Rüstungsbeschleunigung und Inflation
In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 30, Heft 2, S. 121-186
ISSN: 2196-6850
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In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 30, Heft 2, S. 121-186
ISSN: 2196-6850
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 9, Heft 1, S. 40-46
ISSN: 0340-2304
Die Neuinterpretation der Weimarer Republik wird sowohl von den Ergebnissen der neuen Politikgeschichte als auch sozialökonomischer und sozialgeschichtlicher Analysen bestimmt. Während die erste Richtung die politische Entwicklung der Weimarer Republik neu zu erforschen suchte, ging letztere daran, die Rolle des politischen Systems bzw. des Staatsapparates im Verhältnis zum industriellen System und zur Gesellschaft neu zu durchdenken. Die neueren politikgeschichtlichen Arbeiten kommen zu dem Ergebnis, daß die Strukturkrise der Weimarer Republik auch auf das Versagen der Weimarer Koalitionsparteien gegenüber den staatlichen Bürokratien und ihrer eigenen Wählerschaft zurückzuführen ist. Das Nichtbeleben demokratischer Spielregeln und Kompromißbildung hat ihre Integrationsfunktion sowie ihre Problemlösungskapazität entscheidend geschwächt. In der Gruppe sozio-ökonomischer und sozialgeschichtlicher Studien lassen sich drei verschiedene theoretische Ansätze unterscheiden: der machtpolitische Ansatz unternimmt den Versuch, die politischen Prozesse der Weimarer Republik durch die Einbeziehung wirtschaftlicher und sozialer Entscheidungsträger im Sinne einer integrativen Wirtschafts- und Sozialgeschichte zu interpretieren; das Erklärungskonzept einer neuen Wirtschaftshistorie mit stark modelltheoretischem und quantitativem Einschlag verfolgt das Ziel, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen aus inneren ökonomischen Gesetzmäßigkeiten abzuleiten; im Mittelpunkt eines dritten Ansatzes steht die Alltagswirklichkeit sozialer Gruppen und Klassen. Für eine neue Gesamtinterpretation der Weimarer Republik auf der Grundlage aller dieser unterschiedlichen Forschungsansätze ergibt sich, daß die Krise der Weimarer Republik nicht primär eine politische war, sondern daß vielmehr die Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik den eigentlichen Dreh- und Angelpunkt des Weimarer politischen Systems markiert hat. Die zugespitzten Verteilungskämpfe wirtschaftlicher und sozialer Gruppen durchdrangen sowohl die politische Direktionssphäre (Administration, Regierung, Parlament) als auch die Organisationstätigkeit und die Mobilisierungsbemühungen der Parteien. "Demokratie" war das funktionale Mittel zur Durchsetzung partikularer Interessen. Auf diese "Ökonomisierung der Politik" hat die Wählerschaft mit ihrem Mißtrauensvotum gegen die Koalitionsparteien (Minderheitsregierungen) sehr schnell und eindeutig reagiert. (HH)
In: Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 91
In: Abteilung Universalgeschichte
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 8, Heft 1, S. 46-48
ISSN: 0340-2304
Daß die argumentative Behauptung von der - wenn auch widersprüchlichen - Einheit der Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert noch keine Einlösung in konkreten Darstellungen findet, weist daraufhin, daß internationale Wirtschaftsgeschichte immer noch nicht global verstanden wird. Wo eine systematische Auseinandersetzung mit den Problemen der internationalen Wirtschaftsbeziehungen fehlt, reproduzieren selbst kritische Darstellungen imperiale Muster: In der Konzentration auf die abendländisch-europäische Wirtschaft spiegelt sich das reale Machtgefälle zwischen den Hemisphären wider, ohne daß Abhängigkeitsverhältnisse und -formen, und damit die Arbeitsweise des internationalen wirtschaftlichen Systems präzise thematisiert werden. Die Ursachen für den Zerfall der weltwirtschaftlichen Einheit in der Zwischenkriegsphase werden zum einen in der krisenhaften Zuspitzung der Konkurrenz zwischen den entwickelten industriellen Staaten und zum anderen in den verschärften Ungleichgewichtigkeiten zwischen Rohstoff- und Agrarproduzenten einerseits und den Industriestaaten andererseits gesucht. Im Grunde läßt die Geschichte des Auseinanderfallens des Weltwirtschaftssystems seit der Jahrhundertwende drei verschiedene Tendenzen erkennen: die Herauslösung