Wandel von Liebesbeziehungen und Sexualität: empirische und theoretische Analysen
In: Beiträge zur Sexualforschung 89
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In: Beiträge zur Sexualforschung 89
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 16, Heft 1, S. 38-55
ISSN: 2196-2154
"Der soziale Wandel von Beziehungsformen und die zunehmende Verbreitung nicht-konventioneller Lebensformen wird von vielen - meist auf Querschnittsdaten beruhenden - familiensoziologischen Untersuchungen gegenwärtig nur unzureichend abgebildet. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Aufsatz die Lebensverläufe 30-, 45-, und 60-jähriger Männer und Frauen mittels einer Optimal-Matching-Analyse im Längsschnitt. Im Jahr 2002 wurden in Hamburg und Leipzig 776 quantitative computergestützte Interviews (CAPI) durchgeführt, die u.a. die gesamte Beziehungsbiographie der Befragten in Form retrospektiver Längsschnittdaten erfassten. Eine Vergleich der unterschiedlichen Biographietypen bis zum Alter von 30 Jahren und bis zum Alter von 45 Jahren zeigt eine deutliche Zunahme der nicht-konventionellen Beziehungsmodelle des 'living-apart-together' und der nichtehelichen Lebensgemeinschaft." (Autorenreferat)
In: Forschung und Praxis der Sexualaufklärung und Familienplanung 37
In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation: ZSE, Heft 3, S. 294-311
ISSN: 0720-4361
Sexualaufklärung findet im Spannungsfeld zwischen dem Erziehungsrecht der Eltern und dem Bildungsauftrag des Staates statt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe erstmalig für die Erwachsenenbevölkerung in Deutschland die Erfahrungen mit familiärer und schulischer Sexualaufklärung retrospektiv zu untersuchen. Dafür wird im Vergleich verschiedener Altersgruppen analysiert, ob schulische und/oder familiäre Sexualaufklärung überhaupt stattgefunden hat, welche sexuellen Themen und welche Personen der Sexualaufklärung wichtig waren und wie die subjektive Zufriedenheit mit den Informationen in Abhängigkeit von soziodemografischen Variablen einzuschätzen ist. Hierfür werden Daten der aktuellen GeSiD-Studie zu "Gesundheit und Sexualität in Deutschland" ausgewertet: 4.955 Personen im Alter von 18-75 Jahren wurden per Face-to-Face-Interview befragt. Als Auswahlverfahren wurde eine bundesweite zweifach geschichtete Zufallsstichprobe gezogen; die Teilnahmequote betrug 30,2 %. Es zeigt sich, dass sowohl familiäre als auch schulische Sexualaufklärung im Untersuchungszeitraum stark zugenommen hat und von den Befragten der jüngeren Generationen auch deutlich positiver bewertet wird. Kritisch anzumerken bleibt, dass das Spektrum der vermittelten Themen weiterhin auf den Reproduktionsaspekt der Sexualität verengt bleibt, während wichtige Aspekte der sexuellen Gesundheit wie Informationen zu unterschiedlichen sexuellen Praktiken, zur Lustdimension der Sexualität und zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) zu selten im schulischen Kontext vermittelt werden.
Die herkömmliche Familiensoziologie unterschätzt die Dynamik des Wandels des Beziehungslebens, weil sie nichtkonventionellen Partnerschaftsformen zu wenig Beachtung schenkt. Zudem blendet sie die Bedeutung der Sexualität für moderne Beziehungen aus. Die hier präsentierte Studie versucht, beziehungssoziologische und sexualwissenschaftliche Ansätze zu verbinden. Interviewt wurden 776 Männer und Frauen dreier Generationen aus Hamburg und Leipzig, die zum Zeitpunkt der Befragung 30, 45 bzw. 60 Jahre alt waren. Der Wandel von Beziehungsbiographien und Beziehungsformen im frühen, mittleren und höheren Erwachsenenalter wird nachgezeichnet, die Konsequenzen dieses Wandels für das Leben mit Kindern untersucht und das sexuelle Verhalten sowie der Stellenwert der Sexualität in kurzen und langfristigen Beziehungen analysiert.
