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Zugänge zur Biodiversität: disziplinäre Thematisierungen und Möglichkeiten integrierender Ansätze
In: Ökologie und Wirtschaftsforschung 34
Zurück zum Nebenwiderspruch?: Naturverhältnisse in der Globalisierungskritik
In: Kritik kapitalistischer Naturaneignung: theoretische Konzeptionen und praktische Herangehensweisen in vier linken Ansätzen, S. 95-106
Der Verfasser argumentiert, dass eine Wiederaneignung des Ökologiethemas notwendig ist. Dies meint, dass der kooperationsfixierten Haltung vieler NGOs wieder eine kritischere, konfliktbereitere Politik entgegengesetzt wird. Was nicht damit zu verwechseln ist, nun zu einer verbalradikalen Rhetorik überzugehen - oftmals sind reformistische Strategien viel wirksamer. Das bedeutet, die gesellschaftlichen Ursachen und die damit verbundenen Interessen klarer zu benennen und zu bekämpfen, als dies eine dialogorientierte Strategie vermag. Notwendig ist deshalb auch eine intensive Beschäftigung mit der postfordistischen Restrukturierung der Naturverhältnisse, um diese Ursachen und die hinter ihnen stehenden Kräfte beim Namen nennen zu können. Und notwendig ist darüber hinaus, die globalen Vermittlungen zu erkennen, auch wenn diese nicht unbedingt und in jedem Fall gemeinsame Interessen zum Vorschein bringen. (ICF2)
Multi-Level Environmental Governance: Transformation von Staatlichkeit - Transformation der Naturverhältnisse
In: Multi-Level-Governance: Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik in einer interdependenten Welt, S. 75-98
"Die Mehrebenenproblematik ist ganz grundsätzlich mit der Transformation von Staatlichkeit im Kontext neuerer Globalisierungsprozesse verbunden. Unter Rückgriff auf Beiträge aus der angelsächsischen kritischen Geographie zur räumlichen Rekonfigurierung ('rescaling') von Staatlichkeit lässt sie sich als Aufspaltung von Staatlichkeit auf verschiedene Maßstabsebenen analysieren. Für Environmental Governance muss darüber hinaus berücksichtigt werden, dass die Mehrebenenproblematik auch mit einer veränderten Wahrnehmung und Thematisierung globaler Umweltprobleme eng verbunden ist. Mehr und mehr werden hier Fragen dahingehend aufgeworfen, wie globale Problemlagen mit nationalen und regional/lokalen Dimensionen verbunden sind und welche Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen den Ebenen existieren. Die Transformation globaler gesellschaftlicher Naturverhältnisse wird im Beitrag der Ergebnisse des Millennium Ecosystem Assessments verdeutlicht. Dabei wird ein umfassenderes Verständnis von Multi-Level-Governance herausgearbeitet, das auch Macht- und Herrschaftsaspekte innerhalb und zwischen den Ebenen berücksichtigt." (Autorenreferat)
Landscape Governance: The "politics" of scale and the "natural" conditions of places
Governance has definitely become a very iridescent concept in recent years. The term is widely used, meanwhile, in almost all social-science disciplines as well as in the political process. The intention of this paper is not so much to clarify these sometimes vague meanings but to highlight some special characteristics of environmental governance connected with the restructuring of the spatial dimensions of politics. It starts from the assumption that the quest for multi-level decision making is particularly pressing for environmental governance. However, multi-level governance raises concern about the constitution of various spatial levels and their relationships with each other, as discussed under the term of politics of scale. Moreover, it is argued that for environmental governance the spatial reference is strongly connected with another challenge, which concerns the question of how to deal with the biophysical conditions of particular places? The term landscape governance is introduced to tackle this question without referring to an ontologically given space. Thus, landscape governance deals with the interconnections between socially constructed spaces (the politics of scale) and 'natural' conditions of places. For this task, the concept of societal relationships with nature is introduced and applied to the term 'landscape' as a bridging concept between social and natural sciences. The paper illustrates the approach of landscape governance with examples of problem-oriented interdisciplinary research at the UFZ-Centre for Environmental research in Leipzig, eastern Germany.
