die Vermögen der reichsten 10%, d.h., die Vermögensungleichheit bei steigenden Hauspreisen sinkt. Till Baldenius, Humboldt-Universität zu Berlin, Sebastian Kohl, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, und Moritz Schularick, Universität Bonn, argumentieren dagegen, dass der Immobilienpreisboom die Vermögen der Hälfte der Bevölkerung gar nicht erreicht: Denn zu den großen Immobiliengewinnern zählten Haushalte, die über Immobilienvermögen verfügen und das sei im "Mieterland Deutschland" noch nicht einmal jeder zweite Haushalt. Zudem träfen Mietsteigerungen insbesondere Mieter in ärmeren Stadtvierteln, die einen immer größeren Einkommensanteil für Wohnausgaben ausgeben müssten. Rolf Kleimann, Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung, Tübingen, findet, dass die üblichen Maße zur Bestimmung von sozialer Ungleichheit für die Politik nicht handlungsleitend sein können. Unterschiedliche Messkonzepte zur Ungleichheit führten zu unterschiedlichen Ergebnissen und seien wenig brauchbar. Prekäre Lagen hätten immer konkrete Dimensionen und verlangten konkrete Hilfe.
Dieser Aufsatz liefert eine kritische Zusammenfassung und Beschreibung der Evaluationsstudien zu den Branchenmindestlöhnen in Deutschland, wobei der Schwerpunkt auf den ökonometrischen Kausalanalysen liegt. Die Evaluation der Branchenmindestlöhne ist ein wichtiges und erfolgreiches Beispiel für eine stärkere Evidenzbasierung derWirtschaftspolitik. Allen Evaluationsstudien gemein ist die Schwierigkeit der Identifikation der tatsächlich vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten in den jeweiligen Branchen. Die identifizierenden Annahmen und die Umsetzung des verwendeten Differenz-von-Differenzen-Ansatzes (DvD-Ansatz) sowie dieWahl der Kontrollgruppen werden kritisch diskutiert und es werden alternative Ansätze aufgezeigt. In vielen Fällen hätten die Variation der geschätzten Effekte und die Eignung einer Kontrollgruppe stärker diskutiert und eine Abschätzung der Verzerrung in den geschätzten Effekten vorgenommen werden sollen.
Dieser Aufsatz liefert eine kritische Zusammenfassung und Beschreibung der Evaluationsstudien zu den Branchenmindestlöhnen in Deutschland, wobei der Schwerpunkt auf den ökonometrischen Kausalanalysen liegt. Die Evaluation der Branchenmindestlöhne ist ein wichtiges und erfolgreiches Beispiel für eine stärkere Evidenzbasierung der Wirtschaftspolitik. Allen Evaluationsstudien gemein ist die Schwierigkeit der Identifikation der tatsächlich vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten in den jeweiligen Branchen. Die identifizierenden Annahmen und die Umsetzung des verwendeten Differenz-von-Differenzen-Ansatzes (DvD-Ansatz) sowie die Wahl der Kontrollgruppen werden kritisch diskutiert und es werden alternative Ansätze aufgezeigt. In vielen Fällen hätten die Variation der geschätzten Effekte und die Eignung einer Kontrollgruppe stärker diskutiert und eine Abschätzung der Verzerrung in den geschätzten Effekten vorgenommen werden sollen.
Dieser Aufsatz liefert eine kritische Zusammenfassung und Beschreibung der Evaluationsstudien zu den Branchenmindestlöhnen in Deutschland, wobei der Schwerpunkt auf den ökonometrischen Kausalanalysen liegt. Die Evaluation der Branchenmindestlöhne ist ein wichtiges und erfolgreiches Beispiel für eine stärkere Evidenzbasierung der Wirtschaftspolitik. Allen Evaluationsstudien gemein ist die Schwierigkeit der Identifikation der tatsächlich vom Mindestlohn betroffenen Beschäftigten in den jeweiligen Branchen. Die identifizierenden Annahmen und die Umsetzung des verwendeten Differenz-von-Differenzen-Ansatzes (DvD-Ansatz) sowie die Wahl der Kontrollgruppen werden kritisch diskutiert und es werden alternative Ansätze aufgezeigt. In vielen Fällen hätten die Variation der geschätzten Effekte und die Eignung einer Kontrollgruppe stärker diskutiert und eine Abschätzung der Verzerrung in den geschätzten Effekten vorgenommen werden sollen.
