Stufen der Judenverfolgung im Dritten Reich 1933-1939
In: Antisemitismus: von der Judenfeindschaft zum Holocaust, S. 172-185
Der Beitrag untersucht aufgrund gedruckter Quellen die Phasen der Judenverfolgung in Deutschland während der Jahre 1933-1939. Der Antisemitismus war Kern der nationalsozialistischen Weltanschauung. Das Spezifische des Hitlerschen Antisemitismus liegt in seiner Rassenlehre und dem Entschluß, daraus als letzte Konsequenz die physische Vernichtung des Judentums zu ziehen. Hierbei lassen sich vier Phasen unterscheiden: (1) Von 1933-1935 erfolgte mit Einzelmaßnahmen aufgrund von Notverordnungen und des Ermächtigungsgesetzes die Verdrängung der Juden aus dem öffentlichen und wissenschaftlichen Leben; (2) Die Nürnberger Gesetze leiteten die Phase des politischen Antisemitismus in die des biologischen Antisemitismus über. Die Juden wurden jetzt aus allen Berufen ausgeschaltet; (3) Mit dem Novemberprogramm 1938 begannen die ersten Massendeportationen in die polnischen Lager und Ghettos; (4) Seit 1941 schließlich erfolgte die physische Massenvernichtung durch Erschießung und Vergasung. (AM)