BASE
Jenseits von Naturalismus und Naturbeherrschung: Naturverhältnisse in der Kritischen Theorie
In: 'Alle reden vom Wetter. Wir nicht.': Beiträge zur Förderung der kritischen Vernunft, S. 51-68
Der Verfasser thematisiert die ökologische Krise aus philosophischer Sicht. Er kritisiert die Ausgrenzung der Naturverhältnisse in der psychologischen und soziologischen Kritik der Gesellschaft und versucht auf der Basis der Regulationstheorie, einen theoretischen Rahmen für eine kritische Theorie der ökologischen Krise zu entwerfen. Anknüpfend an Adorno wird die Frage gestellt, wie eine Perspektive auf Erneuerung von Vernunft und Emanzipation angesichts der Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse gewonnen werden kann. Der Verfasser skizziert die dialektischen Konstellationen im Verhältnis von Gesellschaft, Individuum und Natur in Adornos Theorie und arbeitet auf dieser Basis die Bedeutung von Adornos Variante der materialistischen Gesellschaftstheorie und der Erneuerung der Gesellschaftskritik für die Krise der gesellschaftlichen Naturverhältnisse heraus. Abschließend werden weitere Forschungsperspektiven im Zusammenhang mit der Historizität von Gesellschaftstheorie angedeutet. (ICE2)
Globalisierung, Macht und Gewalt: die Krise des Neoliberalismus und die Internationalisierung des Staates
In: Triumph und Elend des Neoliberalismus, S. 229-244
Entgegen dem Glauben, es seien der freie Markt und seine Gesetze gewesen, die den neoliberalen Umbau der Gesellschaften im Weltmaßstab angeleitet haben, war es tatsächlich von Beginn an ein Prozess gewesen, der politisch angetrieben wurde und der im Extremfall auch auf direkter Gewaltanwendung, fast immer aber auf strukturell verankerten Machtbeziehungen und damit verbundener indirekter Gewalt aufbaute. Diese Zentralthese versucht der Verfasser im vorliegenden Beitrag zu beweisen. Der Autor vertritt die Meinung, dass wir es bei der neoliberalen Globalisierung nicht mit einem rein ökonomischen Prozess bzw. mit der Freisetzung der Gesetze des Marktes und ihrer Herauslösung aus einer vormals nationalstaatlichen Einbettung zu tun haben, sondern mit einer umfassenden Restrukturierung globaler Vergesellschaftung. Zentral für diesen Umbau sind Verschiebungen im Verhältnis von Staat und Ökonomie bzw. von Politik und Gesellschaft. Zwei verschiedene Transformationen des Staates liegen hier vor, einmal im Verhältnis zu anderen gesellschaftlichen Prozessen und Teilbereichen und zudem im Hinblick auf eine stärkere internationale Vernetzung politisch-staatlicher Prozesse. Beide Tendenzen zusammen genommen werden im Begriff der Internationalisierung des Staates erfasst. Die Auswirkungen des Regulierungssystems auf globale Ungleichheiten werden vom Verfasser untersucht. Abschließend wird auf die zeitdiagnostische Frage zurückgekommen, in welche Richtung sich die internationale Ordnung nach dem 11. September 2001 verändert hat und mit welchen Begriffen wir diese Situation erfassen können: Liegt die verstärkte offene Androhung und Anwendung militärischer Gewalt vielleicht in der Logik neoliberaler Globalisierung? (ICB2)
Ein neuer Imperialismus?
