Gesundheitliche Resilienz: Konzept und Empirie zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheit im Alter
In: Gesundheit und Gesellschaft
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Soziale Ungleichheiten der Gesundheit bestehen bis ins hohe Lebensalter. Andreas Mergenthaler geht der Frage nach, wie gesundheitliche Ungleichheiten im hohen Lebensalter reduziert werden können. Ein zentrales Konzept ist "Gesundheitliche Resilienz": Es bezieht sich auf Menschen in unteren sozioökonomischen Statusgruppen, die trotz der damit verbundenen Risiken bei guter Gesundheit altern. Auf der Grundlage des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) untersucht der Autor, inwieweit soziales Kapital oder Gesundheitslebensstile eine Anpassung an sozioökonomische Gesundheitsrisiken alter Menschen aus unteren Statusgruppen fördern. Die Ergebnisse zeigen Ansätze auf, die zu einer Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes dieser Gruppen und somit zu einer Verringerung des "Health Gap" genutzt werden können.
In: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik: GWP ; Sozialwissenschaften für politische Bildung, Band 56, Heft 4, S. 481-491
ISSN: 2196-1654
"Der Beitrag untersucht, ob langfristig Arbeitslose seit der deutschen Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern eine neue soziale Unterschicht herausgebildet haben. Die empirischen Ergebnisse deuten (noch) nicht darauf hin, dass dies der Fall ist. Bevor Alarm geschlagen wird, ist eine differenzierte Betrachtungsweise der Unterschicht-Frage anzuraten." (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 28, Heft 3, S. 357-380
ISSN: 2196-2154
"Der Übergang in den Ruhestand ist eine bedeutsame Statuspassage im Leben älterer Erwachsener. Über die Konsequenzen dieses Übergangs für die Qualität privater Beziehungen ist in Deutschland bislang wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist es daher, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen eine positive Entwicklung sozialer Beziehungen in Familie und Freundeskreis nach dem Ruhestandseintritt möglich ist. 1.949 Ruheständler im Alter zwischen 55 und 70 Jahren (M=66,2) wurden zur subjektiv wahrgenommenen Veränderung ihrer Beziehung zum Partner, zu den eigenen Kindern und Enkelkindern und Freunden seit dem Ruhestandseintritt befragt. Mithilfe eines Index wurde eine Maßzahl generiert, die von der Verschlechterung bis hin zur Verbesserung in allen vier Bereichen alle Zustände abbildet. Eine schrittweise lineare Regressionsanalyse zeigt den Einfluss von tätigkeitsbezogenen Variablen, individuellen und sozio-ökonomischen Merkmalen, Interaktionseffekten zwischen Tätigkeiten und dem Geschlecht sowie der Art des Ruhestandsübergangs auf die Verbesserung der Beziehungsqualität von Sozialkontakten. Insbesondere die Betreuung von eigenen Enkelkindern zeigte einen positiven Zusammenhang mit einer gesteigerten Beziehungsqualität in privaten Kontakten an. Wer aktiv und planend in das eigene Leben investierte, wies außerdem eine positivere Wahrnehmung von Sozialkontakten seit dem Ruhestandseintritt auf. Männer, die im Ruhestand keiner Erwerbstätigkeit nachgingen schätzten ihre Beziehungsqualität außerdem höher ein als diejenigen Männer, die eine Erwerbsarbeit ausübten. Ein unfreiwilliger Übergang in den Ruhestand wies einen negativen Zusammenhang mit erlebter Beziehungsqualität auf." (Autorenreferat)
Die Bevölkerung in Deutschland ist im internationalen Vergleich eine der ältesten der Welt. Ein Fünftel der Gesamtbevölkerung, rund 18 Millionen Menschen, sind zwischen 60 und 80 Jahre alt. Was bedeutet diese Entwicklung für die älteren Menschen und welche politischen Herausforderungen ergeben sind daraus?
In: Gesundheit und Gesellschaft
In: Gesundheit und Gesellschaft Ser.
