Parlament des Geistes: Literatur zwischen Hoffnung und Repression 1945 - 1961
War auf dem I. Kongreß des Deutschen Schriftstellerverbandes noch umstritten, welche Rolle Literatur spielen könne, welcher künstlerischen Mittel sich die Autoren bedienen sollten, was Wahrheit, was Freiheit, was Humanismus, was äußere und innere Emigration, dann schien der offene Diskurs sich mit der Gründung von zwei deutschen Staaten auf einem politischen Gleis festzufahren. In der SBZ/DDR wurden nach 1947 Bemühungen forciert, Autoren in die Kulturpolitik der SED einzubinden. Die anfänglichen Versuche einer straffen Lenkung von außen erhielten bald institutionelle Formen unter den Autoren selbst. Das von vielen anvisierte Parlament des Geistes (Günter Weisenborn) kam jedoch nicht zustande. Der Band schildert erstmals anhand der internen Akten die Entwicklung der Literaturpolitik von 1945 bis 1961.