In: Porn studies, Band 2, Heft 1, S. 76-92
ISSN: 2326-8751
In: Forschung und Praxis der Sexualaufklärung und Familienplanung 32
In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Band 64, Heft 11, S. 1355-1363
Hintergrund: Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind ein relevanter Risikofaktor für die sexuelle Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung. Für eine zielgruppenspezifische Präventionsarbeit ist der Wissensstand zu STI in verschiedenen Bevölkerungsgruppen daher von besonderem Interesse. Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wissensstand zu neun STI in der deutschen Bevölkerung zu analysieren. Dafür werden Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen, sexualitätsbezogenen Merkmalen sowie der subjektiven Zufriedenheit mit dem Informationsstand untersucht. Methode: Die GeSiD-Studie "Gesundheit und Sexualität in Deutschland" erhob von 4955 Personen per Face-to-Face-Interview repräsentative quantitative Daten zum Wissensstand zu STI. Als Auswahlverfahren wurde eine zweifache Zufallsstichprobe gezogen. Dafür wurden zunächst 200 Sample Points (Gemeinden) in ganz Deutschland regional proportional ausgewählt. Anschließend wurde eine Zufallsstichprobe von Adressen über die jeweiligen Einwohnermeldeämter gezogen. Die Teilnahmequote betrug 30,2 %; das Durchschnittsalter lag bei 46,3 Jahren. Ergebnisse: Wissen über HIV/Aids war in allen Altersgruppen weit verbreitet. Andere STI waren deutlich weniger bekannt. Besonders wenig informiert zeigten sich Ältere und Befragte mit niedrigem Bildungsstand, regionaler sozialer Benachteiligung sowie mit Migrationshintergrund. Eine höhere Anzahl von SexualpartnerInnen hing mit einem besseren Wissensstand zusammen. Gut informiert zeigten sich Personen, die sich nicht als heterosexuell beschreiben, sowie Personen, die schon einmal an einer STI erkrankt waren. Fazit: Heterosexuelle Erwachsene in Deutschland sind unzureichend über STI informiert. Zielgruppenspezifische Anstrengungen zur Verbesserung des Wissens über STI sind nötig, um sexuelles Risikoverhalten zu vermindern und die Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu verbessern.
In: The Journal of sex research, Band 58, Heft 8, S. 1008-1018
ISSN: 1559-8519
In: Beiträge zur Sexualforschung Band 108
Zum Jubiläum des Instituts für Sexualforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf setzen sich ehemalige und aktuelle Institutsmitglieder mit sexualwissenschaftlichen Forschungsfeldern und sexualpolitischen Kontroversen auseinander. In autobiografischen Berichten zeigen die renommierten Autorinnen und Autoren Verbindungen zwischen ihren individuellen Lebensläufen und Forschungswegen auf. Beiträge zu gegenwärtigen und zukünftigen Fragen des Feminismus, der Kriminalprognostik und der Sexualpädagogik runden diesen breiten Einblick in die Sexualforschung ab. Mit Beiträgen von Inga Becker, Nikolaus Becker, Wolfgang Berner, Maika Boehm, Peer Briken, Sabine Cassel-Bähr, Ulrich Clement, Martin Dannecker, Arne Dekker, Annika Flöter, Fritjof von Franqué, Johannes Fuß, Hans Giese, Margret Hauch, Andreas Hill, Judith Iffland, Reinhardt Kleber, Verena Klein, Thula Koops, Ute Lampalzer, Moritz Liebeknecht, Hannah Lietz, Silja Matthiesen, Timo Nieder, Will Preuss, Martin Rettenberger, Hertha Richter-Appelt, Gunter Schmidt, Eberhard Schorsch, Katinka Schweizer, Volkmar Sigusch, Andreas Spengler, Bernhard Strauß, Elisabeth Stück, Safiye Tozdan, Daniel Turner und Dalnym Yoon.