"Bemerkungen über Rassenhygiene und Sozialismus": Oda Olberg-Lerda, die eugenische Bewegung und ihre Rezeption durch die Linke
In: Die Revolutionierung des Alltags: zur intellektuellen Kultur von Frauen im Wien der Zwischenkriegszeit, S. 101-119
Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über die Lebensgeschichte Oda Olberg-Lerdas und unterstreicht deren antifaschistisches Engagement. Sie wendet sich im Folgenden dem Bereich der Rassenhygiene und Eugenik und deren Rezeption durch die sozialistische Bewegung zu. Neben Oda Olberg bezieht sie sich dabei auf Karl Kautsky und Ludwig Gumplowicz. Olberg verbindet dabei den Bereich der Rassenhygiene (und das sogenannte "Degenerationsproblem") mit einer sozialistischen Milieutheorie. In Bezug auf den Antisemitismus folgt Olberg der die Determination des Ökonomischen betonenden marxistischen Analyse und unterschätzt die Gefährlichkeit des modernen Antisemitismus, vor allem in seiner nationalsozialistischen Variante. (ICE)