Intro -- Inhalt -- Abbildungsverzeichnis -- Tabellenverzeichnis -- Vorwort -- 1 Einführung -- 1.1 Das Forschungsproblem -- 1.2 Demografische und epidemiologische Rahmenbedingungen -- 1.2.1 Anstieg der ferneren Lebenserwartung und demografisches Altern -- 1.2.2 Die Entwicklung der Morbidität -- 1.3 Der Lösungsansatz: Soziale Determinanten gesundheitlicher Disparitäten innerhalb von Statusgruppen -- 1.4 Zum Aufbau der Arbeit -- Teil I: Forschungsstand zur sozialen Ungleichheit der Gesundheit und konzeptionelle Grundlagen gesundheitlicher Resilienz im Alt -- 2 Soziale Ungleichheit der Gesundheit im Alter -- 2.1 Forschungsstand -- 2.1.1 Thesen zur Dynamik gesundheitlicher Ungleichheit im Alter -- 2.1.2 Empirische Befunde -- 2.2 Diskussion des Forschungsstandes -- 2.3 Schlussfolgerungen für die vorliegende Arbeit -- 3 Gesundheitliche Resilienz im Alter: Theoretische und konzeptionelle Grundlagen -- 3.1 Zum Konzept der Resilienz -- 3.2 Risikound Schutzfaktoren -- 3.3 Resilienzmodelle -- 3.4 Gesundheitliche Resilienz im Alter -- 4 Gesundheitliche Lebensqualität -- 4.1 Gesundheitsund Krankheitsbegriffe -- 4.2 Gesundheitsdefinition der WHO und das Konzept gesundheitlicher Lebensqualität -- 4.3 Gesundheitliche Lebensqualität im Alter -- 5 Soziale Schichtzugehörigkeit als gesundheitlicher Risikofaktor im Alter -- 5.1 Schichtspezifische Risiko-Mechanismen -- 5.1.1 Sozialstrukturelle, materielle und psychosoziale Belastungen -- 5.1.2 Lebenslauf-Perspektive -- 5.2 Dynamik des Schichtgradienten -- 5.2.1 Selektive Mortalität -- 5.2.2 Anstieg der Morbidität -- 5.2.3 Transferleistungen staatlicher Alterssicherungssysteme -- 5.2.4 Steigender Frauenanteil und geschlechtsspezifische Ausprägungen ge-sundheitlicher Ungleichheiten im Alter -- 6 Soziale Schutzfaktoren -- 6.1 Gesundheitslebensstile -- 6.1.1 Allgemeine Lebensstilbegriffe -- 6.1.2 Lebensstile im Alter.
In: Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft Bd. 47
Abstract: Ältere Menschen befinden sich heute in einer günstigeren Lebenssituation als frühere Generationen: Viele von ihnen verfügen über einen hohen Lebensstandard, ein hohes Bildungsniveau und eine gute Gesundheit. Angesichts dieser Potenziale stellt sich die Frage, welche Pläne und Vorstellungen ältere Menschen heute vom Leben im "dritten Lebensalter" haben. Welche Entscheidungen treffen sie beim Übergang in den Ruhestand hinsichtlich einer weiteren Erwerbsbeteiligung, eines zivilgesellschaftlichen Engagements oder familialer Unterstützungen? Der vorliegende Band stellt aktuelle Befunde der interdisziplinären Studie "Transitions and Old Age Potential (TOP)" des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zu den Lebensplänen, Potenzialen und Übergängen der 55- bis 70-Jährigen in Deutschland vor. Neben der Darstellung aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse verfolgt der Band das Ziel, Handlungsempfehlungen für die Politik, Unternehmen oder Organisationen der Zivilgesellschaft abzuleiten - un
In: Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft, Band 47
Ältere Menschen befinden sich heute in einer günstigeren Lebenssituation als frühere Generationen: Viele von ihnen verfügen über einen hohen Lebensstandard, ein hohes Bildungsniveau und eine gute Gesundheit. Angesichts dieser Potenziale stellt sich die Frage, welche Pläne und Vorstellungen ältere Menschen heute vom Leben im "dritten Lebensalter" haben. Welche Entscheidungen treffen sie beim Übergang in den Ruhestand hinsichtlich einer weiteren Erwerbsbeteiligung, eines zivilgesellschaftlichen Engagements oder familialer Unterstützungen? Der vorliegende Band stellt aktuelle Befunde der interdisziplinären Studie "Transitions and Old Age Potential (TOP)" des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zu den Lebensplänen, Potenzialen und Übergängen der 55- bis 70-Jährigen in Deutschland vor. Neben der Darstellung aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse verfolgt der Band das Ziel, Handlungsempfehlungen für die Politik, Unternehmen oder Organisationen der Zivilgesellschaft abzuleiten - und nicht zuletzt für die Älteren selbst.
