Konfession als Lebenskonflikt: die Geschichte eines Ausbruchs aus dem Lebens- und Gedankenkreis des Pietismus
In: Konfession - eine Nebensache?: politische, soziale und kulturelle Ausprägungen religiöser Unterschiede in Deutschland, S. 134-147
Es wird von einer Lebensgeschichte berichtet, die im Zusammenhang mit Religion von erheblichen Konflikten gekennzeichnet war. Dabei geht es um den Ausbruch eines jungen Mannes aus der Lebens- und Gedankenwelt seiner Eltern, seiner Schule, seiner gesamten pietistisch geprägten Umwelt. Der Lebenskonflikt wird als Kontroverse mit seinem Glaubensbekenntnis nachgezeichnet, das ihm im Rahmen seiner Persönlichkeitsentwicklung zunehmend fremd wurde, weil er mit den Ideen der Aufklärung in Berührung kam und sich daher von der Religion zu emanzipieren suchte. Der nicht gelöste Konflikt innerhalb des Pietismus - zwischen dualistischer Anthropologie und genetischer Pädagogik - wird als Grundlage der Lebensgeschichte betrachtet; sie bringt als Resultat, daß Zwang Widerstand und Kontrolle "Freiheitsdurst" bewirkt. (HA)