Deutschlands Rolle in der Libyen-Intervention: Führung, Gefolgschaft und das angebliche Versagen der Regierung Merkel
In: Standortbestimmung Deutschlands: innere Verfasstheit und internationale Verantwortung, S. 85-122
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In: Standortbestimmung Deutschlands: innere Verfasstheit und internationale Verantwortung, S. 85-122
In: Deutsche Außenpolitik und internationale Führung: Ressourcen, Praktiken und Politiken in einer veränderten Europäischen Union, S. 17-55
In: Studienbuch Politikwissenschaft, S. 411-438
"In diesem Beitrag schlägt der Autor in innovativer Weise eine Brücke zwischen den Internationalen Beziehungen und der Vergleichenden Politikwissenschaft. Die vergleichende Außen- und Sicherheitspolitik ist das Thema dieses Kapitels. An der durchlässiger gewordenen Membran zwischen Außen und Innen verortet, sind die Determinanten dieses Politikfeldes auf beiden Seiten zu suchen: sowohl im internen Institutionen- und Interessengefüge der Staaten als auch in den Strukturen des internationalen Systems. Auch Ideen kommen zu ihrem Recht: als individuelle und auf der Makro-Ebene wirksam werdende Wertehaltungen und Weltbilder. Hervorzuheben ist an diesem Beitrag zudem die beispielhafte, in Hypothesen zugespitzte Anwendung dreier besonders wirkmächtiger Theorien der vergleichenden Außenpolitikforschung (nämlich des klassischen Neo-Realismus, des Liberalismus und des Sozialkonstruktivismus) auf Probleme der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit. Das lädt den Leser didaktisch geschickt zum weiterführenden eigenständigen Theoriewissenstransfer ein. Außerdem beantwortet das Kapitel über die vergleichende Außen- und Sicherheitspolitik eine wissenschaftlich und politisch besonders wichtige Frage, nämlich ob bzw. wie sich die Außen- und Sicherheitspolitik von Demokratien und Autokratien unterscheidet." (Textauszug)
In: Assertive multilateralism and preventive war: die Außen- und Weltordnungspolitik der USA von Clinton zu Obama aus theoretischer Sicht, S. 250-260
Zur Erklärung des dominierenden Einflusses der Rüstungskontrollskeptiker sind auch systemische Faktoren zu berücksichtigen. Im Einzelnen verweist der Verfasser auf die Legitimationskrise des Nichtverbreitungsregimes und die überragende Machtposition der USA. Beides zusammen ermöglichte erst die Radikalisierung der amerikanischen Rollenkonzeption, ohne die die unilaterale Interventions- und Rüstungspolitik der Rüstungskontrollskeptiker auf taube Ohren gestoßen wäre. Vor diesem Hintergrund plädiert der Verfasser dafür, zur Erklärung der US-Rüstungskontrollpolitik den systemischen Konstruktivismus und den neoklassischen Realismus stärker zu berücksichtigen. (ICE2)
In: Handbuch der Internationalen Politik, S. 102-116
Sozialkonstruktivistische Ansätze in den Internationalen Beziehungen haben seit den 1980er Jahre vermehrte Aufmerksamkeit erlangt und sich von dort in andere Forschungsteilgebiete vorgearbeitet. Sozial-konstruktivistische Ansätze beinhalten keine substantielle Theorie der Internationalen Beziehungen. Sie zeigen die Wirkkraft von Ideen für die Internationale Politik, bieten aber bisher keine einheitliche Theorie, wann welche Ideen warum entscheidend für das Verhalten von Akteuren und die Strukturen der Internationalen Beziehungen sind. Der Beitrag stellt zentrale Begriffe und Entwicklungslinien sozial-konstruktivistischer Ansätze vor und geht dann auf den aktuellen Forschungsstand und die anstehende Forschungsagenda ein. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei weniger auf den Debatten zwischen unterschiedlichen konstruktivistischen Ansätzen, sondern vielmehr auf der Verortung der Ansätze im Gesamtkontext der Theoriebildung in den Internationalen Beziehungen.(ICB2)
In: Die zweite Große Koalition: eine Bilanz der Regierung Merkel 2005-2009, S. 503-529
Die außenpolitische Programmatik der Großen Koalition wird zunächst vor dem Hintergrund der Koalitionskonstellation problematisiert. Dann werden Sicherheitspolitik (begrenzte militärische Zwangsmittel, Ausweitung und Europäisierung der Schutz- und Präventionsmaßnahmen, präventive Diplomatie im Nahen Osten) sowie Außen- und Regionalpolitik der Regierung Merkel (Amerikapolitik, Europapolitik, Russland- und Mittelosteuropapolitik) dargestellt. Der Verfasser zeigt, dass in einzelnen Politikbereichen im außenpolitischen Stil Koalitionseffekte zwar deutlich nachweisbar sind, ein überparteilicher programmatischer Grundkonsens in den Zielen jedoch für Kontinuität in der exekutiven Außenpolitik sorgte, der sich auf eine starke euro-atlantische Einbindung und die Präferenz gewaltarmer Instrumente stützt. Prägend auf den Stil wirkte neben Koalitionseffekten vor allem die Haltung externer Vetospieler (Bundesverfassungsgericht, Bundestagsfraktionen), die sich in der Sicherheits- und Europapolitik niederschlugen. (ICE2)