In: Beitrage zur Bevölkerungswissenschaft
Older people today find themselves in a more favourable life situation than previous generations: Many of them have a high standard of living, a high level of education and good health. In view of this potential, the question arises as to what plans and ideas older people have today about living in the "third age". What decisions do they make in their transition to retirement with regard to further employment participation, civil society involvement or family support? This volume presents current findings from the interdisciplinary study "Transitions and Old Age Potential (TOP)" by the Federal Institute for Population Research on the life plans, potentials and transitions of 55- to 70-year-olds in Germany. In addition to presenting current scientific results, the volume aims to derive recommendations for action for politicians, companies and civil society organisations - and not least for the elderly themselves.
Erwerbstätigkeit im Ruhestandsalter hat im öffentlichen, politischen und akademischen Diskurs in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Beschreibung des Entscheidungsprozesses für oder gegen eine fortgeführte Erwerbstätigkeit über die Grenzen des Ruhestandsalters hinaus ist für Deutschland bisher nur lückenhaft vorgenommen worden. Als Grundlage für die Analyse dieses Entscheidungsprozesses verwendet dieses Buch eine Heuristik, die auf dem Rubikon-Modell der Handlungsphasen beruht. Neben der Beschreibung spezifischer Konstellationen formeller und informeller Tätigkeiten in einzelnen Phasen werden auch die sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Bedingungen in den Blick genommen, die das gewünschte oder notwendige Arbeiten von Menschen im Ruhestand fördern oder einschränken. Dies ermöglicht eine differenzierte Sichtweise auf den Prozess der Grenzgänge zwischen Erwerbsarbeit und Ruhestand und kann dadurch eine Orientierung für die politische, gesellschaftliche und insbesondere für die individuelle Gestaltung des jungen Alters bieten. Tabellenanhang: s. https://shop.budrich.de/wp-content/uploads/2019/09/Anhangtabellen.pdf
Der Anteil an Paaren jenseits der 50, bei denen beide Partner erwerbstätig sind, ist in der Vergangenheit stark gestiegen und wird voraussichtlich auch zukünftig weiter steigen. Derzeit sind bei mehr als der Hälfte aller Paare zwischen 50 und 69 Jahren beide Partner erwerbstätig (1996 waren es nur 25 Prozent) und bei jedem vierten Paar in diesem Alter sind beide voll erwerbstätig. In Ostdeutschland liegt dieser Anteil sogar bei knapp 40 Prozent. Der gemeinsame Übergang vom Beruf in den Ruhestand wird daher für immer mehr Menschen zu einem Lebensprojekt. Dies gilt insbesondere für Paare mit einem großen Altersabstand. Die Synchronisierung des Renteneintritts zwischen Partnern kann zu Abweichungen vom Regelalter des Renteneintritts führen und ist daher auch sozialpolitisch relevant.
In: Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft 47
In: Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft Band 53
Das späte Erwachsenenalter ist durch eine Vielfalt an Übergängen und (Un-)Ruheständen gekennzeichnet. Dies bedeutet, dass der Ruhestandseintritt nicht mit einem Rückzug aus sozialen, familialen und wirtschaftlichen Lebensbereichen gleichzusetzen ist. Potenziale älterer Menschen sind Ergebnis einer Förderung über den gesamten Lebenslauf hinweg und müssen somit als politische Querschnittsaufgabe verstanden werden. Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsmarkt und eine verbesserte Vereinbarkeit zwischen beruflichen und familialen Tätigkeiten begünstigen die Potenziale des späten Erwachsenenalters. Die Beseitigung von Barrieren, die einer gesellschaftlichen Teilhabe entgegenstehen, ermöglicht ein selbst bestimmtes Altern. Dies gilt besonders für ältere Erwachsene mit niedriger Bildung, geringem Einkommen oder gesundheitlichen Nachteilen.