Individual Pieties" und "Non-Pieties": Dynamiken des religiösen Wandels in der "islamischen Welt"
In: Göttinger Reihe zur Ethnologie Band 24
In: Göttinger Reihe zur Ethnologie Band 24
In: Göttinger Reihe zur Ethnologie Band 23
Seit der Revolution 2010/2011, dem Sturz des Diktators Ben 'Ali und dem Ende der Einparteien-Herrschaft im Jahr 2011 sowie der Verabschiedung einer neuen demokratischen Verfassung im Jahr 2014 gilt Tunesien in der arabischen Welt als Ausnahmeland, als das einzige Land der Region, in welchem eine Zivilgesellschaft den Sieg über ein autokratisches System davontragen und behaupten konnte. Der vorliegende Band beschäftigt sich nicht nur mit der historischen Entwicklung Tunesiens seit dem Beginn tunesischer Reformen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, sondern analysiert auch, wie sich im Kontext einer langen Reformtradition in der Kolonialzeit und seit der Unabhängigkeit die Herausbildung der tunesischen Zivilgesellschaft erklärt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei zum einen auf der Revolution des Jahres 2010/2011 und der Entwicklung eines demokratischen Tunesiens nach der Revolution. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, warum die religiöse Opposition Tunesiens in Gestalt der "Nahḍa" letztendlich bereit war, diese Entwicklung Tunesiens zu akzeptieren und mitzutragen.
In: Göttinger Reihe zur Ethnologie Band 25
In: Global studies
In: Global Studies
Zeit und Zeitvorstellungen sind zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Ordnung. Die konkrete Ausgestaltung von Zeitordnungen ist Inhalt vielfältiger sozialer, politischer und religiöser Aushandlungsprozesse. Roman Loimeier beleuchtet die Entwicklung der islamischen Zeitlandschaft Sansibar im 19. und 20. Jahrhundert aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt, dass Konflikte um die »rechte Zeit« in islamischen Gesellschaften eine besondere Dynamik aufweisen, beispielsweise bei der Frage der Sichtung des Mondes und der Festlegung islamischer Festtage: Muslimische Gemeinschaften sind ausgeprägte Zeitgemeinschaften. Auseinandersetzungen um die »rechte Zeit« sind daher elementarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.Das Buch zeigt, dass mit der Einführung der Uhrzeit im späten 19. Jahrhundert und mit ihrer Durchsetzung im Lebensalltag Sansibars im 20. Jahrhundert die Diskussionen um die »rechte Zeit« eine zusätzliche Dimension erhalten haben. Bis heute hat sich eine erstaunliche Vielfalt von Zeiten erhalten.
In: Edition Weltregionen, Bd. 19
World Affairs Online
In: Orient: deutsche Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur des Orients = German journal for politics, economics and culture of the Middle East, Band 49, Heft 2, S. 32-41
ISSN: 0030-5227
In: Orient: deutsche Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur des Orients = German journal for politics, economics and culture of the Middle East, Band 49, Heft 2, S. 32-41
ISSN: 0030-5227
World Affairs Online
In: Africa Spectrum, Band 41, Heft 2, S. 175-197
ISSN: 1868-6869
"Die Revolution in Sansibar 1964 stellt für die Geschichte des Landes einen tiefen Einschnitt dar, weil sie nicht nur den vollkommenen Umsturz der politischen Verhältnisse, sondern auch den Tod und die Vertreibung tausender Einwohner Sansibars mit sich brachte und, damit einhergehend, tief greifende religiöse, ökonomische, soziale und kulturelle Verwerfungen. Diese Umwälzungen beeinflussen die Entwicklung Sansibars bis heute und werden in zahlreichen akademischen, journalistischen und literarischen Publikationen diskutiert und interpretiert. Trotz dieser Thematisierung ist die 'Klärung' der Erinnerungen der Revolution in Sansibar bisher nicht gelungen: Widerstreitende 'memories of revolution' blockieren bis heute die Herausbildung eines historischen Konsenses im kollektiven Gedächtnis Sansibars." (Autorenreferat)
In: Africa Spectrum, Band 41, Heft 2, S. 175-197
ISSN: 0002-0397
World Affairs Online
In: Afrika Spectrum, Band 41, Heft 2, S. 149-153
In: Beiträge zur Afrikaforschung 20
World Affairs Online
In: Globalisierung im lokalen Kontext: Perspektiven und Konzepte von Handeln in Afrika, S. 1-30
Ziel des von den Verfassern herausgegebenen Sammelbandes, den der vorliegende Beitrag einleitet, ist es, mit geschärften Begriffen einen Beitrag zur kritischen Weiterentwicklung der Globalisierungsdebatte zu leisten. Ausgangspunkt der Beiträge ist die Beschäftigung mit Afrika und der Bezug auf die Globalisierungsdebatte vor dem Hintergrund von Entwicklungen in Afrika. Die Beiträge hinterfragen dabei insbesondere die bestehenden und inzwischen inflationäre gebrauchten Kategorien "global" und "lokal" und werfen den Blick auf Zwischenräume und Nuancen, die für die Verbindung von Lokalem und Globalem von zentraler Bedeutung sind. Drei Themen erweisen sich hierbei als zentral: (1) die Bedeutung der Entwicklung von Parametern zur konkreten Bestimmung des Globalen und Lokalen; (2) der Verweis auf die Relationalität von Lokalem und Globalem in Bezug auf bestimmte Wissenssysteme oder Referenzrahmen; (3) die Analyse der Verschränktheit von Lokalem und Globalem. Die zentrale These lautet, dass Globalisierung und die Einbeziehung in Prozesse der Globalisierung nicht bereits zu einer allgemeinen Vorannahme gemacht werden sollten. Vielmehr ist es notwendig, Globalisierung konkret von Fall zu Fall, von Zeitkontext zu Zeitkontext und von Region zu Region nachzuweisen. Dafür eignen sich Parameter, die es ermöglichen, "globalisierungsverdächtige" Befunde als solche zu bestätigen oder zurückzuweisen. (ICE2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 37/2003
ISSN: 0479-611X