Sicherheit durch Verschleierung: warum Regierungen Proxies in Cyberkonflikten einsetzen
In: Forschung / DSF, Deutsche Stiftung Friedensforschung, No 57
In: Forschung / DSF, Deutsche Stiftung Friedensforschung, No 57
World Affairs Online
In: Politik in der digitalen Gesellschaft Band 6
Welche Rolle spielen nichtstaatliche Akteure, sogenannte "Proxys", in staatlichen Cyberkonflikten? Und wie unterscheidet sich regimetypenspezifisch das (De-)Eskalationsmanagement? Kerstin Zettl-Schabath vergleicht mithilfe eines umfassenden Datensatzes für die Jahre 2000-2019 die staatlichen Cyber-Proxy-Strategien von China, Russland, den USA und Israel. Dabei zeigen sich je nach politischem System deutliche Abweichungen: Autokratien nutzen Proxys als "Puffer" gegenüber Demokratien, um für ihre Taten nicht belangt zu werden. Für Demokratien dagegen können Berichte privater IT-Unternehmen "Täter-Wissen" kommunizieren sowie Handlungsdruck infolge politischer Verantwortungszuweisungen reduzieren
The phrase "unintended consequences" is often used in the political (science) discourse, yet it still remains theoretically underspecified. We conceptualize unintended consequences in role theoretical terms in three steps, and then apply it to the United States' policy vis-à-vis the Asia-Pacific region under the Obama administration - the so-called "Pivot to Asia". First, we model unintended consequences as a gap between the initial role-taking of an actor and the deviant but commensurate counter-role taking of an Other. Second, we examine the Obama administration's initial role-taking in the diplomatic, security, and economic realms, under the assumption that domestic contestation in the US may lead to unclear signaling about the Pivot's intentions. Third, we investigate counter-role taking by Japan, the Philippines, and Indonesia in order to draw conclusions about their interpretation of US role-taking and its consequences for the region's social structure. Our analysis exposes differentiated patterns of unintended consequences due to deviant counter-role taking by these nations vis-à-vis the US, China, and other actors in the region along all three dimensions of the Pivot.
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In: Democracy and security, Band 19, Heft 1, S. 82-110
ISSN: 1555-5860
World Affairs Online
In: Nomos eLibrary
In: Politikwissenschaft
In: Aussenpolitik und Internationale Ordnung
Dieser Band beleuchtet die zunehmend (geo-)politische Brisanz von Cyberkonflikten sowie die Bedeutung von Informationsasymmetrien darin. Die Autor:innen untersuchen konkret, welche Rolle solche Asymmetrien im Kontext der Attribution, z.B. durch das Einsetzen staatlicher Stellvertreter (sog. "Proxies"), für den Cyberkonfliktaustrag spielen. Anknüpfend an die Bemühungen um den Aufbau und die Etablierung verbindlicher Normen im Kontext von Cyberoperationen wird im dritten Teil des Bandes untersucht, welchen Einfluss die analysierten Asymmetrien in Bezug auf Verbreitung und Wirksamkeit solcher Normen hatten. Mit Beiträgen von Rebecca Beigel, M.A; Dr. Mischa Hansel; Prof. Dr. Sebastian Harnisch; Dr. Alexander Klimburg; Dr. Matthias Schulze; Dr. Stefan Steiger und Kerstin Zettl, M.A..
Unter Klima verstehen wir das über Jahrzehnte gemittelte Wetter. Klima umfasst damit nicht nur die Temperatur, sondern auch andere meteorologische Größen wie iederschlag, Feuchte, Wind und deren Extremwerte. Wie in dem Beitrag erklärt wird, ist Klimawandel einerseits ein natürliches Phänomen, an-dererseits wird das Erdklima zunehmend vom Menschen beeinflusst (zu einem großen Teil durch Treibhausgasemissionen). Während diese Tatsache unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unstrittig ist, wird über die erforderlichen Gegenmaßnahmen hart gerungen, denn letztere erfordern große Anstrengungen von der Gesellschaft und die Versuchung, auf den Maßnahmen anderer (Staaten) "Trittbrett zu fahren" ist groß. Eine Reaktion der Politik ist u. a. die UN-Klimarahmenkonvention zur Eindämmung der globalen Treibhausgasemissionen, sie ist Teil der Climate Governance.
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The article describes and explains Germany's societal, economic, and political reactions to the "Belt and Road Initiative" (BRI). This is (potentially) China's global interconnectivity platform, established in 2013 to address development challenges in some of the country's border provinces, in its export-led growth model, as well as the infrastructure and development gaps in neighboring regions. Applying a liberal theory perspective, the article finds strong economic support for the initiative in Germany but also growing political concerns about regulatory conflicts over equal market access, Chinese investments in the European Union, and their (potential) political implications for intra-EU decision-making processes. The article concludes that some structural conflicts between the EU/Germany and China are inevitable, as evidenced by the recent launch of the EU's own infrastructure initiative for Asia – but also that several structural adjustments as well as dwindling Chinese resources will mitigate these conflicts in the future.
