Entpolitisierte Zivilgesellschaft?: Engagementpolitik und politische Partizipation
In: Partizipation als Bildungsziel: politische Aktion in der politischen Bildung, S. 17-30
Der Verfasser führt in das neue Politikfeld "Engagementpolitik" ein und geht dem Verdacht nach, dass Engagementpolitik mit einer Entpolitisierung zivilgesellschaftlicher Aktivitäten einher gehen könnte. Er zeichnet zunächst die Geschichte der Etablierung dieses relativ neuen Politikfeldes nach, fragt nach dessen normativem Gehalt und skizziert den aktuellen Diskurs als von starken Ambivalenzen gekennzeichnet. Letzteres gilt insbesondere hinsichtlich der Tatsache, dass bei der Durchsetzung von Deutungen die Bürgergesellschaft zu einem Objekt der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen bei der Bestimmung des Verhältnisses von staatlicher Steuerungsnotwendigkeit und freiem Marktgeschehen wird. Der Verfasser begründet die These, dass freiwilliges Engagement kein Wert an sich ist, sondern dass erst im Kontext der Kontroversen um die demokratische Ausgestaltung der Gesellschaft eine kollektive Ethik entwickelt werden kann. (ICE2)