Südamerikanische Militärregime in der Krise: systematisierende Beobachtungen
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 33, Heft 3, S. 325-335
ISSN: 0044-2976
In einem ersten Abschnitt werden Phänomene einer Krise der "Militärrregime" betrachtet. Solche verweisen darauf, daß die Zeichen auf Wandel stehen. Krisen öffnen den Weg zu einer Demokratisierung oder zu einer technokratischen Erneuerung. Als Ursachen der Krise wird die permanente Instabilität genannt, deren Defizite sich bei Legitimitätsbeziehung in der wirtschaftlichen Basis und bei den Streitkräften zeigen. Auch nach Abtritt der Militärregime oder der von Militär gestützten Regierungen bleiben den Nachfolgern gewichtige innen- und außenpolitische Hypotheken, die sich auf die anstehenden, ungelösten Konflikte, die Situation der Streitkräfte selbst sowie auf das Potential an politischen Strukturen erstrecken. Die Chancen, die autoritären politischen Strukturen in Südamerika angesichts der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen in demokratische Richtungen zu entwickeln, werden von der Fähigkeit abhängen, die bisherigen Machtfaktoren, allen voran die Streitkräfte, in diesen Prozeß zu integrieren. (Ru)