In 2003, Germany moved from a system in which participants in training programs for the unemployed are assigned by caseworkers to an allocation system using vouchers. Based on the rich administrative data for all vouchers and on actual program participation, we provide inverse probability weighting and ordinary least squares estimates of the employment and earnings effects of a voucher award. Our results imply that after the award, voucher recipients experience long periods of lower labor market success. On average, there are only small positive employment effects and no gains in earnings even four years after the voucher award. However, we do find significantly positive effects both for low-skilled individuals and for degree courses. The strong positive selection effects implied by our estimates are consistent with sizeable cream-skimming effects. ; Im Jahr 2003 wurde in Deutschland der Zugang zu Weiterbildungsprogrammen der aktiven Arbeitsmarktpolitik von einer direkten Kurszuweisung durch Sachbearbeitern und Sachbearbeiterinnen zu einem Gutscheinsystem reformiert, bei dem der entsprechende Kurs bei einem beliebigen, zertifizierten Anbieter gewählt werden kann. Auf Basis administrativer Daten von allen Personen die einen Gutschein erhalten haben und allen Weiterbildungsteilnahmen präsentieren wir Beschäftigungs- und Einkommenseffekte einer Zuweisung Arbeitsloser über Gutscheine. Unsere Ergebnisse implizieren, dass nach der Ausgabe eines Gutscheins lange Perioden mit niedrigem Arbeitsmarkterfolg durchlaufen werden. Im Durchschnitt gibt es nur kleine positive Beschäftigungseffekte und keinen Einkommensgewinn, selbst vier Jahre nach Gutscheinausgabe. Wir finden jedoch signifikant positive Effekte sowohl für niedrig Qualifizierte als auch für die Teilnahme an Umschulungen. Unsere Schätzungen implizieren starke positive Selektionseffekte.
Compared to other European countries rental apartments dominate the German housing market. Policymakers and a large part of the population alike worry about the amount of affordable living space. Especially in metropolitan areas a high demand for living space exists and has been leading to a shortage and as a consequence to increasing rents. In 2001 the German government passed the Tenancy Law Reform Act to restrict the growth in rents (at least partially) and to strengthen the tenant's position. Up to now the efficacy of this reform has not been examined on national level. A further point of interest is the identification of a length of tenancy discount. The existing literature confirms such a discount where long-term tenants have to pay a lower real valued rent than short-term tenants. Our empirical analysis exploits data from the German Socio-Economic Panel (SOEP) that offers the unique advantage of a large and representative sample. We find that the Tenancy Law Reform Act in 2001 appears to have been successful in the restriction of exorbitant rents. Further, we identify a significant duration discount in the first years of a tenancy. This discount is significantly larger in the upper part of the conditional rent distribution.
This paper investigates the increase in wage inequality, the decline in collective bargaining, and the development of the gender wage gap in West Germany between 2001 and 2006. Based on detailed linked employer-employee data, we show that wage inequality is rising strongly – driven not only by real wage increases at the top of the wage distribution, but also by real wage losses below the median. Coverage by collective wage bargaining plummets by 16.5 (19.1) percentage points for male (female) employees. Despite these changes, the gender wage gap remains almost constant, with some small gains for women at the bottom and at the top of the wage distribution. A sequential decomposition analysis using quantile regression shows that all workplace related effects (firm effects and bargaining effects) and coefficients for personal characteristics contribute strongly to the rise in wage inequality. Among these, the firm coefficients effect dominates, which is almost exclusively driven by wage differences within and between different industries. Labor demand or firm wage policy related effects contribute to an increase in the gender wage gap. Personal characteristics tend to reduce wage inequality for both, males and females, as well as the gender wage gap.
This paper estimates the impact of training incidence and duration on employment transitions accounting for the endogeneity of program participation and duration. We specify a very flexible bivariate random effects probit model for employment and training participation and we use Bayesian Markov Chain Monte Carlo (MCMC) techniques for estimation. We develop a simulation approach that uses the estimated coefficients and individual specific effects from the MCMC iterations to calculate the posterior distributions of different treatment effects of interest. Our estimation results imply positive effects of training on the employment probability of the treated, lying between 12 and 21 percentage points ten quarters after program start. The effects are higher for women than for men and higher in West Germany than in East Germany. Further, we find that the effect of training versus waiting underestimates the effect of training versus no training in the medium and long run by a third. Finally, our results show that longer planned enrolment lengths of three and four quarters as opposed to just two quarters lead to an increase in employment rates in the medium and long run by four to eleven percentage points.