dritter Länder aus dem Geflecht der atlantisch-europäischen Wirtschaft, die Herausbildung wirtschaftlicher Subzentren und die verschärfte Konkurrenz zwischen den von verschiedenen Industriestaaten geführten Blöcken. Das Verhältnis von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft wird durchgängig für die einzelnen Nationalstaaten komparativ erarbeitet, nicht jedoch für die internationalen Beziehungen. Ebenso stellt die Beschränkung der Analyse auf die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der Regierungen einen Mangel dar, der sich durch die Einbeziehung der in internationalem Rahmen vermachteten Wirtschaftsstruktur (Kartelle, Trusts) vermeiden ließe. (HH)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 6, Heft 3, S. 98-104
ISSN: 0340-2304
Unter den divergierenden wissenschaftlichen Schulen besteht Konsens darüber, daß das entscheidende Moment in der Vorphase der Gründung der beiden deutschen Staaten nicht die ideologische und politische Auseinandersetzung mit dem expandierenden Kommunismus war, sondern die wirtschaftspolitische Praxis der Alliierten. Für die Vorgeschichte der BRD hatte die Besatzungspolitik weitreichende Konsequenzen, da die Militärmächte sowohl in die Organisation des sozialen, öffentlichen und politischen Lebens eingriffen als auch auf den Aufbau des Wirtschaftssektors Einfluß nahmen. Das entscheidende Charakteristikum der Besatzungswirtschaft und der Besatzungspolitik in allen Zonen zwischen 1945 und 1947/48 war die strikte politische und wirtschaftliche Lenkung. Administrierte Wirtschaft und Politik dienten einem doppelten, teilweise widersprüchlichen Zweck: zum einen sollte durch politische Eingriffe, Regelungen und Hilfsmaßnahmen das wirtschaftliche und politische Leben in Gang gebracht werden; der andere Aspekt umfaßt den Gesamtkomplex der politischen und wirtschaftlichen Reformen und der Bestrafung, die nicht auseinanderdividiert werden können (Demilitarisierung, Reparationen, Demontage, Denazifizierung, politische Reform, Verwaltungsreform). Die Realisierung des Potsdamer Abkommens als interalliierter Grundlage der Politik und Administration war in allen Zonen den Zwängen der Besatzungspolitik und den Interessen der jeweiligen alliierten Militärregierungen untergeordnet. Aufgrund der unterschiedlichen Reformintentionen und der verschiedenen zonalen Interessen sowie der Übertragung regionaler und globaler Antagonismen auf die Deutschlandpolitik der Alliierten kam es zu einer schrittweisen Auseinanderentwicklung der Zonen. Diese Elemente kamen jedoch erst zum Durchbruch, als sich sowohl die Besatzungspolitik wie auch die Europa-Politik der USA 1946/47 krisenhaft zuspitzten und die USA mit einer neuen Europa-Strategie unter dem ideologischen Mantel des Antikommunismus antworteten. Diese Krise brachte endgültig die Entscheidung für die Gründung des Weststaates im Rahmen eines unter amerikanischer Vorherrschaft rekonsolidierten (West-) Europa. (HH)
In: Die Verwaltung: Zeitschrift für Verwaltungsrecht und Verwaltungswissenschaften, Band 10, Heft 2, S. 216-234
ISSN: 0042-4498
In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 17, Heft 1, S. 125-172
ISSN: 2196-6850
In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 14, Heft 2, S. 152-199
ISSN: 2196-6850
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 2, Heft 4, S. 136-139
ISSN: 0340-2304
"Produktionsabsprachen der Hauptindustrieländer, Verflechtung der Industrien dieser Staaten, zunehmender Handelsverkehr untereinander. Ausbeutung industriell rückständiger (europäischer) Gebiete sowie der Abwehr einer bipolaren Teilung der Weltwaren die Hauptelemente der 'Mitteleuropa'-Konzepte, mehr noch des entsprechenden wirtschaftlichen, aber auch des politischen Handelns in den europäischen Industrieländern. Der deutsche Aspekt wurde wegen der besonders aggressiven Variante betont. Es läßtsich jedoch hier ein genereller Trend in den genannten Gesellschaften und Staaten erkennen, der spätestens nach 1918 manifest wurde; er blieb allerdings noch überlagert von machtpolitischen Rivalitäten in Europa - auf Grund der relativen Zurückgezogenheitder USA und der Schwäche der Sowjetunion, sowie den zwar langsam auseinanderbrechenden, aber die Politik noch immer wesentlich bestimmenden Kolonialreichen." (Autorenreferat)