Der Autor nimmt eine detaillierte Analyse der amerikanischen Nordkoreapolitik auf der Grundlage eines liberalen, ideenbasierten Ansatzes vor. Demnach bestimmt primär die innerstaatliche Präferenzordnung hinsichtlich der Zuweisung von öffentlichen Gütern, d.h. die Bedeutung zentraler amerikanischer Werte wie Freiheit und Demokratie, die US-Außenpolitik und somit auch die Konfliktsituation auf der koreanischen Halbinsel. Das Scheitern der amerikanischen Nordkoreapolitik ist nach der These des Autors vor allem auf eine Politikblockade zwischen mehreren Gruppen innerhalb der Bush-Regierung und dem Kongress zurückzuführen, die unterschiedliche Ziele und Strategien gegenüber Pjöngjang verfolgen. Er geht in seinem Beitrag u.a. der Frage nach, welche Risiken dieses Scheitern für die koreanische Bevölkerung, die Region Nordostasien und die internationale Politik mit sich bringen und ob sich ein Zusammenhang zwischen den Veränderungen im politischen Prozess der Vereinigten Staaten nach dem 11. September 2001 und der gescheiterten Politik gegenüber dem "Achsenstaat" Nordkorea nachweisen lässt. Er untersucht insbesondere die ideologischen Auseinandersetzungen um die Nordkoreapolitik in der ersten und zweiten Amtszeit von Präsident Bush, die seiner Meinung nach einen "Zickzackkurs" bei den verschiedenen Akteuren erkennen lassen und eine Aufrüstung Nordkoreas nicht verhindern konnten. (ICI2)
"Die Aufdeckung des Proliferationsnetzwerks des pakistanischen Nuklearwissensschaftlers A. Q. Khan hat das Nichtverbreitungsregime tief erschüttert. Der Beitrag untersucht die Genese und die Aktivitäten des Netzwerks und skizziert den Reformbedarf für die nukleare Exportkontrolle." (Autorenreferat)
In: Jahrbuch internationale Politik: Jahrbücher des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Band 26, Heft 2003, S. 347-350