In: Politik jenseits der Kreuzzüge: zur aktuellen politischen Situation im Nahen und Mittleren Osten, S. 172-183
Der "neue Imperialismus" stellt für den Autor die Krise der Globalisierung unter neoliberaler Ägide dar, eine Krise, die strukturell den Widersprüchlichkeiten neoliberaler Strategien seit Anfang der 1970er Jahre inhärent ist. Die Irakkriege sind der gewaltförmige Ausdruck dieser Krise. Sie betrifft nicht nur den US-Imperialismus, sondern den gesamten Imperialismus unter der US-Hegemonie. Der Autor bringt dies auf folgende Formel: "Neu ist nicht der Imperialismus, neu ist sein offenkundiges Hervortreten" - und diese unkaschierte Demonstration eines "Kriegs gegen das Böse" macht den aggressiv-gewalttätigen Charakter des neuen Imperialismus aus. Diskutiert werden auch Gründe, die einer leichtfertigen Anklage des US-Imperialismus entgegenstehen: Erstens sind imperialistische Tendenzen in der heutigen Weltlage gerade keine neue Entwicklung, die erst nach dem 9.September 2001 oder dem Krieg im Irak hervorgetreten wären, sondern schon in der neuen Phase kapitalistischer Globalisierung der letzten 25 Jahre systematisch angelegt. Auch geht mit der einseitigen Anklage der USA eine Entlastung Europas einher, die wiederum politisch im Rahmen eigener Hegemonialprojekte ausgenutzt wird. Anstatt aber den US-Imperialismus anzuklagen und für alle Übel dieser Welt verantwortlich zu machen, sollte man die gemeinsamen Interessen von USA und Europa nicht aus den Augen verlieren. (ICA2)
Von der nachholenden zur nachhaltigen Entwicklung - und wieder zurück: vom Schicksal der Naturverhältnisse in der Entwicklungsdiskussion
In: Peripherie und globalisierter Kapitalismus: zur Kritik der Entwicklungstheorie, S. 150-174
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird die Entwicklungsthematik nach Ansicht des Autors weitgehend auf eine neoliberale Wettbewerbs- und Konkurrenzperspektive reduziert. Damit wird nicht nur das Modell der entwickelten Industrieländer als Vorbild globaler gesellschaftlicher Entwicklung restituiert, sondern es werden auch die globalen Abhängigkeiten ignoriert und damit reproduziert, die in die gesellschaftlichen Naturverhältnisse eingeschrieben sind. Der Autor zeichnet diese Entwicklung in drei Schritten nach und entwickelt theoretische Alternativen. Er geht zunächst kursorisch der Karriere der Umweltthematik in Verbindung mit der Entwicklungsdiskussion nach. Als Gesamttendenz ergibt sich ein fast zirkulärer Diskussionsverlauf: Ausgehend von einer unreflektierten Modernisierungsidee der 1960er Jahre, die aufgrund der ökologischen Krise seit den 1970er Jahren radikal in Zweifel gestellt wurde, wurde diese in der Nachfolge der Idee der nachhaltigen Entwicklung in neuer Form als "reflexive oder zweite Modeme" rehabilitiert. Der Autor skizziert in einem zweiten Schritt ein alternatives Modell der Verbindung von Umwelt und Entwicklung, das den Begriff der gesellschaftlichen Naturverhältnisse in den Mittelpunkt rückt. Dieser Akzent wird abschließend in einem dritten Schritt in Richtung globaler Naturverhältnisse in der postfordistischen Restrukturierung dargelegt. Dabei wird deutlich, wie zentral die Rolle der gesellschaftlichen Naturverhältnisse gerade im Rahmen einer Entwicklungsphase ist, die mit Begriffen wie "postindustrielle Gesellschaft" oder "Wissensgesellschaft" den Anschein der Naturfreiheit bzw. des Übergangs zu immateriellen Formen der Produktion erweckt. (ICI2)
Globalisierung und Transformation des Nationalstaats: Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Gegenwehr
In: Forum Wissenschaft, Band 21, Heft 1, S. 21-24
ISSN: 0178-6563
"Gegen den neoliberalen Umbau der Gesellschaft scheint derzeit kaum ein Kraut gewachsen. Vorbei die vermeintlich fetten Jahre, Deutschland bewegt sich und alle müssen ihren Beitrag leisten, so wird von fast allen Seiten suggeriert. Dabei vollzieht sich der Wandel auf zwei Ebenen, wie Christoph Görg herausarbeitet. Tatsächliche institutionelle Änderungen sind eingebettet in einen neuen diskursiven Rahmen. Bei der Entwicklung von Gegenmaßnahmen müssen beide Ebenen betrachtet und einbezogen werden - andernfalls laufen gutgemeinte Proteste Gefahr, in einer akzeptierenden Klientelpolitik zu landen." (Autorenreferat)
