Zwischen 1990 und 2009 endeten fast 50 Bürgerkriege weltweit. Doch in rund drei Viertel der Fälle kam es danach zu weiteren Kriegen oder bewaffneten Konflikten. Die Nachkriegsordnungen in Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo erwiesen sich dagegen als recht stabil. Thorsten Gromes bilanziert die südosteuropäischen Fälle und geht der Frage nach, welche Faktoren die Chance für einen dauerhaften Frieden begünstigten und welche sie reduzierten. Die identifizierten Kontextbedingungen werden mit quantitativen Studien zu Nachbürgerkriegsgesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen und können Hinweise darauf geben, welches Eingreifen der internationalen Gemeinschaft in Bürgerkriegsszenarien sinnvoll sein könnte.
"Machtteilung zählt zu den wichtigsten Instrumenten der Konfliktbearbeitung: Nach gut jedem zweiten Bürgerkrieg, der zwischen 1990 und 2009 endete, teilten sich die Konfliktparteien die Macht. Der Autor skizziert, wann solche machtteilenden Arrangements nach Bürgerkriegen entstanden. Der Report geht zudem der Frage nach, unter welchen Bedingungen die Machtteilung mit einem stabilen Frieden einherging und wann ein Rückfall in den Bürgerkrieg folgte. Die Befunde sprechen mehr für die Verfechter von Machtteilung als für deren Gegner." (Autorenreferat)
"Zwischen 1990 und 2009 endeten fast 50 Bürgerkriege weltweit. Doch in rund drei Viertel der Fälle kam es danach zu weiteren Kriegen oder bewaffneten Konflikten. Die Nachkriegsordnungen in Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo erwiesen sich dagegen als recht stabil. Der Autor bilanziert die südosteuropäischen Fälle und geht der Frage nach, welche Faktoren die Chance für einen dauerhaften Frieden begünstigten und welche sie reduzierten. Die identifizierten Kontextbedingungen werden mit quantitativen Studien zu Nachbürgerkriegsgesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen und können Hinweise darauf geben, welches Eingreifen der internationalen Gemeinschaft in Bürgerkriegsszenarien sinnvoll sein könnte." (Autorenreferat)
Der Bundestag geht mit dem Vorhaben, Auslandseinsätze der Bundeswehr künftig zu evaluieren, einen Schritt in die richtige Richtung. Diese Evaluierungen sollten sich aber nicht darauf beschränken, Abläufe zu überprüfen und Einsätze in ein möglichst gutes Licht zu rücken. Stattdessen sind ergebnisoffene Analysen zu intendierten und nicht-intendierten Wirkungen von Einsätzen geboten. Matthias Dembinski und Thorsten Gromes schlagen vor, politisch besonders brisante Einsätze, nämlich humanitäre militärische Intervention zu evaluieren. In diesem Report diskutieren sie die Vorteile und Grenzen unterschiedlicher Vorgehensweisen bei der Evaluation und empfehlen Verfahren, die die Wirkungen humanitärer militärischer Interventionen auch wirklich sichtbar machen. Sie klären außerdem, was Politik und Öffentlichkeit von Evaluationsergebnissen erwarten können.
"Der Bundestag geht mit dem Vorhaben, Auslandseinsätze der Bundeswehr künftig zu evaluieren, einen Schritt in die richtige Richtung. Diese Evaluierungen sollten sich aber nicht darauf beschränken, Abläufe zu überprüfen und Einsätze in ein möglichst gutes Licht zu rücken. Stattdessen sind ergebnisoffene Analysen zu intendierte und nicht-intendierten Wirkungen von Einsätzen geboten. Die Autoren schlagen vor, politisch besonders brisante Einsätze, nämlich humanitäre militärische Intervention zu evaluieren. In diesem Report diskutieren sie die Vorteile und Grenzen unterschiedlicher Vorgehensweisen bei der Evaluation und empfehlen Verfahren, die die Wirkungen humanitärer militärischer Interventionen sichtbar machen. Sie klären außerdem, was Politik und Öffentlichkeit von Evaluationsergebnissen erwarten können." (Autorenreferat)
"Debates about the onset, termination, and recurrence of civil wars commonly address power relations and political arrangements between adversaries. The dataset presented here contributes to these debates by introducing novel variables on military balances and political compromises after 48 civil wars that ended between 1990 and 2009. It is structured as a time series in which each observation represents one post-conflict year in a government-rebel dyad between 1990 and 2012. Overall, the dataset covers 554 post-conflict years in 33 countries and includes in-depth case descriptions that document and substantiate all coding decisions made. An initial application suggests that greater divergences between political compromise and military balance contribute to the recurrence of civil war." (author's abstract)
1 Vorwort / Michael Brzoska 11. - 2 Einleitung: Konflikte vermitteln? Lehren und Lernen in der Friedens- und Konfliktforschung / Mathias Bös, Lars Schmitt und Kerstin Zimmer 13. - 3 Blick zurück nach vorne - Perspektiven der Friedens- und Konfliktlehre / Mathias Bös und Ralf Zoll 25. - 4 Friedenswissenschaft liche Masterstudiengänge: Nachholende Entwicklung als Erfolgsmodell? / Tanja Brühl 39. - 5 Rollen- und Planspiele in der Lehre: Komplexität verstehen, strategisch handeln / Thorsten Gromes und Sina Kowalewski 59. - 6 Vermitteln vermitteln. Mediation, Macht und Sozioanalyse in der Friedens- und Konfliktforschungslehre / Lars Schmitt 75. - 7 Brücken bauen durch Service Learning - zum Verhältnis von Theorie und Praxis in universitären Lehrveranstaltungen / Kerstin Zimmer 99. - 8 Vom Seminarraum ins Feld und zurück - Potenziale und Herausforderungen von Feldforschung im Studium / Susanne Buckley-Zistel (unter Mitarbeit von David Loew, Levent Esan, Irene Erben) 117. - 9 Lehren und Lernen in der Friedens- und Konfliktforschung aus studentischer Perspektive / Manuel Mecklenburg 135. - 10 Die Einführung friedenswissenschaftlicher Studiengänge in Deutschland -Ursachen, Erscheinungsformen, Konsequenzen / Stephan Sielschott 147. - 11 Peace Studies and Conflict Analysis and Resolution (CAR) Programs: An American Example Against a Global Backdrop / Dennis J.D. Sandole 167. - 12 "Agents for Peace?" Potenziale und Hindernisse für sozialen Wandel durch Friedenslehre - Das Peace and Conflict Studies Masterprogramm der Makerere Universität in Kampala, Uganda / Lydia Marion Koblofsky 193. - 13 Der Zivile Friedensdienst im Kontext von "Transitional Justice" - Fachkräfte zwischen Theorie und Praxis / Heike Burba und Romy Stanzel (unter Mitarbeit von Priska Palacios, Isabel Rodde, Martin Schulze-Allen) 215. - 14 Ist die Friedens- und Konfliktforschung auf dem Weg zur Disziplin? Ein wissenschaftssoziologischer Blick auf die Bedeutung von Studiengängen für die Ausdifferenzierung von D