" ...Je härter die Urteile, desto gerechter ...": Todesurteile in den Standgerichtsprozessen in Oberösterreich
In: Sozialistenprozesse: politische Justiz in Österreich 1870-1936, S. 317-328
In dem Beitrag soll über zwei Standgerichtsprozesse in Oberösterreich im Februar 1934 berichtet werden. Zur Rekonstruktion wurden Gerichtsakten, Zeitungen und Zeugenaussagen ausgewertet. In Steyr, einer Hochburg der SPÖ, wurde der bewaffnete Aufstand am 12. Februar begonnen und einen Tag später mit der Kapitulation des Schutzbundes beendet. Am 17. Februar wurde Josef Ahrer von einem Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auch in Linz, dem Ausgangspunkt des Aufstandes, wurde in einem Standgerichtsprozeß der Malergehilfe Anton Bulgari zum Tode verurteilt und hingerichtet. Beide Hinrichtungen werden als Zeichen für die Mittel bezeichnet, die die politische Justiz im Auftrag reaktionärer Kräfte ergreife, um die Arbeiterbewegung zu schwächen und zu zerschlagen. (AR)