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Politische Intelligenz kann als eine besondere Form mentaler Prozesse verstanden werden, die einen Akteur befähigt, zielgerichtet auf seine politische Umwelt einzuwirken und darin erkannte Probleme durch flexibles Denken und Handeln einer Lösung zuzuführen. In diesem Beitrag wird zunächst historisch vergleichend zwischen der sittlich-geprägten Weisheit bei Aristoteles und der Nutzen-geprägten Schlauheit bei Macchiavelli verortet. Sodann werden die Intelligenzvorstellungen unterschiedlicher Theorien über die internationale Politik und die Außenpolitik von Staaten anhand aktueller Beispiele diskutiert. Abschließend wird kritisch reflektiert, inwiefern in einer Zeit der "breiten Gegenwart" (Humbrich) –in der Vergangenheit und Zukunft zunehmend zum Gegenstand heutiger Politikvorstellungen wird – politische Intelligenz neu gedacht werden sollte.
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The analysis of the economic, social and political crisis in North Korea indicates that three different scenarios for unification on the Korean peninsula are possible. Against this background the article investigates recent developments in North Korea as well as the diplomatic efforts of concerned states to engage the Kim regime: the Four-Party talks, the Beijing Talks between the two Koreas, and the Missile Talks between the North and the United States. The article concludes that for now a violent breakdown of the North Korea regime ("hard landing"- scenario) is possible but not very likely. The same applies to a "soft landing"- scenario, a peaceful melt down of the dynastic Kim regime. In the medium term, however, chances for regime survival are expected to wither in spite of recent North Korean advances in acquiring and blackmailing international support.
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In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 28, Heft 2, S. 83-99
ISSN: 0946-7165
Nicht erst seit der Präsidentschaft und Außenpolitik von Donald Trump gibt es gute Gründe zu vermuten, dass die Kontestation innerstaatlicher Ordnung in den USA im Zeitverlauf so stark variieren kann, dass ihre (zeitweilige) Illiberalität die Stabilität einer liberalen internationalen Ordnung untergraben kann. Die in diesem Literaturreview diskutierten Werke deuten auf einen Wandel von formalen und informellen Institutionen und deren Interaktion im (außen-)politischen Prozess der USA hin. Es werden gezielt Monographien und Sammelbände in den Blick genommen, welche die Innenpolitik der amerikanischen Außenpolitik adressieren und die US- Politik daraufhin untersuchen, inwiefern die parteipolitische Polarisierung und die populistische Außenpolitik der Trump-Administration, die Beziehungen zu zentralen Partnern und Kontrahenten in zwei zentralen Weltregionen (Europa und Asien) verändern. Das Literaturreview bietet erste Bausteine für ein Forschungsprogramm an, welches die innenpolitischen Veränderungen in den USA systematisch mit der Rolle der USA gegenüber anderen Staaten und nichtstaatlichen Akteuren verbindet.
Konflikte zwischen Staaten müssen sich nicht in blutigen Kriegen äußern, sondern können auch versteckter im virtuellen Raum der Informationstechnologie ausgetragen werden. Die Bandbreite sogenannter Cyberangriffe ist groß und reicht vom Diebstahl geistigen Eigentums über Desinformationskampagnen und Wahlmanipulation bis zu Eingriffen in die Infrastruktur eines gegnerischen Landes – indem Kraftwerke durch einen Hackerangriff abgeschaltet werden. Mithilfe eines weltweit einmaligen Datensatzes untersuchen Heidelberger Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler das Verhalten von Demokratien und Autokratien in solchen Cyberkonflikten.
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In: Handbuch Außenpolitik der Staaten der Europäischen Union
In: Oxford Research Encyclopedia of Politics
"Iran and European Union Politics" published on by Oxford University Press.
In: Routledge studies on challenges, crises and dissent in world politics
This edited volume bridges the "analytical divide" between studies of transatlantic relations, democratic peace theory, and foreign policy analysis, and improves our theoretical understanding of the logic of crises prevention and resolution. The recent rise of populism and polarization in both the U.S.A and Europe adds to a host of foreign policy crises that have emerged in transatlantic relations over the last two decades. Through examining how democracies can manage to sustain and maintain mechanisms of crisis resilience that are embedded in the democratic peace, and particularly transatlantic relations, this book helps enhance the understanding of inter-democratic crisis resolution across issue areas. In doing so, it addresses some of the most important and prevalent crises of our time, such as anti-terrorism intervention in Afghanistan; Iran's nuclear program; burden-sharing within North Atlantic Treaty Organization NATO; key aspects of the international order, such as binding norms for cyber security and the integration of China into the Western-led international economic order; as well as domestic order shifts, such as the British vote to leave the European Union (EU) and the impact of the Trump administration populist foreign policy on transatlantic crisis resolution.