In: Berliner Friedenspolitik?: militärische Transformation - zivile Impulse - europäische Einbindung, S. 261-282
Der Beitrag untersucht, wie die in den einschlägigen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts eingeführten normativen und prozeduralen Schranken die deutsche Europapolitik im Sinne einer "Konstitutionalisierung" der Europäischen Union geprägt haben. Dazu wird der Verfassungsordnung der Bundesrepublik (mit ihrem europapolitischen Kern im Art. 79.3) die Vertragsordnung der Europäischen Union gegenüber gestellt (mit ihrem Kern der Rechtsgemeinschaft). Mit letzterer sieht sich Deutschland über die Struktursicherungsklauseln des "Europaartikels" 23 GG verbunden. Der Autor begründet seine These, Deutschland habe die EU "konstitutionalisieren", also ihr eine Verfassung geben wollen, mit den Folgen der Übertragung von Politikentscheidungen von der bisher nationalen auf die europäische Ebene. Um diese zu beschränken, setzen die Bundesländer, der Bundestag und vor allem das Bundesverfassungsgericht dem Transfer von Entscheidungen auf die europäische Ebene enge normative und prozedurale Grenzen. Die deutsche Europapolitik ist damit "domestiziert" worden. Insgesamt wird die deutsche Europapolitik so zum Versuch, die Europäische Union in wesentlichen Fragen so zu gestalten wie die Bundesrepublik, damit der weitere Ausbau Europas mit dem Grundgesetz vereinbar bleibt. (ICA2)
In: Nukleare Weiterverbreitung oder Kernwaffenabrüstung?: Iran, Israel und Nordkorea - die Zukunft des Nonproliferationsvertrages, S. 13-26
Der Beitrag befasst sich mit der iranischen Herausforderung für das Regelwerk des internationalen Nichtverbreitungsregimes für Nuklearwaffen. Der Verfasser beschreibt die konstitutionelle Ordnung des Kernwaffensperrvertrages und arbeitet - gestützt auf die Regimetheorie - die Stärken des nuklearen Nichtverbreitungsregimes heraus. Er fragt dann, in wie weit die bisherigen Verhandlungsangebote an den Iran eine Schwächung des Nichtverbreitungsregimes im Fall Iran bewirkt haben und welche Aussichten auf eine friedliche Beilegung des iranischen Nuklearkonflikts bestehen. Nach Einschätzung des Verfassers strebt der Iran nach einer Kernwaffenoption, hat aber noch kein Programm zur Kernwaffenherstellung gestartet. Die Auswirkungen eines iranischen Nuklearwaffenbesitzes wären jedoch für die Region gravierend. Die Verhandlungsangebote an den Iran signalisieren eine erhebliche Schwächung des Nonproliferationsregimes. Die Vertragslückenschließung sollte in die Hände des UNO-Sicherheitsrates oder einer Überprüfungskonferenz der Mitglieder des Kernwaffensperrvertrages gelegt werden. (ICE2)
In: Defekte Demokratie - crusader state?: die Weltpolitik der USA in der Ära Bush, S. 483-526
Der Autor nimmt eine detaillierte Analyse der amerikanischen Nordkoreapolitik auf der Grundlage eines liberalen, ideenbasierten Ansatzes vor. Demnach bestimmt primär die innerstaatliche Präferenzordnung hinsichtlich der Zuweisung von öffentlichen Gütern, d.h. die Bedeutung zentraler amerikanischer Werte wie Freiheit und Demokratie, die US-Außenpolitik und somit auch die Konfliktsituation auf der koreanischen Halbinsel. Das Scheitern der amerikanischen Nordkoreapolitik ist nach der These des Autors vor allem auf eine Politikblockade zwischen mehreren Gruppen innerhalb der Bush-Regierung und dem Kongress zurückzuführen, die unterschiedliche Ziele und Strategien gegenüber Pjöngjang verfolgen. Er geht in seinem Beitrag u.a. der Frage nach, welche Risiken dieses Scheitern für die koreanische Bevölkerung, die Region Nordostasien und die internationale Politik mit sich bringen und ob sich ein Zusammenhang zwischen den Veränderungen im politischen Prozess der Vereinigten Staaten nach dem 11. September 2001 und der gescheiterten Politik gegenüber dem "Achsenstaat" Nordkorea nachweisen lässt. Er untersucht insbesondere die ideologischen Auseinandersetzungen um die Nordkoreapolitik in der ersten und zweiten Amtszeit von Präsident Bush, die seiner Meinung nach einen "Zickzackkurs" bei den verschiedenen Akteuren erkennen lassen und eine Aufrüstung Nordkoreas nicht verhindern konnten. (ICI2)
In: Deutsche Außenpolitik und internationale Führung: Ressourcen, Praktiken und Politiken in einer veränderten Europäischen Union, S. 376-392