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Inhalt: Weibliche Sozialisation - männliche Sozialisation Mädchen - Exponentinnen des Wertewandels? Individualisierung und weibliche Lebenslage "Weibliche Ethik" und politische Sozialisation

Sammelrezension von: Angelika Schaser: Helene Lange und Gertrud Bäumer. Eine politische Lebensgemeinschaft. (L'homme: Schriften, Bd. 6.). Köln/Weimar: Böhlau 2000. 416 S. ; Caroline Hopf/Eva Matthes: Helene Lange und Gertrud Bäumer. Ihr Engagement für die Frauen- und Mädchenbildung. Kommentierte Texte. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2001. 229 S.

Die Autorin geht von der These aus, daß Mädchen aufgrund der Lokalisierung ihrer Erfahrungen und Lebensinteressen, die sie in öffentliche und private Perspektiven zwingen, Erwerbsarbeit einerseits und Familienarbeit andererseits, anders politisch sind. Hierzu werden Untersuchungen zur politischen Sozialisation von Mädchen (pädagogische Kinderforschung) und systematische sozialisationstheoretische Ansätze (feministische Sozialpsychologie) diskutiert. Danach werden Ergebnisse aus der empirischen Jugendforschung der 80er Jahre ("Wertewandel" in der Shell-Studie von 1985 und der Sinus-Studie von 1983/85) interpretiert. Abschließend wird die These von der Individualisierung der Lebenslagen in bezug auf die Geschlechterdifferenz im politischen Verhalten erörtert. Das Individualisierungstheorem greift nur begrenzt bei der Analyse der Geschlechterdifferenz, weil es nicht berücksichtigt die spezifische Politikferne von Mädchen und die andere Gewichtung, die Frauen und Mädchen in politischen Entscheidungen treffen. Diese können nur durch eine Theorie unterschiedlicher geschlechtsspezifischer Lebensbedingungen, biografischer Perspektiven und daraus resultierender Erfahrungsmuster erklärt werden. Am Beispiel des Verhältnisses von Sozialpolitik im Männerterritorium einerseits und dem Frauenterritorium Familie andererseits wird die Konstituierung sozialer Hierarchien zwischen den Territorien aufgezeigt. (ICK)