This paper investigates the increase in wage inequality, the decline in collective bargaining, and the development of the gender wage gap in West Germany between 2001 and 2006. Based on detailed linked employer-employee data, we show that wage inequality is rising strongly - driven not only by real wage increases at the top of the wage distribution, but also by real wage losses below the median. Coverage by collective wage bargaining plummets by 16.5 (19.1) percentage points for male (female) employees. Despite these changes, the gender wage gap remains almost constant, with some small gains for women at the bottom and at the top of the wage distribution. A sequential decomposition analysis using quantile regression shows that all workplace related effects (firm effects and bargaining effects) and coefficients for personal characteristics contribute strongly to the rise in wage inequality. Among these, the firm coefficients effect dominates, which is almost exclusively driven by wage differences within and between different industries. Labor demand or firm wage policy related effects contribute to an increase in the gender wage gap. Personal characteristics tend to reduce wage inequality for both, males and females, as well as the gender wage gap.
Die sogenannten Hartz-Reformen beinhalten eine Umstrukturierung und Reorganisation der Tätigkeit der Bundesagentur für Arbeit und eine Reform von Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik. Trotz der seinerzeitigen Skepsis führender Ökonomen stellen diese Reformen einen bedeutenden Fortschritt in der Arbeitsmarktpolitik dar. Dieser Beitrag beschreibt zunächst die Arbeitsmarktentwicklung und die Arbeitsmarktprobleme in Deutschland. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine Analyse und Bewertung der Reform von Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik im Rahmen der Hartz-Reformen. Abschließend diskutiert der Beitrag einige Politikempfehlungen und weist auf wichtige ungelöste Probleme hin. Hierbei ist die Wichtigkeit der empirischen Evaluation der Wirkungen der Hartz-Reformen zu betonen. Diese Evaluation sollte im Sinne eines dauerhaften Monitorings fortgef¨uhrt werden.
In diesem Beitrag weist Bernd Fitzenberger, Universität Freiburg, auf einige wirtschaftstheoretische Aspekte hin, die seiner Meinung nach in der aktuellen Debatte in Deutschland bisher nicht hinreichend beachtet wurden, und diskutiert relevante empirischen Ansätze. Er kommt zu dem Ergebnis, dass ein flächendeckender Mindestlohn kein »zielgruppenorientiertes Mittel der Armutsbekämpfung« sei. Angesichts des aktuellen Diskussionsstandes könne er der Einführung eines noch so moderaten Mindestlohns nicht zustimmen. Allerdings seien Umstände denkbar, unter denen die Einführung eines moderaten Mindestlohns sinnvoll wäre.
Die sogenannten Hartz-Reformen beinhalten eine Umstrukturierung und Reorganisation der Tätigkeit der Bundesagentur für Arbeit und eine Reform von Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik. Trotz der seinerzeitigen Skepsis führender Ökonomen stellen diese Reformen einen bedeutenden Fortschritt in der Arbeitsmarktpolitik dar. Dieser Beitrag beschreibt zunächst die Arbeitsmarktentwicklung und die Arbeitsmarktprobleme in Deutschland. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine Analyse und Bewertung der Reform von Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik im Rahmen der Hartz-Reformen. Abschließend diskutiert der Beitrag einige Politikempfehlungen und weist auf wichtige ungelöste Probleme hin. Hierbei ist die Wichtigkeit der empirischen Evaluation der Wirkungen der Hartz-Reformen zu betonen. Diese Evaluation sollte im Sinne eines dauerhaften Monitorings fortgeführt werden.
Flexibility and heterogeneity are important topics in labour market research. Since 2004 the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) has funded a research network addressing the issue of 'Flexibility in Heterogeneous Labour Markets', which intends to uncover possibilities for fostering flexibility. Furthermore, the research network aims to identify the relationship between separate heterogeneous labour markets and flexibility. The network has the general goal to reduce the gap between labour market research in Germany on these topics and the level of the international literature. This special issue of the Journal for Labour Market Research provides access to original research contributions from the research network for a broader readership. The introduction provides a short survey of the international and national literature. Then the goals and topics of the research network are explained followed by a review of the network activities, such as workshops and conferences, which have regularly helped to advance the research in the network. Finally the contributions to this special issue are summarized.