Dialektische Konstellationen: zu einer kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse
In: Modelle kritischer Gesellschaftstheorie: Traditionen und Perspektiven der Kritischen Theorie, S. 39-62
Eine Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse ist auch ein Desiderat für die Kritische Theorie. Dieser Vernachlässigung der Thematik vor allem in der sog. "jüngeren Kritischen Theorie" korrespondiert eine ähnliche Entwicklung innerhalb des Mainstreams der Sozialwissenschaften. Trotz weitreichender empirischer Beschäftigung mit ihren Erscheinungsformen lässt sich zunehmend eine Ausblendung der theoretischen Provokation der Naturproblematik wie auch ein Verzicht auf eine kritische Beschäftigung mit ihren gesellschaftlichen Bearbeitungsformen beobachten. Stattdessen hat sich ein technokratisches Umweltmanagement etabliert, das auf eine Kritik der dominanten Bearbeitungsformen ökologischer Probleme verzichtet. Der Autor versucht daher eine Skizze für eine kritische Theorie der Naturverhältnisse. Dazu werden zunächst zwei gegenläufige Tendenzen im Verhältnis zur kritischen Theorie beobachtet. Einerseits eine Ignoranz gegenüber dem Potential, das in den Schriften der älteren Kritischen Theorie angelegt war und das dazu geeignet gewesen wäre, der Vernachlässigung ökologischer Probleme und der Ausblendung von Theorietradition sich zu vergewissern und den Ansatz genauer zu bestimmen, der mit den Arbeiten Benjamins, Horkheimers, Adornos und Marcuses verbunden war. Danach wird dann kurz darauf eingegangen werden, welche Gründe dafür verantwortlich waren, dass diese Motive in den 1970er und 1980er Jahren nicht aufgenommen wurden und welche Probleme bzw. ungelösten Fragen mit diesen Arbeiten verbunden sind, bevor abschließend ein kurzer Überblick über heutige Themenfelder und theoretische Ansätze, über Gegenstände und Probleme einer kritischen Theorie der Naturverhältnisse gegeben wird. (ICA2)
Einheit und Verselbstständigung: Probleme einer Soziologie der "Weltgesellschaft"
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 9, Heft 2, S. 275-304
ISSN: 0946-7165
World Affairs Online
Schutz durch nachhaltige Nutzung?: der Konflikt um die biologische Vielfalt
In: Nachhaltige Entwicklung: eine Herausforderung an die Soziologie, S. 111-129
Obwohl die Erosion der biologischen Vielfalt zusammen mit den anthropogenen Klimaveränderungen und der Ausdünnung der Ozonschicht zu den drei wichtigsten globalen Umweltproblemen gerechnet wird, entspricht diese Gewichtung keineswegs der öffentlichen wie insbesondere auch sozial-wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Der vorliegende Beitrag bemüht sich um die Beantwortung der folgender Fragen: Was genau ist das Problem, was sind seine Ursachen? Aus welchen ökonomischen, ethischen oder ökologischen Gründen sollte was geschützt werden? Was wäre eine gerechte Nutzung der biologischen Vielfalt? Es geht dabei um die Bezeichnung des Gegenstandes (Signifikation), um die mit ihm verbundenen Bewertungen (Normativität) und um die Verteilung ökonomischer und politischer Ressourcen (Domination). In diesen drei Dimensionen wird in Anlehnung an die Theorie der Strukturierung von Anthony Giddens die Frage gestellt, was die vorfindlichen Konflikte für die krisenhafte Transformation gesellschaftlicher Naturverhältnisse bedeuten. (ICE2)
Plädoyer für Gesellschaftstheorie: Eine Replik auf Christoph Scherrer
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 25, Heft 4/101, S. 625-643
ISSN: 0342-8176
Scherrer, Christoph: Eine diskursanalytische Kritik der Regulationstheorie, in: Prokla, Münster, 25 (September 1995) 3/100, Ortsbestimmung, S. 457-482
World Affairs Online