Apels Erzählungen: Das Bundesverteidigungsministerium begründet den "Nachrüstungs"-Beschluß. Eine Fallstudie
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 25, Heft 11, S. 1328-1342
ISSN: 0006-4416
Mit der Publikation "Die nuklearen Mittelstreckenwaffen, Modernisierung und Rüstungskontrolle" versucht das Bundesverteidigungsministerium den "Nachrüstungs"-Beschluß vom 12. Dezember 1979 militärisch und politisch zu begründen: "Der 'Nachrüstungs'-Beschluß ist eine Reaktion auf die Einführung neuer Mittelstreckenwaffen seitens der Sowjetunion, die ohnehin eine eurostrategische Überlegenheit besitzt. Da der nuklearen Schutzschirm, den die Interkontinentalsysteme der USA gegen eine Bedrohung Westeuropas durch sowjetische Mittelstreckenwaffen gebildet hatten, angesichts der globalstrategischen Parität zwischen den Supermächten zusammengebrochen ist, die Mittelstreckensysteme der Nato, die nun als Gegengewicht bedeutsam werden, veralten und an militärischer Wirksamkeit einbüßen, müssen neue eurostrategische Systeme disloziert werden, die eine Abschreckungslücke verhindern und die Verteidigung Westeuropas gegen einen sowjetischen Kernwaffenangriff ermöglichen. Schließlich stellt die 'Nachrüstung' die politischen Voraussetzungen für aussichtsreiche Rüstungskontrollverhandlungen her." Diese Argumente versucht der Autor thesenartig zu widerlegen. (FS2)